Lieber Druide,
vielen Dank für deine ausführliche - und wie ich finde - sehr schöne - Erläuterung.
Und in vielem erkenne ich mich, natürlich, wieder.
Doch, wie auch Sebastian, frage ich mich wie hier nun ein Familienstellen, das für mich niemals die Lösung eines akuten Problems sein kann, hier helfen soll. Denn 1. ist das (esoterische) Familienstellen vom wissenschaftlichen Standpunkt gesehen, sehr umstritten. Und das nicht ohne Grund. 2. finde ich (wie ich bereits schrieb) eine professionelle Familenaufstellung kann nur zur diagnostischen Unterstützung eines psychischen Problems dienen. Es kann niemals mehr sein. Vor allen Dingen hat es gar nichts mit einer esoterischen Showveranstaltung zu tun.
Das ist, ganz ohne Mystik, meine (eher langweilige) Meinung dazu.
Ich weiß, die Frage ist schon verjährt, aber ich habs grad erst gelesen ;-)
Nicht jedes - esoterisches - Familienstellen ist automatisch auch eine Showveranstaltung - und es kann sehr wohl mehr sein - weil es geht darum, dass, wenn ich etwas erkenne, kann ichs auch lösen - solange mir eine Thematik nicht bewusst ist, kann ich auch nicht mit und an ihr arbeiten. Und dafür kann eben auch eine Familienaufstellung - egal, ob esoterisch oder "professionell" - ihr Teil dazu beitragen ;-)
Ein praktisches Beispiel - weil es auch grad zum Thema hier passt - ich hatte grad mal ein Problem - und zufällig war an dem Wochenende auch grad ein Aufstellungswochenende, wo ich als Repräsentantin angemeldet war - und bei einer Aufstellung brach ich dann in Tränen aus, weil mich das Thema triggerte - und der Aufstellungsleiter meinte - willst dir dein Thema anschauen?
Ich willigte sofort ein - und er fragte nochmals extra - du weißt, was das Ende dieser Intervention sein wird? Mir war klar - Verbeugung vor der Mutter - und die üblichen Floskeln - ich beJAhte - er fragte nochmals - ich beJAhte nochmals, weil ich wollte das Thema einfach lösen. Und dann stellte er eine Repräsentantin und gleich mich - weil er wusste, dass ich schon viel Erfahrung mit Aufstellungen hatte - wir standen uns gegenüber - ich heulte - sie stand unbeteiligt vis-a-vis von mir.
Der Aufstellungsleiter fragte die Repräsentatnin der Mutter, wie es ihr geht und sie war verzweifelt - sie meinte - sie als sie selbst würde mich gerne in den Arm nehmen und mich festhalten und trösten - aber in dieser Rolle könne sie absolut nichts tun - und hätte auch keinerlei Gefühle - weder mir gegenüber - noch sonst irgendwie - in ihr was nur Leere. Sie bat auch, ausgetauscht zu werden, weil da irgendwas falsch laufen würde.
Ich unterbrach sie, weil für mich war diese Situation schon seit Jahrzehnten bekannt - meine Mutter hatte nie irgendwelche Gefühle - mir gegenüber - ich kannte nichts anderes - allerdings war diese Situation für mich die Bestätigung, dass ich mir nicht jahrzehntelang was vorgemacht hatte - sondern, dass es wirklich so war.
Letztendlich nahm der Aufstellungsleiter dann die Repräsentantin meiner Mutter zur Seite - stellte alle vorhandenen Frauen als meine Ahninnen in die Runde - und letztendlich hinter mich, damit ich die Liebe von ihnen nehmen könne - und ja - es hat sehr viel in mir bewirkt - ab dem Zeitpunkt konnte ich meiner realen Mutter auch gelassener gegenüber treten, weil ich wusste, dass es vor ihr viele gab, denen mein Wohl am Herzen liegt - denen ich nicht egal bin.