Helfen *um jeden Preis* ?

Mondina schrieb:
Hallo ChrisTina,
wenn du meine Worte
"Daß jedem Hilfesuchenden geholfen werden muß, wenn einer die Fähigkeit dazu hat, steht, so glaube ich, hier nicht zur Diskussion."
schon zitierst und damit eine Diskussion über "Hilfebrauchende" beginnst, solltest du sie vorher genau lesen!
Hab ich - danke für den Tipp.

Mondina schrieb:
Oder kannst du (oder Forumsmitglieder) zwischen "Hilfesuchenden" und "Hilfebrauchenden" nicht unterscheiden?
Ich kannte bisher den Begriff "Hilfebrauchende" nicht - wie genau definierst du den? Für mich klingt dieser Begriff so, als würde ich mir anmassen, es besser zu wissen als jemand anderer, was der brauchen könnte.

Andererseits ist für mich jeder Mensch, der zu mir kommt, oder mich persönlich anspricht oder anschreibt, und mir sein Leid klagt, ein Hilfesuchender, egal ob ich ihm eine Honorarnote stelle oder nicht.

Mondina schrieb:
Meine Erfahrung zeigte und zeigt immer wieder, daß diejenigen die am "Helfersyndrom leiden" letztendlich nicht wirklich die Fähigkeit haben zu helfen oder klare Hilfestellung zu geben, denn Helfersyndrom-Kranke bedürfen selbst der Hilfe.
Korrekt - stimme ich dir voll zu.

Mondina schrieb:
Ich unterscheide auch ob ich "mitleide" oder "mitfühle". Beim Mitleiden "leiden" nämlich zwei - und damit ist keinem der beiden geholfen.
Kann ich dir auch nur 100 % zustimmen

Mondina schrieb:
Mitfühlen kann ich dann, wenn ich weiß, wie sich der Bedauernswert fühlt und kann ihm aus meinem eigenen Erfahrungsschatz Hilfestellung geben. Auch dabei ist Hilfestellung nicht mit helfen zu verwechseln.
Wo liegt der Unterschied zwischen Hilfestellung und helfen - für dich?
Ich persönlich helfe entweder - oder ich helfe nicht.
Ich würde deine Unterscheidung jetzt so interpretieren, dass Hilfestellung mich persönlich nicht wirklich belastet - und helfen mit mitleiden zu tun hat - ist das in etwa das, wie du es gemeint hast?
 
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Dank auch an Jene, auf deren Antworten ich nicht gesondert eingegangen bin - hab wieder viel dazu gelernt.
 
@ christina

"Hattest du den Eindruck, dass ich öfter als einmal versuchte, dich retten zu wollen? Egal, von welchem Forum wir jetzt ausgehen? "

NEIN von dir für meine person hatte ich den eindruck gar nicht.
(ich muß ehrlich sagen, ich hatte gar nicht mitbekommen, das du so ein andere retten wollen mensch bist.höre ich heute hier von dir zum ersten mal. was mich sogar verwundert)
ich meinte dich aber auch gar nicht mit meinem beitrag.
wenn das jetzt so raus kam, dann habe ich mich wieder mal blöd ausgedrückt.

ich glaube die rettungsphase an mir hast du gar nicht mitbekommen,da waren die anderen schon in der meckerphase mit mir, als du dazu gekommen bist.
 
ChrisTina schrieb:
Weitere Annahme - ich verhielte mich irgendwie eigenartig um Forum hier - du schreibst mich an, was los sei - ich antworte - mein Partner hat mich auf die Strasse gesetzt .... ich bin mittellos .... weiß keinen Ausweg mehr .... bin verzweifelt .... seh keinen Ausweg mehr als mich von der Brücke zu stürzen .... Würdest du mir antworten: " Helfen kann ich dir nicht ... aber wenn ich was zur Klärung beitragen kann, was eigentlich los ist: gern!" oder würdest du dir was einfallen lassen als Art *Erste Hilfe* ?

Liebe ChrisTina!

Ich habs nicht so mit den konstruierten Beispielen (allen konstruktivistischen Vorlieben zum Trotz). Was ich dir geschrieben habe, beruhte ja auf einem konkreten Vorfall, durchaus in einer vergleichbaren Situation von Bedrängnis wie in deinem Beispiel, womöglich auch noch etwas prekärer, weil stärker von Ängsten durchsetzt. Und da war das, was ich mir einfallen ließ, de facto hilfreich.

Ich versuch mal, es ein bisserl weiter auszuführen (wobei, wie gesagt, das damals von mir ganz spontan, "aus dem Bauch" kam und ich erst später die "Ideologie" dazugeschenkt bekam).

Das mit dem Helfen und Nichthelfen ist ja fast schon ein Zen-Koan. Wenn ich nicht helfe und es hilft ... nein, daraus kann ich keine Handlungsanleitungen basteln.

Ein gestürzter Mopedfahrer auf der Straße... helf ich dem? Klar helf ich dem, wenn ich vorbeikomme. Wenn ich zum Roten Kreuz gehe, um helfen zu können, sieht vielleicht die individuelle Motivation der "Helfer" schon anders aus ... und ich bin dennoch froh, dass es sie gibt, wenn ich zum Beispiel als blutender, gestürzter Mopedfahrer auf der Straße liege.

Seelisches Bluten ... ist das vergleichbar?

"Ich weiß nicht mehr weiter..." ... ich vermag nicht zu beurteilen, was da nun als "Erste Hilfe" okay ist und was nicht, es erschiene mir auch vermessen, das zu versuchen. Am ehesten komme ich da weiter, wenn ich versuche, eine transzendierende Betrachtung einzunehmen: Von einem übergeordneten Standpunkt aus, von dem aus Helfer und "Geholfener" (frei nach Verona Feldbusch) verbunden sind, kann ich eh nur anerkennen, wie es ist (war). Und das hilft immerhin mir, ob nun das Helfen oder Nichthelfen geholfen hat oder nicht... aus welchen Wurzeln heraus fühl ich mich da verantwortlich?

Ich könnte nun klugscheißen und mein "Ich kann dir nicht helfen, aber..." als paradoxe Intervention hinbiegen und viel drumherum basteln... worauf es mir aber wirklich ankommt, ist das Übernehmen (oder sich übernehmen) von/mit Verantwortung. Da bin ich ganz bei De Shazer... die Lösungskompetenz hat ausschließlich der Klient, und bei dem bleibt sie auch. Und auch im Notfall des (von mir so interpretierten?) Schreis um "Erste Hilfe" bleibt das bei ihm. Das Angebot, beim Klären behilflich zu sein, ist das Angebot, andere Fragen zu stellen oder Fragen anders zu stellen ... "Wieso lande ich immer in der Sackgasse?" ist eine andere Frage als "Welche Möglichkeiten bietet denn eine Sackgasse?" ... die Antworten muss der Hilfesuchende finden. Kann er auch, davon bin ich überzeugt. Nur wenn ich ihm das nicht zutraue, muss ich "Helfer" werden und ihm meine Antworten geben. Dann wird er darin bestätigt, dass er sich nichts zutrauen kann. Es geht nicht so sehr um meine Scheu, Verantwortung zu übernehmen, sondern vielmehr um seine Kraft, die er bekommt, wenn er selber (ver)antwortet.

Bloß ... wenn er "Erste Hilfe" bekommt, sozusagen als Geschenk, um erst mal durchschnaufen zu können, und dann nach einem Weilchen in die eigene Kraft zurückkehrt, ist das sicherlich auch okay. Wenngleich mir da immer das Gleichnis vom Fuchs im "Kleinen Prinzen" vom Saint-Ex. einfällt: "Du bist ein Leben lang für das verantwortlich, was du gezähmt hast!".

Wie gesagt: letzten Endes ist es okay, so oder so, ich, du, es... Oder?

Alles Liebe, Jake
 
@ Jake,

ja, danke, hat mir wieder was klarer gemacht :kiss4:

Ist mein heißgeliebtes Weltbild, dass jeder Einzelne von seiner Welt hat - und ich durfte erkennen, es gibt Dinge, die für mich selbstverständlich sind - und für mich auch nichts mit helfen und aufdrängen zu tun haben - von Anderen aber eben so aufgefaßt werden.


@ Wirbelwind,

no prob, bezieh meist halt Antworten auf meine Fragen auf mich - werd ich auch noch ver-lernen :daisy: vielleicht

Ist überhaupt auch eins meiner Themen, dass ichs noch immer nicht ganz schaffe - Alles, was im Netz geschrieben steht als etwas was im Netz geschrieben steht ab zu tun - und es nicht ernst zu nehmen - ich seh noch immer dahinter einen Menschen, der meinen könnte, was er schreibt - hat jetzt nichts mit dir zu tun - ist mir nur grad klar geworden.
 
hallo christina

ich denke den faden mal weiter.

"no prob, bezieh meist halt Antworten auf meine Fragen auf mich - werd ich auch noch ver-lernen vielleicht"

Naja , ich bewege mich ja schon sehr viele jahre im netz. persönlich gehe ich so davon aus:
ich bin sehr DANKBAR für fragen, für themen die gestellt werden.
besonders für fragen die man nicht nur mit ja und nein beantworten kann, sondern wo man tiefer in die materie rein gehen kann.

daher sind antworten die ich gebe an 1.stelle eine leistung für MICH SELBER.
weil wie ich es schon schrieb, ich teile mich gern mit, denke gern...
ABER eigentlich ist es schon eine antwort auf die frage des Fragenden.
Naja das ist wohl drei dimensional, wie ich das so gern mache.

ALSO die antwort IST schon für dich,(oder andere fragesteller) aber was ich erzähle bezieht sich nicht nur auf die person die grad fragt, sondern ich erzähle/antworte/schreibe... mehr allgemein, mehr was meine erfahrungen sind, was ich allgemein erlebt habe. das hat dann fast nie mit betreffender frageperson zu tun. wenns passend ist, ist das eher zufall, ich merke es meist gar nicht selber.

"Ist überhaupt auch eins meiner Themen, dass ichs noch immer nicht ganz schaffe - Alles, was im Netz geschrieben steht als etwas was im Netz geschrieben steht ab zu tun"

ich glaube soooo schlimm ist das gar nicht.
weiter denke ich, sowas geschieht nur, weil man im netz NIE alles weiß, was die anderen wissen und meinen.
mir persönlich fehlt zu bestimmten menschen aus einem anderem forum, total hintergrundwissen, totale zusammenhänge, ich bin da bissel spät zugekommen...
leider merke ich nun das von den anderen menschen immer gedacht wird ich bin eingeweiht. die gespräche sind dann so, das ich überhaupt nicht verstehe um was /um wem es geht.
daher wird auch gedacht, ich sei bissel beschucke weil ich nichts genau schnalle.

in dem zusammenhang, was ich grad schreibe, kommt es dann auch oft vor, das ich dinge die etwas VERSCHLÜSSELT besprochen/geschrieben werden, nicht ganz auseinanderhalten kann, ob nun die sprache über wen anders ist, oder über mich.

zumal es auch oft auf mich treffende sein kann, weil ich entweder vom charakter so bin, gleichs schon mal tat, oder weil mir ganz einfach auch andere menschen (die meist gar nichts mit den jeweiligen zu tun haben) gleichen eigenschaften zu mir sagten.

daher wenn wir etwas nicht verstehen, oder es auf uns bezogen meinen, ist das NICHT UNSERE schuld, sondern da drücken sich die anderen ganz einfach blöd aus.

so gehe ich an die sache ran.
ohne quastch es ist aber auch so.

weil jeder einzelne versteht für sich, was für erfahrungen man hat, was für hintergrundwissen da ist...

wenn andere wollen, das wir richtig durchsehen, müssen sie einfach idiotensicher erklären.

obwohl es mir da aber schon ganz oft so erging, wenn ich dann ganz direkt nachfrage was nun ist, das ich da keine antworten bekomme.

auch habe ich schon oft gemerkt, viele menschen schreiben etwas so durch die blume, das es auf alle anwendbar ist, bzw. auf keinen.
kein wunder wenn man sich dann vieles auf sich selber bezieht.
horoskope sind auch auf alle treffend geschrieben.
(denke viele haben vor ihrer eigenen ausage angst, verschlüsseln daher )


" und es nicht ernst zu nehmen "

oh,das sind aber zwei verschieden schuhe.
ernst nehmen sollte man die sache schon. tue ich wenigstens, weil ich ein sehr ernster mensch bin, sakasmus, witz und ironie (versuche es grad auch zu lernen) sind mir sehr fremd, gehe ich immer davon aus, andere meinen es auch ernst.

daher , etwas auf sich beziehen und etwas ernst nehmen sind echt zwei verschiedene dinge.


" ich seh noch immer dahinter einen Menschen, der meinen könnte, was er schreibt"

das siehst du aber total richtig,
WEIL egal, was der andere schreibt, egal, obs für uns oft als ausgedacht, als schwindel, als erfunden, als abgehoben....oder möglich der wahrheit nahe kommend erscheint...

was ein jeder schreibst(auch erzählt) ist für jeden die eigene wahrheit.
weil meist wird gedankenwelt preis gegeben,
gedanken sind IMMER EHRLICH. nur eben oft anders/vielseitig/nicht für jeden nachvollziehbar.

ich kann es sehr gut, obwohl ich oft merke, das was mir erzählt wird, oft nur wunschdenken ist. oft auch in der person die realität für den jenigen "verdreht" vor gegaukelt wird.
ich weiß, etwas erfinden nur um des erzählens willen tut KEINER.
was im netzt steht kanns du daher schon glauben, kommt nur darauf an, du mußt auch wissen wie dur es für dich verarbeiten mußt.
und was für die anderen richtig ist, muß noch lange nicht deinem ideal entsprechen.

ich habe mal vor einem jahr in 38 foren das gleiche thema (ich sage mal geheult, hat mich aber schon belastet, ich mußte es rausschreien)
in jeden forum wurde ich mit gleichem ausgangstext von mir anders aufgenommen, anderes wurde mir geantwortet.(das waren foren, angefangen von psychoforen, sportforen, hausfrauenforen, seniorenforen, philosophenforen....).


ich kann es sehr gut aber damit nicht belastet zu werden.
ich finde es ist die kunst, bzw. ein MUß für jeden, wenn man so wie ich (du wohl auch , grins mit augenzwinkern und fragezeichen)
sich in vieles reinhängt, daß man es nur an sich RAN läßt, aber nicht in sich REIN läßt

wenns uns bis ins innere berührt, dann pockern wir zu hoch, haben ZU VIELE eindrücke, überfordern uns.
dann sollte man kürzer tretten.
so empfinde ich es zumindest für mich.
 
rehi

daher sind antworten die ich gebe an 1.stelle eine leistung für MICH SELBER.
weil wie ich es schon schrieb, ich teile mich gern mit, denke gern...
ABER eigentlich ist es schon eine antwort auf die frage des Fragenden.
Naja das ist wohl drei dimensional, wie ich das so gern mache.

kann ich gut nach vollziehen - hab auch schon oft auf was geantwortet, wo mir beim Antworten was aufgefallen ist, worauf ich noch nicht geschaut hatte - drum ergeben sich ja für mich auch immer weider mal Fragen zwischendurch - und ich stell fallweise Fragen, wo ich dann in einem späteren Beitrag während des Schreibens auch gleich die Antwort habe :banane:

Für mich bedeutet *jemanden ernst nehmen*, dass ich bis jetzt unterstellte, dass er das, was er sagt, auch wirklich meint. Andererseits habe ich eigentlich eh gar nicht die Vernlagung *alles zu glauben* was jemand so ganzen Tag von sich gibt.

Vielleicht sollte ich mal überlegen, warum ich manche Menschen *ernster nehme* als andere. Nicht bös sein jetzt, aber wenn du mal deine Schreibwut bekommen hast, hab ich dich jetzt nicht in dem Sinn wahr genommen, dass ich mich bemüssigt gefühlt hätte, dir helfen zu wollen, das war mir nach einem ersten kurzen Crash immer klar, dass du um des Heulen willen heulst.

Und es gibt andere Personen, mit deren Schicksal ich mich dann trotzdem auseinander setzen wollte - zumindest ne Zeit lang - wo ich fallweise auch noch immer vorbeischau, wies denen geht, ohne auf den 6.1. zu warten. :daisy:

Ich werd jetzt mal schauen, was die gemeinsam haben - ist ein für mich neuer Ansatz. Ich unterscheid ganz klar zwischen realen Klienten und eben so *Heulbojen*, wie du es manchmal kannst und Menschen, die mich absolut gar nicht be-treffen - aber da gibts auch noch ne weitere Gruppe, auf welche mein *Helfersyndrom?* amspringt. :schaukel:
 
und noch mal ich.

(ich habe in der neuen wohnung keine möglichkeit (erst mal) für interent, da muß ich nun im vorab meine schreibtwut abbauen)

ja, ich denke auch, man muß mit seinem helfen einen unterschied machen.

wenn du im realen leben eine arbeit anbietest wo du hilfst , dann ist das ganz anders zu betrachten, weil da kaufen ja leute deine hilfe.

aber im internet denke ich sollte man eh lockerer ran gehen.
weil ich denke internet ist eher ein sich mitteilen, ein sich ausheulen.
ein anonymes heulen. ein ersatz.

ich zum beispiel werde im realen leben (auch von ärzten) sehr obtimistische, sehr positiv denkend angesehen.
ich bin sehr stark, habe viel kraft, von der auch andere nehmen.

im realen leben kann ich bei keinem NEHMEN, also wenn ich da real anfange zu jammern (manchmal brauche ich es auch, schon auch aus dem grund, weil ich mich oft körperlich verausgabe, ich richtig geschaft bin)
glaubt es mir keiner. weil alle wollen mich als starke persönlichkeit ansehen.
macht für sie wohl nutzen, privat sowie beruflich.

mir wird es gar nicht erlaubt schwach zu sein.da kann ich quatschen, mich winden wie ich will.

daher um mir mal luft zu machen, mal zu heulen... bleibt mir nur das internet.

ich suche ja im realen leben leute die mit meinen gedanken umgehen können, die auch ohne mich abzustufen mir erlauben mich fallen zu lassen. nur leider suche bis jetzt erfolglos.

daher ist internet super für mal so heulen zwischendurch.
ich brauche das hin und wieder auch ganz einfach. ich denke das ist aber auch normal. wer kann immer gut drauf sein.

nun ok, ich denke ich habe etwas falsch für mein heulen gewählt.
weil eigentlich ganz logisch, wenn ich mein normales heulen in ein psychoforum verlege, dann könnte man sich fast selber denken, das für den größten teil das heulen von mir auf die anderen (weil ja meist jeder von sich auf andere schließt) wie total depri vorkommen muß.
weil ja wohl die meisten da selber depri sind.

obwohl ich mir mit dem grad geschriebenen satz gar nicht wirklich sicher bin.

ich denke eher , die meisten haben mich als willkommene heulboje genommen, um therapieren zu können. die meisten menschen dichten doch sehr gern in andere was rein, um selber als stark zu stehen. ist einfach irgendwo psychologische logik.

anderer leute leid kläßt das eigene leid klein erscheinen.

"Vielleicht sollte ich mal überlegen, warum ich manche Menschen *ernster nehme* als andere"

mmmmmmmm. ich denke das wird auch deine lösung dann sein.
ich persönlich nehme alle menschen sehr ernst. warum muß man abstufen ?
das ist doch viel zu anstrengend.

den menschen ernst nehmen bedeutet nicht, das man alles glauben muß.

ich weiß gar nicht wie ich das erklären kann.

na sage ich mal so.
ich nehme jeden menschen für VOLL(wertig).

na ok, ich gebe mal ein beispiel.

ich bin total gegen alkohol. (ich trinke gar keinen) für mich sind alkoholiker das letzte.

ABER ich arbeite mit trockenen alkoholikern.
in dem fall verachte ich sie nicht, sondern sehe sie als VOLLWERTIGE menschen an, aber eben anders als ich. auch akzeptiere ich sie so wie sie sind.(ok, ist für mich vielleicht leicht, weil ich auch als außenseiter gelte)
obwohl ich gern um 7 ecken denke , höre ich mir ihre drei wort sätze, auch immer die gleichen an. rede mit ihnen auf ihrem niveau.

ich spiele den menschen nicht nur was vor, sondern sie sind in dem fall echt ok für mich. ich bin ihnen ehrlich gegenüber. empfinde auch ehrlich zu ihnen.

nehme sie ernst.

daher eigentlich kann man alle gleich enrst nehmen, da spassiert doch nichts in uns . naja man muß sich nur selber treu sein.wissen wie weit man selber geht, was man geben will.

ich glaube fast, genau bin ich mir da nicht sicher, um sowas sagen zu können müßte ich dich persönlich kennen.

aber ich denke fast du übernimmst dich mit deinen helfen, du überschreitest deine innere (eventuell unbewusst) grenze.

"Und es gibt andere Personen, mit deren Schicksal ich mich dann trotzdem auseinander setzen wollte "

da ist ok, nur dabei sollte man sich klar darüber sein, das man es für sich selber tut. sollte einen selber was geben, neugier, spaß....

beispiel:
ich habe mal eine zeit in der alten/krankenpflege gearbeitet (ich war auch sehr gut, worte der bewohner, der arbeitgeber)
mir hat die arbeit auch sehr viel spaß gemacht. OBWOHL ich in diesem berufszweig total fremd bin, auch weiß, das es nicht wirklich mein ding ist, mir auch jedes helfersyndrom fehlt (das brauch man aber unbedingt für solche berufe)

aber die arbeit hat mir denoch sehr viel spaß gemacht: Grund:
ich interessiere mich für medizin, habe da sehr viel an erfahrungen mitnehmen gekonnt(wie legt man sonden, warum, wie wirken sie....usw.)

mein helfen war ok für mich, weil ich mir persönlich was geben konnte.(einblicke in die medizin, die man ansonsten gar nicht bekommt)


ich habe so in meinem leben bis jetzt gemerkt, wenn man alles nur für sich selber tut, findet man das richtige maß, wie man auch anderen helfen kann, ohne dabei ausgenutzt zu werden, bzw. am helfen zu zerbrechen.


"aber wenn du mal deine Schreibwut bekommen hast, hab ich dich jetzt nicht in dem Sinn wahr genommen, dass ich mich bemüssigt gefühlt hätte, dir helfen zu wollen, das war mir nach einem ersten kurzen Crash immer klar, dass du um des Heulen willen heulst."

ja, weil ich es wohl klipp und klar, klar gemacht habe.
ich hatte sehr schnell gemerkt, das ich falsch verstanden werde, daher gesagt was ist.

ich denke aber mindestens 80% im internet heulen nur des heulen wegens.
aber sie sagen es dann nicht so direkt wie ich, womöglich sie bekommen es auch gar nicht wirklich mit, das andere sich beine ausreißen um helfen zu wollen.

obwohl, hier bei mal bemerkt, ich habe schon aus den antworten, die mir auf mein heulen geschrieben wurden sehr viel für mich als positiv rausnehmen gekonnt. also das die antworten umsonst waren so ist es nicht.

:) nunn übergebe ich mal das wort an andere, ich muß jetzt weg.
 
Mann oh Mann, was steh ich manchmal auf der Leitung, dabei isses eh so sonnenklar.

Ich schlepps monatelang rum - ärgere mich drüber, dass ich Hilfe anbiete - sie angenommen wird - und dann kommen Vorhalte - nicht nur von der Seite dessen, der die Hilfe angenommen hatte.

Ich hab kein Problem damit, es damals angeboten zu haben - ich steh auch gern dazu, dass ich kein A.... bin, der jemanden auf der Brücke im Regen stehen läßt - das Einzige was mich wirklich ärgerte und beschäftigte, waren die unterstellen Motive, die gemacht wurden.

Dabei kann es gar nicht anders sein. Es ist auch hier das Gleiche, was es überall anders auch ist - es ist einfach deren Weltbild - wie immer - und dafür kann ich nun wirklich nicht das geringste - damit muss ich nicht leben müssen - dass darf ich dort lassen, wo es seinen Platz hat.

Das wurde mir hier jetzt klar - auch hier gab es sofort die eigenen Weltbilder, die drüber gelegt wurden - und vielleicht sogar als alleingültige Wahrheit angenommen wurden - ich sehs ein - einmal Schublade - immer Schublade.

Wobei ich Schubladen gut finde zum ersten Zuordnen - ich werd mich aber in Zukunft verstärkt bemühen, fallweise die Schubladen zu entstauben, und manches um zu schlichten, wenn ich erkenne, dass ich was in die falsche gesteckt hab :daisy:

Mein Problem ist, dass ich Menschen mit ähnlichen Ausbildungen unterstelle, dass sie ein ähnliches Weltbild haben könnten, wie ich. Und wenn sie dann in meinem Weltbild *absolut daneben hauen*, dann such ich monatelang etwas in mir, was mit den Vorwürfen in Ressonanz gehen könnte.

Und dann ärgere ich mich, zumindest in diesem speziellen Fall, weil ich nichts find, aber diejenigen ihre Vorwürfe aufrecht erhalten - dabei isses so einfach - wie immer.

Wenn sich all mein Denken und Handeln nur um - sich ins rechte Licht rücken - wie kann ich andere so manipulieren, dass sie mir das geben könnten, was ich glaube, zu brauchen - um eigene Beweise für meine Daseins-Berechtigung - um Existenzangst - um was auch immer drehen würde - wie könnte ich anderen unterstellen, dass sie etwas wirklich nur aus Spaß am Tun und Freude am Sein machen?

Es stimmt schon - was man noch nicht integriert hat, damit wird man immer und immer wieder beschäftigt - und auch wenn ichs vom Verstand her kapiert hab, dass jeder sein Weltbild hat - das wirklich IMMER zu berücksichtigen fällt mir halt noch nicht ganz so leicht wie gehofft - aber ich bin ja lernfähig.

Ich danke euch allen für eure Anregungen - speziell Wirbelwind, dass du mir noch eine Chance gegeben hast, dich aus der Heulbojenschublade raus zu holen - und ich wünsch dir einen guten Umzug, sobald du soweit bist - und freu mich, dich danach wieder zu lesen - natürlich auch noch vorher.
 
:danke: fürs noch mal zuhören.

hallo christina ich bins schon wieder.

mir fällt grad was auf, ich wage mir das einfach mal zu sagen, weils gut zum thema paßt.
(nicht übel nehmen)

dein satz:
"speziell Wirbelwind, dass du mir noch eine Chance gegeben hast, dich aus der Heulbojenschublade raus zu holen "

nicht du hast mich aus der heulzeit raus geholt. ich empfinde das jetzt als wenn du dich überbewertest (oder ich versteh nur die redewendung nicht).

sehe doch den satz einfach mal so, wie tut dir das dann ? gut oder schlecht?

ICH habe dir es ermöglicht mich auch als heulboje kennen zu lernen.

weil das heulen was du miterlebst hast war nur eine kleine seite von mir. ein kleines abgleiten von meinem echtem ICH. so wie du mich jetzt wahr nimmst ist schon eher mein ich.

obwohl dir um mich vollständig zu kennen noch viele seiten fehlen. im sportforum z. B wo es hauptsächlich ums joggen geht, würdest du mich noch mal anders wahrnehmen.

du hast nichts dazu getan, daß ich im moment nicht heulen muß und will.
ich glaube du warst im anderen (alten forum) wo ich geheult habe noch nicht bei, weil da habe ich auch anders geredet, so wie jetzt.

wenn mir wieder mal so zum heulen sein wird, dann werde ich es mir einfach wieder erlauben. ohne rücksicht auf verluste. welches forum, welche menschen dann mein "opfer " werden, weiß ich noch nicht.
(ich heule selten ).

mmmm, ich vermute stark, du meinst hier mit deinem beitrag ganz was spezielles, wo du geholfen hast. da kann ich nun aber leider nichts zu sagen, weil ich nicht mal den blassen schimmer einer ahnung habe, um was es geht.
habe ich nicht mitbekommen.

darum kann ich nun auch nicht abschätzen, ob du mit deiner hilfe "zu weit " gegangen bist.
noch als stütze gelten wolltest, wo der/die anderen schon selber wieder laufen konnten...

allgemein muß ich aber sagen, ich persönlich habe dich noch nie als mit helfersyndrom belastet eingeschätzt.

erfahre ich hier zum ersten mal durch dich selber, das es wohl so ist.

für anderer leute weltbild mußt du dir nun echt keine schuld geben.

ich für mich persönlich würde ich es so sehen, wenn ich wem hilfe anbiete, auch helfe, nachher über mich schlecht geredet wird, mir was zur last gelegt wird, was falsch lief...

dann habe ich in der ART der hilfeleistung was falsch gemacht.

ich gebe mal ein beispiel, was zu dir nun nicht paßt.

angenommen mir sagt wer, er ist zu dick, ich soll ihm helfen abzunehmen.

ich empfehle ihm, eine kostspielige diät.
der andere redet dann drüber, macht mich schlecht, weil er nun leere auf seinem konto hat (obwohl meine empholene diät erfolgreich war)
aber das leere konto stellt im nachherrein ein problem für ihn da.

ich sehe das dann so, das ich vorher hätte überlegen müssen, kann ich dem jenigen das zumuten. ich hätte ja auch das billigere joggen empfehlen können.

daher ich habe schon aus nachreden gelernt, daher ist mein helfen auch bei freunde, bekannten NUR als dienstleistung zu sehen.
ich lasse mich entlohne, kann auch eine andere leistung sein, nicht nur geld.

ich helfe eben nun so:

ich sage was die diät kostet, ich sage wieviel ich als entlohnung bekomme.
ich sage aber im gleichen atemzug was das joggen kostet, was ich dafür bekomme, wenn ich mit renne.
meist habe ich auch noch eine dritte möglichkeit zur auswahl, sage was das kostet.

der die hilfe annehmen will kann dann selbst entscheiden.
ist dann selber schuld wenn ebbe in der geldbörse.

"das Einzige was mich wirklich ärgerte und beschäftigte, waren die unterstellen Motive, die gemacht wurden."

naja ich sage wenn ein mensch hilfe anbietet, dann muß auch für den was raus springen, das ein mensch OHNE eigennutzen hilft ist für die meisten nicht nachvollziehbar.(für mich persönlich auch nicht)
wenn dir motive nachgeasgt werden, ist für den anderen NICHT klar, warum du geholfen hast.


laß deine hilfe in zukunft bezahlen, dann gehen auch die welche die hilfe annehmen anders an die sache ran.

dienstleistung wird fast nie schlecht gemacht, gutmütigkeit schon.

leute die hilfe von mir annehmen, wissen ganz genau warum ich es tue, was ich davon habe (so klar mache ich das denen erst).da können die gleich sich überlegen, ob sie mit meinen absichten klar kommen.

das ist einfach meschlich, das man denkt und grübelt, WARUM TUT EIN ANDERES WAS für mich.
da wird immer ein ziel hinter vermutet.
nun ja, ich gehe von mir aus, ich tue NICHTS ohne ziel und nutzen für mich.


ich glaube aber bald, du bist gar nicht enttäuscht, das deine hilfe "schlecht " gemacht wird, sondern bist über einen/mehrer menschen enttäuscht.
kann das auch sein???


"und ich wünsch dir einen guten Umzug, sobald du soweit bist - und freu mich, dich danach wieder zu lesen - natürlich auch noch vorher."

:) vorher ja, ich nutze jede freie minute zur zeit im internet zu sein.
aber ein nachher wird spät werden, wenn überhaupt. IRGENDWANN 2005 sollen in meinem haus die kabel internet tauglich gemacht werden.
das irgendwann kann super lange werden. es ist erst mal nur vorgesehen... ich werde vielleicht mal von einem interentcafe aus gucken was in den mir bekannten foren/mailfächern... los ist, aber oft wird das nicht.

ich denke das wird sich dadurch verlieren.

ich muß zwar bissel umdenken, war jetzt lange im internt sehr aktiv. da gewöhnt man sich dran.

aber ich denke damit klar zu kommen, habe schon vorgearbeitet, mir sehr viele reale kontakte (gruppen, stammtische, vereine... ) in der neuen stadt (berlin) für meine kommunikation gesucht. schreiben werde ich dann auf meine angefangenen bücher verlegen, (will schon lange mal was drucken lassen.) sowie wieder mit der guten alten post schreiben.
hab schon adressen ausgestauscht.

wenn eins nicht geht, muß man eben sich anders zu helfen wissen.
 
Hi Wirbelwind,

nur zur Klarstellung:

"speziell Wirbelwind, dass du mir noch eine Chance gegeben hast, dich aus der Heulbojenschublade raus zu holen "

war so gemeint
Als ich dich im Internet traf warst du auf Heultrip - und ich für mich hatte dich in eine Schublade abgelegt - da drauf steht *Heulbojen*

Hier zeigst du dich nun ganz anders, als ich dich je erleben durfte - und drum gibst du mir die Chance, dich wo anders ein zu schubladisieren.

Wollte damit nicht behaupte, dass ich dir wo geholfen habe - sondern einfach nur, dass du dich anders zeigst und ich dich nicht als *für mich zu anstrengend abgehakt* lassen werde.

allgemein muß ich aber sagen, ich persönlich habe dich noch nie als mit helfersyndrom belastet eingeschätzt.

Empfinde ich mich auch nicht - weil ich habe bis jetzt nur dann geholfen, wenn es leicht ging - und mir Spaß machte. Ich bin es mir seit geraumer Zeit wert, mich selbst retten zu dürfen - und es nicht mehr anderwärts ausleben zu müssen.

Und du hast auch damit recht
ich glaube aber bald, du bist gar nicht enttäuscht, das deine hilfe "schlecht " gemacht wird, sondern bist über einen/mehrer menschen enttäuscht.
kann das auch sein???
Ich bin zu tiefst enttäuscht - und habe es mir selbst nicht zugegeben, dass es so ist - aber jetzt kann ich daran arbeiten - ich habe vorige Woche begonnen, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen - ich habs satt, Rücksicht auf andere zu nehmen - wozu auch?

Ja, ich hatte noch nie ein Problem, wenn jemand etwas schlecht macht, was ich tue - dazu habe ich es schon zu oft erlebt - und war über Jahrzehnte sogar diejendige, die mich selbst schlechter gemacht hat, als ich eigentlich bin - wie gesagt - it's all over.

Tief aufatme und erleichtert schlafen gehe - wünsch dir noch angenehme Träume.
 
oh, schwups , dann habe ich das aber falsch verstanden.

"Als ich dich im Internet traf warst du auf Heultrip - und ich für mich hatte dich in eine Schublade abgelegt - da drauf steht *Heulbojen*

Hier zeigst du dich nun ganz anders, als ich dich je erleben durfte - und drum gibst du mir die Chance, dich wo anders ein zu schubladisieren."


aber warum um alles in der welt mußt du das den für dich korigieren ?
wenn ich dir mal alle meine fioren gebe , wo ich bin, dann wirst du ja mit mich analysieren nicht mehr fertig.
außerdem bin ich sternbild zwilling, die passen eh in keine schublade, aber auch in alle. sternbild zwilling geborene werden NIE richtig eingetütet.

ehrlich gesagt wird mir das jetzt auch ein wenig zu sentimental.
irgendwie komme ich mir etwas verkakteiert vor.

das ist doch sowas von wurscht in welcher schublade du mich hast.
laß mich doch einfach in der des ersten eindrucks drinne.
mir tuts nicht weh.schadet mir doch nicht.

mmmmmm, bin jetzt erst mal sprachlos. aber ich denke wir haben das thema auch zur genüge ausgeschöpft.
 
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