Gut gesprochen Spätzin.
Naja der Weg den meine Psychiaterin eingeschlagen hat bedeutet mich mit meiner Beziehung zu meiner Mutter bzw meinem inneren Bild von ihr auseinanderzusetzen. Das ist in meinem Fall nicht unproblematisch - die Vergangenheit ist von vielen zum Teil totgeschwiegenen Problemen geprägt.
Es sollte eher dein Weg sein. Dein inneres Bild von ihr?
Ich kenne das, in meiner Vergangenheit gibt es auch so etwas Totgeschwiegenes. Das heißt aber nicht, dass du trotzem nicht dein Leben in den Griff bekommen kannst. Auch wenn du die Last deiner Ahnen trägst, lebst du im hier und jetzt und kannst nicht alles abschieben. Es ist ein wenig die Vogel-Strauß-Taktik.
Ich weiß nicht wieviel ich darüber preisgeben soll. Aber als ich noch ein Kind war gab es im Hause meiner Großeltern mütterlicher seits einen Vorfall wo von einem Privatdetektiv die Rede war.
Damit kann ich leider nichts anfangen. Das ist eine Wischiwaschi Aussage. Du muss es nicht näher ausführen.
Möglicherweise genießt ein Teil von mir die Aufmerksamkeit meiner Mutter. Möglicherweise suche ich einen Grund für alles woran ich bisher im Leben gescheitert bin. Das alles ist jedenfalls Grundlage meiner Therapie und ich arbeite daran.
Beides schätze ich mal. Ich stelle gerade fest, dass es wichtig ist sich zu entscheiden. Das habe ich mein Leben lange weggeschoben und es mir abnehmen lassen. Nicht immer, aber sehr lange. Entscheiden macht Spaß, das wusste ich nicht.
Als ich das erste mal versucht habe den Kontakt zu beenden fand meine Mutter das zwar sehr amüsant aber hat sich nicht besonders viel daraus gemacht. Es wurde für sie nur noch interessanter was ich und die Menschen die ich in meinem Leben haben möchte tun. Es war nicht einfach, das kann ich jedenfalls sagen. Ich habe viele Beziehungen beendet, oft genug letztendlich aus dem Grund daß ich meiner künftigen Kindesmutter/Frau keine Zukunft unter der Fuchtel meiner Mutter antun wollte.
Du bist nicht bei dir! Du bist nur bei deiner Mutter. Hast du die Beziehungen aktiv beendet und was hast du den Frauen gesagt? Was soll eine Frau auch mit so einem Mann, der so an seiner Mutter hängt? Sie hätten dich ja nicht für sich. Du bist ständig mit deiner Mutter beschäftigt. Sie läßt dich nicht los und du sie auch nicht!
Natürlich gibt es schlimmere Formen der Gewalt. Aber ist ein Eingriff in die Privatsphäre nicht auch eine Form psychischer Gewalt? Zugegeben, ich habe den Thread aus einer inneren Notlage heraus eröffnet und mir ist klar daß ich damit letztendlich die Existenzgrundlage eines ganzen Berufszweiges in Frage stelle. Aber ich frage mich ob es nicht sinnvoll wäre dem Zurückgreifen auf Privatdetektive eine höhere Schwelle entgegenzusetzen. Etwa eine rechtliche Grundlage wie zB ein richterlicher Beschluss. Irgendetwas anderes als im Endeffekt bloß die Höhe des Honorars.
So dramatisch würde ich es nicht sehen. Du alleine stellst bestimmt nicht die Existensgrundlage eines ganzen Berufszweiges in Frage. Wie genau greift er jetzt in deine Privatsphäre ein?
Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist ja nicht mal sicher ob es den gibt! Aber mal ehrlich, du fändest es schon interessant, wenn es ihn geben würde?
Die psychische Gewalt tust du nur dir selbst im Moment an. Du bist deine Gedanken! Versuche sie umzulenken. Schenke deine Aufmerksamkeit anderen Dingen. Ich weiß, das ist leicht gesagt. Hast du es schon einmal mit Meditieren versucht?
Was würde passieren, wenn du dein Leben leben würdest? Bist du dem gewachsen? Wenn du keine Ausreden mehr hast?
Wenn du deine Mutter mal aus deinen Gedanken verbannen würdest? Was wäre dann?
Glaube mir, ich weiß wie es ist, wenn man/frau total verzweifelt ist. Sich Dinge einbildet...oder auch nicht; doch je mehr die Gedanken darum kreisen, desto mehr begibst du dich in einen selbstfabrizierten Teufelskreis.