pisces
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- 23 März 2005
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hallo timmi,
ich war am wochenende in meiner frauengruppe und habe ein sehr schönes und weiterführendes seminar erlebt. das hat mir geholfen mich und meine gedanken etwas zu ordnen.
zunächst einmal werde ich meinen therapeuten 'entlassen'. witzig war, dass die seminarleiterin, welche ihn kennt, mich unabhängig von meinem streit mit ihm gefragt hatte, wie ich denn mit ihm zurecht käme, denn sie hätte den eindruck, wir passten ja überhaupt nicht zusammen.
nein, ist sie nicht. wir haben uns doch kaum gekannt. aber - always believe what a man tells you in the first place. wenn ich in ihm nicht diese innigen gefühle wachrufe, die er für sie hatte, dann ist das so und ich kann das nicht ändern. heute würde ich nach so einer aussage die koffer packen und gehen, egal wann und unter welchen umständen sie getroffen wird,fühlt sich das trotzdem noch schal an.
dass es die so wie ich sie mir vorgestellt habe allerdings überhaupt nicht gibt, muss ich gerade lernen. sprich - erstmal selbst auf den weg kommen und bis ich das geschafft habe, schaffe ich es sicherlich nicht mehr, ein kind in die welt zu setzen. weisst du, ich kann der welt irgendwie nichts hinterlassen, so ist mein gefühl. und ich fühle mich deswegen sehr schlecht, weil ich noch nie auch nur den hauch einer chance hatte, das zu realisieren.
es ist doch schlimm, oder? was die alles unter dem deckmantel der liebe so angerichtet haben... begreiflich machen kann man es ihnen leider nicht. dann fühlen sie sich zu unrecht angegriffen und deckeln so ihre eigene hilflosigkeit und ihr schlechtes gewissen.
ich weiss nicht, ob es sich bei deinen eltern ähnlich verhält. ich habe immer das gefühl, die sehen mich als arbeitsmaschine. hart und fleissig arbeiten und ein schönes auto fahren. die businessfrau. funktionieren funktionieren funktionieren, nur das zählt. und sind froh, dass ich doch noch einen abgekriegt habe, ich schwieriger terrorist, ich.
für meine schwester, die zwei kleine kinder hat und nebenbei arbeitet übernehmen sie fast die gesamte kinderbetreuung ausserhalb der schule und des hortes.
auf die andere oma sind sie sauer, weil die sich abgrenzen kann und natürlich nichts tut, ehe sie mal auf den pott gesetzt wird. macht keiner, ist aber unterschwellig immer sauer. auf der anderen seite nützt das natürlich auch was, denn man ist ja das lieblingsgroßelternpaar. ich mag diese aufopferungsvolle haltung nicht mehr. so züchtet man coabhängige, unselbständige menschen ohne selbstwertgefühl.
naja, ich merke hier ist noch viel gefühlswirrwar, was ich auseinanderzerren muss. die seminarleiterin aus der frauengruppe sagte mir, ich würde über den körper zugang zu meiner gefühlswelt finden. ich müsste nicht immer alles nach innen fressen, sondern die gefühle herauslassen, durch bewegung, sport oder ähnliches, das sei wichtig für mich.
vielleicht hilft das ja, nicht mehr so zu verhärten... ich suche mir erst mal einen neuen und passenderen therapeuten.
schade, dass solche entwicklungen immer so lange dauern müssen...
liebe grüße
pisces:umarmen:
ich war am wochenende in meiner frauengruppe und habe ein sehr schönes und weiterführendes seminar erlebt. das hat mir geholfen mich und meine gedanken etwas zu ordnen.
zunächst einmal werde ich meinen therapeuten 'entlassen'. witzig war, dass die seminarleiterin, welche ihn kennt, mich unabhängig von meinem streit mit ihm gefragt hatte, wie ich denn mit ihm zurecht käme, denn sie hätte den eindruck, wir passten ja überhaupt nicht zusammen.
timmi schrieb:1. Wenn diese Aussage nach vier Wochen schon kam, ist es aus meiner Sicht keine überlegte reife Sache gewesen. Vielleicht würde er es heute sogar anders sehen, z.B. mit der Relativierung, dass er eben schon zwei Kinder habe. Ich hätte wohl deshalb auch nicht gleich Schluss gemacht, wenn alles Enttäuschungen von vorher noch so akut waren. So ein bischen die Sache mit dem Spatz in der Hand.
nein, ist sie nicht. wir haben uns doch kaum gekannt. aber - always believe what a man tells you in the first place. wenn ich in ihm nicht diese innigen gefühle wachrufe, die er für sie hatte, dann ist das so und ich kann das nicht ändern. heute würde ich nach so einer aussage die koffer packen und gehen, egal wann und unter welchen umständen sie getroffen wird,fühlt sich das trotzdem noch schal an.
sicherlich würde es das. eine frau aus meiner frauengruppe hat gesagt: warum machst du deinen kinderwunsch abhängig von einem mann? und die frau ist 56 jahre alt ;-) sehr fortschrittlich und realistisch würde ich sagen. nein, ein kind um des kindes willen zu kriegen will ich nicht allein und unbedingt, aber das weiblich sein und das mutter-sein sind irgendwie unmittelbar miteinander verbunden. ich würde auch nicht von jedem mann ein kind kriegen wollen, sondern nur von meiner 'großen liebe'.timmi schrieb:2. Ein Kind würde die Probleme vergrößern. Abtötung der Weiblichkeit, damit gehst Du zu weit. Du kannst Dich als Frau doch unmöglich allein über die Möglichkeit schwanger zu werden Bzw. ob jemand ein Kind mit Dir möchte, definieren. Da kann ich Deinen Standpunkt nicht verstehen.
dass es die so wie ich sie mir vorgestellt habe allerdings überhaupt nicht gibt, muss ich gerade lernen. sprich - erstmal selbst auf den weg kommen und bis ich das geschafft habe, schaffe ich es sicherlich nicht mehr, ein kind in die welt zu setzen. weisst du, ich kann der welt irgendwie nichts hinterlassen, so ist mein gefühl. und ich fühle mich deswegen sehr schlecht, weil ich noch nie auch nur den hauch einer chance hatte, das zu realisieren.
was heisst NUR. angst ist das bestimmende gefühl. fürchterlich ist das. und ich habe irgendwie auch so ein komisches gefühl, als ob mir diese angst mitgegeben wurde und nicht unbedingt meine eigene angst darstellt. und diese lebensangst möchte ich mal ablegen.timmi schrieb:3. Es ist nur die Angst, verlassen zu werden. Ansprüche zu formulieren, wirst Du lernen müssen, sonst bleiben alle Deine Wünsche unerfüllt.
de facto bin ich ja nicht alleine. ich habe nur nie einen partner gefunden, wenn ich mir einen gewünscht habe. und zumindest der partner vor meinem jetzigen und mein affärchen (das waren zwar nicht meine einzigen männer, aber die anderen begegnungen waren alle nicht wichtig). und ich habe immer diejenigen, welche etwas von mir wollten vor den kopf gestossen. ich konnte zuneigung nicht ertragen. auch die hat mir ANGST gemacht. existenzielle angst.timmi schrieb:4. Die Wahl zwischen Pest und Cholera ist es m.E. nicht, weil es Quatsch (Angst) ist, zu glauben, dass Du ein Leben lang allein bleiben wirst. Du musst frei sein, für was Neues, siehe meine bisherigen Einträge.
timmi schrieb:5. Mit meinen Eltern ist noch immer Funkstille. Aber ich schreibe meine Karten, weil ich ihr Spiel, was da heißt, "wenn Du so über uns denkst, wollen wir mit Dir nichts mehr zu tun haben" nicht mitspiele.
6. Diese Schuldgefühle, dass sich die Eltern nicht anerkannt fühlen, wenn Du als Kind nicht ständig nachfragst, hatte ich auch ständig. Das wirst Du den Eltern nicht abgewöhnen, aber den Anspruch Dein eigenes Leben und eben auch Deine eigenen Termine zu haben, den kannst Du sehr deutlich machen. Dazu hast Du das Recht. Das begreifen viele Eltern nicht, sie sehen Kinder als Eigentum und überfrachten sie mit den eigenen Erwartungen und Ansprüchen.
es ist doch schlimm, oder? was die alles unter dem deckmantel der liebe so angerichtet haben... begreiflich machen kann man es ihnen leider nicht. dann fühlen sie sich zu unrecht angegriffen und deckeln so ihre eigene hilflosigkeit und ihr schlechtes gewissen.
ich weiss nicht, ob es sich bei deinen eltern ähnlich verhält. ich habe immer das gefühl, die sehen mich als arbeitsmaschine. hart und fleissig arbeiten und ein schönes auto fahren. die businessfrau. funktionieren funktionieren funktionieren, nur das zählt. und sind froh, dass ich doch noch einen abgekriegt habe, ich schwieriger terrorist, ich.
für meine schwester, die zwei kleine kinder hat und nebenbei arbeitet übernehmen sie fast die gesamte kinderbetreuung ausserhalb der schule und des hortes.
auf die andere oma sind sie sauer, weil die sich abgrenzen kann und natürlich nichts tut, ehe sie mal auf den pott gesetzt wird. macht keiner, ist aber unterschwellig immer sauer. auf der anderen seite nützt das natürlich auch was, denn man ist ja das lieblingsgroßelternpaar. ich mag diese aufopferungsvolle haltung nicht mehr. so züchtet man coabhängige, unselbständige menschen ohne selbstwertgefühl.
naja, ich merke hier ist noch viel gefühlswirrwar, was ich auseinanderzerren muss. die seminarleiterin aus der frauengruppe sagte mir, ich würde über den körper zugang zu meiner gefühlswelt finden. ich müsste nicht immer alles nach innen fressen, sondern die gefühle herauslassen, durch bewegung, sport oder ähnliches, das sei wichtig für mich.
vielleicht hilft das ja, nicht mehr so zu verhärten... ich suche mir erst mal einen neuen und passenderen therapeuten.
schade, dass solche entwicklungen immer so lange dauern müssen...
liebe grüße
pisces:umarmen: