Was ist Liebe? Ist romantische Liebe ein Tauschverhältnis?

Im Rückblick gebe ich zu, dass ich mein Argument zu sperrig formulierte. Ich werde mir eine bessere Darstellung überlegen.

Bei einer Aussage dieser Art bin ich sehr skeptisch. Einerseits verwendest Du das Wort "eigentlich", um Deine Aussage zu relativieren. Andererseits ist zweifelhaft, was überhaupt "natürlich" sein soll. Ein zwingender Beweis für Natürlichkeit wäre der Nachweis des Gegentails. Sei es wie es sei... Ist es so unvorstellbar, dass unsere Gedanken und Gefühle im Laufe der Zeit so geformt wurden, dass wir Tauschverhältnisse für das selbstverständlichste auf der Welt halten? Anders ausgedrückt: Ist es so unvorstellbar, dass unsere Art der praktizierten Liebe der Tausch (meistens) zweier Menschen sein muss?
Hallo Faburin, in der Regel streben wir doch alle danach, die einzig wahre Liebe eines zu begehrenden Menschen zu sein, es mag vielleicht Kulturen geben, indenen es möglich ist, daß ein Mann, mehrere Frauen hat, doch auch da gibts eine " Hauptfrau" ;). Willst Du uns damit durch die Blume sagen, daß Du mit einer Frau nicht zufrieden bist ? :rolleyes:.
Hier im Westen Europas wirst Du wohl damit auf Granit beißen, wenn daß Dein heimlicher Wunsch ist, solltest Du auswandern .


Sind wir in unseren Denkstrukturen so gefangen, dass wir uns nichts anderes mehr vorzustellen vermögen?

Es wird wohl ein Unterschied sein, wo man als Kind aufwächst. Ein Kind welches in den 60 zigern in einer Algebra- Gemeinschaft aufgewachsen ist ( jeder mit jedem ) , wird es sehr wahrscheinlich völlig " normal " ansehen, mehrere Geliebte zu haben !
Ich nehme jetzt mal eine urdeutsche Familie, in der Vater und Mutter einander genügen und sich durch gemeinsame Beziehungsarbeit ein wirkliches stabiles Fundament aufgebaut haben, in der alle in der Familie insbesondere die Kinder profitieren.

Welche der beiden gelebten Liebes bzw. Lebensform wird wohl jeder , wenn möglich anstreben ? In welcher .....-form wird man wohl glücklicher sein, sich geborgener fühlen.
Du könntest ja mal eine Umfrage hier starten, für welche Lebens und Liebesform sich hier die User entscheiden würden, wenn sie die Wahl hätten !
Für die erste Form, der Algebra -Form oder der Monogamie ? ;)

Wünsche Dir noch einen schönen Abend,

Silence


Verstehst Du, SALU, was ich meine? Kannst Du etwas damit anfangen? Ich gebe mich nicht damit zufrieden, dass alles vermeintlich natürlich ist, weil es mich insoweit jedweder Fantasie beraubte, als ich nicht wissen kann, dass es anders sein könnte.
 
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meinst du monogamie?
Nein, sicher nicht, zumal der Begriff "Monogamie" im sexuellen Bereich gebräuchlich ist. Ich spiele nicht auf irgendeine sexuelle Lebensform an.

oder ein universum in dem alle energien und informationen allen lebens enthalten ist, und auf das man, wären wir in unseren denkstrukturen nicht so eingeschränkt, jederzeit zugreifen kann.
Ich halte es für möglich, dass der Prozess der Sozialisierung, der ja unmittelbar mit der Geburt eintritt, die Denkmuster vieler Menschen (einschließlich meiner) verengt. Mit dieser Verengung scheint jede Art der romantischen Liebe, die nicht auf Tausch beruht, unvorstellbar. Ich bin kein Prophet. Ich weiß nicht, ob es anders sein könnte. Ein Universum, in dem all Energien und Informationen des Lebens enthalten sind? Das ist möglich. Ich möchte mich nicht mit romantischer Liebe auf der Basis eines Tausches zufrieden geben. Du, salu, gestehst ja zu, dass Dein Verhältnis zu Deinem Ehemann (auch) von Elementen eines Tausches geprägt wird. Du bist damit wohl in bester Gesellschaft. Soll ich mich mit etwas abfinden, nur weil es die aller meisten so handhaben? Ist ein Modell deswegen richtig, weil es die meisten für richtig halten? Wäre dem so, so wären heute die meisten immer noch vom Ptolemäischen Weltbild überzeugt.

wie stellst du dir praktizierte liebe vor?
Da ich nicht weiß, was Liebe ist, weiß ich erst recht nicht, was praktizierte Liebe ist. Jedenfalls meine ich damit nicht die Vornahme irgendwelcher sexuellen Handlungen. Mit dem Begriff "praktizierte Liebe" wollte ich umschreiben, wie romantische Liebe tatsächlich gelebt wird. Auf die Frage, wie die "praktizierte Liebe" in der Wirklichkeit geschieht und empfunden wird, weiß ich keine Antwort. Das wäre meinerseits bloße Spekulation. Das ist, wie Du weiter oben nachlesen kannst, einer der Gründe, weswegen ich dieses Thema eröffnete.
 
Willst Du uns damit durch die Blume sagen, daß Du mit einer Frau nicht zufrieden bist? Hier im Westen Europas wirst Du wohl damit auf Granit beißen, wenn daß Dein heimlicher Wunsch ist, solltest Du auswandern.

Ich finde es erstaunlich, wie mein theoretischer Gedankengang so dermaßen missverstanden werden kann. Natürlich ist es auch möglich, dass ich mich undeutlich ausdrückte. Ich will die abstrakte Frage erörtern, was (romantische) Liebe (heutzutage) bedeutet. Wie die Menschen ihre sexuellen Begegnungen in concreto ausgestalten, ist für diese Frage nicht relevant. Insofern kümmert mich eine Umfrage in der von Dir angeregten Art und Weise nicht.

Im Übrigen: Mitnichten werde ich feministische Allüren abzuwehren versuchen, weil ich dafür nicht zuständig bin.
 
Du, salu, gestehst ja zu, dass Dein Verhältnis zu Deinem Ehemann (auch) von Elementen eines Tausches geprägt wird. Du bist damit wohl in bester Gesellschaft. Soll ich mich mit etwas abfinden, nur weil es die aller meisten so handhaben?

natürlich gestehe ich das zu. ich habe auch kein problem damit.
ich gebe gerne, bekomme aber auch gerne.
daran ist für mich nichts negatives.

ich erwarte mir ja nicht immer alles zurück. wenn ich etwas schenke, freue ich mich wenn sich der beschenkte freut.
ist das für dich auch ein tausch: xy bekommt ein geschenk von mir - ich bekomme dafür ein gutes gefühl, weil sich xy so freut.
da erwarte ich mir kein geschenk zurück.

und weil du sagst, du spielst nicht auf eine sexuelle lebensform an, was auch immer du mit lebensform meinst,
du fragtest nach "romantischer liebe". die gibt es meiner meinung nach nur zwischen einem paar (egal welcher sexueller ausrichtung).

sorry, ich kann dich immer noch nicht verstehen.
vielleicht haben die anderen user hier bessere inputs für dich.

verwirrte grüße salu
 
Faburin
.....wie die "praktizierte Liebe" in der Wirklichkeit geschieht, weiß ich keine Antwort ...

Durch die dogmatischen sprich unumstößlichen abstrakten und dennoch lebbaren Grundvoraussetzungen, ohne die diese tiefeste aller Empfindungen nicht praktiziert werden kann:
Achtsamkeit, Respekt, Wertschätzung, Bedingungslosigkeit, Zuwendung, Wohlwollen, Herzenswärme
Daraus resultieren im Idealfall die entsprechenden liebe-vollen Handlungen.

Faburin
...wie die "praktizierte Liebe" in der Wirklichkeit empfunden wird, weiß ich keine Antwort ...

Die Empfindung ist nicht erfahrbar durch empirisches Wissen oder Theorie, sondern sie muss selbst gelebt werden, um sie für sich zu definieren.

LG
Lucille
 
Ich finde es erstaunlich, wie mein theoretischer Gedankengang so dermaßen missverstanden werden kann. Natürlich ist es auch möglich, dass ich mich undeutlich ausdrückte. Ich will die abstrakte Frage erörtern, was (romantische) Liebe (heutzutage) bedeutet. Wie die Menschen ihre sexuellen Begegnungen in concreto ausgestalten, ist für diese Frage nicht relevant. Insofern kümmert mich eine Umfrage in der von Dir angeregten Art und Weise nicht.


Im Übrigen: Mitnichten werde ich feministische Allüren abzuwehren versuchen, weil ich dafür nicht zuständig bin.

Da fühle ich mich in keinster Weise mit angesprochen !

Hallo Faburin,

in keinster Weise wollte ich dir mit meinen Äußerungen zu nahe treten, aber wenn Du das so siehst, erübrigt sich jede weitere Kommunikation.
Vielleicht schreiben ja andere, was Du lieber liest !;)

Alles Gute,

Silence
 
Du bist wirklich arm dran wennDu das nicht weißt!!!
in keinster Weise wollte ich dir mit meinen Äußerungen zu nahe treten, aber wenn Du das so siehst, erübrigt sich jede weitere Kommunikation.

Ich hätte dieses Thema niemals starten dürfen. Mir ist nun bewusst, dass sich die Teilnahme in diesem Forum für mich als bloße Ersatzhandlung geriert. Eine Ersatzhandlung ist wertlos, wenn sie als solche erkannt wird. Es spricht für Euch, dieses Ansinnen meinerseits zu durchschauen. Für etwaig verletzte Gefühle Eurerseits bitte ich höflich um Entschuldigung.
 
Ausgangspunkt meiner Überlegung ist, dass „Liebe“ ein Begriff wie jeder andere auch ist, sei es „Pflanze“ oder „Geschirrspülmaschine“ oder dergleichen. Er unterscheidet sich nicht von anderen; es ist zunächst eine Aneinanderreihung von Buchstaben. Es ist erst Aufgabe des Menschen, diesen Begriff mit einem besonderen Sinn zu füllen. Ich möchte mich an dieser Stelle nicht allzu lange aufhalten, sodass ich gerne die schönste Umschreibung des Begriffs einfließen lassen möchte, die ich bisher fand:

Nein. Liebe ist kein Begriff wie Geschirrspüler, denn einen Geschirrspüler kann man angreifen, Liebe ist ein Gefühl. Das kann man nur er-leben.

Das führt natürlich zu der interessanten Frage: Wer liebt denn heutzutage, ohne eine wie auch immer geartete Gegenleistung zu verlangen?

Mütter bzw. Eltern.

Welchen Sinn hat also die romantische Liebe, wenn es dabei um einen Tausch geht (was ich offen lasse) und es dafür einen ständig verfügbaren Ersatz gibt?

Dazu hatte ich bereits eine Antwort geschrieben, s. mein voriges Posting. Liebe hatte wahrscheinlich den ursprünglichen Sinn, die Art zu erhalten.

Wenn Du Liebe nur als Tauschmöglichkeit akzeptieren willst, so wird sie Dir auch genauso widerfahren. Du wirst Deinen Focus auf diese Beispiele richten und gefiltert wahrnehmen. Das ist Deine Entscheidung - Du sagst, wie Du es (er-)leben möchtest. Es macht keinen Sinn, Usern Projektionen anzuhängen, Deine Entscheidung kann (und wird) Dir niemand abnehmen.

Lg
Reinfriede
 
Eine Ersatzhandlung ist wertlos, wenn sie als solche erkannt wird.

Du scheinst der Theorie sehr verhaftet, Faburin.

Du willst zuerst erkennen und verstehen können, um dann, möglichst abgesichert, zu handeln.
Und damit es ja zu keiner "falschen" sprich Ersatzhandlung kommt, lässt Du Dich auf eigene Erfahrungen erst gar nicht ein.

Deshalb werden Dir die descriptiven Antworten hier nicht weiterhelfen, denn das eigene Liebes-Erleben musst Du ... eben selbst erleben.

LG
Lucille
 
Du, salu, gestehst ja zu, dass Dein Verhältnis zu Deinem Ehemann (auch) von Elementen eines Tausches geprägt wird. .

ja, das ist klar ein Tauschgeschäft, ein Handel und hat mit Liebe nur solange was zu tun wie beide die Besdürfnisse des anderen befriedigen, wie es so ist mit Geschäften....
resp. es ist eben die romantisch beginnende liebe, die sich entwickeln, oder besser entfalten kann wenn sie aus dem handel raus kommt in eine nächste Phase.

Du bist damit wohl in bester Gesellschaft. Soll ich mich mit etwas abfinden, nur weil es die aller meisten so handhaben? Ist ein Modell deswegen richtig, weil es die meisten für richtig halten?
.

ja, ich denke, kein Modell ist falsch, sondern nötig, es ist eine Phase die man/frau durchleben muss um zur nächsten gehen zu können, manchmal dauert so eine Phase Jahre, manchmal einen Tag, je nachdem wie jemand daraus erwacht...
 
Du bist wirklich arm dran wennDu das nicht weißt!!!

das denke ich nicht, im Gegenteil, jedenfalls sobald er wieder Boden hat, diese Phase des Nichtwissens ist , meiner Meinung nach, sogar sehr wichtig, denn wieviele sind es die glauben zu wissen was Liebe ist und mit Hass ihre Beziehung beenden..?!...dieses nicht wissen was denn nun Liebe ist, ist ein Sprungbrett zur echten Liebe, die jenseits unseres Verstandes auf uns wartet....weil sie die romantische Liebe hinter sich lässt.
 
Du scheinst der Theorie sehr verhaftet, Faburin.
Du willst zuerst erkennen und verstehen können, um dann, möglichst abgesichert, zu handeln.

aus jeder Theorie kann grosses entstehn, aber man muss sich dazu trauen etwas in frage zu stellen, man(n) kann beide Wege gehen, je nach Typ gibt es keine falschen Wege...

Und damit es ja zu keiner "falschen" sprich Ersatzhandlung kommt, lässt Du Dich auf eigene Erfahrungen erst gar nicht ein.

und wenn er seine Erfahrungen längst gemacht hat ..?..und einfach spürt dass der Mensch zu mehr geboren ist als zu einfachen romantischen Tauschhandelbeziehungen.?
 
Zitat von Faburin:
Da ich nicht weiß, was Liebe ist, weiß ich erst recht nicht, was praktizierte Liebe ist.

Du bist wirklich arm dran wenn Du das nicht weißt!!!

Hm - ich weiß es auch nicht - fühle mich jetzt deswegen aber auch nicht wirklich arm *zugeb*
Ich hab zwar schon öfters in meinem Leben gedacht gehabt, verliebt zu sein - und auch zu lieben - aber letztendlich hat die Erfahrung immer wieder gezeigt, dass es noch weitere Steigerungsstufen gibt - und ich habe zum aktuellen Zeitpunkt maximal einen blassen Schimmer davon, wie weit das alles sich noch ent.wickeln kann und wird - das, was ich mir vorstelle, was letztendlich Liebe sein könnte.
 
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für mich ist liebe ein gefühl oder zustand, was ich zunächst einmal mir selbst und auch anderen gegenüber empfinde.

die liebe zu mir selbst ist existenziell, aber manchmal sehr schwierig gewesen. die kinder meiner familie, meine eltern und geschwister liebe ich bedingungslos, d.h. egal, was die machen, komme ich immer wieder auf das grundgefühl zurück.

romantische liebe - ist ja eh' ein wort der 'neuzeit' setze ich gleich mit verliebtheit und das ist mitunter vergänglich. und wiederum ja - im sinne der partnerschafgtlichen liebe liebe ich keinen, der mich nicht wiederliebt. und insofern ist das natürlich an bedingungen geknüpft.

ich persönlich bin allerdings eher pragmatisch veranlagt und finde, dass man dinge auch zerreden kann und sich dabei im kreis dreht.
 
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