Hallo ihr lieben,
es ist schon richtig, dass ich als ich noch jünger war Familienfeiern "gehasst" habe. Warum sollte es mir da gerade anders ergehen. Bis ich die Familie meines Mannes kennen lernte. Da war dann eine Einheit (heute weiß ich dass es Schein war, aber das ist jetzt egal). Und diese Einheit gefiel mir ganz besonders gut.
Zwischendurch haben wir uns dann auch schon mal ausgeklickt. Und heute bin ich der Ansicht: auch wenn es mir dort nicht immer gefällt so gehört es irgendwie dazu. Das heißt, wenn ich fern bleibe, dann fehlt mir etwas entscheidendes, sozusagen ein Ritual auf das ich mich freuen kann.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass erwachsene Kinder in der heutigen Zeit nicht mehr viel davon halten für die Familie da zu sein. Aber die Familie soll sehr wohl für sie da sein wenn sie denn dann vor Problemen stehen.
Das hat ihr ihr Freund beigebracht (vielleicht auch andere Gleichaltrige). Junge Erwachsene habe grundsätzlich nur Rechte und die Eltern nur Pflichten. Dieser Punkt scheint mir mit diesem Thema zusammenzuhängen. Und entsprechend verhalten sich die jungen.
Aber wie ihr schon geschrieben habt: nur durch eigene Erfahrungen kann sich lernen was sie möchte und was nicht. Dies ist nur sehr sehr schwer aushalten, sein Kind leiden zu sehen und sich bewusst herauszuhalten, weil es sonst immer tiefer rein in das Schlamassel kommt. Hinzu kommt schließlich auch noch das schlechte Gewissen, in der Erziehung Fehler gemacht zu haben und diese dann mit energischem Eingreifen wieder gutzumachen wollen. Was eigentlich eine Ironie ist und sorum gar nicht geht (?).
Dass sich meine Tochter bei ihrem Freund deswegen fallen lässt, weil sie es daheim nicht kann (äußere Umstände), das gefällt mir auch nicht. Ich weiß, dass es so ist und kann trotzdem nichts machen, außer mit ihr darüber zu reden. Gesprochen haben wir schon viel miteinander und trotzdem hat sie ihre Sehnsüchte und vielleicht auch nicht gestillten Bedürfnisse deswegen in der Vergangenheit.
Bisher dachte ich immer die Beziehung zu ihrem Vater sei daran "schuld", dass sie sich früh "Männern an den Hals geworfen" hat. Dass die Krankheit ihrer Schwester damit zu tun haben könnte ist mir bisher noch nie in den Sinn gekommen. :danke: für den Hinweis.
Liebe Grüße pluto