Das Loslassen der vorhergehenden Beziehung, nach längeren Beziehungen auch die Frage "wer bin ICH" zu klären, ohne sich selber zu hinterfragen und damit im Spiegel ein anders Partnerschema leben zu können, als das was bereits schief gegangen ist.
Hach Alfred, deine Beiträge liebe ich ja schon ein wenig
. Bei blue_eye hast du auch so schön geschrieben.
Genau wegen der "wer bin ICH"-Frage, suche ich zur Zeit nicht. In der Hinsicht warte ich noch auf Nachricht zu "Mein Freund KU" *zu ChrisTina zwinker falls sie mitliest*
Danke für deine Antwort, echt gut getroffen!
An sich wollte ich es nicht hier schreiben, aber ich habe das Gefühl es passt nun:
Möchtest Du eine Partnerin, die Dich als Sprungbrett benutzt?
Möchtest Du die Last tragen, eine Beziehung zerstört zu haben?
Möchtest Du die Gedanken Deiner Partnerin ertragen, dass sie - bei jeder Misstimmung - immer wieder denkt, was sie für Dich aufgegeben hat?
Möchtest Du - besonders in der ersten Zeit - immer wieder unwillkürlich verglichen werden?
Möchtest Du einen Menschen an Deiner Seite, der seine vorige Beziehung weder reflektiert noch verarbeitet hat?
Möchtest Du einen Menschen, der einen anderen so mir nix Dir nix betrogen hat?
Möchtest Du einen Menschen, bei dem Du damit rechnen musst, dass er das bei Dir auch macht, wenn wieder was Interessantes vorbeikommt?
Zu deinen Fragen, liebe Reinfriede, möchte ich ein paar Erinnerungen mit dir teilen:
Meine letzte Beziehung war wohl ein unbewusstes Sprungbrett von der Seite meiner damaligen Partnerin. Allerdings glaube ich wirklich nicht, dass es von ihrer Seite aus bewusst stattfand. Das ist dann eher die mangelnden Auseinandersetzung, die Alfred erwähnte.
Wir waren damals auf einem Gesellschaftsspiele-Abend. Noch bevor sie das Thema mal mit mir alleine Ansprach, platzte sie vor offener Runde damit raus, dass sie mit unserem Sex-Leben nicht zufrieden ist. Mich hat es damals total überrumpelt, weswegen ich erst mal nichts gesagt habe.
Auf dem Rückweg (ca. 3 Uhr Nachts) kam sie auch plötzlich noch auf die Idee irgendwas machen zu wollen.
Da in mir noch die Gedanken kreisten hatte ich auch weder eine Idee noch Motivation - darauf hin durfte ich mir dann anhören, dass ihr Ex bestimmt was gewusst hätte und vermutlich auch noch wach sei.
Zwischendurch kam er immer wieder mal zur Sprache. Oft auch mit dem Kommentar "die Beziehung hatte nie einen Sinn. Außer dem Sex haben wir ja eigentlich nicht harmoniert". Damals habe ich es als Info hingenommen, jetzt sehe ich es eher als eine Verarbeitung der Beziehung.
Als ihr Ex Geburtstag hatte wollte sie mit ihm auf eine Cocktailtour gehen und anschließend bei ihm übernachten. Sie hat es dann gelassen, nachdem ich ihr sagte, dass es mir nicht passen würde ;-). Ob sie mich betrogen hat? Keine Ahnung! Einschätzen tu ich sie jedenfalls nicht so und ich bin ihr wegen keiner dieser Sachen noch irgendwie sauer. Letztendlich war die Beziehung eine wertvolle Beziehung und ich kann sie in so mancher Hinsicht verstehen.
Deinen Vorstellungen nach gehöre ich vermutlich zu den Weicheiern, würde es aber eher als "falsche Toleranz" bezeichnen.
Jemanden immer wieder einen Spielraum einräumen und sich auf diese Art und Weise für eine Beziehung einzusetzen, kann (muss aber nicht) auch eine Form von Stärke sein. Bitte auch daran denken.
Dass irgendwann das Maß überschritten ist, lässt sich natürlich bei niemanden vermeiden.
All deine Fragen kann ich mit vollster Überzeugung, und aus eigener Erfahrung, mit Nein beantworten.
Genau deswegen möchte ich mich auch wirklich nicht in irgendwelche bestehenden Strukturen einmischen. Die Frage an sich, finde ich aber durchaus diskutierbar.
Und um Alfreds Aussage zu untermauern:
Sie hat den verbliebenen, freundschaftlichen Kontakt links liegen lassen, nachdem sie ihren neuen Partner hatte.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich noch Anlaufstelle für komplizierte private und finanzielle Situationen ;-).
Lieben Gruß
Sebastian