AW: Panikatacken überwinden
Hallo Leute,
ich leide seid Jahren an Angst- und Panikatacken. Ausglöst durch eine neue Lebensumstellung. Eigentlich habe ich sie seid dem gut in den Griff bekommen. Ich hatte 1,5 Jahre Gesprächstherapie, die mir geholfen hat meine Probleme anzugehen und in den Griff zu bekommen.
Denn ich habe gelernt nur wer sie angeht, kann sie in den Griff bekommen.
Was mich allerdings beschäftigt ist, das ich in Gewissen Situtaionen diese einfach nicht ablegen kann. Und es macht mich Wahnsinnig. Die Jenigen von Euch die auch betroffen sind, können es bestimmt verstehen.
Wenn ich zum Beispiel an Fortbildungen teil nehme, oder nur in einem Raum bin mit vielen Menschen und einem Thema folgen muss überkommt mich das Gefühl des Schwindels. Mein Herz jagt, der Blutdruck geht hoch.
Ich nehme schön brav an den Veranstaltungen teil, aber es geht einfach nicht weg.
Wer kann mir einen Rat geben.
Wäre toll wenn es was gibt, was hilft.
Liebe Grüße Fienchen
Liebes Fienchen,
ich verstehe das vollkommen.
Ich bin sicher hundertmal im Zweispänner mit der Kutsche / Schlitten gefahren. Hatte nie Angst.
Dann passierte folgendes: die Geschirre sind plötzlich gleichzeitig aufgegangen und die Verbindung zwischen Pferden und Kutsche war nicht mehr da. Ich hatte also nur noch die Leine der Pferde in der Hand, aber ansonsten waren die Pferde frei, also mit Kutsche nicht mehr verbunden.Die sind dann einfach weitermarschiert und mit Müh und not konnte ich sie einbremsen. Zur gleichen Zeit war aber sehr viel Verkehr, wir leben in einem Skiort und die Skigäste sind grad heimgefahren. Mein Schlitten rutschte auf der Straße weiter richtung Graben, ich saß aber noch oben und stolperte runter und konnte dann nur mit Müh und Not die aufgebrachten Pferde beruhigen. Hinter und vor mir war die Autokolonne.....Pferde haben herzumgezappelt und es war nicht möglich, sie wieder anzuschirren.
Seit her habe ich größte Angstzustände beim Kutschenfahren. Wenn ich fahren muß, bin ich anschließend schweißgebadet.
Ich habe das Vertrauen zu ihnen verloren und sie merken das.
Und es glingt mir nicht, Vertrauen zu gewinnen.
Ich mache folgendes bei solchen Zuständen: tief durchatmen und wenn es geht, nehme ich eine liebe Freundin mit als Beifahrer. Dann sitze ich nicht ganz alleine auf der Kutsche/Schlitten und weiß, es ist jemand bei mir, der mir helfen kann, falls wieder was passieren sollte.
Wenn es geht, drücke ich mich vorm kutschenfahren, dann fährt z.b. mein Mann.
auf der einen Seite heißt es, stelle dich deinen Ängsten und blicke ihnen ins Gesicht.
Auf der anderen Seite sage ich aber, warum soll ich mich diesem Streß aussetzen? Es zwingt mich niemand dazu. Wenn du zu Veranstaltungen gehst, kannst du evtl. einen lieben Menschen, der dich versteht mitnehmen?
Zuspruch und liebe Worte von einem verständnisvolen Menschen bei Panikattacken helfen meiner Meinung sehr viel.
Lieben Gruß Ringelblume