Hi,
soweit sind wir dann auf einer Linie...
Nur eines habt ihr nicht wirklich verstanden... ich rufe nicht nach meinen Eltern... ich kam auch nie mit irgendwelchen Forderungen zu ihnen...
Ganz im Gegenteil... ich hab mich immer zurück gehalten und in meiner eigenen Familie gelebt...Es ist bei uns nicht anders, als bei euch, Damien... wir besuchen meine Eltern mal und in ganz seltenen Fällen sie uns...
Aber wenn wir meine Eltern besuchten, dann waren da eben auch oft andere Verwandte, Freunde, mein Bruder usw... (sie haben ja eine Gaststätte) und es fällt einem dann einfach auf, dass man "anders" behandelt wird, als man eben gemeinhin annimmt, wie eine Tochter von Eltern behandelt werden soll.
Und das ist nicht nur meine Meinung. Mein Mann ist lange überhaupt nicht mehr hingefahren, weil er meinte, er könne das nicht mit ansehen, dass sie immer so auf mir rumhacken...
Ich liess mir wohl über die Jahre zuviel gefallen, daher machten sie munter weiter... wie sollte sich auch was ändern. Sie wussten ja gar nicht, dass mir das nicht passt.
Auch andere Verwandte (meine Tante, Cousine, Onkel, Opa usw.) haben sich (wie auch viele ehemal. Freunde) von meinen Eltern abgewendet, weil keiner wirklich gut mit ihnen zurecht kommt.
Neulich hab ich meine Cousine getroffen und sie meinte von sich aus, das wisse ja jeder, dass ich immer schon hinten angestellt wurde...
Ihr werdet doch verstehen, dass einen das als Kind traurig stimmt. Und ich bin auch als Erwachsene noch das Kind meiner Eltern.
Gut, ich muss einsehen, dass sie nicht fähig oder willens sind, mir ihre Liebe zu geben... vielleicht fehlen uns auch einfach entscheidende Jahre, wo wir hätten sowas aufbauen können.
Schliesslich lebte ich lange nicht bei ihnen und durch ihren Beruf bedingt (sie hatten immer Nachtlokale) hatten wir auch nicht wirklich ein geregeltes Familienleben...
Ich war viel auf mich allein gestellt und musste früh Verantwortung für meinen Bruder mitübernehmen.
Mein Wunsch nach eigenen, vielen Kindern war immer schon da... und tatsächlich auch so geplant... ich bin auch sehr gerne Mutter und eigentlich hat meine Beziehung zu meinen Eltern nix mit meinen Kindern/meiner Familie zu tun... nur wenn es so Phasen gibt, wo alles im Umbruch ist, dann überlappen die Bereiche schonmal... man kann ja seine Gefühle nicht einfach abstellen.
Ausserdem möchte ich meine Mutter echt nicht zum Sündenbock machen...
Aber mal ganz nüchtern betrachtet... hatten wir auch nicht den besten Start... ich war ungewollt, sie war auch noch sehr jung...18, mit meinem Vater hatte sie nie eine wirklich gute erfüllte Ehe... sie kam aus einem gewalttätigen Elternhaus, wo sich die Eltern grad scheiden liessen...
Sie mussten aber gezwungenermassen bei ihrem Vater Unterschlupf suchen, weil sie keine Wohnung hatten... dessen neue Frau bekam ziemlich zeitgleich mit meiner Mutter ein Kind und meine Mutter musste immer auf uns beide aufpassen und war recht überfordert.
Und wohl unglücklich.
Sie hat mit meinem Vater viel mitgemacht, wurde nie von meiner Oma (also Papas Mutter) akzeptiert... wg. Arbeit musste sie mich bei Oma lassen (3 Jahre) und wurde dann Lungenkrank...
Ich kann also durchaus irgendwie verstehen, dass wir 1. keine Basis haben und 2. sie auch nur Ergebnis ihrer Prägung ist...
Das ändert aber nix an dem Wunsch, von ihr geliebt zu werden.
Es fällt mir einfach schwer, meine Eltern innerlich aufzugeben.
@Elke
Du fragst, warum ich gern möchte, dass meine Eltern meinen Mann mögen, dass wir uns alle vertragen?
Weil ich mein Leben lang gesehen hab, wie es ist, wenn man sich gegenseitig bekämpft, andere ausgrenzt usw.
Das ist nicht wirklich schön und irgendwie leidet immer wer drunter.
Aber so ist wohl das Leben...
Gruss Butterfly2112