Ehe am Ende? ( neuer Versuch )

Rastlos222

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Ich bin total zerissen. Auf der einen Seite möchte ich hier nur noch weg und raus, von vorn anfangen, wieder glücklich und zufrieden sein und innere Ruhe finden. Auf der anderen Seite sagt irgendwas in mir, dass ich hier noch nicht ganz em Ende angekommen bin.
Wir sind nun erst seit 4 Jahren ein Paar, davon 1,5 Jahre verheiratet. Einen gemeinsamen Sohn von knapp 2 und eine Tochter von mir aus erster Ehe von knapp 10.
Wir streiten nur noch, es gibt keinen Respekt mehr. Ein großes Problem besteht zwischen meiner Tochter und meinem Mann. Die beiden geraten ständig aneinander, er gängelt nur an ihr rum, meint ich wäre zu lasch und teilweise finde ich es schon beleidigend.
Da stelle ich mich natürlich vor mein Kind, doch ich bin immer im Mittelpunkt und hin und her gerissen.
Erst gestern sagte er meiner Tochter, er findet ihren Umgang mit dem Handy nicht gut und das ihr das ja eh egal sei, sie soll doch mal daran denken das er sie hier auch finanziert. Ich war geschockt.... ich war so wütend, bin vom Tisch gegangen denn sonst wäre ich geplatzt.
Er kam und wollte sich bei mir entschuldigen, ich solle doch wiederkommen. Ich sagte nein und das er mich in Ruhe lassen möchte.
Daraufhin knallte er in der Küche mit den Händen so auf den Tisch das die große weinend aufgestanden ist vor Schreck, auch der Kleine fing an zu weinen. Ich ging dann in die Küche um ihn aus dem Stuhl auf den Arm zu nehmen. Nachdem ich aus der Küche war holte mein Mann aus und räumte den Tisch ab, Gläser, Teller alles kaputt.
Die Kinder weinten und ich packte unsere Tasche, ich wollte gehen. Doch mein Mann weinte und entschuldigete sich.
Das Problem ist, wir lebten bis vor kurzem noch mit seinen Eltern hier im Haus. Beide sind innerhalb von 8 Monaten verstorben.
Mein Mann hat keine Familie, keine Freunde.
Ich fühle mich verantwortlich. Was soll ich machen? Ich kann das auch unseren Kindern nicht antun, muss sie doch schützen.
Ich will ja nicht sage das ich nicht auch meinen Teil dazu beitrage, aber man sollte sich schon im Griff haben finde ich.
Was soll ich machen? Ich stehe hier und weiß nicht weiter.
Mein Mann sagte, wenn wir auch noch gehen nimmt er sich einen Strick denn ausser uns hat er niemanden mehr.
Ich habe für dieses Haus für die Schulden unterschrieben, doch stehe nicht im Grundbuch... ich dumme Kuh.
Wie ihr merkt ist hier so einiges im argen und mein Kopf total leer. Ich würde am liebsten weglaufen nur damit ich da nicht durch muss.

Was soll ich bloß tun?

Rastlos222
 
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Liebe Rastlos,

Du befindest Dich da in einer schlimmen Situation.

Wir streiten nur noch, es gibt keinen Respekt mehr. Ein großes Problem besteht zwischen meiner Tochter und meinem Mann.

Wenn es tatsächlich keinen Respekt mehr gibt - und daran ist
ja schließlich auch die Liebe gekoppelt - dann musst Du Dich
trennen.

Deine Tochter hat ebenfalls Probleme mit ihm und er mit ihr,
da wahrscheinlich der gegenseitige emotionale Zugang fehlt - sie
ist nicht sein Kind und er nicht ihr Vater. Die Tochter würde
aller Wahrscheinlichkeit nach eine Trennung gut verkraften.

Hat sie denn Kontakt zu ihrem Vater?

Ich will ja nicht sage das ich nicht auch meinen Teil dazu beitrage ...

Welcher Teil ist das, Deiner Meinung nach?

Mein Mann sagte, wenn wir auch noch gehen nimmt er sich einen Strick

Das ist schlichtweg emotionale Erpressung, dafür trägst
Du keine Verantwortung. Darf ich fragen, wie alt Dein Mann ist?
Warum hat er keine Freunde?

Ich habe für dieses Haus für die Schulden unterschrieben, doch stehe nicht im Grundbuch...

Das war mehr als blauäugig. Was hast Du Dir denn dabei gedacht??
Hast Du "nur" gebürgt oder trägst Du zur Schuldentilgung bei?

Du brauchst auf alle Fälle in diesem Punkt rechtliche Beratung,
um den Schaden in Grenzen zu halten.

LG
Lucille
 
Hallo Rastlos,

was du tun sollst? Nicht mehr weglaufen! Denn das tust du ja bereits.

Du schreibst, du stehst vom Tisch auf und gehst weg, nach einem Streit ums Handy deiner Tochter. Das IST Weglaufen.

Ja, es war sicher ziemlich blöd von dir für die Hausschulden zu unterschreiben, ohne im Grundbuch als Miteigentümerin aufgeführt zu sein. Bitte gehe zu einem Anwalt/Notar und hole das umgehend nach.

Wenn du nicht mehr mit deinem Mann zusammenbleiben kannst, solltest du dich trennen.

Die Androhung deines Mannes sich "einen Strick zu nehmen", halte ich eher für eine Erpressung. Sie würde mich nicht davon abhalten meine Kinder zu schützen und mein eigenes Leben zu führen.

Laß dir ggf. bei der Trennung helfen. Z. B. durch Familie und Freunde. Auch eine amtliche Stelle könnte dir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Z. B. das Jugendamt, die Caritas oder die Diakonie.

Wenn die Situation schlimmer wird für deine Kinder und für dich, scheue dich nicht die Polizei anzurufen und um Hilfe zu bitten. Sie kennen die Adresse eines Frauenhauses in deiner Nähe, so das du erst einmal mit deinen Kindern gut unterkommen kannst.

Ich schicke dir eine Umarmung und wünsche dir viel, viel Kraft!
 
Vielen Dank für eure Antworten. Das Problem zwischen meiner Tochter und meinem Mann ist eigentlich erst so schlimm geworden, seit unser gemeinsamer Sohn da ist. Irgendwie hat sich das so in die Richtung entwickelt.
Meine Tochter hat einen guten und sehr häufigen Kontakt zu ihre Vater, darüber bin ich auch echt froh und das braucht sie auch.

Hm, mit meinem Teil meine ich. Das ich sicher auch stur sein kann, nachtragend und vielleicht die letzte Zeit auch sehr kleinlich. Ich achte seit es so angespannt ist echt auf alles, jede Geste, Mimik... ob die beiden sich hinter meinem Rücken böse Blicke zuwerfen usw. Ich bin sehr angespannt, vielleicht auch aggressiv. Aber das alles, weil nicht ein Gott verdammter Tag vergeht, andem es hier mal harmonisch läuft. Wir lachen nicht zusammen, wir haben keine Spass mehr zusammen. Ich bin gar nicht mehr sicher ob wir das je einmal hatten?

Mein Mann wird diesen Monat 39 und er hatte noch nie wirklich Freunde, keine Ahnung warum. Er ist der totale Einzelgänger. Er will das anscheinend auch nicht anders. So ist mein Eindruck.

Ja also ich habe als Gesamtschuldnerin für einen Kredit unterschrieben, diesen brauchten wir für unseren Hausanbau/ Umbau. Es ist nicht eine rieeeeesen Summe aber immerhin. Tilgen tun wir vom gemeinsamen Konto, ich fange jetzt erst wieder an zu arbeiten ( 400 Euro ).

Ach menno....
 
Ich werde nochmal mit meinem Mann sprechen. Nächste Woche haben wir einen Termin zur Ehe/ Familienberatung. Ich möchte noch nicht alles aufgeben. Ob das der richtige Weg ist? Hm, ich werde sehen...
 
@Hallo Rastlos!

Es gibt leider dunkle Stunden im Leben und es scheint vieles hoffnungslos.

Einmal, nach einer Wanderung, setzte ich mich in eine grüne Wiese, dort fand ich einen Stein. Ich betrachtete diesen von allen Seiten, er war auf einer Seite für mich auffallend schön, auf der anderen Seite schwarz. Ich dachte mir, es ist eigentlich etwas, wie das Leben und es kommt drauf an welche Seite ich betrachte.

Denke drüber, wie du und dein Mann auf die schöne Seite gesehen habt. Es wollte niemand, dass alles vorbeigeht, alles schlimm wird und eines Tages von auseinandergehen gesprochen wird. Man will einfach mit einer Familie glücklich sein.

Vielleicht bekommt ihr das Gefühl im Rahmen dieser Eheberatung wieder, vielleicht auch nicht, aber ich für meinen Teil finde es wichtig, es zu versuchen, vielleicht kommt doch noch das Liebevolle zurück.

Vorher ist es wichtig, nur einfach runterzukommen. Dich selber wieder wertzuschätzen (du nennst dich zum Schluss deines Postings dumme Kuh)
und einfach etwas zu Ruhe zu kommen. Es liest sich so, dass sich neues und neues negatives aufbaut und kaum mehr zu stoppen ist.

Vielleicht redet ihr über vergangene Zeiten, wie es einmal war, was ihr geplant habt, vielleicht kommt ihr etwas zu Ruhe.

Man denkt ans Ende, Grundbuch und etc, aber all das sind rechtliche Dinge, die jederzeit geklärt werden können, ich bin kein Jurist, aber im Rahmen eines solchen Scheidungsverfahren wird das sicher irgendwie schon gewertet werden.

Aber warum ans Ende denken? Warum nicht an einem Neubeginn, gerade jetzt? Vielleicht schafft es ihr ja und wie sagt man so oft, eine Krise ist eine neue Chance. Vielleicht kannst du dieses Problem, so wie den Stein, von verschiedenen Seiten betrachten.

Es war dir vorher egal, ob dein Mann ein Einzelgänger war, oder keine Freunde hat, es ist auch nicht wichtig. Warum solche Eigenschaften bewerten. Jeder ist anders. In verschiedenen Situationen ist auch schon jedem mal ein "da nehm ich mir den Strick" rausgerutscht. Es spricht für die Verzweiflung deines Mannes und spiegelt deine Verzweiflung und Ratlosigkeit.

Weiter weiss ich auch nicht mehr, und hoffe im Rahmen dieser Beratung gibt es vielleicht Wege, die ihr entdeckt.
Wichtig wäre, dass ihr alle zusammen im Vorfeld wieder runterkommt, es liest sich alles wie blank liegen des Nervenkostüms aller Beteiligten.

Nur die Ruhe ;-) Du schaffst es, ihr könnt alles wieder hinbekommen.
lg
Ritter Omlett
 
Nächste Woche haben wir einen Termin zur Ehe/ Familienberatung. Ich möchte noch nicht alles aufgeben. ...

Ich kann sehr gut verstehen, dass man eine Ehe nicht so einfach aufgibt,
besonders, wenn ein gemeinsames Kind beteiligt ist.

Das Problem zwischen meiner Tochter und meinem Mann ist eigentlich erst so schlimm geworden, seit unser gemeinsamer Sohn da ist.

Für Deine Tochter ist das eine emotionale belastende Situation, das
darfst Du nicht unterschätzen. Für sie gilt es, den Begriff "Familie" neu
zu ordnen, was ihr schon aufgrund ihres Alters gar nicht gelingen kann.
Sie bedarf der besonderen Zuwendung, denn ihr Verhalten und ihre
Gefühle als schlichte Eifersucht abzutun wäre zu kurz gegriffen.

Ja also ich habe als Gesamtschuldnerin für einen Kredit unterschrieben ...
Tilgen tun wir vom gemeinsamen Konto, ich fange jetzt erst wieder an zu arbeiten ( 400 Euro ).

Offensichtlich hast Du diese Unterschrift zu einem Zeitpunkt geleistet,
als Du noch gar kein Einkommen hattest??
Hat Dein Mann darauf bestanden?

Fließt nun Dein gesamter Verdienst auf dieses gemeinsame Konto?
Falls ja, würde ich da sofort ändern.
Außerdem birgt die Gefahr eine solchen Kontos, dass Du, im Falle eines
Falles, nie wirst beweisen können, welche Zahlungen tatsächlich von
Deinem Teil des Geldes getätigt wurden.

Aber warum ans Ende denken?

Man ist immer gut beraten, wenn man - zumindest hypothetisch - an
das Ende einer Ehe denkt. Es geht darum, sich rechtlich abzusichern,
um sich nicht eines Tages in einem unübersichtlichen finanziellen
Chaos wiederzufinden.

Liebe Rastlos, an Deiner Stelle würde ich auf einem Ehevertrag bestehen.
Ein solcher ist nicht als Zeichen des Misstrauens zu bewerten, sondern
er schafft transparente Zustände und hilft, im Falle einer Trennung, den Rosenkrieg zu verhindern.

LG
Lucille
 
Ich sagte nein und das er mich in Ruhe lassen möchte. Daraufhin knallte er in der Küche mit den Händen so auf den Tisch das die große weinend aufgestanden ist vor Schreck ...

Was ich noch anmerken möchte:
wenn Ihr wegen Deiner Tochter ganz offensichtlich streitet, dann
bewirkt das bei ihr Schuldgefühle.
Kinder tendieren dazu, alles auf sich zu beziehen und sich
(natürlich unbewusst) als Verursacher von Zwistigkeiten zu sehen.

Das braucht Dein Kind nicht zusätzlich zu der für sie belastenden
Patchwork-Situation.
 
..
Offensichtlich hast Du diese Unterschrift zu einem Zeitpunkt geleistet,
als Du noch gar kein Einkommen hattest??
Hat Dein Mann darauf bestanden?

Fließt nun Dein gesamter Verdienst auf dieses gemeinsame Konto?
Falls ja, würde ich da sofort ändern.
Außerdem birgt die Gefahr eine solchen Kontos, dass Du, im Falle eines
Falles, nie wirst beweisen können, welche Zahlungen tatsächlich von
Deinem Teil des Geldes getätigt wurden.

Liebe Rastlos, an Deiner Stelle würde ich auf einem Ehevertrag bestehen.
Ein solcher ist nicht als Zeichen des Misstrauens zu bewerten, sondern
er schafft transparente Zustände und hilft, im Falle einer Trennung, den Rosenkrieg zu verhindern....
LG
Lucille
Lucille, du hast recht, doch ein nachträglicher Ehevertrag ist sicherlich schwer zu erwirken....
der Partner wird sich als erstes angegriffen fühlen...

Was ich noch anmerken möchte:
wenn Ihr wegen Deiner Tochter ganz offensichtlich streitet, dann
bewirkt das bei ihr Schuldgefühle.
Kinder tendieren dazu, alles auf sich zu beziehen und sich
(natürlich unbewusst) als Verursacher von Zwistigkeiten zu sehen....
Jep.
...es ist nun mal so, deine Tochter war vor ihm da und steht somit an erster Stelle für dich. Er war vor euerem gemeinsamen Sohn da und (sollte) vor ihm stehen. So schwer das auch sein mag. 1. 10 jährige Tochter, 2. dein Mann, 3. euer Sohn....was nicht heißen soll, das einer von den dreien weniger wichtig für dich wäre.

...und eifersüchtig ist ja wahrscheinlich nicht die Tochter (zumindest nicht auf den Mann) sondern er ist höchstwahrscheinlich eifersüchtig auf sie...
Hortensie
 
Obwohl die TE hier nicht mehr geschrieben hat, möchte
ich dennoch zu Deinem Posting, liebe Hortensie, einige
Anmerkungen machen.

doch ein nachträglicher Ehevertrag ist sicherlich schwer zu erwirken....
der Partner wird sich als erstes angegriffen fühlen...

Der Mann der TE hat einem gemeinsamen Kredit, zu dessen Tilgung
sie offenbar nicht maßgeblich beitragen kann, zugestimmt. Das alleine
finde ich schwer fahrlässig und berechnend. Er hat damit eine Abhängigkeit
geschaffen, die wohl ganz in seinem Sinne ist (Verlustangst). Die Tatsache,
dass die TE dennoch nicht im Grundbuch steht, ist alles andere als fair.

Auch wenn sich ihr Mann angegriffen fühlen sollte - unter den erwähnten
Prämissen würde ich darauf keine Rücksicht nehmen, an ihrer Stelle.

Sie trägt auch die Verantwortung für zwei Kinder, und es ist mE ihre
Pflicht, sich abzusichern, soweit es rechtlich eben geht.

Er war vor euerem gemeinsamen Sohn da und (sollte) vor ihm stehen. So schwer das auch sein mag. 1. 10 jährige Tochter, 2. dein Mann, 3. euer Sohn

Ich schätze, Du spielt hier auf die "Ordnungen der Liebe" an.
Diese besagt, dass die erste Bindung Vorrang vor der zweiten hat.
So gesehen, besteht die systemisch tiefere Bindung zum Vater der
Tochter.

Ganz abgesehen davon, vertrete ich ganz strikt die Meinung, dass
Kinder bzw. deren Wohl ausnahmslos an erster Stelle zu stehen haben.
So gesehen, hat der Vater des Sohnes primär die Verantwortung für
seinen Sohn (und dann erst für die TE), die TE trägt die Verantwortung gleichermaßen erstens für ihre Tochter und ihren Sohn (und dann erst
für ihren Mann). Wenn diese natürliche Ordnung aus den Fugen gerät,
dann ist das der beste Nährboden für Konflikte, wie sie hier geschildert
werden.

...und eifersüchtig ist ja wahrscheinlich nicht die Tochter (zumindest nicht auf den Mann) sondern er ist höchstwahrscheinlich eifersüchtig auf sie...

Wie schon gesagt, glaube ich sehr wohl, dass die Tochter eifersüchtig
ist - nicht auf den Mann als solchen, sondern auf seine Rolle als Vater
ihres Halbbruders >> dieser Vater steht seinem Sohn bedingungslos zur
Verfügung, für die Tochter dagegen ist ihr Vater nicht immer greifbar.

Und wenn der Mann auf das Mädchen eifersüchtig ist, dann ist es seine
Verantwortung als Erwachsener und Verstehender, dass er seine
Anwandlungen und Emotionen unter Kontrolle hält.

Ich weiß, dass ich in diesen Dingen ziemlich rigide bin, aber viele
Beobachtungen, nicht zuletzt in meinem unmittelbaren familiären Umfeld,
haben mich so manche, wenn auch unfreiwillige, Einsichten gewinnen lassen ;-).

LG
Lucille
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lucille,
...
Auch wenn sich ihr Mann angegriffen fühlen sollte - unter den erwähnten
Prämissen würde ich darauf keine Rücksicht nehmen, an ihrer Stelle, ...
Ja das sollte sie nicht, doch ich weiß wie schwer das ist, noch im nachhinein den Partner so weit zu kriegen, dass er den Ehevertrag unterschreibt.
Sie trägt auch die Verantwortung für zwei Kinder, und es ist mE ihre
Pflicht, sich abzusichern, soweit es rechtlich eben geht.
Natürlich, sehe ich auch so.

Ich schätze, Du spielt hier auf die "Ordnungen der Liebe" an.
Diese besagt, dass die erste Bindung Vorrang vor der zweiten hat.
So gesehen, besteht die systemisch tiefere Bindung zum Vater der
Tochter.

Ganz abgesehen davon, vertrete ich ganz strikt die Meinung, dass
Kinder bzw. deren Wohl ausnahmslos an erster Stelle zu stehen haben.
So gesehen, hat der Vater des Sohnes primär die Verantwortung für
seinen Sohn (und dann erst für die TE), die TE trägt die Verantwortung gleichermaßen erstens für ihre Tochter und ihren Sohn (und dann erst
für ihren Mann). Wenn diese natürliche Ordnung aus den Fugen gerät,
dann ist das der beste Nährboden für Konflikte, wie sie hier geschildert
werden.
Jein. Wie aus deinem Beispiel, der Vater des Sohnes: nein, die Partner stehen hier an erster Stelle, weil ohne die wäre der Sohn nicht entstanden. Das heißt nicht, dass man einem Kind gegenüber weniger verantwortlich sein sollte, als dem anderen. Es ist nur wichtig, die Reihenfolge zu respektieren. Hier bei der Threaderstellerin im Besonderen die Tochter, weil sie vor der neuen Beziehung schon da war. Der neue Partner sollte das auch so akzeptieren. Was sicherlich nicht einfach ist....vielleicht auch besonders, weil jetzt noch ein neues Kind da ist.... sein leibliches Kind.
Wie schon gesagt, glaube ich sehr wohl, dass die Tochter eifersüchtig
ist - nicht auf den Mann als solchen, sondern auf seine Rolle als Vater
ihres Halbbruders >> dieser Vater steht seinem Sohn bedingungslos zur
Verfügung, für die Tochter dagegen ist ihr Vater nicht immer greifbar.
Ja auch.
Und wenn der Mann auf das Mädchen eifersüchtig ist, dann ist es seine
Verantwortung als Erwachsener und Verstehender, dass er seine
Anwandlungen und Emotionen unter Kontrolle hält.
Ja, das sollte so sein.

Ich weiß, dass ich in diesen Dingen ziemlich rigide bin, aber viele
Beobachtungen, nicht zuletzt in meinem unmittelbaren familiären Umfeld,
haben mich so manche, wenn auch unfreiwillige, Einsichten gewinnen lassen ;-).

LG
Lucille
Das ist gut so. Ich finde es immer toll deine Ansicht zu lesen und schätze deine Bemerkungen sehr. Ich muss ja nicht recht haben ;-) Es geht mir genauso wie dir. Meine Einschätzungen resultieren auch aus meinem Erlebten und meinen Beobachtungen... und trotzdem ist immer alles anders... kann ja auch sein, dass ich daneben liege und er gar nicht eifersüchtig ist. Das weiß nur die Threaderstellerin.
Ich finde es gut, dass hier viele Meinungen nebeneinander stehen können.
AL Hortensie
 
Hallo ihr Beiden,

tatsächlich habe ich einen Ehevertrag befürwortet als ich schon fast 10 Jahre verheiratet war. Wir haben Gütertrennung vereinbart und einen Vertrag notariell abgeschlossen, weil ich mich selbstständig machen wollte.

Aber in dem vorliegenden Fall hier denke ich, dass der Mann weder einen Ehevertrag abschließen - noch einsehen wird, dass er bei seiner Frau an zweiter oder dritter Stelle steht.

Ich denke auch nicht, dass die TE dieses vorschlagen würde.
 
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