Mein Frust hat nichts mit den Linsen zu tun - bzw. eher weniger.
Bisher ist es so, dass ich mich bei der Brille durch die Altersweitsichtigkeit nicht gestört fühle. Ich sitze nun mit Brille am Laptop UND SEHE KLAR, ich las heute morgen beim Kaffee und hielt das Buch 20 cm entfernt. Ich hebe den Kopf und sehe fern. Ich kann mein Gegenüber sehen, klar und deutlich.
Mit den Linsen? Fernsehen ist def. besser - WENN DENN nicht - die geringen Tränenflüssigkeit im Auge die Sicht gerade auf dem rechten Auge vernebelt. Gestern Abend sah ich selbst mit den Linsen schlecht. Gut, da waren sie dann ca. 12 Std. drin (10 - 12 Std.).
Ich saß bei der Schulung und konnte nicht mal auf 70 cm im Buch lesen. Das Gesicht meiner Nachbarin? UNSCHARF! DAS KENNE ICH NICHT - und ich will das auch nicht.
Diese Lesebrillen helfen beim Lesen, machen aber nicht das Gesicht der Nachbarin scharf, ich sehe im Nahbereich immer noch sch.......
Ich denke, diese Probleme dürften viele Kurzsichtige mit Altersweitsichtigkeit haben. Es kommt wohl darauf an, wie der- oder diejenige persönlich damit klar kommt. Ich für meine Person hasse es.
Warum trage ich Linsen, wenn ich an einer Kaffeetafel, oder bei einer Schulung, beim Lesen, beim Einkaufen - ständig eine Brille tragen muss, die mir zwar beim Lesen hilft, aber mich im Nahbereich nicht wirklich klar sehen lässt? Das macht bei mir als Leseratte fast 50 % der Zeit aus. Beim Lesen ginge das ja gerade noch, aber das generelle nicht scharf sehen können im Nahbereich - DAS NERVT!
Ginge ich noch arbeiten - und ich arbeite 100 % am Computer - müsste ich den ganzen Tag trotz Linsen eine Brille tragen. Wo liegt da der Gewinn?
Gleitsichtgläser bei der Brille: Laut Internet gibt es eine Zone für das Fernsehen (wohl oben), eine Zone des Gleitens und dann unten für das Nahsehen. Hört sich eigentlich gut an, nur habe ich sehr kleine Brillengläser, da meine Rohgläser am Außenbereich an die 10 cm dick sein können, nach innen dünner werdend. Also je kleiner das Gestell desto kleiner und leichter das Glas. Ich muss heute schon den Kopf ständig bewegen, damit ich alles sehen kann. Das soll mit Gleitsichtgläsern noch mehr so sein.
Brillen mit Nachsichtanteil: Da scheint es ja nur so zu sein, dass in die Brille ein kleiner Teil für die Nahsicht ist. Die Zwischenzonen bleiben - wie bei der Lesebrille außen vor.
Meine Lösung Kontaktlinsen und Lesebrille: Fernsicht super, Nahsicht na ja, ABER dieses ganze zwischen Fern- und Nahsicht ist nicht vorhanden. Entweder kann ich lesen, aber eh im nahen nichts klar erkennen, oder ich sehe in die Ferne und im Nahen ist alles unklar. Das ginge wohl, wenn es nur eine kurze Distanz wäre, ABER 70 cm ist schon viel. Mit Linsen sehe ich hinter dieser 70 cm Grenze super, darunter alles unscharf. Mit Lesebrille kann ich auf dieser Distanz nur lesen, die allgemeine Sicht ist aber sch......... Also sehe ich hier wirklich bisher keine Verbesserung.
Gleitsichtkontaktlinsen: gibt es, sie müssen aber anscheinend super angepasst werden. Und das scheinen viele Optiker nicht zu schaffen. Dann muss das Gehirn noch in der Lage sein, die Bilder zu verarbeiten, damit man wie bei der Gleitsichtbrille in allen Bereichen sehen kann. Ich werde den Optiker mal nach diesen Linsen fragen, auch beim Augenarzt.
Lasern der Augen: Altersweitsichtigkeit geht zwar auch, aber da muss man wohl eine künstliche Linse einsetzen. Meine Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung sind operabel, es bleibt aber 2 Dioptrin auf dem linken Auge zurück. Ich sollte aber vielleicht doch überlegen, ob das machbar wäre, da Kurzsichtige später bei der Altersweitsichtigkeit wieder im Nahbereich sehen können. Hier sollte ich dann mal den Augenarzt fragen, was machbar ist.
Ich mag meine Brille, und ich mag auch die Linsen.
ABER, ich hasse es, einfach trotz Linsen auf eine Brille angewiesen zu sein, die es mir aber nicht ermöglicht, vernünftig im Nahbereich bis zu 70 cm zu sehen. Und mit der Brille, die um 0,5 Dioptrin unter meiner richtigen Sehschärfe liegt, schaffe ich den Nahbereich bis zu 20 - 30 cm, was einfach noch geht. ABER 70 cm gehen einfach nicht.
Und ich muss etwas tun gegen meine zu trockenen Augen, damit dieser Nebel auf den Linsen nicht auftritt oder mit Zufuhr von Flüssigkeit wieder verschwindet.
Immerhin die weichen Linsen bewegen sich auf dem Auge nicht so wie damals die harten. Bei Nachtfahrten damals sah ich, wie die Linsen sich bei jedem Lidschlag von oben nach unten bewegten. Grauslich.
Und mit der Brille muss ich mir etwas überlegen. Jetzt wird mir schlecht und schwindelig inkl. rasender Kopfschmerzen, wenn ich von der Brille auf die Linsen und von den Linsen auf die Brille umsteige.
Ich denke, diese Probleme haben nichts mit einer Gewöhnung zu tun. Mein Problem ist aber auch, dass ich Probleme habe, wenn ich von einem Gestell mit entsprechender Sehkorrektur auf ein anderes Gestell mit gleicher Sehkorrektur umsteige. Es braucht sich nur etwas an der Achse zu verschieben und ich bin sehtechnisch aus der Bahn geworfen. Selbst bei meinen 2 identischen Brillen (Brille + Sonnenbrille - gleiches Gestell, gleiche Stärken, nur 1 getönt), bekomme ich Probleme, wenn eine etwas verbogen ist.
Ich will trotzdem neue Augen (WEIN!)