hallo niki und die anderen,

Niki schrieb:
Somit hab ich manchmal wirklich das Gefühl, ich prostituiere mich in meiner Ehe....:confused:

lg Niki
... wird einem das nicht irgendwo auferlegt??? "die pflicht der frau"???
schlimm eigentlich. und ich möchte nicht wissen, wie vielen es ähnlich geht.
die "ausredenpalette" ist wahrscheinlich nirgends so groß wie bei diesem thema.
warum ist das so, wo es sich doch um "die schönste sache der Welt" handeln soll?
lg an euch
 
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... wird einem das nicht irgendwo auferlegt??? "die pflicht der frau"???

Nein, es gibt keine Pflichten!
Nur das, was wir für uns selbst wählen - und wofür wir unsere Entscheidung treffen....meistens halt unbewusst aufgrund irgendeines Musters.

Ich muss ES ja nicht tun.....es ist meine Entscheidung. Ich kann die Konsequenzen bedenken und dann eine Entscheidung treffen.....meist treffen wir halt die bequemere, nicht wahr?
(blöd gesagt: für mich ist es derzeit einfacher, "hinzuhalten" - als mich einer endlosen Diskussion über das Thema Sex zu stellen, welches dazu führen würde, dass ich ihm sagen müsste, dass ich ihn nicht mehr anziehend finde - und dass dann wahrscheinlich sehr schnell in einer Scheidung enden würde.)

Eigentlich wähl ich mir damit selbst den Salat.....oder?

so, jetzt geh ich aber ins Bett!
Gute Nacht
Niki
 
Niki schrieb:
Ich muss ES ja nicht tun.....es ist meine Entscheidung.
... ja, schon, es wird aber dennoch etwas von uns gefordert, das - wenn wir es nicht tun - irgendwo schuldgefühle auslöst. das ist aus der deklaration "pflicht der frau" begründet.
 
guten morgen, mädels,

puh, mein karenzurlaub entpuppt sich als nicht enden-wollende seelentherapie!! bin froh über die vielen analytiker, die es hier im forum gibt!!!
:kiss3: . poste ziemlich offen, ansonsten bringt das alles nichts.
Clouds schrieb:
Was stört Dich an dieser Verwegenheit – .....
Ist es wirklich nur, weil andere das glauben könnten oder stört es nicht vielleicht doch DICH?
hallo clouds,
die verwegenheit ist bezogen darauf, dass ihm seine schwierige vergangenheit einfach ins gesicht geschrieben steht. ich, die "brave", die mit selbstzerstörerischen kräften niemals etwas direkt zu tun hatte, habe mich wahrscheinlich deshalb immer in eine co-abhängigkeit begeben, um über meine eigenen schwierigkeiten hinwegzusehen (absolut kein familiäres fundament) und "auch einmal nützlich zu sein" (der vater ging an mir immer nur VORBEI, mutter funktionierte für das haus, für den betrieb....).
ich versuchte also, über ein HELFEN bedeutung im leben zu erlangen, leider hatte ich immer männer, die sich selber zu helfen wussten, und somit stand ich hier eigentlich auch eher daneben..... . aber dennoch zog es mich immer wieder zum selben typ mann. das wichtigste war, dass sie ANDERS sind als der vater, der rechtschaffend war, sportlich, gepflegt, adrett. ich wählte männer, die ebenso unerreichbar sind wie der vater, mich aber in den äußerlichen belangen nicht an ihn erinnerten (ansonsten wäre der schmerz viel größer) - und sobald ich jemanden ganz geködert hatte, war dessen mission erfüllt und ich verabschiedete mich....... . "wiederholungszwang", BIS DAS URSÄCHLICHE PROBLEM (vater) gelöst ist. es WÄRE jetzt gelöst (auf mentaler ebene), aber ich kann nicht gehen. gefangen im eigenen leben.
und eigentlich weiß ich ja nicht mal, ob nicht eh das glück vor meiner türe liegt und ich es nur mit füßen trete....... .
Niki schrieb:
eigentlich wäre dann ja logisch gewesen (als Kind), dass du deine Sexualität in den Vordergrund rückst, UM von ihm beachtet zu werden....
warum hab ich DAS eigentlich nicht ausgespielt?? ja, darüber hab ich mir heute nacht gedanken gemacht.
später mehr darüber.....

lg chira
 
Was mir gestern noch eingefallen ist:
vielleicht hast du ja auch eine Einstellung deiner Mutter übernommen, dass Sexualität verwerflich ist....

lg Niki
 
Hi Ihr,

Chira schrieb:

Ich hab’s so verstanden, dass – sobald man sich von seinen Programmierungen verabschiedet hat – und die Energie wieder fließt, die Dinge von alleine ins Lot kommen. Sprich, vertrau einfach darauf, wenn Du mit Dir im Reinen bist, dass dann „der Richtige“ schon auftauchen wird, ohne dass Du Dir jetzt Gedanken darüber machst, wer es ist... vielleicht erlebst Du ja auch eine Überraschung...

Frage:
Wie ist das eigentlich mit den Menschen, die nur „Rollen“ im eigenen Leben spielen – für diesen Menschen ist man ja selbst auch nur eine „Rolle“, weil er so programmiert ist, dass er einen für etwas braucht, das aufrecht erhalten werden muß. Wenn nun beide gemeinsam an ihren Programmierungen arbeiten und diese auflösen, müsste es dann nicht möglich sein, auch mit der „Rolle“ künftig ein harmonisches, glückliches und erfülltes Leben zu führen??? Ich hab’ nämlich unlängst ein Buch mit dem Titel „Liebe Dich selbst und es ist egal, wen Du heiratest“ gelesen und bin total zwiespältig, ob das wirklich funktionieren kann. Die Hauptaussage darin ist, wenn Du mit Dir selbst im Reinen bist, Deine Muster erkannt und aufgelöst hast, dann passiert es automatisch, dass Dein Partner sich quasi „mitändert“ und letztendlich Du dann Deine positiven Seiten gespiegelt bekommst. Was sagt Ihr dazu?

Chira schrieb:
DAS hab ich bisher nicht gesehen, VIELEN DANK!!

Schön, wenn ich was beitragen konnte!
(Ah ja, da ist es wieder, mein Müsterchen: "für was gut sein zu müssen/gebraucht zu werden")

Chira schrieb:
... na, wenn du noch das artikulieren in erwägung ziehst in so einer situation, da sind deine männer glücklich zu schätzen.

Nein, das tu ich für MICH, nicht für meine Männer - ICH will ja, dass MIR der Sex auch Erfüllung bringt und nicht nur PFLICHT-Erfüllung...
Mein schlechtes Gewissen („der arme Mann kann’s ja nicht rausschwitzen und hat viel mehr verdient als ich ihm im Moment geben kann“) führt dazu, dass ich immer wieder in diese Pflichterfüllungs-Situation gelange – DAS MUSS EIN ENDE HABEN!!! Also hab ich mal vorsichtig angefangen, die Dinge beim Namen zu nennen und hab’ damit natürlich was ausgelöst, dessen Ende ich noch nicht abschätzen kann (wer würde sich nicht vor den Kopf gestossen fühlen, wenn er mitbekäme, dass er die meiste Zeit nur was vorgespielt bekommen hat) – mein Partner „kiefelt“ im Moment heftig daran und ich bin nicht sicher, ob er sich gekränkt zurückziehen wird oder sich die Dinge zum Besseren wenden...

Niki schrieb:
Somit hab ich manchmal wirklich das Gefühl, ich prostituiere mich in meiner Ehe....

Bingo – das kenn ich. Also hab ich beschlossen, es abzustellen – schau ma mal, wo's endet...

Chira schrieb:
... ja, schon, es wird aber dennoch etwas von uns gefordert, das - wenn wir es nicht tun - irgendwo schuldgefühle auslöst. das ist aus der deklaration "pflicht der frau" begründet.

Woher kommen diese Schuldgefühle WIRKLICH??? "Pflicht der Frau" alleine wird's nicht sein, oder? Neigst Du generell dazu (so wie ich übrigens), Dinge zu tun, die Du eigentlich nicht willst, aber es wird von Dir erwartet, es gehört sich so, das tut "man" halt...???

Chira schrieb:
ich versuchte also, über ein HELFEN bedeutung im leben zu erlangen, leider hatte ich immer männer, die sich selber zu helfen wussten, und somit stand ich hier eigentlich auch eher daneben.....

Wo war DIE Situation in Deinem Leben, wo DU dringend Hilfe wolltest und sie nicht bekommen hast? Was hat Dein "Helfersyndrom" ausgelöst??

Hey, ich versuch mich an die ganze Sache erst mal heranzutasten und erlaube mir einfach, niederzuschreiben, was mir ganz spontan dazu einfällt, ohne vorher 17 x analysiert zu haben, ob's Blödsinn ist - man möge mir hier also etwaige unqualifizierte Bemerkungen verzeihen... ;) ;) ;)

Liebe Grüße
Clouds
 
Niki schrieb:
Was mir gestern noch eingefallen ist:
vielleicht hast du ja auch eine Einstellung deiner Mutter übernommen, dass Sexualität verwerflich ist....
das könnte durchaus sein!!! sie hat meinen vater gewähren lassen, ohne freude dabei zu spüren, weil er sie einfach beanspruchte, wann immer es ihm in den sinn kam. und weil sie schiss vor ihm hatte.
und sie hat sich das alles gefallen lassen!!! auch, dass er vor vielem anderem nicht halt machte.
bzw. dass sie etwas übersehen hat (ich meine jetzt nicht mich, MICH hat er absolut in ruhe gelassen....) mag ich nicht so verstehen.
ich denke, ich sehe in dieser beziehung absolut auf sie herab und spiele es jetzt aus, dass ich anders bin. aus einer protesthaltung heraus. schaden tu ich damit nur mir und meinen lebenspartnern.
aber wahrscheinlich ist mein "schaden" so verworren, dass es nicht nur einen aspekt gibt.
Niki schrieb:
eigentlich wäre dann ja logisch gewesen (als Kind), dass du deine Sexualität in den Vordergrund rückst, UM von ihm beachtet zu werden....
ich glaube, als kleines kind war ich so dermaßen unschuldig, dass ich den sexuellen aspekt gar nicht wahrgenommen hätte (mir ist das alles erst viel später aufgefallen = warum er mich wahrscheinlich nicht sah etc.).

darum dachte ich auch an nichts böses, als ein maler in unserem elternhaus im keller, in dem er seine arbeit verrichtete, "spielchen" mit uns mädchen begann. als die sache aufflog, da bekam ich einen regelrechten schock. nicht wegen dem, was da vorgefallen ist, sondern weil mir anscheinend etwas ganz schreckliches, verbotenes widerfahren ist, und ich das nicht erkannt habe!! er hat mir/uns ja nicht wehgetan......!!. ich sehe mich jedenfalls noch heute liegen, der arzt war da, die menschen herum waren vom skandal gezeichnet und völlig aufgelöst. mein vater jedoch hatte den arbeiter geschützt, der so etwas "verwerfliches" (ich konnte es damals nicht erkennen) tat, na klar, er verstand das.
irgendwie wurde mir damals wahrscheinlich schon eingeimpft: sexualität ist etwas schreckliches, mein eigener vater schützt mich nicht davor, er ist selber einer, der dieses "schreckliche" gutheißt.

danke für den denkanstoß, niki!

hallo clouds,
danke auch dir für dein interessantes posting.
Clouds schrieb:
Frage:
Wie ist das eigentlich mit den Menschen, die nur „Rollen“ im eigenen Leben spielen – für diesen Menschen ist man ja selbst auch nur eine „Rolle“, weil er so programmiert ist, dass er einen für etwas braucht, das aufrecht erhalten werden muß. Wenn nun beide gemeinsam an ihren Programmierungen arbeiten und diese auflösen, müsste es dann nicht möglich sein, auch mit der „Rolle“ künftig ein harmonisches, glückliches und erfülltes Leben zu führen???
... ob da eine chance besteht??? muss mal in meine geschichte gehen:
ich denke, mein mann hat sich immer frauen gesucht, die ihn in die schranken gewiesen haben, weil er das nie erfahren hat und geradezu danach "schreit". er konnte tun und lassen, was er wollte, seine eltern standen hinter ihm. vielleicht lässt er mich auch deshalb sein, weil ich ihm grenzen aufzeige, vielleicht ist das eigentlich eh das, was er will. wahrscheinlich tu ich es dennoch zuwenig, als dass er durch ein "aufwachen" etwas in sich lösen könnte. ich müsste wahrscheinlich knallhart gehen, dass er etwas erkennt und zu kämpfen beginnt. ansonsten besteht keine chance.
du schreibst ja selber: es müssten BEIDE daran arbeiten... .
interessant, diese perspektive!!!
 
noch schnell was: du hast mich neugierig gemacht:
Clouds schrieb:
....hab ich mal vorsichtig angefangen, die Dinge beim Namen zu nennen und hab’ damit natürlich was ausgelöst, dessen Ende ich noch nicht abschätzen kann (wer würde sich nicht vor den Kopf gestossen fühlen, wenn er mitbekäme, dass er die meiste Zeit nur was vorgespielt bekommen hat) – mein Partner „kiefelt“ im Moment heftig daran und ich bin nicht sicher, ob er sich gekränkt zurückziehen wird oder sich die Dinge zum Besseren wenden...
von deiner affäre hast du ihm aber nichts erzählt, oder doch? (wenn ich das so fragen darf.....)
Wo war DIE Situation in Deinem Leben, wo DU dringend Hilfe wolltest und sie nicht bekommen hast? Was hat Dein "Helfersyndrom" ausgelöst??
ich will nicht sagen, meine mutter war schuld, weil sie nie etwas erkannt hat,
denn es ist so, wie du es in deinem thread beschrieben hast: ich wäre nicht dort, wo ich jetzt bin, wenn ich sie nicht gehabt hätte.

ganz liebe grüße an euch
chira
 
Hi,

Chira schrieb:
von deiner affäre hast du ihm aber nichts erzählt, oder doch? (wenn ich das so fragen darf.....)

Nein, ich habe "nur" das zur Sprache gebracht, was meiner Ansicht nach in unserer Beziehung alles nicht passt - und hier speziell auch im Bereich Sex.

Ich bin der Meinung, die Affären-Geschichte muß ich ganz alleine (bzw. mit Eurer Hilfe ;) ) mit mir ausmachen - ich glaube, alles andere wäre nur das Abgeben einer Entscheidung an meinen Partner (kann er damit leben und wir bleiben zusammen oder packt er's nicht und wir trennen uns...) - mich würde das in meiner Entwicklung keinen Schritt weiterbringen.

LG
Clouds
 
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Chira schrieb:
....ich denke, ich sehe in dieser beziehung absolut auf sie herab und spiele es jetzt aus, dass ich anders bin. aus einer protesthaltung heraus.

Hallo Chira!

Deine Aussage hat mich zu einer ganz neuen und wertvollen Erkenntnis über mich selbst geführt. Ich kann mir jetzt eine Frage beantworten, die ich mir schon sehr oft gestellt hatte.

Egal, welche Probleme mein Mann und ich auch hatten - die körperliche Ebene blieb stets außen vor, also verschont. Wir hatten in den 22 Jahren unserer Beziehung und Ehe den schönsten und erfüllendsten Sex, den man sich wünschen kann, das auch noch äußerst häufig und auch während der
Trennungsphase. Ich hab' oft gedacht, so was kann es doch gar nicht geben.

Ich glaube, das war so, weil ich mich auf dieser Ebene unverfälscht geben konnte, wie ich war. Die "Kontrollinstanz" meiner Mutter, die in anderen
Bereichen immer irgendwie präsent war, die war hier außer Kraft gesetzt.
Hier hatte sie keinen Zugang. Es war eine Rebellion, die natürlich unbewusst stattgefunden hat, und die ausnahmsweise sowohl mir als auch meinem
Mann zum Vorteil gereichte. Hätten wir einander auf anderen Gebieten
ebenso verstanden, geachtet und ergänzt, dann hätte unsere Beziehung die
Stürme heil überstanden.

Da fällt mir eine Begebenheit ein, die auch hierher passt. Als meine Mutter
einmal zu Besuch war, um die Kinder zu hüten (wir mussten auf Dienstreise),
da wollte sie ganz wie selbstverständlich in unserem Ehebett schlafen. Ganz
entsetzt über ihr Ansinnen wusste ich das zu verhindern, indem ich zwei der
Kinder dort schlafen ließ und meiner Mutter eines der Kinderzimmer zuteilte.
Ich weiß noch, wie tief beleidigt sie reagierte, was ich wiederum mit Genugtuung registrierte.
Ich denke, ich konnte hier eine Grenze setzen, denn meine Mutter praktizierte ihre (subtilen!) Grenzüberschreitungen sonst ungehindert.

Danke, Chira, also für deinen Denkanstoß in Richtung Verhaltensanalyse!

Liebe Grüße,
Karin
 
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