Diese Themen sind zur Zeit meine "Aufgaben" und manchmal fürchte ich,daran zu verzweifeln.
Eigentlich war ich mein ganzes bisheriges Leben einsam,schon in der Ursprungsfamilie.
Meine Erwartungen habe ich immer weiter heruntergeschraubt.
Jetzt wäre ich schon dankbar für einen regelmäßigen,selbstverständlichen Kontakt - für ein paar Bekannte,mit denen ich etwas unternehmen könnte.
Es scheint so,als sei ich zum Alleinsein "verurteilt" ,weil alle meine Bemühungen so fruchtlos geblieben sind.
Ich habe eingige Jahre Psychotherapie gemacht,auch stationär und sehe meine Situation klar und kann auch meine eigenen Anteile an der Einsamkeit erkennen.
Fast mein ganzes Leben war Kampf : zunächst die Kindheit zu überleben - dann meine Süchte zu überwinden - dann eine Persönlichkeitsstörung bearbeiten - und immer auch schwierig: meine berufliche Situation.
Jetzt könnte ein wenig Ruhe einkehren ,denn durch meine Halbtagsarbeit habe ich viel Zeit und oft auch noch Energie ,die schönen Seiten des Lebens mal anzuschauen.
Klar,ich bin manchmal noch etwas eingeschränkt durch ein paar (neurotische ) Ängste ,aber auch an diesen arbeite ich noch.
Jetzt bin ich in einem Alter,in dem ich Bilanz ziehe und schaue ,was noch geht,was ich noch erleben möchte und so.
Aber ich kann keine Zukunft sehen,keine Perspektive.
Eine Partnerschaft habe ich mir noch nie vorstellen können ,mir war als Kind schon klar,daß ich immer allein bleiben würde.
Jetzt scheint mir mein Leben sinnlos und zwar mein ganzes bisheriges und mein aktuelles.
Weil ich viel Therapie hatte,ist in mir noch ein Rest Hoffnung,daß ich an meinem jetzigen Zustand etwas ändern kann.
Nur kann ich noch nicht sehen,wie.
Und das Altwerden macht mir wohl auch deswegen Angst,weil ich so einsam bin und nicht ganz gesund.
Außerdem arbeite ich in einem Pflegeheim und sehe täglich,wie grausam es sein kann,hilflos zu sein.
Ich hätte gern so etwas wie ein "Modell" ,an dem ich sehen könnte,wie man auf gute Art und Weise alt werden kann.
So erlebe ich nur das Leiden und auch die Einsamkeit der Heimbewohner.
So,nun reicht es erst mal.
Liest sich vielleicht selbstmitleidig ,weil ich meine Situation mal nicht beschönige,wie ich es lange getan habe.
Aber ich reiße mich schon auch zusammen und versuche,aus jedem Tag das Beste zu machen,habe vor drei Monaten mit regelmäßigem Sport angefangen,gehe viel mehr raus als früher und bin dankbar für jeden besseren Tag.
Aber hier und jetzt mal das "Negative".
Ich werde mich freuen über Rückmeldungen.
Soleille