Verlustangst & Todesangst ?! Was tun?

Ich werde zu meinem Hausarzt gehen, sobald er wieder geöffnet hat.
Weiß jemand, wie groß die Chancen sind, eher Medikamente zu bekommen als eine Psychotherapie?

Guten Morgen Raphi,

finde ich gut, dass Du Deinen Hausarzt aufsuchen wirst.
Allerdings hatte ich damit nicht gemeint, dass Du Dir dort Medikamente verschreiben lässt.

Da Deine Symptome ja auch körperlicher Natur sind, sollte der Hausarzt Dich untersuchen.
Diese Untersuchung dient dazu, eventuelle organische Störungen auszuschließen. Diese Bestätigung
braucht man, um den Psychotherapie-Zuschuss zu erhalten.

Vom Hausarzt kannst Du Dich an einen Facharzt für Psychiatrie überweisen lassen, Du kannst
Dir diesen aber auch selbst aussuchen. Dieser Facharzt darf/dürfte dann entsprechend seiner
Diagnose Medikamente verschreiben - er ist es auch, der Dich an einen Psychotherapeuten
überweist.

Der Hausarzt darf selbstverständlich ebenso Medikamente verschreiben - aber gerade was
Psychopharmaka betrifft ist er nicht der fachkompetente Ansprechpartner.

Der Weg, auch wenn er jetzt langwierig und kompliziert erscheint, wird sich lohnen.
Deine Probleme sind ja nicht innerhalb kurzer Zeit entstanden, und so wird auch deren
Auflösung einige Zeit in Anspruch nahmen.

Ich würde Dir dringend von Maßnahmen abraten, die Dir für wenig Geld versprechen,
nach ein paar Sitzungen beschwerdefrei zu sein. So läuft es leider nicht, schon gleich gar
nicht bei tiefsitzenden Angststörungen.

Sehr schade, dass Du Dich Deinen Eltern nicht anvertrauen möchtest.

LG
Lucille
 
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Liebe Raphi!

Ich sehe es ähnlich wie Lucille, erster Ansprechpartner wäre auf alle Fälle Dein Hausarzt. Schon alleine deshalb, weil der Hausarzt (im Normalfall) Dich schon länger kennt und weiss, welche Krankheitsgeschichte Du hast.

Ich denke auch nicht, dass es richtig wäre, psychische Probleme mit Medikamenten zuzudecken, aber ein verantwortungsvoller Hausarzt würde Dich dahingehend unterstützen, dass Du zu einem versierten Psychotherapeuten kommst, der Dich kompetent begleiten kann.

Von "Kurzprogrammen" halte ich auch nicht viel.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Raphi,

ich möchte Dir auch raten, auf jeden Fall mit Deinem Hausarzt zu sprechen. Wenn Dir das reden schwer fällt, könntest Du ja beispielsweise ausdrucken, was Du hier zur Eröffnung aufgeschrieben hast, ich finde, das gibt einen guten Eindruck dessen, was Dich plagt.

Lieber King, in Raphis Fall von Medikamenten und Arztbesuchen abzuraten finde ich verantwortungslos, und Heilung mit ein paar kinesiologischen Sitzungen fast schon zu "garantieren" ebenso. (Und ja, ich mache solche Sachen auch - unterstützend - aber nie hat auch nur eine Sitzung wesentliches bewirkt bei mir, das mir Therapie oder Medikamente ersparen hätte können).

Offensichtlich schleppt Raphi ja schon ein paar Themen mit - es ist beispielsweise auch sehr belastend (auch wenn man sich dessen nicht bewusst ist) mit niemandem sprechen zu können wenn es einem schlecht geht.

Als ich an Panikattacken erkrankt bin, waren die vom Hausarzt verschriebenen Medikamente ein Segen für mich. Weil sie mich darin unterstützt haben, wieder Schlaf zu finden, wieder Essen zu können und mich überhaupt mal mit den Problemen auseinanderzusetzen.

Drum finde ich, Raphi, für Dich den Gang zum Hausarzt einen wichtigen ersten Schritt. ABER: es ist keine gute Idee, NUR Medikamente nehmen zu wollen, denn dann bleibt das Problem ungelöst. Über eine Therapie solltest Du Dich daher auf jeden Fall drübertrauen. Du bist ja jetzt schon viel älter als damals - wenn Du eine Probesitzung mit einem Therapeuten machst, und fühlst Dich mit der Person nicht wohl, dann probiers mit jemand anderem!

Und auch aus eigener Erfahrung finde ich, es wäre wirklich wichtig für Dich, auch mit den Menschen in Deinem Umfeld die Du liebst und denen Du vertraust, über Deine Probleme zu sprechen. Ich kann mir gut vorstellen, wie schwer es Dir fällt. Man würde sich lieber die Zunge abbeissen, als so was auszusprechen. Aber wenn man es mal ein wenig geübt hat, fällt es einem leichter, und dann tut es einem auf einmal unglaublich gut.

Du könntest ja mit "kleineren" Dingen anfangen zu üben. Du musst nicht gleich die ganz schweren Projekte in Angriff nehmen ;)

Alles Gute
B.
 
Lieber Ralphi,

du magst nicht gerne mit deinen Eltern sprechen. Das kann ich verstehen.

Ich habe eine Tochter, die inzwischen 28 Jahre alt ist. Es war für sie auch nicht immer leicht mit ihren Problemen zu uns Eltern zu kommen. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber sie wußte(und weiß)zumindest, daß wir Eltern immer für sie da sind, egal was los ist.

Denkst du, daß das bei deinen Eltern nicht so ist?

Den Weg zum Hausarzt würde ich mir an deiner Stelle auf jeden Fall machen. Das halte ich für wichtig.
Wie der weitere Weg danach aussehen wird, hängt natürlich auch von dir ab. Was du willst ist das Wichtigste. Besprich deine Ängste mit deinem Arzt.

Den Tipp mit dem Aufschreiben deiner Probleme und Fragen finde ich übrigens sehr gut. So mache ich das auch oft. Ärzte schüchtern mich grundsätzlich ein. Da ist es für mich gut, die richtigen Fragen gleich parat zu haben.

Also: nur Mut!

Lieber Alfred, in deinem Profil steht, du bist Lebensberater. Trotzdem möchte ich dich herzlich bitten objektiv zu bleiben.

Ich finde es sehr wichtig, daß Ralphi seine Probleme mit einem Arzt bespricht. Eine Therapie oder dergleichen kann nötig sein. Vielleicht braucht er auch medikamentöse Unterstützung. Die Hilfe eines guten Heilpraktikers o. ä. kann er zusätzlich in Anspruch nehmen.

Aber ihm einfach abzuraten - ohne ihn zu kennen - halte ich für gefährlich.
 
Hallo,

Mittlerweile ist ja einige Zeit vergangen.
Es geht mir, was diese Ängste angeht, sehr sehr gut.
Vielleicht glaubt es mir niemand, aber ich habe seit Wochen keinerlei Beschwerden. Kann nachts schlafen, habe keine Panikattacken mehr. Die Todesangst beim Autofahren ist weg, ich bin total entspannt dabei. Ja sogar meine extreme Eifersucht, die mich am meisten gequält hat, im Zusammenhang mit meiner Verlustangst ist verschwunden.

Nein, ich war nicht beim Arzt deswegen. Ich habe jetzt ein total anderes Verhältnis zu meinem Freund, was die Verlustangst einfach weggeblasen hat, ich habe etwas neues erfahren, was meine Todesangst verschwinden lies. Es klingt komisch, aber außer, dass ich an der Beziehung zu meinem Freund, vielleicht auch ein bisschen zu meiner Familie, geändert habe,habe ich gar nichts gemacht und es läuft einfach klasse.

Lg Raphi
 
Hey!

Das freut mich für dich/euch. Wünsche dir auch weiterhin alles Gute und hoffe, dass sich an der Situation nicht wieder was ändert ;-)

Lieben Gruß
Sebastian
 
Hallo Raphi,

das freut mich sehr für Dich. Irgendwo hast Du glaub ich geschrieben dass Du offener mit Deinem Freund sprichst, ich kann mir aus eigener Erfahrung gut vorstellen, dass das einiges bewirkt hat.

Cool!

Mach weiter so ;)

lg
B.
 
Hallo Raphi!
Alles ok bei Dir? Hat sich die Angst bis heute nie mehr "blicken" lassen?

Schade, das Du nicht mehr schreibst ob sich alles "normalisiert" hat und wie Du nun zurecht kommst.
Melde Dich doch mal wieder, wäre toll !

Viele liebe Grüsse
Malermama
 
Hallo!

Also, zu 100% ist meine Angst nicht verschwunden, das hätte mich selbst auch gewundert. Aber zu 95%, und das finde ich angenehm. Ab und zu, vor allem Nachts,habe ich noch mit meiner Verlustangst zu kämpfen. Aber dann kuschel ich mich zu meinem Freund und nach kurzer Zeit geht es mir wieder gut. Ich akzeptiere meine Angst und muss sagen, ich komme gut zurecht. :)

Liebe Grüße,
Raphi
 
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P.S. Was ich noch sagen wollte:
Ich akzeptiere meine Angst nicht nur,sondern hinterfrage sie auch. Wieso habe ich Angst, jemanden/etwas zu verlieren? Was war der Auslöser? Ich schreibe mir dann selbst meine Gedanken dazu auf und zum Glück habe ich selbst herausgefunden, was in meiner Vergangenheit dazu geführt hat, dass ich nun Panik habe. Ich muss sagen, es hilft wirklich, wenn man sich damit auseinandersetzt und die Angst zulässt und wirklich akzeptiert. :)
 
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