Liebe....ein (Ego-) Spiel ?

Condemn schrieb:
Hallo zusammen!

Diejenigen, die meinen, dass echte Liebe kein Ego-spiel sei...denkt Ihr, dass wahre Liebe gar keine Ego-Anteile hat?
Woher weiß man denn, ob es echte Liebe ist? So wie ich das sehe glaubt man das am Anfang nämlich immer. Man wünscht der/dem Geliebten immer nur das Beste, man ist überzeugt, dass es andersherum genauso ist und am Anfang ist es das wahrscheinlich auch. Aber die Grenzen sind dann doch meistens viel enger gesteckt, als man denkt. Denn was ist es, was in einem Eifersucht empfindet? Ist Eifersucht ein Zeichen, dass die Liebe nicht echt ist? Wenn gar keine Eifersucht da ist, kann sie dann echt sein? Ich behaupte, dass das Gefühl der Eifersucht und vor allem das Gefühl der Verletzung wenn man verlassen wurde ganz klar EGO ist. Ich halte das aber nicht für schlimm, oder würde deshalb auch nicht sagen, es sei keine wahre Liebe. Meiner Meinung nach ist Liebe halt so.
Ansonsten würde ich fast behaupten, dass es wahre Liebe fast nicht gibt...

Viele Grüße,
C.

Eifersucht hat mit der wahren Liebe nichts zu tun.
Sie ist ein Ausdruck von Unsicherheit und Angst.
Bei der wahren Liebe (obwohl ich diese Beschreibung schon irgendwie wieder zu abgedroschen finde, sorry) gibt es keinerlei Unsicherheiten. Mal ganz abgesehen vom Besitzdenken.

Wahrscheinlich ist Alles eine reine subjektive Sache. Zumal jeder Mensch das anders sieht.

Eine zeitlang habe ich in der Liebe 100% vertraut. Es gab für mich keinerlei Zweifel. Ich habe mich aufgehoben und geborgen gefühlt, so geliebt wie ich nun mal bin. :)
Das war eine wundervolle Zeit und ich bin froh, dass ich sie erleben durfte (wo ich früher immer ein total eifersüchtiger Mensch war).

Für mich ist eben wahre Liebe, absolutes Vertrauen, ausgefüllt sein von einem grandiosen Gefühl, da hat in dem Sinne nichts Negatives mehr Platz.

*lg
nocoda :zauberer1
 
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Condemn schrieb:
Hallo!

Ich finde, das einige von Euch, die Liebe sehr..irgendwie "theoretisch-schön" definieren... Ich kenne z.B. ein Paar, dass meiner Ansicht nach, dass perfekte Liebespaar ist. Die Beziehung ist sehr harmonisch, so gut wie nie Streit und alles was ich mir wünsche, wenn ich mal eine Beziehung haben möchte, was ich zur Zeit nicht möchte....
Diese beiden haben keinen Grund zur Eifersucht, weil sie sich, meines Wissens aus gutem Grund, vertrauen. Aber eine gewissen Verlust-angst ist da, das weiß ich von meinem Freund selbst. Ich finde das sehr normal und wie gesagt finde ich das Ego nicht als etwas schlimmes, etwa "den Teufel in mir". Ich bin halt so, und offensichtlich viele andere, u.a. mein Freund ist es auch. Nach der Definition einiger von Euch, wäre mir echte Liebe dann noch nie begegnet. Und wer kann sagen, dass er schon mal ohne jedes Anzeichen von Ego geliebt hat oder liebt? Würde mich mal interessieren. Falls hier jemand ist, der das von sich sagen kann, wäre es nett wenn er/sie auch ein bisschen beschreibt, wie das "praktisch" ist und für den Alltag bedeutet. Ich weiß gar nicht, ob ich "soweit" kommen möchte, dass ich irgendwann eine Freundin habe, die ich von ganzem Herzen liebe, aber absolut keine Eifersucht spüre oder ein bisschen Angst habe, dass ein anderer Typ ihr mal mehr bedeuten könnte als ich. Das wäre momentan nur möglich, wenn ich mit jemandem eine Beziehung einginge, die ich mag, aber nicht liebe und deshalb nicht brauche. In etwa "Mit ihr ist es schön, aber ohne sie nicht schlechter...". Es würde mich auch ein bisschen wundern, wenn meine potentielle Freundin es nicht ein bisschen fuchsen würde, wenn mir eine andere schöne Augen macht.
Aber, es würde mich echt interessieren, wie das bei Euch wirklich ist. Also nicht unbedingt, wie Euer Ideal aussieht, sondern eher wie ihr es erlebt oder mal erlebt habt und ob Ihr glaubt, dass das echte Liebe ist und warum und ob da kein Ego bei ist.

Viele Grüße,
C.

Dazu fällt mir gerade ein: Vielleicht sollte man von seinem Partner nicht als "die bessere Hälfte" sprechen, da man sich ja automatisch halbiert und den Anderen sowas von dringend braucht, um als Ganzes zu fungieren.

Viel eher sind es doch "zwei Ganze" oder "ein Doppeltes"... was ein ganz anderes Bild aufwirft. Ich persönlich finde das wesentlich erfüllender.

*lg
nocoda
 
Hi Nocoda!

Eine zeitlang habe ich in der Liebe 100% vertraut. Es gab für mich keinerlei Zweifel. Ich habe mich aufgehoben und geborgen gefühlt, so geliebt wie ich nun mal bin.
Das war eine wundervolle Zeit und ich bin froh, dass ich sie erleben durfte (wo ich früher immer ein total eifersüchtiger Mensch war).

Du beschreibst dass, wenn ich es richtig verstehe, in dem Sinne, dass Du erfahren hast, wie die richtige Liebe wirklich ist. Aber Du sprichst offensichtlich von der Vergangenheit. Was hast Du gefühlt als es zu Ende ging? Keinerlei Ego-Anteile wie Verlustschmerz, Kränkung oder ein Gefühl, dass zeigt, dass Dir diese Beziehung in dem Sinne wichtig war, dass Du Dich ein Stück auch über Deinen Partner definiert hast?
Wie gesagt, ich glaube, dass Du die echte, wahre Liebe erlebt hast, aber ich glaube auch, dass da Ego-Anteile normal und die Regel sind. Nach der Definition, die einige gepostet haben, könnte es eigentlich nicht die wahre Liebe gewesen sein, da sie vorbei ist und es anscheinend(?) eine Trennung gab. Vielleicht ist die ja sehr positiv verlaufen, aber die Gründe dafür müssen meiner Meinung nach eigentlich im Ego-Bereich liegen. Sollten 2 Partner absolut ohne Ego lieben, wäre eine Trennung meiner Meinung nach gar nicht denkbar, da niemand dem anderen Gründe liefert.

Aber vielleicht ein Denkfehler. Werde noch mal drüber nachdenken.

Viele Grüße,
C.
 
Gefühle

Guten Morgen Ihr Lieben,

oh je, die Liebe................ also als Egospiel sehe ich sie nicht.

Akutes Verliebtsein ist meiner Ansicht nach wie eine Krankheit. Du kannst es nicht steuern, weil Deine Gefühle Dich dirigieren....Du hast Begleiterscheinungen.......... wie flaues Gefühl im Bauch, reduziertes Hungergefühl ( ist ja nicht unbedingt ein Nachteil :) ), absoluter Ausnahmezustand.............objektive Wahrnehmungsfähigkeit kaum möglich.

Du wirst überflutet von Emotionen und da ist halt diese "Chemie" zwischen zwei Menschen.........im "schlimmsten Fall" kommt tatsächlich noch das Gefühl hinzu, karmisch miteinander verbunden zu sein, sich schon ewig zu kennen und ohne einander nicht mehr "lebensfähig" zu sein.

Man vernachlässigt, im ebenfalls schlimmsten Fall, seinen Freundeskreis, seine Hobbys und seine eigenen Interessen und geht sozusagen in dem anderen auf.

Das geht so eine ganze Weile, je nach Intensität und "Schwere der Krankheit" halt mehrere Wochen, Monate...halt eine unbestimmte Zeit. Irgendwann schwächen sich die Symtome dann ab..........und man wird kritischer, betrachtet den anderen objektiver, erinnert sich an seine eigenen Interessen.......................ja und dann wird es erst richtig interessant........oder auch nicht.

Liebe Grüße :kiss3:

Paulina
 
Condemn schrieb:
Hi Nocoda!



Du beschreibst dass, wenn ich es richtig verstehe, in dem Sinne, dass Du erfahren hast, wie die richtige Liebe wirklich ist. Aber Du sprichst offensichtlich von der Vergangenheit. Was hast Du gefühlt als es zu Ende ging? Keinerlei Ego-Anteile wie Verlustschmerz, Kränkung oder ein Gefühl, dass zeigt, dass Dir diese Beziehung in dem Sinne wichtig war, dass Du Dich ein Stück auch über Deinen Partner definiert hast?
Wie gesagt, ich glaube, dass Du die echte, wahre Liebe erlebt hast, aber ich glaube auch, dass da Ego-Anteile normal und die Regel sind. Nach der Definition, die einige gepostet haben, könnte es eigentlich nicht die wahre Liebe gewesen sein, da sie vorbei ist und es anscheinend(?) eine Trennung gab. Vielleicht ist die ja sehr positiv verlaufen, aber die Gründe dafür müssen meiner Meinung nach eigentlich im Ego-Bereich liegen. Sollten 2 Partner absolut ohne Ego lieben, wäre eine Trennung meiner Meinung nach gar nicht denkbar, da niemand dem anderen Gründe liefert.

Aber vielleicht ein Denkfehler. Werde noch mal drüber nachdenken.

Viele Grüße,
C.

Hallo C. :)
Ja, diese Liebe ist zu Ende.
Menschlich ist schon, dass man sich nicht gerade freut, wenn solch eine Liebe stirbt. Aber ich denke, das ist das Normale.
Im Gegensatz zu Deiner These glaube ich nämlich, dass auch solch eine Liebe nicht für die Ewigkeit bestimmt ist. Dazu sind wir Alle zu sehr Mensch mit Bedürfnissen und Belangen.

Aber über den Partner habe ich mich in dem Sinne nie definiert. Man geht natürlich eine Ver-Bindung ein. Aber ich betrachte Liebe immer als Geschenk. Das/sie kann man nicht einfordern, weil man sie gerade mal braucht. So funktioniert das nicht.

Wenn man so ein Glück erlebt hat, dann ist man auch traurig. Aber es ist so, wie es ist. Daran verzweifele ich nicht und das stimmt mich auch nicht depressiv, ich bin froh, dass ich das erleben durfte. :)

*lg
nocoda
 
Super

Condemn schrieb:
Betrogene haben sich in gewisser Weise selbst betrogen, in dem sie die Illusion so lange wie möglich, auch verständlicherweise, aufrechterhielten und total ausblendeten, dass der/die Geliebte vielleicht nicht die gleichen Gefühle hatte.
Ein ganz wunderbarer Beitrag, der von tiefer Einsicht zeugt,
Danke.
Die selbe Erkenntnis hatte ich, als ich die Briefe meiner ersten großen Liebe wieder gelesen hatte. Wir spiegeln uns selbst wenn wir verliebt sind.

Vielleicht kommt es nicht so sehr auf die Liebe an, sondern auf die ihr zugrunde liegende Liebesfähigkeit.

Der Spiegelbeitrag über die aktiven Hirnareale bei Verliebten würde mich interessieren. Kannst Du noch genauer sagen wo der Beitrag zu finden ist?

Gruß willibald
 
Der Spiegelbeitrag über die aktiven Hirnareale bei Verliebten würde mich interessieren. Kannst Du noch genauer sagen wo der Beitrag zu finden ist?

Hallo...
Ich habe mal bei Spiegel im Archiv nachgeschaut. Dort muss er auf jeden Fall zu finden sein, aber leider habe ich ihn nicht gefunden, weil ich mich nicht an die Überschrift erinnere und auch die verschiedenen Suchwörter nicht DAS Ergebnis gebracht haben. Bei GOOGLE findet man aber einige Infos, die ähnlich sind und vielleicht sogar zum Teil auf den selben Forschungen beruhen.
Z.B. wenn man: Gehirn ...Verliebtsein ... Drogen eingibt
Da kommt ne Menge. Hier zwei Beispiel-Links:

http://homepages.compuserve.de/WeigelRethorn/nl/ges-nl/Achtbahn.html

http://www.blogigo.de/katatonia

Ein Ausschnitt aus dem zweitem Link, der so ähnliches aussagt, wie der Spiegel-Artikel, den ich eigentlich meinte. Der Spiegel-Artikel war übrigens ziemlich kurz:
"(...)Würde ein Psychologe die Verfassung eines Verliebten einer genaueren Untersuchung unterziehen, ohne dessen Hintergrund zu kennen, so könnte es durchaus sein, dass er diesen Zustand als „manisch und einem Suchtverhalten sehr ähnlich“ beschreiben würde. Das Bedürfnis, das der Verliebte nach der Zärtlichkeit und der Nähe des Angebeteten verspürt, lässt sich ohne weiteres mit dem Verlangen nach einer bestimmten Droge vergleichen. Muss der Verliebte ohne seine tägliche „Dosis“ auskommen, verspürt er ebenso, wie das bei einer Drogensucht der Fall ist, ein Gefühl der Leere und der Schwäche(...)."


Viele Grüße,
C.
 
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