Ich glaube das Sex auch verscheidene Ebenen durchläuft. Abhängig von Alter und Erziehung. Und im Laufe der Jahre auch Erfahrung.
Und das es da keine "Norm" gibt. Es gibt Menschen die Sex konsumieren können, wie mal eben Kaffee trinken gehen. Und es gibt Menschen, die machen aus jedem Akt ein Ritual und bedürfen dafür eine stabile, von liebevollen Gefühlen getragene Partnerschaft.
Was mich nur ein bischen stört ist der Gedanke, der häufig vorherrscht, das Sex lediglich mit dem Geschlechtsakt als solchem in Zusammenhang gebracht wird.
Wenn ich mit einem Partner zum Essen gehe, und wir uns gegeseitig probieren lassen und füttern, oder zusammen in der Küche kochen, entstehen oft sinnliche Momente, welche ich definitiv als Sex definiere, ohne das es zum Verkehr kommt.
Für mich umfasst Sexualität wesentlich mehr, als der Geschlechtsverkehr zwischen zwei Menschen.
Lust ist in meinen Augen ein natürlicher Trieb, und nicht bei jedem Mensch auf dem selbem Bedarfslevel.
Ich hätte keine Probleme eine zeitlang auf den Beischlaf verzichten zu müssen, solange die Sinnlichkeit dabei nicht abstirbt. Ich habe in meinem Leben sogar eine beischlaf-freie Zeit , welche sich auf knapp 8 Jahre belief und ich hatte irgendwie nicht das Gefühl, das mir da etwas fehlt. Da ich keinen Verkehr mit wahllosen Bekanntschaften haben möchte greif ich halt bei gesteigertem Lustempfinden auf meine 2 Hände zurück.
Frisch verliebt kommt ich mit meinem Partner kaum aus den Kissen, aber sobald wir den Alltag miteinander teilen, kann sich das durchaus wandeln, da
Faktoren wie Arbeitsstress, Kinder, Haushaltsplanung , etc. da durchaus Einfluss drauf haben kann, wie oft und in welcher Form man Verkehr miteinander hat.
Erschreckend empfinde ich auch, das es offenbar "Partnerschaften" (sry aber dass mus ich in dem Zusammenhang hier in " "setzen) gibt, wo sich beide nicht getrauen über sexuelle Phantasien oder Wünsche zu äussern. Eine feste, verbindliche, von liebevollen Gefühlene Partnerschaft bedeutet für mich, Vertrauen zu haben, und sich auch im Bereich Sexualität öffnen zu können.
Ich finde Sexualität und Sinnlichkeit toll, habe mich allerdings auch schon gefragt, was passieren würde, wenn mein Partner einen Unfall hätte oder Impotent würde, und der Akt als solcher nicht mehr in der Form gelebt werden könnte wie bisher. Dann pack ich auch nicht meine Koffer und such das Weite, sondern dann wandelt sich der Bereich und wir müssten unsere Sexualität die Impulse und Richtung geben, mit denen wir beide uns wohlfühlen können.
Und das geht, denk ich nur, wenn die Basis der Beziehung nicht auf Sexualität gründet, sondern auf Vertrauen, Gefühlen, Freundschaft und das Bedürfnis, füreinander da zu sein.
jm2c
liebe grüsse
DieKaiserin