Am Ende!?

Hey zusammen!
Hab mich jetzt sehr lang nicht mehr gemeldet. War fast drei Monate in ner Klinik.
Im Prinzip geht es mir jetzt besser, habe allerdings so meine Probleme wieder im
normalen Alltag anzukommen, d.h. nicht in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.
Und ich stehe vor der Frage, ob ich meine Ausbildung nun abbrechen soll und mir
etwas anderes suche oder ob ich es nochmal probier.
Ich könnte, voraussichtlich nächstes Jahr, erneut ins Praktikum starten, bei einer
anderen Praktikumsstelle natürlich, und meine Ausbildung dann eben ein Jahr
später als normal abschließen. Aber ich weiß nicht, ob ich das machen soll. Ich
glaube nicht, dass ich eine Ergotherapeutin sein könnte, ich kann mich nicht in dem
Beruf sehen. Dummerweise kann ich mich auch nicht wirklich in einem anderen
sehen. Ich denk mir einerseits schon, dass ich ja nur noch eineinhalb Jahre vor mir
habe und dann kann ich ja immer noch mich beruflich umorientieren. Und wenn ich
es nochmal im Praktikum versuche, dann kann ich auch herausfinden, ob ich es nicht
doch kann und mir die Arbeit nur nicht zutraue.
Andererseits habe ich wahnsinnig Schiss, dass ich es nochmal versuche, es erneut nicht
klappt, weil ich der Arbeit doch nicht gewachsen bin, und ich dann erstrecht wieder in
ein tiefes Loch falle und mich für komplett unfähig halte.
Zudem ist da noch die Frage, ob ich hier in meiner Wohnung bleib oder zurück zu meiner
Familie in meine Heimatstadt zieh. Beides hätte seine Vor- und Nachteile. Wenn ich meine
Ausbildung nicht weiter mache, hätte ich in meiner Heimat mehr Möglichkeiten, aber
ich habe nur hier wirklich Freunde.
Jedes Mal, wenn ich glaube eine Entscheidung getroffen zu haben, und nochmal "ne Nacht
drüber schlafe" bin ich am nächsten Tag wieder absolut dagegen.
Ich komm bei meinen Überlegungen nicht weiter, dreh mich nur im Kreis und fühle
mich dabei sch... . Ich hab tierische Angst mich falsch zu entscheiden und es dann zu
bereuen!
Aber es tut gut, hier mal wieder "Dampf ablassen" zu können. :-)
 
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Schön, dass du dich meldest.
Ich denke es gibt keine falschen Entscheidungen. Sie bringen dich immer weiter und vermitteln die neue andere Erkenntnisse. Sei es, dass du weißt, wie du es nicht machen möchtest. Ich persönlich bin immer dafür die eine Ausbildung durchzuziehen (wenn man schon so weit ist), und dann weiter sehen. Was du hast, das hast du. Dann hast du zumindest keine abgebrochene Ausbildung in deinem Lebenslauf. Besser zwei Ausbildungen als eine abgebrochene.
Manchmal muss man sich durch etwas durchbeissen, dann wird es hinterher um so leichter. Ich weiß wovon ich spreche, ich hatte eine Horrorausbildung, aber die hat mir letztendlich viele Türen geöffnet und mir zu einem erfolgreichen Berufsleben verholfen...und auch zu mehr Selbstbewusstsein. Erst viel, viel später, aber immerhin :cool:.
Schreibe dir alle Möglichkeiten auf, die du in Betracht ziehst. Dann schreibe dir dazu alle Vor- und Nachteile auf. Vielleicht kannst du so besser eine Entscheidung treffen.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.
 
Hallo Aquila,

das ist schön, daß Du Dich wieder gemeldet hast ! :)

Hast Du mit den Mitarbeitern von dieser Klinik mal über Deine Zweifel sprechen können ?
Ich kann mich Eberesche da nur anschließen !
Versuche es nicht als scheitern zu sehen, falls etwas mißlingt , sondern als weiterren Entwicklungsschritt zu Dir als Persönlichkeit.
Hab keine Angst und versuche Dir zu vertrauen, denn wenn Du Dich als Deine beste Freundin ansiehst, dann verzeihst Du Dir sicherlich auch Fehler, die im Endeffekt jeder macht. Einer guten Freundin würdest Du das bestimmt verzeihen, als solche schätze ich Dich ein !

Mir kam da noch die Idee mich in einem Berufsbildungswerk über andere Berufe noch schlau zu machen, die zu Dir passen könnten!

Und dort gibts auch nochmal ne fachliche Beratung dazu.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Glück und alles Gute,

Herzliche Grüße

Silence
 
So, wieder etwas Zeit vergangen.
Ja, in der Klinik hab ich darüber gesprochen, aber die Antworten haben mich nicht wirklich weiter gebracht. Der Oberarzt der Station, bei dem man (zum Glück nur selten!) Visite hatte, sagte ich solle die Ausbildung weiter machen, da die ja sehr einfach sei und es sich sonst schlecht im Lebenslauf machen würde. Wow, dazu brauch ich kein Studium, um zu so einer Meinung zu kommen! (Mir ist natürlich klar, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen kann, aber die Antwort fand ich trotzdem dämlich.)
Aber egal, ich habe mich nach langem hin und her überlegen und Berufswahl-Zeugs lesen dazu entschlossen meine Ausbildung weiter zu machen.
Konnte auch früher als erwartet starten, also schon September wieder rein ins Praktikum. Anderer Arbeitsbereich, andere Stelle - gleiche Probleme!?
Ich habe jetzt vier Wochen Praktikum, also ein Drittel des Praktikums etwa, hinter mir und bin von meinem Scheitern mal wieder überzeugt. Das Team ist echt super, alle nett, alles super, aber die Probleme liegen mal wieder bei mir. Wenn mir jemand genau sagt oder am besten zeigt, was ich wie mit welchem Patienten machen soll, dann gehts meist halbwegs. Aber ich kriegs nicht hin mir selbst was zu überlegen, bin einfach komplett planlos.
Vor kurzem war jetzt die Lehrkraft, die mich in dem Praktikum betreut, in der Praxis und hat mit mir geredet. Ich war wie immer total angespannt und musste heulen, sobald sie nur das Wort Probesichtstunde in den Mund genommen hat. (Probesichtstunde u. Sichtstunde sind zwei Stunden, in den der Lehrer kommt und sich die Therapie anschaut, bei der Sichtstunde wird das Ganze dann benotet.) Ich HASSE es vor anderen zu heulen, vor allem vor Lehrern und so! Sie hat dann Prüfungsangst als Ursache gesehen und ich hab einfach zugestimmt, stimmt ja in gewisser Weise auch.
Ich wünsch mir momentan so sehr einfach wieder in der Schule zu sein, wo man "nur" Theorie büffeln muss. Oder in einer anderen Ausbildung. Vielleicht bin ich einfach kein Mensch, der in der Praxis, also direkt am Menschen, arbeiten kann. Vielleicht sollte ich lieber irgendeinen Bürojob machen, das krieg ich dann evtl. eher hin.
Ich bin anfangs echt für meine Verhältnisse optimistisch ins Praktikum gegangen und hab gedacht, diesmal läufts besser etc.. Und mittlerweile merk ich, dass meine Stimmung langsam wieder bergab geht. Und das nervt mich so richtig. Da fühl ich mich so richtig wie ein kleines blödes Sensibelchen, dass nichts auf die Reihe kriegt und nicht mal eine normale Ausbildung schafft!
 
Hallo, liebe Aquila,

ich nehme dich mal gedanklich in den Arm, das tut mir sehr leid für Dich, daß Du da scheinbar ( wieder ??? ) in einer Sackgasse steckst .

Bei Deiner Erzählung fiel mir ein Satz besonders auf : " Ich wünsche mir sosehr, einfach nur in der Schule zu sein und " nur " Theorie zu büffeln !

Und ich finde , dieser Satz sagt eine ganze Menge über Dich aus !

Wenn ich das richtig verstanden habe, kannst Du in Anwesenheit eines Kollegen oder Lehrkraft die Aufgaben, die an dich gestellt werden, gut bewältigen.
Und wenn Du alleine davor stehst, klappt es nicht .....

Es gibt hierbei dritte Möglichkeiten:

1. Du hast Angst davor, mit diesem Patineten alleine in Kontakt zu treten, weil es da eine Hemmschwelle gibt.
Vielleicht ist diese Hemmschwelle auch Schüchternheit, daß weiß ich nicht, denn dafür kenne ich Dich zuwenig.

2. Du hast Angst davor, etwas falsch zu machen, weil Du weißt, daß dies wieder ein längeres Gespräch zur Folge hat und verkrampfst dich so dermaßen, daß es zu einem Blackout kommt.

3. Der ganze Beruf entspricht nicht Deinem Wesen, es gibt auch Sozialberater, die ihren Beruf hauptsächlich auf theoretischer Basis in Ämtern ausüben und so ihr Wissen vermitteln und Menschen weiterhelfen. Zum Beispiel wenn es darum geht, Pflege und Hilfe für bedürftige Menschen zu organinieren. Vielleicht bist Du ja in Sachen Organisation sehr gut..........

Warum tust Du Dir das an, wenn es nicht Deinem Wesen entspricht.

Den Beruf übst Du unter Umständen ein Leben lang aus.

Und wenn Du in Deinem Lebenslauf dann die Kategorie : berufliche Orientierung "c einschiebst und das vernünftig erklären kannst, dann ist es eher so, daß dies akzeptiert wird, gemäß dem Motto : Ich war noch jung und bruachte Erfahrung, da kann Dir kein zukünftiger Vorgesetzter ein Strick draus drehen !

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg ,

Silence
 
Also in Anwesenheit eines Kollegen krieg ich nicht viel auf die Reihe, weil ich mich da immer beobachtet fühle und Angst habe etwas falsch zu machen. Aber wenn mir jemand sagt mach dies und jenes auf diese Art mit dem Patienten, dann gehts, zumindest halbwegs. Ich weiß nur selber nicht, was ich machen soll, hab das Gefühl ich hab keine Ahnung von nix.
Ich fürchte es ist eine ätzende Kombi der drei Möglichkeiten. Zum Einen bin ich von meiner Art her eher zurückhaltend, was den Kontakt zu fremden Menschen generell erschwert. Zudem habe ich permanent, selbst bei der kleinsten und einfachsten Aufgabe, Angst etwas falsch zu machen. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass ich für den Beruf nicht tauge.
Man soll sich seinen Beruf ja nach den eigenen Talenten und Interessen aussuchen. Nur kann ich das, was mich interessiert nicht und nach meinen Talenten suche ich heute noch...
 
Liebe Aquila!

Ich glaube, das Problem ist, dass Du diese Angst, etwas falsch zu machen, auch in die nächste Ausbildung mitnehmen würdest.

DARAN würde ich arbeiten, nicht unbedingt die Ausbildung gleich wechseln.

Wovor hast Du genau Angst? Was wäre so schlimm, wenn Du Fehler machst vor den anderen? Was sind da Deine größten Ängste?

Menschen, die auch Fehler machen, sind den meisten Menschen sogar sympathischer als vorher.;)

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Aquila,

ich möchte dir sagen, dass ich dich verstehen kann.
Zur Zeit bin ich auch in einer dreijährigen Ausbildung zur Altenpflegerin. Doch im Gegensatz zu dir, weiß ich schon,dass es für mich der richtige Weg ist.
Was ich nun vorziehen werde, weiß ich auch noch nicht. Ob es das Heim ist oder eher die ambulante Pflege. Es kann auch sein, dass sich noch andere Bereiche auf dem Gebiet auf tun, die mir Spass machen würden.

Doch jetzt mache ich die Ausbildung und das Heim ist mein Ausbildungsbetrieb.Ich lege damit einen Grundstein und den brauchst du.
Das heißt nicht, dass es mir dort immer gefällt. Bestimmt nicht! Es gibt so ne und so ne Tage.
Ja da geht es mir so wie dir.Ich möchte da gar nicht hin.Mir tut der Bauch schon weh, wenn ich los fahre.

Ich bin ein Mensch, der sich oft viele Gedanken macht um nichts und ich nehme mir auch viel zu Herzen.
Ich habe zum Beispiel eine Kollegin(Praktikumsanleiterin auch noch),die mich stark verunsichert.
Jedes mal, wenn sie in meiner Nähe ist,bekomme ich nichts mehr auf dem Schirm. Ich benehme mich wie der erste Mensch.Bin total nervös und leide sogar unter Wortfindungsstörungen.
Sie muss echt denken ich bin blöd. Bei den anderen Kollegen ist es nicht so schlimm, da geht mir die Arbeit "leichter" von der Hand.
Ich denke, es könnte daran liegen,dass ich glaube sie ist mir von ihrer Kompetenz,ihrem Wissen total überlegen. Ich habe sehr viel Achtung vor ihr. Ich mag sie sogar irgendwie.

Ich versuche aber jetzt,dem Problem entgegen zu wirken.
Man kann nicht immer aufgeben. Das Problem holt dich immer wieder ein.Und jedesmal, wird es schlimmer.
Stelle dich! Auch ich leide darunter.Aber das gehört glaube ich zum Leben dazu.

Das nächste mal in der Situation, werde ich ihr sagen"Meine Güte jetzt bin ich schon wieder verunsichert wenn"Chefin" in der Nähe ist."
Ich werde versuchen ehrlich zu sein und meine Gefühle einfach darlegen.

Kann es sein, das es nicht die Arbeit ist,die dir nicht gefällt sondern die Menschen mit denen du arbeiten musst?
Ich habe mal einen guten Tip bekommen. "Angst weg und auf die Aufgabe konzentrieren"!
Du bist in der Ausbildung.Du musst noch lernen, genau wie ich und Erfahrungen sammeln.Ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Die haben alle mal angefangen. Frag einfach, wenn du was nicht weißt. Setz dich nicht so unter Druck.
Oft sehen ein die Menschen ganz anderst,als man selber denkt.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!

LG Lucy:)
 
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Hallo Aquila,

Dein Aufenthalt in der Klinik schien ja nicht sehr hilfreich gewesen zu sein wenn du genau vor demselben Problem erneut stehst. Da siehst du mal, das auch Leute mit dreifachen Doktortiteln und zig Empfehlungen von renommierten Einrichtungen keine Ahnung haben können. Und die sind sicher 20+ Jahre älter als du.

Ich weiß genau wovon du sprichst und kann dazu nur sagen, dass fast niemand weiß was er werden will in deinem Alter. Viele Leute haben auch selber keine Ahnung von dem was sie tun obwohl sie schon um ein vielfaches älter sind als du. Arroganterweise sind sie aber nicht bereit sich das einzugestehen. Viel öfters lassen sie es dann an Anfängern aus. Anstatt es ihnen vernünftig zu erklären, machen sie dich nur runter. Frag einfach so lange bis du weißt was gemeint ist sonst wird dir die Freude an der Arbeit genommen. Und wenn du 10 mal nachfragst. Dein "Lehrer/Praktikumsleiter" ist gesetzlich verpflichtet dir diese Fragen zu beantworten.

Das ist der eine Aspekt unseres Problems. Der andere ist, dass wir in einer sehr unsicheren Zeit Leben in der wir uns "mehr" (bzw. anderes) von unserem Leben wünschen als es die Generation vor uns tat. Allerdings mussten wir "neue" Generation ungefragt das System der alten Generation übernehmen. Jetzt wissen wir natürlich nicht was wir damit sollen, weil wir es ja gar nicht wollen. Die nächsten Jahre werden sowieso sehr turbulent werden (Finanzkrise). Ich hoffe, dass wir danach in einem System leben, dass Vertrauen statt Kontrolle groß schreibt.

Ich persönlich denke ich werde irgendwann den Schritt wagen, vor die Haustür treten und losgehen ohne zurückzublicken.

mfg + alles Gute
Kaffeejunkie
 
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