Ratlos & Planlos

das, was du schreibst, klingt nach burnout. wenn man lange zeit gegen sich selbst gelebt hat und sich nicht im dialog mit sich selbst befindet, dann rebelliert der körper und man hat keinerlei energien mehr, ist nur noch kraftlos.

ich kann das gut nachvollziehen, bin auch in einem burnout drinnen. hatte auch massive magen-darmprobleme, allerdings in diesem jahr akut und nicht chronisch. ich habe jetzt drei monate lang meine ernährung umgestellt. das dauert alles, bis es wirkt. nimmst du denn medikamente gegen die magen-darm-probleme? ich musste in meiner speiseröhrenentzündungs- und gastritisphase hochdosierte protonenpumpenhemmer nehmen, die ich absolut nicht vertragen habe. der magen war damit zwar besser, aber die medis haben mich dermassen mitgenommen, die bringen nämlich den stoffwechsel durcheinander.

abgesehen von den krankheiten klingt dein leben irgendwie furchtbar anstrengend und sehr monoton, so, als ob du nur funktionierst, um deine existenz aufrecht zu erhalten und keinerlei spass und sozialkontakte hast (kenn' ich übrigens seit ein paar jahren und auch im moment zur genüge, das war früher komplett anders und das hätte ich gern wieder so).

ich weiss wie das ist du musst deine gesamte kraft für den beruf aufwenden, inkl. der unglaublich langen anfahrtswege. ein beruf, der dich geistig nicht befriedigt, zehrt an deiner kraft und ist trotz oder gerade wegen der monotonie furchtbar anstrengend.

so kannst du späteabends auch nur noch fertig auf's sofa oder bett sinken und du hast keine kraft mehr, um sozialkontakte zu pflegen oder spass zu haben.

mein rücken macht mir dazu auch riesige probleme, das liegt aber daran, dass ich das letzte halbjahr ständig krank war und mich deswegen fast überhaupt nicht bewegen konnte. wenn ich mich viel bewege, dann ist es deutlich besser.

für mich steht es an, nach einer reha bzw. einem kuraufenthalt zu schauen. ggf. ist das ja was. ärzte unterstützen dich nicht, du musst denen dein eigenes konzept vorlegen und sie um ihre unterschrift bitten. ist sehr schwer, wenn man selbst keinerlei kraft hat, aber es lässt sich leider nicht umgehen, sich zu informieren. niemand anders übernimmt die verantwortung für dich.
 
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Hallo, ich habe mich an meinen Beitrag vor paar Jahren wieder zurückerinnert.

Es ist einiges geschehen, aber ob es nun wirklich die richtige Entscheidung gewesen ist weiß ich immer noch nicht.
Ich bin nun 40 Jahre alt geworden und die Probleme werden immer schwerwiegender, teilweise bekomme ich nun Schlafattaken, habe Kreislaufprobleme und ich habe einfach das Gefühl das mein Körper sich gegen die Gesamtsituation wehrt. Ich habe 70-120 Fehltage im Jahr, jeder Gang zum Arzt ist für mich beschämend, da diese nicht mehr wissen was zu tun ist, oder die mir teilweise auch nicht mehr glauben. Mein Arbeitgeber ist staatlich und darf mich nicht wegen Krankheit kündigen, ansonsten wäre ja schon lange arbeitslos.

Der Arbeitsalltag mit den langen Anfahrtzeiten ( dementsprechend um 4 Uhr aufstehen obwohl ich Langschläfer bin ) und extrem monotonen und nicht fordernden Arbeiten machen mich fertig. Teilweise sitze ich stundenlang am Schreibtisch und habe nichts zu tun, selbst das Internet wird dann langweilig. Nachdem bekannt wurde das der Personalbestand abgebaut werden soll habe ich das Gespräch gesucht. In dem Unternehmen habe ich nur die Chance 27 Jahre lang das gleiche zu machen da ich ja fachfremd eingestiegen bin. Ich könnte nun mich selbstständig weiterbilden in einem Fach was mir überhaupt nicht liegt und och auch nicht die Kraft nach einem 12 Std. Tag über habe. Also habe ich um eine Auflösung meines Arbeitsverhältnis gebeten, da ich neu starten möchte und ein Studium beginnen werde.
Ich habe mich schon vorher damit beschäftigt und endlich ein Fach gefunden das es erst seit paar Jahren gibt und mir sehr liegt. Bisher konnte ich es mir nicht fianziell leisten aber durch die Abfindung und einen kleinen Nebenjob geht es. Der Start ist im Wintersemester 2017! Ich freue mich drauf endlich was sinnvolles zu tun und später in einem Bereich zu arbeiten der mir gefällt.

Allerdings je näher der Ausstieg kommt umso unsicherer werde ich. Nicht vor der Herausvorderung ( obwohl das Studium nicht einfach wird ) sondern aufgrund der gesundheitlichen Probleme. Egal wen ich gefragt habe alle waren der Meingung das mir die Situtation hilft und die Probleme verschwinden werden. Seit einigen Wochen werden meine Darmprobleme wieder stärker,kämpfe mit Bluthochdruck und habe starke Schmerzen Gelenken, Rücken, Schulter, Hüfte und Knie. Ich laufe rum wie ein alter Greiß! Irgendwie komme ich gerade gar nicht klar.

Auf ärztliche Hilfe kann ich nicht zählen, diese schauen mich nur verwundert an. Selbst die Unikliniken wissen ja nicht weiter. Ich habe auch versucht psychologische Hilfe zu holen, aber die ist hier sehr dünn gesäät. Selbst nach einem Jahr habe keinen Platz bekommen. Ich habe auch das Gefühl das mich niemand ernst nimmt.

In letzter Zeit kämpfe ich auch sehr mit meiner Einsamkeit, es ergeben sich keine Chancen. Es klappt einfach nichts, selbst in Online Singlebörsen. Die letzte "Beziehung" war nicht wirklich was und war im Jahr 1998... Anderseits ist es schwer mit diesen gesundheitlichen Problemem jemanden kennenzulernen. Mir fehlt einfach die Zweisamkeit.
 
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Hallo,

du hast dich zu einem Neuanfang entschieden. Das sehe auch ich positiv. Ob deine Entscheidung richtig ist, wirst du erst feststellen, wenn du dein Studium begonnen hast. Ist das nicht immer so? Natürlich bist du unsicher und hinterfragst dich. Das ist ganz normal.

Wenn deine Ängste - und auch deine körperlichen Probleme - immer größer werden, halte ich es trotz allem für sehr wichtig, dass du dir psychologischen Beistand holst.

Natürlich kann ich verstehen, dass du es schwer hast mit deinen gesundheitlichen Schwierigkeiten jemanden kennenzulernen. Es geht dir nicht gut und das strahlst du sicherlich auch aus, auch wenn du nicht gleich beim 1. Date von deinen Beschwerden erzählst. Es ist sicherlich schwer für Außenstehende zu verstehen, wie du dich fühlst.

Trotzdem: Nur du kannst deine Situation verbessern. Lass nicht zu, dass deine Krankheiten, ob psychosomatisch oder nicht, dir dein Leben immer stärker einschränken. Du hast dich für einen Neustart entschieden. Dann stehe auch dazu! Mach dich nicht verrückt. Du hast einen 1. Schritt getan. Geh´weiter!

Liebe Grüße
Clara
 
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