Rückzug,Isolation,Einsamkeit,Altwerden

Grenzen

soleille schrieb:
.... meine Grenze benannt

das hast du schön gesagt!
Darin liegt unendlich viel Zündstoff - im Versäumnis, die eigenen Grenzen
zu definieren.
Oft überschreiten wir selbst die Grenzen unserer Nächsten. Aber der
Knackpunkt ist der, dass wir sie niemals überschreiten könnten wenn sie
es nicht erlaubten.

Kennst du den großen bösen Zauberer "Petrosilius Zwackelmann" aus
"Räuber Hotzenplotz"?? (Genau so einen Bannkreis brauchen wir auch!)
:zauberer1
Viele Grüße,
Karin
 
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soleille schrieb:
Diese Themen sind zur Zeit meine "Aufgaben" und manchmal fürchte ich,daran zu verzweifeln.
Eigentlich war ich mein ganzes bisheriges Leben einsam,schon in der Ursprungsfamilie.
Meine Erwartungen habe ich immer weiter heruntergeschraubt.
Jetzt wäre ich schon dankbar für einen regelmäßigen,selbstverständlichen Kontakt - für ein paar Bekannte,mit denen ich etwas unternehmen könnte.
Es scheint so,als sei ich zum Alleinsein "verurteilt" ,weil alle meine Bemühungen so fruchtlos geblieben sind.
Ich habe eingige Jahre Psychotherapie gemacht,auch stationär und sehe meine Situation klar und kann auch meine eigenen Anteile an der Einsamkeit erkennen.
Fast mein ganzes Leben war Kampf : zunächst die Kindheit zu überleben - dann meine Süchte zu überwinden - dann eine Persönlichkeitsstörung bearbeiten - und immer auch schwierig: meine berufliche Situation.
Jetzt könnte ein wenig Ruhe einkehren ,denn durch meine Halbtagsarbeit habe ich viel Zeit und oft auch noch Energie ,die schönen Seiten des Lebens mal anzuschauen.
Klar,ich bin manchmal noch etwas eingeschränkt durch ein paar (neurotische ) Ängste ,aber auch an diesen arbeite ich noch.
Jetzt bin ich in einem Alter,in dem ich Bilanz ziehe und schaue ,was noch geht,was ich noch erleben möchte und so.
Aber ich kann keine Zukunft sehen,keine Perspektive.
Eine Partnerschaft habe ich mir noch nie vorstellen können ,mir war als Kind schon klar,daß ich immer allein bleiben würde.
Jetzt scheint mir mein Leben sinnlos und zwar mein ganzes bisheriges und mein aktuelles.
Weil ich viel Therapie hatte,ist in mir noch ein Rest Hoffnung,daß ich an meinem jetzigen Zustand etwas ändern kann.
Nur kann ich noch nicht sehen,wie.
Und das Altwerden macht mir wohl auch deswegen Angst,weil ich so einsam bin und nicht ganz gesund.
Außerdem arbeite ich in einem Pflegeheim und sehe täglich,wie grausam es sein kann,hilflos zu sein.
Ich hätte gern so etwas wie ein "Modell" ,an dem ich sehen könnte,wie man auf gute Art und Weise alt werden kann.
So erlebe ich nur das Leiden und auch die Einsamkeit der Heimbewohner.

So,nun reicht es erst mal.
Liest sich vielleicht selbstmitleidig ,weil ich meine Situation mal nicht beschönige,wie ich es lange getan habe.
Aber ich reiße mich schon auch zusammen und versuche,aus jedem Tag das Beste zu machen,habe vor drei Monaten mit regelmäßigem Sport angefangen,gehe viel mehr raus als früher und bin dankbar für jeden besseren Tag.
Aber hier und jetzt mal das "Negative".

Ich werde mich freuen über Rückmeldungen.

Soleille

wie wars bei mirßich hab irgendwann nur noch musiziert ,unbewußt isoliert weil nichts anderes mehr angesagt war.kannte aber brutal viel leute mit Denen ich mich zwar wenn man sich sah gut abging.aber sonst die meißten leute nichts anfangen konnte außer Musiker.Die suchte ich natürlich auch und lernte dadurch ständig wieder neue leute kennen wobei die meiste Sose oberflächlich blieb.Trotzdem war ich also nie wirklich einsam.das war einfach der Weg und ist gut so!
 
AW: Rückzug,Isolation,Einsamkeit,Altwerden

Hallo Soleille ,


ich habe heute auch Deine "Leiden" gelesen und möchte Dir gerne wünschen , dass es Dir hier in diesem Forum etwas besser geht , wo Du Dich Deinen Gefühlen entsprechend öffnen darfst .

Ich möchte auch an dieser Stelle Karin ein ganz dickes Lob aussprechen , Soleille - denn - Sie hat "erkannt" und Dich fragen wollen , was es in Dir auslöst und wie Du Dich selbst beurteilen würdest - wenn Du diese psychologischen Fragen (kein Fragebogen :) ) beantwortet hättest .

Ich denke , liebe Soleille - es hat auch nichts damit zu tun ob wir hier "neu" sind - oder wir uns nicht "kennen" ...sondern es ist eine ganz große Hilfestellung und es wird sich um Dich " gekümmert" .Das tut doch gut ...(meine Meinung ).

Ich hätte persönlich an Dich auch eine Frage ...vielleicht , wenn Du magst , bekomme ich diese beantwortet ?

Ich möchte Dich fragen , nachdem ich Deine Geschichte aufmerksam gelesen habe ob Du manisch-depressiv bist und Du Medikamente einnehmen musst..ups..das sind ja zwei Fragen..lach..

Auf jeden Fall schicke ich Dir mal ein Lichtlein , damit Du an uns denkst , wenn es Dir nicht ganz so gut gehen sollte ....




ganz liebe , positive Grüßchen,
Petra
 
AW: Rückzug,Isolation,Einsamkeit,Altwerden

Hallo Soleille!

Also ich kann Dir zwar nix raten, aber ich gratuliere Dir!
Du hast ganz schön Mut all das hier so offen zu schreiben.
Schließlich sprichst Du damit Taputhemen an und es gehört einiges dazu so zu seinen Schwächen zu stehen.

Schwer sind solche "Aufgaben" (egal welche man gerade durchmacht) immer.
Du meinst dass Dir die Tatsache dass Du Therapien gemacht hast hilft, hoffnungsvoll zu bleiben.

Du kannst Dich ja selber (LEIDER) nicht so lesen wie ich Dich lese - aber allein schon durch die Art und Weise wie Du schreibst und wie Du rüber kommst ist da mehr als berechtigte Hoffnung angesagt - finde ich.

Ich bin auch eher ein Typ, der sich recht zurück zieht - gehe wenig aus, treffe mich eher selten mit anderen. Wenn doch, dann ist es schön und auch spaßig. Bin zwar ein offenerer Mensch und lebe doch den Rückzug. Sowas muss nicht unbedingt ein Widerspruch sein finde ich.

LG Daniela
 
AW: Rückzug,Isolation,Einsamkeit,Altwerden

Hallo soleill (schöner nick :) ),

Meine Erwartungen habe ich immer weiter heruntergeschraubt.

da liegt das Problem. Du hast das Beste verdient, wie jeder Mensch!

Gruss Althea
 
AW: Rückzug,Isolation,Einsamkeit,Altwerden

Hallo soleill

Mach dich nicht klein, dann bist du hilflos.

Du bist ein toller und wunderbarer Mensch.

Sei dir dessen bewußt.

Marion
 
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AW: Rückzug,Isolation,Einsamkeit,Altwerden

Hallo Soleille

Weil ich viel Therapie hatte,ist in mir noch ein Rest Hoffnung,daß ich an meinem jetzigen Zustand etwas ändern kann.

Bei mir ist es eher anders herum: Durch die Therapie habe ich noch mehr das Gefühl in einer Sackgasse zu stecken. Fand nicht heraus, drehte mich mehr hinein.

Beziehe mich auf Deinen Eingangseintrag.
Es kommt mir alles sehr bekannt vor. Zu mir: Lebe (selbst-)isoliert vor mich hin, keine Freunde, auch keine Bekannte, habe mich von allem zurückgezogen.

Alt fühle ich mich innerlich, bin 35 Jahre, erwerbsunfähig.
Mein Leben scheint ´ausgelaufen´ zu sein, zuende. Versuche in dem wenig noch Vorhandenen etwas zu finden, was schwierig ist. Genaubesehen lebe ich in einer eigenen Welt, mache mir "schöne" Gedanken. Lebe von Tag zu Tag, es gibt keine Zukunft. Das ist mein Empfinden mit der Zukunft. Natürlich gibt es sie... so rein theoretisch. Von Theorie wird man nicht froh.

Von Tag zu Tag leben, aus der Not wurde etwas Tugend: Augenblickserleben. Die kleinen Dinge bemerken. Es rettet mich etwas.

Dein Eintrag ist länger her, wie geht es Dir derweil? :)
 
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