realistische Ziele?

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realistisch

@VICTOR
Danke für die Antwort. :) Können ja bald das Thema persönlich ausschlachten.

@ChrisTina

Realistisch ist alles woran ich glauben kann es zu erreichen. Sei es aus eigener Kraft oder mit Hilfe von oben. Solange ich eine Grenze d.h Glaubensätze in mir gespeichert habe wie "eigentlich bin ich es mir gar nicht wert" ist es unrealistisch.
Also alles wär realistisch, wenn wir grenzenlos wären, nur sagt mal gibts das überhaupt?

Grüße
Natalie
 
Ich bin mir da nicht so sicher ob es nicht doch so etwas wie "realistisch" gibt. Wenn ich mir jetzt vorstelle ich möchte 100 Millarden Euro am Konto haben, weiß ich nicht ob das wirklich klappt. Oder wenn ich mir vorstelle wie ich in einem Sprung den Grand Canyon überquere, glaubt ihr dass das dann wirklich klappt? Wer riskiert den Versuch? Ich denke die Intuition leitet einen ganz gut und zeigt einem auch die Grenzen.
 
ChrisTina schrieb:
Hier geht es mir jetzt speziell um ein Wort - realistisch

wenn wir Ziele definieren - oder Bestellungen beim Universum ausformulieren - oder den Text für Sigillen erarbeiten - sehr oft kommt in den unterschiedlichsten Techniken das Wort

realistisch

vor.
Ich bestelle mir prinzipiell nichts beim Universum. Das habe ich bisher auch immer erhalten - in Hülle und Fülle. Manchmal mehr als ich momentan verkraften konnte.


Konkret ging es gestern um das Thema - was mache ich, wenn ich mir ein neues Auto wünsche - und wir diskutierten über die Möglichkeiten, ob ein Golf realistischer sei als ein Rolls Royce.
Ich wünsche mir einen SEAT Leon Diesel und den werde ich sicher auch bekommen. Das Universum werde ich mit solchen Banalitäten nicht belästigen. In meiner jetzigen Situation würde ich es für schwachsinnig halten, mir einen Rolls Royce zu wünschen.

Also für mich ergibt sich daraus, dass im Prinzip alles Möglich sein müßte, was ich mir vorstellen kann.
Natürlich ist alles möglich, was sich Menschen nur vorstellen können. Schaut Euch doch nur diese verrückte Welt an. Die entscheidende Frage ist doch, ob es sinnvoll ist und verantwortet werden kann.

Diese Einstellung führt - für mich - das Wort realistisch ad absurdum - denn wenn Alles möglich sein kann, dann müßte auch alles realistisch und/oder realisierbar sein.

Anders gesagt - es dürfte nichts geben, was unrealisistsch wäre.
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Manchmal wird jedoch eine Hölle daraus, wenn der Wille realisiert wird.
Beispiel: Ich fahre einen Rolls Royce in einer Umgebung, wo alle anderen Trabi fahren. Ein neidischer Trabi-fahrer macht mir mit einem Nagel einen riesenlangen Kratzer in den Rolls Royce. Der ist genauso realistisch wie mein Rolls Royce. Frage: Woher kommt die Energie für meinen Ärger?

Was bedeutet für euch das Wort realisitisch?
Realistisch ist, was innerhalb meiner Grenzen liegt, was machbar ist.
bzw.
Wo ist für euch die Grenze dessen, was ihr euch vorstellen könnt, dass möglich sein könnte?
Es gibt eine Grenze für alle Menschen, die viele aber verdrängen: den Tod.

Wie schon gesagt, die viel wichtigere Frage ist doch, was ist sinnvoll, aus welcher Motivation handle ich.
In meiner jetzigen Situation kann ich keine sinnvolle Motivation für mich finden, einen Rolls Royce zu besitzen. Das mag für jemand anderen wieder ganz anders sein.
Für Osho mag es eine sinnvolle Werbeaktion gewesen sein in 93 Roll Royce zu investieren. Er ist als Baghwan bis in letzte Kuhdorf weltweit bekannt geworden dadurch. (Ein fleissiger Rechner könnte ja mal ausrechnen, was das für Werbemilliarden verschlungen hätte.) Zweitens wurde der Mythos des unsinnigen Leidens, der in Jahrtausenden der Religionsgeschichte aufgebaut wurde, mit einem Schlag durchkreuzt.

Wie gesagt, entscheidend ist die Motivation.

Liebe Grüße

Hector :)
 
realismus bedeutet für mich im dem fall: machbarkeit. die möglichkeit, das auch umzusetzen.

die widerstände auf dem weg zum ziel zu überprüfen und die mit den eigenen ressourcen/möglichkeiten zu vergleichen.

wenn man n haus bauen möchte und n budget von 10,57€ hat, dann wirds ziemlich schwer, weil die widerstände bzw. ressourcen-erfordernisse größer sind als die eigenen vorhandenen ressourcen/möglichkeiten.

unrealistische ziele machen krank. enttäuschung ist programmiert, wenn die ziele die eigenen möglichkeiten übersteigen. ok, die eigenen möglichkeiten können sich entwickeln (und das TUN sie durch ziele/träume). allerdings sind dem auch natürliche grenzen gesetzt.
beispiel: n medizinstudium mit nem zeitlichen rahmen von 2 jahren wäre unrealistisch, weil die zeit für die entwicklung nicht ausreicht.

realismus bedeutet für mich, erfordernisse und die eigenen möglichkeiten so objektiv wie möglich gegenüberzustellen.

ich halte nichts von der grundhaltung des positiven denkens, daß prinzipiell alles möglich ist. in dieser physischen realität gibt es eben widerstände und grenzen. nicht jede läßt sich in jedem zeitlichen rahmen bzw kontext überwinden. serh vieles ist möglich, vielleicht alles. allerdings sollte man widerstände nie unterschätzen. sie sind effektiv vorhanden und wirksam.
realistisch betrachtet wird es nicht jeder schaffen, jedes ziel zu erreichen, auch wenn es für einzelne durchaus möglich ist.

wer bock hat auf n kleines experiment: visualisiert, daß sich spätestens bis ende 2005 eine million euro auf eurem bankkonto befindet. bei erfolg bitte 1% davon an mich überweisen.
 
Hi Asathiel,

wer bock hat auf n kleines experiment: visualisiert, daß sich spätestens bis ende 2005 eine million euro auf eurem bankkonto befindet. bei erfolg bitte 1% davon an mich überweisen.
Gut, dass du das ansprichst - das war auch eins der Themen, wo ich dann auf etwas drauf gekommen bin - es ging um erfolg-&-reich.

Der Vortragende schlug uns vor, uns eine bestimmte hohe positive Summe am Bankkonto vor zu stellen - ich konnte das einfach nicht - weil mir das Geld an sich egal ist.

Ich verbinde mit dem Begriff erfolgreich ein Gefühl, wie ich hintem im Wald im Hochsommer in der Hängematte liege und frisch gepreßten Obstsaft serviert bekomme, während ich mich Freunden feiere.

Und ich bin drauf gekommen, dass ich manche Dinge einfach nicht visualisieren kann, weil ich viele eben eher übers Gefühl empfinde :banane:
 
@christina

hm, ich hätte den vortragenden gebeten, mir meine seminargebühr zu erstatten. weil wenn das mit dem geld-herbei-visualisieren so einfahc klappt, dann müßte der als lehrer ja so dermaßen viel kohle haben, daß er das seminar kostenlos geben könnte ;-)

zum orangensaft. ich denke, das verdeutlicht gut, daß realistische ziele immer die eigenen sein müssen, nicht die, die die "allgemeinheit" für erstrebenswert hält.
realistisch betrachtet hätte ich in bestimmten gebieten (meine studienfächer z.T.) sehr erfolgreich arbeiten können. von meinen möglichkeiten her. trotzdem hätte mich das nicht langfristig glücklich gemacht. also ist ein realistisches ziel auch immer ein attraktives ziel.
*erinnerung kram* zu einem "wohlgeformten" ziel gehören 5 punkte: konkret meßbar, attraktiv, selbst-erreichbar, ökologisch (d.h. daß deren auswirkungen auf das eigene umfeld tragbar sind) und zeitlich determiniert *das nochmal nachschaut im buch* ok, im buch steht "positiv" und "zeitlich determiniert" steht da nicht. aber egal, es geht hier um meine meinung, weniger um bücherwissen.

das mit orangensaft ist das prinzip vom chunking up (quasi n hinterfragen des höchsten wertes). man könnte fragen: was bringt dir geld?
man könnte drauf antworten : ich kann mir damit n garten, ne hängematte und n orangensaft kaufen.
intressant wäre jetzt die nächste frage: und was gibt dir das alles?
... letztendlich geht es um den höchsten "sinn" des ganzen tuns. und der ist bei jedem anders. durchs hinterfragen kommt man meist darauf, daß es einem um ein gefühl geht. zb. ist für die meisten geld letztendlich ein mittel um sich ein gefühl von sicherheit, zufriedenheit, freiheit etc zu erschaffen.

es geht auch nicht um visualisierungen. es geht darum, dem eigenen (und kollektiven) unbewußten seine wünsche zu vermitteln. egal, in welchem sinneskanal. dem einen helfen visualisierungen am besten, dem anderen affirmationen. wieder anderen hilft es, sich in das gefühl zu versetzen, sie hätten ihr ziel bereits verwicklicht. und das alles nur um sich selbst überhaupt wirklich klarzumachen, was man in seinem leben manifestieren möchte
 
Hi Asathiel,

mir ist schon klar, dass Geld für mich kein Wert ist, sondern nur die erfüllungsbedingung für einen ganz anderen Wert - aber es wurde mir beim Seminar auch klar, dass es Menschen gibt, die überzeugt davon sind, dass Geld ein wichtiger Wert ist ;-)

Ich persönlich spinn eben mit meinem KU rum, was wir uns von Kane wünschen könnten ;-) :schaukel:
 
Ein wenig aus dem "Stadtschamanen" von Serge Kahili King:
Serge Kahili King schrieb:
Wir könnten beispielsweise zwei Arten von Grenzen unterscheiden: schöpferische und gefilterte.
Ein unendliches Universum bedeutet grenzenloses Erleben - das gleiche wie gar kein Erleben, weil es keine Unterscheidung gäbe, keinen Kontrast, keine wahrnehmbare Veränderung. Der Begriff der schöpferischen Begrenzung geht davon aus, dass innerhalb eines grenzenlosen Universums absichtlich Grenzen eingeführt wurden, um einzelne Erfahrungen zu ermöglichen.
[...]
Schöpferische Begrenzung erlaubt uns, unsere kreativen Fähigkeiten zu verbessern, uns auf einen bestimmten Bereich und die Interpretation des Erlebens zu konzentrieren. Selbst im begrenzten Schachspiel gibt es mehr Möglichkeiten, als menschliche Gehirne sich auszudenken vermögen.
Als gefilterte Begrenzungen hingegen bezeichnen wir Beschränkungen, die aus Ideen, Überzeugungen und Glaubensinhalten entstehen. Sie wirken eher als eine Behinderung denn als Steigerung der Kreativität. [...] Gefilterte Begrenzungen bewirken eine Beschränkung, eine Konzentration der Wahrnehmung und des Erlebens, ohne jedoch die Möglichkeit zu positivem Handeln zu lassen.
Aber letzten Endes ist es dann ja eh PONO - Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit -, was den Umgang mit der selbstdefinierten Realismus-Bandbreite bestimmt...

Alles Liebe, Jake
 
Guten Morgen,
ich sehe, hier wird gelesen, und da dieses Thema lange nicht dran war, vielleicht eine Auffrischung.
Ich muss momentan etwas klären, eine Beziehung lösen, so sehe ich es jedenfalls und es ist so schwer. Diese vielen Sprüche, wenn ich das alles umsetze, dann wäre ich sehr weise. Klingt schön, stimmt, bestätigt mich, aber ach, loslassen, wenn ich doch noch voller Gefühle bin....
Ich schaffe es meist nicht, konsequent zu bleiben. Der Mann ist verheiratet, trennt sich nicht und ich habe jetzt, nach über drei Jahren den Punkt erreicht, dass ich sage, ich will das nicht mehr. Mein realistisches Ziel wäre, wenn wir uns heute, nach einer Woche sehen bei meinem Entschluss zu bleiben und mich nicht von meinen Gefühlen von Verlust und Angst überwältigen zu lassen.
Also, einen guten Tag Freunde.
Andrea


Habe wohl nicht ganz zu Ende gelesen, Ihr seid doch noch dran am Thema, und in einer ganz anderen Dimension als ich.
So long.
 
Hi Timmi!

Vielleicht ganz gut, dass wir vom Philosophieren zu einem praktischen Anwendungsfall kommen. Frage: Was tust du denn, um deinem realistischen Ziel näher zu kommen? (realistisch - realisieren - verwirklichen...)

Alles Liebe, Jake
 
Hallo zusammen,
ich versuche seit ein paar Tagen einfach die Wirklichkeit zu sehen. Ich habe immer ausgeblendet, was ich nicht wahrhaben wollte. Nur so funktionierte es. Sobald keine Verdrängung stattfand, war ich deprimiert und unglücklich. Nun kann -und will- ich immer weniger verdrängen, mache seit einem Jahr eine Therapie, weil die Ursachen für immer wieder solche zerstörenden Beziehungen tiefer liegen.
Realistisches Ziel: Also, ich werde mir im Kopf immer wieder die Fakten sortieren. Was will er von mir, was erwarte ich von einem Menschen, der mich liebt. Was will ich? Z.B. abends nicht allein einschlafen und morgens nicht allein aufwachen. Weihnachten nicht an seine heile Welt denken müssen und an seine geplanten Urlaube, nicht zweifeln müssen, ob er doch noch mit seiner Frau schläft - er sagt das Gegenteil - Ich will diese Scheinwelt nicht mehr, ich kann verstehen, dass er nach fast 20 Jahren ein Problem hat, sich auf eine aktive Veränderung einzulassen. Aber das soll für mich nicht mehr heißen, dass ich das Spiel weiter mitmache. So möchte ich es.
Das würde heißen, ich lasse das Gefühl zu, mich ausgenutzt zu fühlen und nicht geliebt zu werden. Oder seht ihr das anders?
Es ist aber so, wir werden weiter Kontakt haben, weil wir gemeinsam auf der Bühne stehen und weiter proben werden. Ich denke, wenn die Realität in meinem Kopf immer dabei bleibt, kann ich es schaffen. Und dann darf er gucken, aber nicht anfassen. Ich hoffe, er denkt dann auch mal ein Stück weiter. Bin mir sicher, dass er mich in meiner Entscheidung noch nicht ernst nimmt, weil er genau weiß, dass ich die Gesamtsituation nie akzeptiert habe und trotzdem die Beziehung nicht beendet habe. Warum sollte es also jetzt anders sein. Heute sehe ich ihn erstmals zur Probe, habe ihm vor ein paar Tagen am Telefon - mehrmals- die Situation klargemacht. Er wirkt etwas bedrückt, aber ansonsten wie immer.
Ich habe Angst, ihn zu sehen. Schon bei dem Gedanken kommen mir die Tränen.
Sorry
Andrea
 
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timmi schrieb:
mache seit einem Jahr eine Therapie, weil die Ursachen für immer wieder solche zerstörenden Beziehungen tiefer liegen.
ich staune immer wieder, was manche leute "therapie" nennen ... seit einem jahr bist du dabei, und erst jetzt bemühst du dich, die realität zu sehen? wow... war das denn ein spielchen, sozusagen: ich tu ja eh alles, um meine lage zu ändern, aber es hilft bloß nix ... also isses wurscht, also weitermachen wie gehabt? und hat da die/der therapeut/in brav mitgespielt?
timmi schrieb:
Realistisches Ziel: Also, ich werde mir im Kopf immer wieder die Fakten sortieren. Was will er von mir, was erwarte ich von einem Menschen, der mich liebt. Was will ich? Z.B. abends nicht allein einschlafen und morgens nicht allein aufwachen. Weihnachten nicht an seine heile Welt denken müssen und an seine geplanten Urlaube, nicht zweifeln müssen, ob er doch noch mit seiner Frau schläft - er sagt das Gegenteil - Ich will diese Scheinwelt nicht mehr, ich kann verstehen, dass er nach fast 20 Jahren ein Problem hat, sich auf eine aktive Veränderung einzulassen. Aber das soll für mich nicht mehr heißen, dass ich das Spiel weiter mitmache. So möchte ich es.
Das würde heißen, ich lasse das Gefühl zu, mich ausgenutzt zu fühlen und nicht geliebt zu werden. Oder seht ihr das anders?
Also ich halte es erst mal für ein ganz schlechtes Ziel, "im Kopf immer wieder die Fakten zu sortieren". Dieses mentale Karrussell kennst du doch eh schon zur Genüge, und du kennst alle Fakten. Du weißt ganz genau, was du willst und was du nicht willst und dass du es von "ihm" nicht bekommst.

Bisher hast du den Preis dafür gezahlt, dass du das bekommen hast, was du kriegen konntest, nun möchtest du ihn nicht mehr zahlen. Das heißt mit anderen Worten: Du setzt nun deinen Selbstwert höher an. So billig gibst du es nicht mehr... das wär (in meinen Augen) ein realistisches Ziel: Ich behaupte meinen Selbstwert. Ich beginne, mich selbst zu lieben.

Dann tritt er mehr und mehr in den Hintergrund, dann kannst du auch allein schlafen, brauchst du dein Wohlbefinden nicht mehr davon abhängig zu machen, dass dich wer begehrt und/oder dir sagt, dass du eh geliebt wirst... mehr oder weniger.

Der Weg dorthin? Du weißt tief in dir drinnen, dass du schwimmen kannst. Also Sprung ins kalte Wasser, lospaddeln. Du wirst viele Möglichkeiten entdecken, wie du dir selber eine Freude machen kannst. Wie du selber dem Leben Lust und Liebe abgewinnen kannst. Realistisch heißt: realisieren. Tun. Auch Verrücktes.

Und: Dich in Liebe und Achtung und durchaus auch mit Trauer im Herzen und mit Dankbarkeit für das, was du bekommen hast, von "ihm" trennen. Ihr habt es beide so gelebt, gewollt ... du wirst nur frei sein, wenn du den Platz anerkennst, den er in dir hatte. Wenn du das nicht tust, wird ihn ein anderer in der gleichen Weise ausfüllen ... auf ein Neues...
timmi schrieb:
Es ist aber so, wir werden weiter Kontakt haben, weil wir gemeinsam auf der Bühne stehen und weiter proben werden. Ich denke, wenn die Realität in meinem Kopf immer dabei bleibt, kann ich es schaffen. Und dann darf er gucken, aber nicht anfassen. Ich hoffe, er denkt dann auch mal ein Stück weiter. Bin mir sicher, dass er mich in meiner Entscheidung noch nicht ernst nimmt, weil er genau weiß, dass ich die Gesamtsituation nie akzeptiert habe und trotzdem die Beziehung nicht beendet habe. Warum sollte es also jetzt anders sein.
Denk nicht über ihn nach, denk über dich nach. Wenn es deine Entscheidung ist - und es wäre in diesem Fall im engsten Sinn des Wortes eine Ent-Scheidung -, dann nimmt er dich ernst. Sag ihm in Liebe und mit Achtung, dass es so nicht geht, dass es so mit dir nicht mehr geht.
timmi schrieb:
Ich habe Angst, ihn zu sehen. Schon bei dem Gedanken kommen mir die Tränen.
Das ist nur allzu verständlich. Ich denke, die Tränen werden dich auch noch ein Weilchen begleiten, es ist ja keine Kleinigkeit. Vielleicht kannst du diese Tränen aber auch als Bewässerung des Bodens betrachten, in dem dein neues Leben wurzelt. Je konkreter du dir dieses Leben ausmalst, in allen Details, die auch deinen neuen Selbstwert und deine neue Liebe zu dir ausdrücken, desto realistischer ist, dass du dorthin zu leben beginnst.

Und überlege dir auch, ob du nicht statt einem Jahr Therapie als Alternative eine Familienaufstellung machen möchtest. Die kann in der Tiefe deine Verstrickungen lösen, und es kann, wenn du es so nehmen kannst, wie das Aufwachen an einem neuen Morgen sein, einfach ein Schritt, und alles sieht anders aus...

Ich wünsch dir alles Gute. Du hast es ganz realistisch in der Hand.

Alles Liebe, Jake

P.S.: Und wenn der Anlauf heute nicht ganz ans erhoffte Ziel kommt ... nimm's als Training, mach einen neuen Anlauf. Du weißt anscheinend ja eh von der Bühne, dass Missgeschicke bei der Probe nix über die Qualität der Premiere sagen...
 
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