... und nun konnten wir einige der Tipps doch noch umsetzen.
Seit Sonntag ist mein Mann positiv getestet. Er hatte sich eine Erkältung eingefangen und glaubte, er müsse sich deswegen nicht testen lassen. Ich schickte ihn trotzdem zum Testzentrum, das sich zum Glück nebenan befindet. Zunächst ergab mein Schnelltest noch einen negativen Wert. Wir haben sofort alle Maßnahmen ergriffen, weil das möglichst lange so bleiben sollte.
Mein Mann schlief im Gästezimmer. Ansonsten alles getrennt. Mahlzeiten alleine einnehmen usw. Aber da war es bereits zu spät. Schnell bemerkte ich auch bei mir die Symptome. Inzwischen habe geht es mir wie bei einer schweren Erkältung, würde ich mal sagen. Druck im Schädel, Husten, Schnupfen, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen. Aber wenigstens kein Fieber.
Hier in der Stadt, im Mehrfamilienhaus, funktioniert auch die Versorgung mit den Dingen des täglichen Gebrauchs. Der Lieferdienst bringt die Lebensmittel, unser Nachbar meldet sich täglich und fragt nach unserem Befinden, das Restaurant gegenüber kocht für uns und fragt nicht nach Geld. wir können gerne später zahlen, wenn wir wieder fit sind und zu einem Glas Wein auf die Terrasse kommen können. Ein Arbeitskollege meines Mannes, der um die Ecke wohnt, kümmert sich um unseren Hund. Ein Freund will auch gerne einkaufen gehen. Wir sind sehr dankbar.
Und zu unserer Freude kam heute morgen ein dickes "Carepaket" von unserem Schwiegersohn, der in einem Wein - und Feinkostladen arbeitet. Wir fühlen uns richtig verwöhnt. Wenn es jetzt doch nur noch schmecken wollte...
Gestern waren unsere Selbsttests noch positiv. Ich denke das wird sich auch noch nicht so schnell ändern. Ich bin froh, wenn es uns nicht schlechter geht.
Der Krebsnachsorgetermin meines Mannes und seine Spritze, mussten um 14 Tage verschoben werden. Ein blödes Gefühl.
Am Montagabend liefen die Querdenker-Spaziergänger an unserem Haus vorbei. Sie wollen ihre Freiheit zurück und sich nicht impfen lassen, schrien sie. Corona sei eine Erfindung der Diktatur. Ich hatte für einen Moment den schlimmen Wunsch auf die Straße zu gehen und ihnen was zu husten. Aber dann siegte die Vernunft. Sie können ja nichts dafür, dass sie nicht geradeaus denken können.
Am Schlimmsten aber ist der furchtbare Krieg in der Ukraine. Einfach unfassbar, dass wir hier in unserem reichen Land sitzen und nicht weit von uns müssen Menschen sterben, weil es einem kleinen, ängstlichen, homophoben alten Blödmann so gefällt. Nicht zu fassen. Und hier bei uns jammern Leute, weil sie gegen eine schwere Krankheit eine hilfreiche Impfung bekommen sollen.
Ich hoffe, es geht euch allen gut.
Liebe Grüße aus dem Norden
Clara