Hallo Druide!
Deiner These, mit dem Einfluss des Umfeldes stimme ich gerne zu. Die Frage ist aber, weshalb es uns so schwer fällt unser Umfeld, welches uns die Eltern / Familie vorgegeben haben, zu verlassen und uns zu lösen?
Wer in einem bestimmten "Millieu" geboren wird, hat es schwer dies zu verändern, dies gilt sowohl, die, die ganz oben in der gesellschaftlichen Hierarchie sich befinden, als auch für die, die ganz unten sind.
Das erkläre ich mir so, dass es viele verschiedene Faktoren gibt. Stelle ich mir die Frage "Warum machen wir etwas?" erhalte ich für mich die Antwort "Weil wir denken es nutzt uns oder tut uns im Endeffekt gut.".
Meiner Meinung nach handeln wir so, dass wir einen positiven Nutzen aus einer Handlung ziehen können und durch unser Umfeld bekommen wir vermittelt, welche Methoden möglich sind, welche Maßstäbe es gibt, was überhaupt als gut anzusehen ist und was wir anstreben sollten.
Sobald wir etwas machen, gibt uns unser Gehirn Signale - im besten Fall eine Bestätigung. Alle Handlungen zu denen unser Gehirn eine Bestätigung suggeriert, bewerten wir als sinnvoll und wiederholen diese, bis die Bestätigung irgendwann aus bleibt.
Für unsere Handlungen gibt es aber auch externe "Motivatoren", die nach dem Prinzip Zuckerbrot und Peitsche funktionieren.
Auch wenn man sich in einem bestimmten "Milliieu" vielleicht nicht wohl fühlt, so hat man vielleicht größere Angst vor den Konsequenzen!?
Prügel, Morddrohungen, Mobbing, Verlust finanzieller Mittel.
Hierbei hängt es dann meiner Meinung nach davon ab, was für uns persönlich wichtiger ist, mit welchen Risikofaktoren wir rechnen und wie wir die einzelnen Faktoren gewichten.
Diese Bewertung erfolgt vermutlich durch die individuellen Erfahrungen, die man im Laufe seines Lebens sammelt.
Dass das Verlassen des bisherigen Umfeldes nicht leicht ist erkläre ich mir so, dass man es zum einen gewöhnt ist sich in dem Umfeld zu befinden, bestimmte Hemmungen existieren und das Umfeld durch seine Gruppendynamik auch auf das Individuum Einfluss nimmt.
Ist man einmal mit dem Auto fest gefahren, wird es ja auch mit jedem Schwung schwieriger wieder aus dem Matsch zu kommen. Es bilden sich eben immer tiefere Furchen, die man schwieriger überwinden kann.
Mit ein wenig Glück kommt jemand vorbei und hilft uns mit einem Abschleppseil.
Ich habe mir die Frage gestellt, weshalb ich in eine ganze bestimmte Familie hinein geboren wurde und was mich mit der Vater- und Mutterlinie eigentlich verbindet? Gibt es da ein Karma? Gibt es von meiner Seite eine alte familiäre Schuld? War es wichtig, die Familie des Vaters und der Mutter, durch ein Kind zu verbinden?
Was uns mit unseren Familien verbindet, kann ich höchstens vom biologischen und psychologischen Standpunkt aus mutmaßen.
Was meinst du denn mit familiärer Schuld?
Ansonsten sehe ich es so: Es ist das wahr, was man für wahr hält.
Glaubt man es gibt einen spirituellen Grund, in diese Familie geboren worden zu sein, dann ist es auch so! Auf eine ganz individuelle Art und Weise
Zwar Stelle ich mir auch solche Fragen, die das Thema Karma betreffen, allerdings sehe ich meine Handlungsmöglichkeiten doch eher in der Gegenwart und möchte im Hier und Jetzt eingreifen.
Wie heißt es noch? Lerne aus der Vergangenheit, Lebe in der Gegenwart, ... ?
Aus Neugierde in seiner "Vergangenheit" kramen, finde ich aber auch sehr spannend
.
Liebe Grüße
Sebastian