Nach 19 Jahren liebe ich ihn nicht mehr

Das Thema Liebesverlust in einer langjährigen Ehe scheint wirklich viele zu interessieren. Eigentlich wünscht jeder sich einen Partner für immer. Trotzdem gibt es so viele Trennungen und so viele Leute setzen alles aufs Spiel für eine neue Beziehung, von der sie letztlich auch nicht wissen, ob sie halten wird.

Lg Jakob
 
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Keine Beziehung haelt fuer immer, denn frueher oder spaeter stirbt einer von beiden. Ich bin gluecklich verheiratet, aber bin absolut der Meinung, dass das Leben zu kurz fuer miese Beziehungen ist.

Ich rede jetzt nicht von Streit und normalen Hoehen und Tiefen, aber wenn der Grundstock marode ist, was soll dann der scheiss? Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Den Kindern tut man mit dem heile Welt Vorgespiele ja auch keinen Gefallen, sonder lebt nur Vorbild, dass Beziehungen ungluecklich machen... *meine Meinung*

Die Menschen sollten sich auch echt genauer ueberlegen mit WEM sie denn da ein Kind machen.

Alles Liebe
cloudlight
 
Ich stimme absolut zu, das Leben ist zu kurz für schlechte Beziehungen, aber es hängt einfach zuviel dran als daß man so mir nichts, dir nichts den Krempel hinschmeißen könnte.
Ich bin, wie im Forum zu lesen, 20 Jahre von meiner Frau betrogen worden, trotzdem habe ich unglaubliche Schwierigkeiten den Krempel hinzuschmeißen. Der Verstand sagt ja, das Herz ist trotz allem noch nicht soweit. Und jetzt kommt´s: Sie will sich nicht scheiden lassen, worüber wir uns eigentlich schon nach einer heftigen Auseinandersetzung, geeinigt hatten, und plant jetzt für das kommende Jahr gemeinsame Urlaube und andere gemeinsame Unternehmungen. Was soll der Scheiß? Mal tut sie scheißenfreundlich, andere Male wird sie wieder unverschämt. Was könnte dahinter stecken? Irgendwie scheint sie Schiß vor der Treunnung zu haben.
Was meint ihr?
Liebe Grüße
Jakob
 
Lieber Jakob Santiago
Ich denke mir, dass es natürlich ist, eine so lange Zeit nicht einfach wegwerfen zu können. Natürlich waren immer Gefühle in der Beziehung und das wird noch heute auch der Fall sein, sonst wäre es nicht so schwierig, sonst würde deine Frau nicht gemeinsame Urlaube planen.
Es ist immer schwierig zu beurteilen, was würde man in so einer Situation selber machen. Ich kann nur von mir selber so beschreiben, dass ich in Krisenzeiten immer von heute bis maximal in das morgen gelebt habe und einmal in Ruhe abgewartet habe.
Wichtig wäre, dass du wieder mentale Kraft erlangst, auf dich selber blickst und erst dann Entscheidungen triffst, mache nichts überstürzt, dass wäre meine Meinung. Vielleicht kommst du auch etwas zur Ruhe um die Fülle der Vielzahl von Fragen in dir, die in so einer Situation auftreten, bewerten zu können.

Gefühle sind leider auch etwas unberechenbares, schnell können sie fort sein, schnell können sie da sein, so wie im Leben ständig Veränderung ist, ein dauerndes Kommen und Gehen. Gefühle sind, so sehe ich das eine Momentaufnahme, die auch in diesem Moment vorhanden sind, dass ich liebe dich ist tatsächlich vorhanden, aber aus welchen Gründen auch immer zum Beispiel nach einigen Jahren nicht mehr vorhanden, wer kann was dafür, wenn etwas anders kommt, als man es sich aus aller Herzenskraft gewünscht hat, oder hat niemand Schuld, weil nur jeder der Mensch sein kann, der er ist. Es bleibt oft nur ein, wir haben es nicht geschafft. Ein warum und wohin ist alles, bleibt oft ohne Antwort.
LG
Ritter Omlett
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du dich scheiden lassen willst,dann kannst du das auch ohne die Zustimmung deiner Frau.

Du musst doch nicht eine Ehe führen, die du nicht willst.
 
ich stimme absolut zu, das Leben ist zu kurz für schlechte Beziehungen, aber es hängt einfach zuviel dran als daß man so mir nichts, dir nichts den Krempel hinschmeißen könnte.
Ich bin, wie im Forum zu lesen, 20 Jahre von meiner Frau betrogen worden, trotzdem habe ich unglaubliche Schwierigkeiten den Krempel hinzuschmeißen. Der Verstand sagt ja, das Herz ist trotz allem noch nicht soweit. Und jetzt kommt´s: Sie will sich nicht scheiden lassen, worüber wir uns eigentlich schon nach einer heftigen Auseinandersetzung, geeinigt hatten, und plant jetzt für das kommende Jahr gemeinsame Urlaube und andere gemeinsame Unternehmungen. Was soll der Scheiß? Mal tut sie scheißenfreundlich, andere Male wird sie wieder unverschämt. Was könnte dahinter stecken? Irgendwie scheint sie Schiß vor der Treunnung zu haben.
Was meint ihr?
Liebe Grüße
Jakob




Hallo Jakob,

du scheinst dich darüber zu entrüsten, dass deine Frau sich nicht scheiden lassen will. Wie ich es ´raus lese´, hältst du ja auch an dieser Beziehung fest. Also was macht sie anders als du und was sage mir das? Deine Frau und du seit recht ambivalent und jeder schielt was der andere macht. Ihr geht zur Tagesordnung über und irgendwie wird es schon gehen. 20 Jahre Untreue so wegsteckten, da muss noch viel Gefühl bei dir für diese Frau vorhanden sein.

Es gibt doch den schönen Satz: „Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht kennt“.

Wenn du betonst, ´sie hat irgendwie Schiss vor der endgültigen Trennung´, dann entspricht es dem, was auch du fühlst. Beide projiziert ihr eure Ansichten auf den andere.

Frage dich doch mal, ob es sich lohnt, zu kämpfen und dann solltet ihr eine Therapie machen. Von alleine scheint sich nichts zu besser. Wenn du aber zu dem Schluss kommst, es geht nicht mehr, dann sei konsequent. Schiele nicht was sie macht, Urlaub hin oder her, planen ect. Es zwingt dich doch niemand, mit zu fahren. Bringe Abstand zwischen euch, damit jeder nachdenken kann war euch der andere bedeutet.

Kinder und gemeinsames Leben aufgebaut, halte ich für wichtig, ist aber nicht der alleinige heilsbringender Maßstab. Wenn du dich 20 Jahre lang hast betrügen lassen, dann hast du vielleicht eine masochistische Struktur, also eine hohe Leidensfähigkeit. Ihr passt wie Schlüssel und Schloss zusammen, denn 20 Jahre den anderen mit Untreue quälen, ist ziemlich sadistisch. Findest du nicht?!

Nun mal Spaß beiseite, wenn du dein Leben ändern willst, dann tu etwas. Alles andere ist Resignation.
Geht natürlich auch, aushalten, aber dann darfst du dich nicht beklagen. Egal wie "scheißfreundlich" oder "unverschämt" sie zur Tagesordnung übergeht. Schaue dir deine Rolle in dem "Drama -Spiel" an.


Nachdenkliche Grüße,
Seschat
 
Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure Zuschriften. Ja, ich weiß, ich muß eine Entscheidung treffen, leider bin ich noch nicht soweit.

Ja, Seschat, danke für Deine genaue Analyse der Situation. So hatte ich das noch nicht gesehen.
Du hast sicher recht, ich habe offenbar ziemliche Nehmerqualitäten. Ich frage mich oft selber, warum. Kann man so etwas hinnehmen? Ist man dann ein Weichei?

Am meisten macht mich diese Auswegslosigkeit fertig, die Unfähigkeit zur Zeit eine Entscheidung zu fällen. Diese ständigen emotionalen Schwankungen sind unerträglich.

Liebe Grüße

Jakob
 
Da muss ich dir widersprechen, Jakob.

Menschen mit Nehmerqualitäten zeichnen sich dadurch aus, dass sie Schmerzen, auch Qualen, klaglos aushalten können.

DU hast lediglich Angst eine Entscheidung beizuführen. Das nennt man Feigheit. Du überlässt das Handeln deiner Frau. Und sie macht was sie will. Wie gehabt.
 
Am meisten macht mich diese Auswegslosigkeit fertig, die Unfähigkeit zur Zeit eine Entscheidung zu fällen. Diese ständigen emotionalen Schwankungen sind unerträglich.

Kannst Du da nicht mal raus? Kannst Du nicht mal einfach eine Weile woanders sein/ wohnen? Das ist doch nix, wenn ihr weiter aufeinander hockt und Deine Frau Urlaubsplaene macht?!

Welche Ueberlegungen stecken denn hinter Deiner Entscheidungsunfaehigkeit oder ist es einfach nur so, dass Du Dein Leben nicht wirklich in die Hand nehmen willst und Dich in der Opferrolle wohl fuehlst?

Alles Liebe
cloudlight
 
Hm ja, alles braucht seine Zeit. Auch der Entschluss sich zu trennen.
Ich glaube, wir müssen uns einfach mal an den Gedanken gewöhnen, dass jeder seine Zeit hat. Für sich selbst, miteinander und auch für Dinge.
Das Loslassen ist gar nicht so einfach wie es klingt.
Wir leben ja viel länger, als die Menschen früher. Daher war es früher einfach zu sagen: Wir lieben uns ein Leben lang ;-)
Manchmal muss man einfach die Beziehung nehmen und sich sagen: "Für etwas war dies alles gut. Ich weiß zwar momentan noch nicht für was, aber die Zeit ist nun vorbei."
Es ist ja auch ein Teil Gewohnheit. Man/frau kennt den/die Andere/n. Egal ob Liebe oder Hass - die Gefühle sind beide sehr intensiv. Und etwas wird schon dran sein, sonst hätte man diese intensiven Gefühle nicht. Man/frau ist auf eine gewisse Weise abhängig voneinander.
In vielen Fällen sind wir zu wenig autark. Ich weiß auch nicht, warum das so ist. Ich versuche es auch gerade bei mir selber herauszufinden.
 
Ich glaube nicht, das die Menschen sich in vergangenen Zeiten ein Leben lang liebten, weil ihr Leben kürzer war, als das vieler Menschen heute.

Ehefrauen waren in früheren Zeiten meistens nicht berufstätig. Sie waren von ihren Männern abhängig und konnten sich nicht trennen. Religionen übten einen viel größeren Einfluss auf das tagtägliche Leben aus als heutzutage. Und das sehr einseitige Scheidungsrecht, dass es z. B. in den 60er und 70er Jahren hierzulande gab, machte es vor allen Dingen den Frauen schwer sich zu trennen, wenn sie es wollten.

Meine Schwiegermutter sagte mal, auf die Frage hin warum sie mit ihrem Mann zusammengeblieben war, wenn sie ihn doch gar nicht liebte: "Wo hätte ich denn hingehen sollen? Mit 6 Kindern, ohne Arbeit, ohne Geld? Ich wäre eine Schande für die ganze Verwandtschaft gewesen. Man hätte mich fertiggemacht."

Genau das erlebte die Tante meines Mannes, die sich traute mit einem kleinen Kind von zu Hause fortzulaufen, weil sie die ständigen Prügelattacken ihres jähzornigen Mannes nicht mehr aushielt. Sie suchte Schutz bei den Verwandten, die sie am nächsten Morgen postwendend wieder nach Hause brachten. Für sie gab es irgendwann nur einen Ausweg. Sie erhängte sich.

Ich finde es gut, dass Menschen, die nicht mehr miteinander leben können, auseinandergehen. Jeder Mensch hat nur ein Leben, das sollte er nicht mit jemandem verbringen müssen, den er nicht mehr mag.

Ob die Leute heute schnell das Handtuch werfen, wenn etwas nicht stimmt in der Beziehung, mag ich nicht glauben. Ich denke Ehepartner sind heute unabhängiger. Wie immer wenn Gefühle im Spiel sind, kann es natürlich eklig werden. Doch heute gibt es mehr Möglichkeiten der Unterstützung und Hilfe, die, sich trennende, Paare in Anspruch nehmen können.

Die Geschichte von dir, Jakob, finde ich aber ziemlich speziell. Du wurdest von deiner Ehefrau sehr viele Jahre hintergangen. Du hast nichts davon gemerkt. Das ist schon ein Hammer, finde ich.

Wenn ich allerdings lese, dass deine Ehefrau jetzt bereits wieder dabei ist euer zukünftiges Leben zu planen (und du lässt sie gewähren), dann kann ich mir vorstellen wie es bei euch die letzten 20 Jahre ausgesehen haben muss.

Ich könnte mir vorstellen, dass deine mangelnde Entscheidungsfähigkeit nicht erst seit gestern ein Problem bei euch ist.

Aber, wie hier schon so ähnlich geschrieben wurde, auch die Unfähigkeit sich zu entscheiden, ist eine Entscheidung.

Du solltest nur nicht den Fehler machen dich als Opfer zu sehen, Jakob. Denn das bist du nicht. Du bist für den Leben selber verantwortlich. Wenn du mit deiner Frau nur noch zusammen bist, weil du Angst vor dem Alleinsein hast, dann ist das zwar aus meiner Sicht sehr dürftig, doch wenn auch deine Frau nichts dagegen hat, dann ist hier jeder Ratschlag von uns überflüssig.

Ach ja, ich glaube nicht das alle Geschehnisse für 'irgendwas gut sind. Auch wenn ich noch nicht weiß für was'. Wir sind denkende Menschen und müssen nicht alle Erfahren mitmachen nur um zu kapieren wie der Hase läuft. Ich kann mein Leben selber gestalten.

Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen, dass ich 20 Jahre nichts davon gemerkt hätte, wenn mein Mann mich derart hintergangen hätte. Dazu ist unser Zusammenleben zu intensiv, unsere Liebe zu tief. Aber auf jeden Fall würde ich umgehend die Konsequenzen ziehen und nicht mehr mit ihm zusammenleben wollen. Schon gar nicht als lebende Anklage für meinen Mann, damit er weiß was er da verbrochen hat. Dazu wäre ich mir zu schade.
 
Das hast Du schoen geschrieben, Clara. Danke.

Ich glaube aus jeder Erfahrung kann man etwas lernen, somit sind sie auch zu etwas "gut", aber nicht, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert um uns bestimmte Dinge beizubringen.

Alles Liebe
cloudlight
 
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Ich habe eigentlich immer geahnt, daß da etwas war, konnte aber nichts beweisen. Sie war auf Dienstreisen und ich arbeite im Schichtdienst, auch an Wochenenden. Dann kamen die Handys , später die Smartphones auf - für mich der Inbegriff des Ehebruchs weil man problemlos heimlich kommunizieren kann- . Was hätte ich tun können, ihr einen Detektiv hinterher schicken? Dazu kommt, daß ich zwei kleine Kinder hatte, für die ich noch hätte zahlen müssen
. Ich brauche einfach noch Zeit. Psychisch emotional fühle ich mich schon erheblich stärker und glaube an dem Problem gewachsen zu sein. Ich hoffe nun bald eine Entscheidung treffen zu können mit der ich leben kann.
Liebe Grüße
Jakob
 
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