Würde

ich glaube, dass der mensch eine unverlierbare würde hat, die ihm kein mensch geben oder nehmen kann. weil sie/er abbild gottes ist, selbst noch in denkbar unwürdigen bedingungen, und auch trotz aller schuld.

naomi
 
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Würde...

"Was ist denn Würde? Wer hat ein Recht auf Würde, bzw. ab wann hat man selbiges? Woher kommt sie? Kann man Würde verlieren?"


Eins nach dem anderen *lol*

Was Würde ist ?

In meinen Augen ist Würde etwas, was einen Menschen schützt.
Solange er Würde hat, wirde er geachtet, respektiert und wird behandelt, wie es ihm gebührt.

Wer ein Recht auf Würde hat ?

Ganz frech gesagt: Jeder, der die Würde des anderen nicht antastet.
Massenmördern, Kinderschändern und Terroristen gestehe ich keine Würde zu.
In meinen Augen haben sie das nicht verdient, da sie sich menschenverachtend und richtig krank verhalten.

Woher Würde kommt ?

Jeder Mensch hat einen gewissen Stolz, erwartet eine faire Behandlung.
Manche Gesetze wurden festgelegt, um die Würde des Menschen zu schützen und damit ein Mensch so behandelt wird, dass er nicht "sein Gesicht verliert".

Kann man Würde verlieren ?

Ja, kann man.
Und zwar dann, wenn einem etwas angetan wurde, dessen man sich so sehr schämt, dass man lieber nicht existent wäre.
Vergewaltigung zum Beispiel.

Seine Würde kann man verlieren, wenn ein anderer Mensch sich das Recht nimmt, über einem zu richten,
man mißhandelt, geqäult und gefoltert wird.

Seine Würde kann man aber auch verlieren,
wenn man permanent gemobbt wird und das Gefühl bekommt nichts wert zu sein.

"Die Würde des Menschen ist unantastbar"

Wer hält sich da noch daran ?
Ist es würdevoll, Menschen im Namen seines Volkes oder seines Glaubens nieder zu metzeln ?

LG, Serafine
 
Nein, das ist nicht würdevoll sondern eine Form Würde emotional erzwingen, erpressen zu wollen . . . . . Würde zu fordern wo sie doch nicht zu fordern ist- weil sie eben natürlich im Mensch selbst , wenn er sich selbst und Anderen würdevoll begegnet, sie achtet und ehrt in ihrem SEIN wie sich selbst - ebenbürtig eben ;-) . . . . .
 
liebe serafine und ihr lieben anderen!

eigentlich wollte ich in diesem thread ja nichts schreiben, weil ich würde in erster linie als konjunktivisch begrauchtes hilfsverb definieren kann. aber wenn ich dann lese:
Serafine schrieb:
Wer ein Recht auf Würde hat? Ganz frech gesagt: Jeder, der die Würde des anderen nicht antastet. Massenmördern, Kinderschändern und Terroristen gestehe ich keine Würde zu. In meinen Augen haben sie das nicht verdient, da sie sich menschenverachtend und richtig krank verhalten.

richtig krank, ja. und wir haben zeiten erlebt und erleben auch heute tendenzen, in denen richtig kranken die würde entzogen wird: geistig besondere menschen (immer noch würdelos als behindert bezeichnet) werden weggesperrt. aber auch sonst: punks werden als den tourismus störende herumgetrieben wie viehherden (in graz wenigstens), asylwerber werden wie treibgut unserer wohlstandsgesellschaft behandelt: das boot ist voll.

ist krankheit ein grund, menschen als würdelos zu betrachten? dann sind wir ganz schnell dort, wo soldaten ihre würde an den nagel hängen, wenn sie am langen arm von irgendwelchen befehlsgewaltigen, aber durchaus auch selbst geil, ihre gefangenen demütigen, foltern, schänden.

menschenwürdige verhältnisse treten nur dort ein, wo würde nicht von arroganten drüberstehern verliehen und wieder entzogen, sondern wo sie als nicht anzutastendes grundrecht respektiert wird. wenn wir das nicht tun, stellen wir unsere eigene menschenwürde in frage.

womit ich mich nun doch einer beschreibung von würde stellen muss. eine definition verweigere ich nach wie vor; ich meine, man muss nicht alles definieren. viele begriffe sind viel lebendiger, wenn sie unscharf bleiben, weil sie dann statt des engen korsetts einer definition vom reichtum der assoziationen leben können. und es wäre ein irrtum, definitionen könnten dazu führen, dass wir alle über das gleiche reden ... das assoziieren ist eine psychische funktion, die wir kaum zu steuern vermögen, und so haben auch wohldefinierte begriffe für jede/n von uns einen unterschiedlichen klang.

wie christoph schon sagte: würde lässt sich beobachten, wenn menschen ihrer gewahr werden. wir spüren ja ganz genau, wann etwas "würdig" ist und wann nicht - auch wann zum beispiel der begriff würde ans lächerliche grenzt wie in der anrede "hochwürden". so meine ich auch, dass "würde" sich im laufe der zeiten hinsichtlich des assoziationsumfangs und des bedeutungskonsenses ändert. in aristokratisch-hierarchisch organisierten strukturen ist würde sicher anders verteilt als in einer egalitären kommune. das sind dann abstufungen. aber im bereich der grundrechte jedenfalls ist würde von einigen parametern gekennzeichnet, die zu achten sind, wenn wir nicht zurückfallen wollen auf totalitäre herrschaftsformen. die deklaration der menschenrechte der vereinten nationen beschreibt für mich ganz brauchbar, was zu beachten ist, um würde zu wahren. ein minimalprogramm, nach oben offen...

aber ich würde sagen, es reicht erst mal...

alles liebe, jake
 
Was macht eigentlich Würde aus ?
Ich glaube, dass wir eine Würde in uns haben, die uns niemand nehmen kann.
Diese Würde mag gottgegeben sein. Jedoch müssen wir uns selbst respektieren und gegenüber uns verantwortlich sein.

Es gibt aber auch einen großen Teil Würde, der uns genommen werden kann, bzw. die wir erst erhalten, wenn wir anderen Menschen begegnen.
Diese Würde bedeutet für mich Respekt und Verantwortung anderen gegenüber.

Beides greift ineinander über und ich vermag keine Grenzen zu setzen.
Wenn ein Vergewaltiger z.B. die Würde seines Opfers zerstört oder auch nur antastet, mag er vielleicht einen Teil der Würde, die ich ihm zugestanden habe, verlieren. Jedoch habe ich zuviel Respekt vor dem Leben und zuviel Verantwortung gegenüber anderen Menschen, sodass ich diesen Menschen weder töten ( Auge um Auge... ), noch dass ich ihn ungestraft davon kommen lassen will, aufdass er erneut die Würde andere Menschen verletzt.

Wenn er mir eines Tages zeigt, dass er würdig ist, Würde zu zeigen und Würde zu geben, dann werde ich ihn wieder freilassen wollen. Sollte er das nicht zeigen, gehört er zum Schutz der Würde Anderer weggesperrt.

Kranke oder Menschen, die anders sind als ich, begegne ich mit der gleichen Würde, wie jedem Menschen. Aber diese Würde müssen sie mir auch entgegenbringen, sonst verlieren sie auch meine.
Würde ist für mich die Begegnung auf gleicher Augenhöhe. Keiner stellt sich besser als den anderen. Jeder ist in der Lage Ansichten des anderen zu übernehmen, wenn diese positiver sind.
Diese Begegnung bedeutet für mich sozial, denn socius ist nun einmal ein Bündnisparter oder Gefährte. Demnach ist Würde gleich sozial.
Unsozial ist gleich ... mhmm ich habe keine Ahnung, was das Gegenteil von Würde ist.. jedenfalls nicht schön :)
 
Serafine du gestehst Massenmödern keine Würde zu? Hast du Würde?

Ich stelle noch mal die Frage was unterscheidet uns von einem Massenmörder, doch nur die Tatsache das der eine oder andere die Tat noch nicht ausgeführt hat, aber im Gedanken sind wir alle Massenmörder.

Siehe die Fleischfresser was machen die? Kann jemand der seinen Bruder frißt Würde haben?

Und weil jeder von uns schmutzige, mörderische Gedanken hat, kann niemals ein Mensch würde besitzen.

Reinhold
 
Reinhold001 schrieb:
Und weil jeder von uns schmutzige, mörderische Gedanken hat, kann niemals ein Mensch würde besitzen.


besitzen nicht...
hast du jemals jemanden angesehen, den du wirklich liebst und ihn/sie als "würdelos" empfunden?
würde ist ein geschenk, das jedem/-r von uns gleichermassen gilt, weil jede/r von uns geliebt ist.
 
Wenn ich jemanden anschaue den ich mag denke ich doch nicht, oh man hat der oder die Würde.

Würde gibt es nicht.

Aber ich kann in den Augen der Menschen etwas anderes sehen, Hinterlist, Lug und Betrug, Scheinheiligkeit, Heuchelei, oder aber auch ein Funkeln der darauf hinweißt das in diesen Menschen durchaus die Liebe zu Hause ist was mit Würde nichts zu tun hat, weil er oder sie ein Mensch bleibt.

Reinhold
 
Reinhold001 schrieb:
Würde gibt es nicht.
das seh ich anders.

Reinhold001 schrieb:
Aber ich kann in den Augen der Menschen etwas anderes sehen, Hinterlist, Lug und Betrug, Scheinheiligkeit, Heuchelei, oder aber auch ein Funkeln der darauf hinweißt das in diesen Menschen durchaus die Liebe zu Hause ist was mit Würde nichts zu tun hat, weil er oder sie ein Mensch bleibt.

ja, ein mensch. und in dieser brüchigkeit und fragmenthaftigkeit wohnt gott auch.
 
Serafine schrieb:
Massenmördern, Kinderschändern und Terroristen gestehe ich keine Würde zu.
In meinen Augen haben sie das nicht verdient, da sie sich menschenverachtend und richtig krank verhalten.

Hallo?
Schonmal Fleisch aus der Massentierhaltung gessen? Oder eventuell ne Ameise zertreten? Gift gestreut, weil sich Ungeziefer augebreitet hat?

Alle Wesen haben eine Würde.
 
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liebe diana, auch die gefühle kommen hier nur als worte rüber... worte, nix als worte...

alles liebe, jake
 
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