Psychische Krankheit

Genau, ich arbeite am liebsten mit mir selbst und führe, so wie heute, stundenlange Selbstgespräche und versuche bei der Karusellfahrt meiner Gefühle mich am Alltäglichen festzuhalten. Ich glaube, das ist reflektieren.

Nein, ist es nicht. Im Reflektieren versuche ich neue Lösungswege für bestehende Probleme zu finden. Besteht dieser Zustand aber zu lange, dann ist es einfach nicht möglich, mit den eigenen erlernten Grundlagen eine Lösung zu finden. Und genau an diesem Zeitpunkt ist es wichtig, sich Input von Aussen zu holen ... sonst passiert genau das, was Dir jetzt passiert ... Du invertstierst ungeheuer viel Energie in Tun, ohne aber wirklich etwas verändern zu können, und letztendlich in Depression zu versinken. Weil Du aufgibst, wenn Du merkst dass alle deine Arbeit und deine Lösungsversuche nicht fruchten.

Genau deshalb gibt es ja Beratungen und Therapien ... um dich neue Lösungsansätze finden zu lassen, dir neue Wege aufzuzeigen, die Du einfach auf Grund dessen was Du im Leben gelernt hast nicht (mehr) finden kannst. Sonst versinkst Du nur im Sumpf der eigenen Gedanken, und die werden immer zäher zu zäher ....

Ich würde dir vorschlagen, zwischen den Therapiesitzungen möglichst nicht zu sehr zu grübeln, sondern lieber Dinge zu unternehmen die die Freude machen, die dir Energie bringen. Deine Vergangenheit kannst Du nicht mehr verändern ... aber Du kannst ungeheuer viel für deine Zukunft tun. Wenn es für dich passt, dann gehe viel in die Natur. Das Werden und Vergehen in der Natur ist ein so schönes Sinnbild für unser Leben, das ja auch diese Wellenbewegung aufweist. Oder verbringe Zeit mit Freunden. Suche einfach deinen Spaß am Leben, erinnere dich an die Dinge, die dir immer Freude gemacht haben ... Du hast viele Rückschläge hinter dir ... aber Du wirst es schaffen, und die Zeiten werden auch wieder besser werden.
 
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Hallo antwortsuche!
Ich glaube am besten wird man reflektiert, von Menschen seiner täglichen Umgebung.
So wie ich das erfahren habe, bringt das Arbeiten mit sich selbst ....hm ich muss es anders formulieren: ohne Hilfe von außen geht es nicht. "Arbeiten" mit/an sich selbst ist natürlich gut, doch zu oft dreht man sich dann im Kreis.
Du fragst im Eingangspost ob eine Gesundung möglich ist. Je länger du das Problem hast, desto schwieriger ist es natürlich es wieder in geregelte Bahnen zu bringen.
So wie ich festgestellt habe (ich bin nur Laie, kenne aber viele Betroffene) liegt die Hauptursache darin, dass man sich die Sachen nicht anschaut. Nicht hinsehen möchte oder kann. Sich den Tatsachen nicht stellt. Ich denke, wenn man etwas "verkapselt" und gut damit leben kann, ist es okay. Doch wenn du Probleme, damit/dadurch hast, dann musst du es angehen. Therapeuten haben da andere Ansätze, auf die ein Laie niemals kommen kann.
Hier ist mal reflektieren und Reflexion beschrieben. Projektarbeit in der Sozialpädagogik: Was ist Reflektieren? Was ist Reflexion?
Das was du tust ist schon reflektieren. Ich denke immer, selber hat man ja "nur" ein gewissen Kontingent, was man weiß und gelernt hat. Darüber hinaus kann man oft nicht schauen. (Es ist nicht immer so, aber ganz oft.) Es ist gut, dass du neue Pläne machst und unter Menschen gehst. Eine Selbsthilfegruppe ist natürlich gut, doch der Kontakt zu "Gesunden" ist noch wichtiger. Ich habe festgestellt, (so leid es mir auch tut), dass sich psychisch Kranke gegenseitig runterziehen und nicht aus ihrer Spirale herauskommen. Die Reflektion von den Gesunden ist zwar oft kaum zu ertragen, so dass sich der psychisch Kranke zurückzieht, aber m.E. nach ein guter Weg um zu Lernen das auszuhalten.
In einer Selbsthilfegruppe erfährst du, dass es anderen genau, bzw. ähnlich ergeht und du nicht alleine bist mit deinen Problemen. Du kannst dort wertvolle Tipps erhalten. Es kann dir Mut machen. Die Schritte musst du aber selber gehen.

Wie ist dein Verhältnis zu deinen Kindern? Wie alt sind sie heute? Was für eine Psychose hast du erlitten?

Deine Kindheit kannst du nicht mehr ändern. Du kannst sie nur annehmen und dir sagen, es ist nun mal passiert, ich kann es nicht mehr ändern. Ich kann aber alles dafür tun, dass es mir wieder gut geht, weil ich ein wertvoller Mensch bin. Auch wenn man früher auf mir "rumgetrampelt" ist, brauche ich das heute nicht mehr zulassen. Du brauchst ein Ziel und einen Plan, wie du dahingelangst.
Genau, ich arbeite am liebsten mit mir selbst und führe, so wie heute, stundenlange Selbstgespräche und versuche bei der Karusellfahrt meiner Gefühle mich am Alltäglichen festzuhalten. Ich glaube, das ist reflektieren.
Das ist schon mal ein Anfang.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.
AL Hortensie
 
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