Immer wenn Menschen mir vorhalten dass sie Gefühlsmenschen wären, tun sie das um meine Gefühle zu dysqualifizieren. Obwohl ich mir sicher bin von meiner Meinung darüber, und also eigentlich Selbstvertrauen zu meiner Meinung habe, weiss ich nicht wie ich damit umgehen kann. Die hören mir einfach nicht richtig zu. Sie haben soviel Selbstvertrauen, dass sie mir nicht zuhören brauchen und ich eben nicht.
Warnung: dieses Beispiel enthält ein emotionale Zwickmühle. Ich erzählte einem Bekannten von einem Beitrag über ein Ehepaar das wollte dass auch ihr erstes Kind, das im Mutterleib gestorben war, anerkannt wurde. Eine Journalistin hatte ihre Geschichte aufgeschrieben. Das Ungeborene war nicht lebensfähig, aber die Ärzte akzeptierten dass die Eltern es so lange wie möglich am Leben halten wollten. Nachdem die Eltern das Baby im Mutterleib vorgelesen hatten: 'Ich werde wieder gesund', sagten die Ärzte ihnen: `Ihr Baby hat es geschafft'. Aus dem weiteren Verlauf der Geschichte ging hervor, dass damit gemeint wurde, dass das Baby gestorben war. Mir ging das rund. Zuerst habe ich gedacht, es wäre dann doch noch gesund geworden. Das machte es noch schlimmer. Es wäre schrecklich wenn die Ärzte das so zu diesen Eltern gesagt hätten. Wenn man den Tod für Schwerkranke als Erlösung von ihr Leid sieht, kann man das so empfinden, und für mich selbst ist das sogar so. Aber für diese Eltern eben nicht. Die hofften auf ein Wunder. Dann kann man doch nicht einfach aus seinen eigenen Empfinden heraus das so zu ihnen sagen? Und die Journalistin hat es dann auch noch wiedergegeben als ob es in Ordung wäre. Es könnte sein, dass die Ärzte es nicht gesagt hatten, aber die Journalistin es aus ihrem eigenen Empfinden heraus so formuliert hat. Damit hat sie dann auch das Anliegen dieser Eltern geschadet, weil die ja Leser dafür interessieren wollten, aber ich glaube viele Leser würden an dieser Stelle aufhören weiter zu lesen.
Und dann war ich nur noch dabei mich in meinem Kopf dagegen zu wehren, dass meine Mutter sagen würde ich solle nicht so negativ über Menschen denken, ich wäre kein Gefühlsmensch.
Und das alles erzählte ich diesen Bekannten. Und er meinte er würde als Gefühlsmensch so was auch gar nicht denken, das könnte nur ein Kopfmensch wie ich, der es egal wäre dass das arme Ungeborene gestorben ist. Als ich versucht habe ihm zu erklären, dass man noch mehr Gefühle zu der Geschichte haben kann als zum Tod des Ungeborene, hat er immer nur wiederholt, dass der Tod das schlimmste sei was es gibt, und ein Gefühlsmensch den Ungeborenen richtig gedenkt ohne sich ablenken zu lassen, aber mir das egal sei, weil ich ein Kopfmensch wäre.
Ich habe den Eindruck dass ich subtielere Gefühle unterscheide als er, er das bemerkt hat und sich dann 'verteidigt' hat. Aber ich bin mir auch sicher dass er sich selbst als aufrichtig sieht und meine Mutter sich auch. Das widerspricht sich doch?
Also was meint ihr dazu?
Warnung: dieses Beispiel enthält ein emotionale Zwickmühle. Ich erzählte einem Bekannten von einem Beitrag über ein Ehepaar das wollte dass auch ihr erstes Kind, das im Mutterleib gestorben war, anerkannt wurde. Eine Journalistin hatte ihre Geschichte aufgeschrieben. Das Ungeborene war nicht lebensfähig, aber die Ärzte akzeptierten dass die Eltern es so lange wie möglich am Leben halten wollten. Nachdem die Eltern das Baby im Mutterleib vorgelesen hatten: 'Ich werde wieder gesund', sagten die Ärzte ihnen: `Ihr Baby hat es geschafft'. Aus dem weiteren Verlauf der Geschichte ging hervor, dass damit gemeint wurde, dass das Baby gestorben war. Mir ging das rund. Zuerst habe ich gedacht, es wäre dann doch noch gesund geworden. Das machte es noch schlimmer. Es wäre schrecklich wenn die Ärzte das so zu diesen Eltern gesagt hätten. Wenn man den Tod für Schwerkranke als Erlösung von ihr Leid sieht, kann man das so empfinden, und für mich selbst ist das sogar so. Aber für diese Eltern eben nicht. Die hofften auf ein Wunder. Dann kann man doch nicht einfach aus seinen eigenen Empfinden heraus das so zu ihnen sagen? Und die Journalistin hat es dann auch noch wiedergegeben als ob es in Ordung wäre. Es könnte sein, dass die Ärzte es nicht gesagt hatten, aber die Journalistin es aus ihrem eigenen Empfinden heraus so formuliert hat. Damit hat sie dann auch das Anliegen dieser Eltern geschadet, weil die ja Leser dafür interessieren wollten, aber ich glaube viele Leser würden an dieser Stelle aufhören weiter zu lesen.
Und dann war ich nur noch dabei mich in meinem Kopf dagegen zu wehren, dass meine Mutter sagen würde ich solle nicht so negativ über Menschen denken, ich wäre kein Gefühlsmensch.
Und das alles erzählte ich diesen Bekannten. Und er meinte er würde als Gefühlsmensch so was auch gar nicht denken, das könnte nur ein Kopfmensch wie ich, der es egal wäre dass das arme Ungeborene gestorben ist. Als ich versucht habe ihm zu erklären, dass man noch mehr Gefühle zu der Geschichte haben kann als zum Tod des Ungeborene, hat er immer nur wiederholt, dass der Tod das schlimmste sei was es gibt, und ein Gefühlsmensch den Ungeborenen richtig gedenkt ohne sich ablenken zu lassen, aber mir das egal sei, weil ich ein Kopfmensch wäre.
Ich habe den Eindruck dass ich subtielere Gefühle unterscheide als er, er das bemerkt hat und sich dann 'verteidigt' hat. Aber ich bin mir auch sicher dass er sich selbst als aufrichtig sieht und meine Mutter sich auch. Das widerspricht sich doch?
Also was meint ihr dazu?