Angst vor dem Tod und dem Leben danach

Athene

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13 April 2010
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Hallo meine lieben user :)

heute möchte ich ein Thema ansprechen, über das ich schon sehr lange nachdenke - den tod.
oft denke ich mir, dass doch jeder schon mal darüber nachgedacht hat, wie es ist zu sterben und was danach kommt. bei mir ist es jedoch zur täglichen angst geworden. alles begann damit, als meine oma und mein vater verstorben sind. der tod meines vaters ist jetzt ca. 4 jahre her - dabei kommt es mir vor als wäre es gestern gewesen. die beiden waren meine bezugpersonen. mit ihnen konnte ich lachen, weinen, streiten und eben alles was zu einer intakten familie dazugehört.

aber als mein vater starb, da fing alles an: wenn ich z.b. nachts von einer freundin heimfahre, muss ich oft durch ziemlich dunkle waldgebiete fahren. da ich sehr ländlich wohne, sind die straßenverhältnisse dementsprechend schlecht. ich weis, dass ich besonders nachts langsamer fahren muss, da bei uns besonders viel wildwechsel herrscht. trotzdem halte ich mich oft nicht an meinen guten vorsatz und fahre die vorgeschriebenen 100 km/h. immer wenn ich einen schwarzen schatten bemerke, der von rechts nach links läuft, weis ich, dass jeden augenblick ein reh vorbeiläuft oder am straßenrand steht. es ist wie ein warnsignal! ich kann auch zu meiner freundin sagen: heute wenn ich heimfahre begegne ich mindestens 2 rehböcken. und es stimmt auch noch!
oft finde ich auch, dass mich jemand sanft streichelt wenn ich im bett liege und noch nicht schlafen kann. hierbei bemerke ich auch immer einen schwarzen schatten. anfangs machte mir das angst und ich dachte, dass ich einen an der klatsche habe und zum psychologen gehen sollte. allerdings helfe ich mir eigentlich fast immer selbst. somit beschloss ich, nicht angst zu haben und das licht niemals anzumachen. ich habe bemerkt, dass mir der schatten nichts böses will bzw. dass ich keine angst davor haben muss.
trotzdem habe ich ein massives problem und zwar, dass ich mich wie ferngesteuert fühle. alle ansichten und werte die ich damals nicht so geschätzt habe, wurden für mich plötzlich selbstverständlich. ich hatte viel glück und auch meiner mutter wurde das leben in vielen dingen erleichtert. trotzdem fühle ich mich einsam und verlassen. so, als hätte ich gar kein eigenes leben mehr, als wäre alles "vorausprogrammiert". ich bin nicht mehr zielstrebig, nur noch traurig und überlasse alles dem schicksal. wenn ich mir besonders mühe gebe, dann wird es meistens total schlecht und wenn ich nichts tue, naja dann bleibt es so oder wird besser. ich finde dass alles seltsam.

leider kann man meine inneren gefühle nicht so in worte fassen.... ich würde sie euch gerne schicken aber ich kann es nicht. dass war nur ein kurzer einblick in meine welt. aber die angst vor dem sterben und dem leben danach bleibt nach wie vor. ich hoffe, dass mir jemand sagen kann was mit mir los sein könnte bzw. was ich tun kann. bitte helft mir..... ich bin um jede antwort von euch sehr dankbar.

liebe grüße

Athene
 
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Hallo Athene,

gerne würde ich dir sagen, daß du keine Angst vor Sterben und Tod haben mußt, doch das kann ich nicht. Denn dazu weiß ich viel zu wenig darüber.

Aber in meiner Familie wird von jeher viel gestorben und auch ich war schon krank, deswegen denke ich auch oft über das Sterben nach. Außerdem werde ich in dem kommenden Jahr, das nun sehr bald beginnt, fünfzig Jahre alt. Da kommt das "Ende vom Brot auch immer näher", wie meine Schwiegermutter sagen würde.

Da ich absolut kein esoterischer oder religiöser Mensch bin, ist der Gedanke was nach dem Tod mit mir, mit dem was mich ausmacht, geschieht, kein einfacher. Das ist mal klar.

Gerne würde ich mich mit dir hier austauschen, wenn du magst.

Du schreibst, du hast Angst vor dem Tod und dem Sterben. Doch ist es nicht so, daß du hauptsächlich Angst vor dem Leben hast?
 
Schließe Dich einer Trauer-Selbshilfegruppe (git es sicher in Deiner Nähe) an und verarbeite mit Menschen, dies diese Situation auch durchgemacht haben, Deine Trauer.

Ich weiß, wovon ich schreibe und mir hat es sehr geholfen.
 
@Hallo Athene!
Diese Phase kann schon mal passieren. Das Leben ist unter anderem auch ein dauerndes Abschied nehmen. Je sensibler, desto mehr umfasst man auch seine Lebenseinstellung was ich sehe und was ich fühle. Je mehr man geliebte Menschen verliert und selber in die Jahre kommt, so setzt man sich auch gerne auseinander was da mal sein könnte.

Es ist auch ein spannendes Thema. Die Wissenschaft kann nicht beweisen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, jedoch kann sie auch das Gegenteil nicht beweisen. Die Kernfrage dabei ist, kann der Körper ein selbstständiges weiterexistierendes Bewusstsein erzeugen? Kann oder ist es ja vielleicht so, dass so ein Bewusstsein bei dir oder bei uns ist, ist es Bestandteil des Lebens. Sensibilität, da kann man einiges erfühlen, jedoch unterliegt es auch Täuschungen, Wunschdenken, man kann nie genaues sagen.

Für dich ist dieses Thema derzeit mit sehr viel Angst verbunden. Gut wäre etwas Ablenkung, andere Inhalte.
Im Übrigem bin ich sehr begeistert von diesem Thema, es sollte jedoch keine Angst verbreiten. Begegnet man bei jedem Ende nicht immer einen Neubeginn? Vielleicht ist eine verstorbene Seele manchmal bei dir, deswegen umso unlogischer, warum Angst??
lg
Ritter Omlett
 
hallo athene,

mir gehts auch so. ich hab auch angst und wundere mich immer wieder, das das thema so dermaßen tabu gehalten wird aufs persönliche bezogen. gerade bei den alten menschen sagt niemand, er hätte angst.

vielleicht verliert sich die angst, wenn du alles hinter dir hast oder wenns dir nicht mehr gut geht. vielleicht ist das auch der sinn vom siechtum und leid, dass man sich vom leben verabschieden kann.

ich weiß, dass das geht.

in der klinik mal dachte ich mir, hätte ich jetzt die gelegenheit zum mich erschießen, ich würde es auf der stelle tun. da war ich dem moment nach dem tod sogar absolut positiv gegenüber eingestellt. es wäre die erlösung gewesen.

schlimm, wenn man denkt, dass es im leben so zu kommen vermag, dass man lieber stirbt, als noch weiter etwas zu ertragen. nicht mal eine minute wollte ich mehr.

. vor DEM hab ich noch viel mehr angst. bei einer geburt gehts bald vorbei, wenn du gscheite ärzte hast, helfen die dir, die nächste geburt war harmlos, aber in DEM moment war sterben das geringere übel.

weißt du, wenn man krank ist und es hört nicht mehr auf, vor DEM hab ich auch sehr angst. dass man dann sterben möchte, und es geht nicht. oder die lassen einem nicht.

eine oma meiner schwägerin liegt im bett mit 93 und ist am herzschrittmacher angeschlossen, am herztod kann die gar nicht sterben, weil erst wenn der herzschrittmacher aufhören würde, wäre es in dieser art mit er vorbei.
sie "muss" an anderen dingen sterben, dabei wäre ein herzversagen vielleicht das geringere übel.

also, DAS sind auch so angelegenheiten, die mir angst machen

. was kommt noch alles??? mit familie, mit mir später mal.

nachdenken besser nicht darüber , jeden tag genießen.
leichter gesagt.

wir werdens irgendwann WISSEN, was ist. ich denke mir, es wird schon einen sinn haben, warum gerade dieses "sterben" sich nicht im vollsten ausmaß auf die schliche kommen lässt :). wir können immens weit entfernte gestirne beobachten, erforschen, was milliarden von jahren vor uns passiert ist, aber das, was jeden am brennensten interessiert, bleibt weitgehend ungelöst. schon sonderbar , finde ich. .... also steckt doch mehr dahinter, so meine ansicht. bücher übers sterben hab ich auch nicht unbedingt als positiv empfunden, das möchte ich ehrlich noch dazu erwähnen. es kommt anscheinend ganz stark drauf an, mit welcher einstellung man ans sterben geht.

lg abendsonne .
 
hallo leute :)

wow so viele antworten gleich! danke euch :)
i.wie bin ich mir so sicher, dass es ein leben nach dem tod gibt! ich denke, dass die seelen weiterleben und dass sie uns vermutlich sogar näher sind als wir glauben. ich denke, dass viele menschen wirklich einen schutzengel haben. also ich habe auf jeden fall einen und dass ist mein verstorbener vater. mir ist auch aufgefallen, dass tote menschen immer sehr entspannt und zufrieden aussehen - egal auf welche art und weise sie sterben. ich bin zwar christlich erzogen worden, allerdings glaube ich für meinen teil schon sehr lange an den buddhismus. für mich ist das zumindest die einzige "lebensphilosophie" die annähernd auf meine erfahrungen und gefühle zutreffen. natürlich muss das jeder für sich selbst festlegen.

ich bin auch der meinung, dass es schade ist, das dieses thema so gemeidet wird. mir ist allerdings eins seit langem bewusst/aufgefallen: niemand kann wissen was nach dem sterben passieren wird (außer der der tot ist) warum das so ist? dazu kann ich nur sagen: gott (egal welcher) bzw. eine höhere macht hat uns so viele geheimnise in den weg gelegt und die menschheit ist immer nur am forschen. nur das geheimnis haben sie noch nicht herausgefunden. ich denke, dass die menschheit mal nicht mehr auf der welt ist, wenn das geheimnis gelüftet ist. an dem tag, an dem man das leben danach kennt, wird die welt untergehen. hört sich vielleicht jetzt i.wie psycho an aber davon bin ich überzeugt. was meint ihr zu meiner "theorie"?

ich glaube desweiteren nicht, dass mir eine selbsthilfegruppe was bringen wird... bzw. wurde es mir schon von einigen leute gesagt. da ich es akzeptiert habe, dass diese menschen nicht mehr für uns existent sind bzw. nicht mehr hier sind sondern evtl. wo anders. meine mutter hat jedoch noch nicht damit abgeschlossen. sie weint und trauert jeden tag. für sie wäre das schon eher eine sinnvolle angelegenheit.

ich weis, dass mir im endeffekt niemand helfen kann, weil mir niemand die fragen beantworten kann. somit brauch ich auch zu keinem psychologen gehen. er kann mir den tod nicht "schönreden" weil er es ja selbst nicht weis.

ich finde es schön zu wissen, dass ich nicht alleine bin. ich danke euch für eure tollen antworten und würde mich über viele intensive diskussionen zu dem thema freuen.
Bevor ich es vergesse: ich wünsche euch alle einen guten rutsch ins neue jahr! bleibt so wie ihr seid und vor allem gesund !

liebe grüße

Athene
 
Hi Athene,

ich möcht diese Frage nochmals aufgreifen, weil ich glaub, dass die ganz wichtig sein könnte, wenn du sie dir wirklich ernsthaft beantwortest ;-)

Du schreibst, du hast Angst vor dem Tod und dem Sterben. Doch ist es nicht so, daß du hauptsächlich Angst vor dem Leben hast?

Wenn du davon überzeugt bist

i.wie bin ich mir so sicher, dass es ein leben nach dem tod gibt! ich denke, dass die seelen weiterleben und dass sie uns vermutlich sogar näher sind als wir glauben. ich denke, dass viele menschen wirklich einen schutzengel haben. also ich habe auf jeden fall einen und dass ist mein verstorbener vater.

wovor genau hast du Angst?

Also mein Vater ist ja auch erst vor Kurzem gestorben - und auch meine beiden zwei Halbbrüder haben sich schon in die ewigen Jagdgründe vertschüsst - doch wenn ich irgend ein Problem hab, dann "spreche" ich einfach mit ihnen - nein, nicht wirklich - also ich bekomm keine Antworten - wobei - eigentlich schon *lach*

Ich versuchs anders - wenn ich ein Problem hab, dann formuliere ich das aus - und spreche direkt meine Brüder an - so nach dem Motto - könnts ihr das bitte für mich lösen, dort, wo ihr jetzt seid? Und in den meisten Fällen "passiert" dann einfach die Lösung - oder es kommt noch etwas viel besseres, als ich gebraucht oder erhofft hatte.

Und weil ich das immer und immer wieder praktiziere - und auch mit dem Gedanken in die Situation gehe, dass "die da oben" eh Zeit in Hülle und Fülle haben" - und dass "die da oben" mich lieben und gerne hätten, dass es mir gut geht - bin ich auch überzeugt, dass "die da oben" mir eben meine Lösungen zukommen lassen.

aber als mein vater starb, da fing alles an: wenn ich z.b. nachts von einer freundin heimfahre, muss ich oft durch ziemlich dunkle waldgebiete fahren. da ich sehr ländlich wohne, sind die straßenverhältnisse dementsprechend schlecht. ich weis, dass ich besonders nachts langsamer fahren muss, da bei uns besonders viel wildwechsel herrscht. trotzdem halte ich mich oft nicht an meinen guten vorsatz und fahre die vorgeschriebenen 100 km/h. immer wenn ich einen schwarzen schatten bemerke, der von rechts nach links läuft, weis ich, dass jeden augenblick ein reh vorbeiläuft oder am straßenrand steht. es ist wie ein warnsignal! ich kann auch zu meiner freundin sagen: heute wenn ich heimfahre begegne ich mindestens 2 rehböcken. und es stimmt auch noch!

Ich hab dein erstes Posting jetzt mehrmals gelesen - und sehe den Zusammenhang nicht, wie du von der Geschichte mit den Rehen auf "Angst vorm Sterben und dem danach" kommst *zugeb*

Aber es ist so ganz typisch genau das Gegenteil meines Denkens ;-)

Vielleicht bist du ja noch gar nie auf die Idee gekommen, dass es ganz anders sein könnte - daher möcht ich dir meine spontanen Gedanken dazu sagen - wenns für dich ok ist.

Ich bin mal mit zwei ehemaligen SchulkollegInnen von einer dritten heim gefahren - durch ziemlich dunkle Waldgebiete - mit vielen Serpentinen - unübersichtlich - bissale nebelig - nicht wirklich lustig - und sie sass in der zweiten Reihe und fing auf einmal an - was, wenn uns jetzt ein Reh rein läuft - und ich erklärte ihr, tut keins.

Sie war ein paar Minuten einfach nur baff, dann hinterfragte sie meine Sicherheit, mit der ich das behauptete - und ich erklärte es ihr ganz einfach - weil immer, wenn ich bei derartigen Verhältnissen mit dem Auto unterwegs bin, nehme ich mir beim Wegfahren ein paar Minuten - "spreche" mit wem auch immer - schicke aus - hallöchen, ihr lieben Tiere - ich fahr jetzt dort und dort hin - bleibt einfach am Rand, dann passiert euch nichts.

Und das praktiziere ich schon seit Jahrzehnten - und ich sehe oft Rehe und Hasen und Hirschen - aber immer am Rand der Strasse - und keines kam - seit an die 25 Jahren - auf die Idee, mir ins Auto laufen zu wollen.

Genauso sehe ich das bei dir - ich - mit meiner Einstellung - du ziehst das an, woran du denkst - worauf du deine Aufmerksamkeit richtest - wenn du einfach davon ausgehen würdest, dass du immer wohlbehalten wieder heim kommst, würd es auch so geschehen.

Und - ganz ehrlich - das, was du in diesem - von mir zitierten Absatz - beschrieben hast - wie grenz.genial ist dass denn? Du fährst zu schnell - siehst Schatten - ist für mich die totale Warnung, dass du dich einbremsen sollst - und wenn dus tust - siehst du Tiere - am Strassenrand - dir passiert nix - du bist beschützt und behütet - kanns was tolleres geben?

Wennst weißt, worauf ich hinaus will :)
 
hallo christina ^^

ja du hast recht... i.wie widersprechen wir uns und andererseits trifft es sich doch i.wo wieder. zu der frage mit dem "angst vor dem leben": natürlich habe ich angst vor dem leben, da 2011 eigentlich so gut wie nichts gutes mit sich gebracht hat. ich studiere im moment aber würde gerne eine ausbildung machen (genaueres finden man in meinen anderen beiträgen) was ich sagen will ist eigentlich, dass ich nicht weis wo es mich hinzieht. einerseits habe ich angst, dass ich wieder nichts bekomme aber andererseits finde ich es aufregend? ich denke aber, dass jeder mensch gewisse ängste vor dem leben hat. egal ob es dabei um gesundheit, liebe, beruf oder familie geht.

warum ich angst davor habe bzw. wovor ich angst habe kann ich auch erklären:

ich habe viele leute kennengelernt, die bereits eine oder mehrere nahtoderfahrungen erlebt haben. eigentlich sind diese erfahrungen dem sterbevorgang ähnlich glaube ich - oder etwa nicht? diese menschen berichten allerdings nur, dass sie es als sehr angenehm empfunden haben und sie gar nicht mehr zurück wollten. wie gesagt: jeder von euch hat z.b. schon von dem berüchtigten tunnel, dem licht und dem austreten aus dem eigenen körper gehört.
ABER und jetzt erkläre ich warum ich angst habe: einmal hat mir ein mann erzählt, dass er eben auch aus dem körper ausgetreten ist usw. aber dort wo er war, da war es nicht schön. ganz im gegenteil! er berichtete mir schon so etwas, was man sich wirklich bildlich mit der "hölle" vorstellen konnte. seine worte waren: ich kam an und es war sehr dunkel. ich hatte angst...denn es war dort so heiß. überall hörte ich schreie und sah, dass menschen die taten zugefügt wurden, die sie selbst anderen angetan hätten. er verhandelte mit einer seltsamen gestalt. er hatte solche angst und durfte nur deswegen zurück zu "uns" weil er versprochen hatte, dass er sich ändert. (er war sehr cholerisch, schlug seine frau und seine kinder, er trank viel usw.)
seitdem ich dass gehört habe, läuft es mir eiskalt den buckel runter!

was haltet ihr davon?
 
Hallo Athene,

da ich Realistin bin und noch dazu ziemlich ungläubig, möchte ich dir einmal meine Sichtweise entgegen halten.

Bleiben wir doch einmal bei deinem Erlebnis mit den Rehen. Ist es nicht logisch, daß an einer Straße mit sehr häufigem Wildwechsel, eben dieser auch sehr häufig vorkommt? Was soll das mit Vorhersehung zu tun haben?

Warum beschäftigst du dich mit einem Leben nach dem Tod, das es vielleicht gar nicht gibt? Das ist doch genauso gut möglich.

Warum glaubst du die sog. Nahtoderfahrungen irgendwelcher Leute? Schließlich könnte ich dir jederzeit genauso ein Erleben schildern. Und nur ich wüßte, daß es gelogen wäre. Nahe dran am Tode zu sein, heißt ja auch wohl nicht, tot zu sein. Da sehe ich einen gewaltigen Unterschied.

Eine Freundin, sagte mir vor ein paar Tagen ihren Lieblingsspruch: Es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erde, die unerklärbar sind. Sie sprach konkret von der Existenz von Schutzengeln. Tja, das mag ja alles sein. Aber was, wenn es nicht so ist? Wäre das so schlimm?

Warum ist es für dich so wichtig, daß sich deine verstorbenen Angehörigen auch nach dem Tode noch um dich kümmern? Immerhin sind sie gestorben, also nicht mehr da. Für sie haben sich die Dinge doch eigentlich geklärt.

Also, ich würde es furchtbar finden, wenn mein verstorbener Vater - oder meine Mutter - hier immer noch in meiner Nähe wären. Ich hoffe, die haben Besseres zu tun, sollte es ein Leben nach dem Tode geben. - Was in keinster Weise belegt ist.

Es gibt Situationen, da möchte ich die Geister meiner Eltern nicht in meiner Nähe wissen.;)

Eine andere Bekannte erzählte mir einmal, daß sie am Sterbebett ihres Großvaters gewesen sei. Als er dann gestorben sei, hätten alles Anwesenden ein helles Licht erblickt, das von seinem Körper aufstieg. Es habe sich um seine Seele gehandelt, die in den Himmel aufstieg.

Als meine Mutter im Sterben lag, habe ich tagelang an ihrem Bett gewacht. Ich habe ihre letzten Atemzüge beobachtet und ihre Hand gehalten, als sie starb. Aber da war kein Licht. Doch wofür sollte das auch so wichtig sein?

Natürlich ist es gut und richtig sich hin und wieder mit dem eigenen Tod - und dem Sterben - auseinanderzusetzen. Aber wir sollten darüber das Leben nicht vergessen. Denn wir haben nur das eine. Wir sollten das beste draus machen - und zwar aus eigener Kraft und unsere Verstorbenen dort lassen, wo sie hingehören: in unserem Herzen und in unserer Erinnerung. Sie dürfen keine Krücke für uns sein, weil wir denken nicht klarzukommen ohne sie.

Natürlich ist es schön(und auch gruselig) sich auszumalen, was nach dem Tode auf uns zukommt. Die Angst vor dem Sterben und dem, was danach kommt, beschäftigte den Menschen schon seit Anbeginn seines Daseins. Es gibt viele Zeugnisse aus allen Epochen der Menschheit darüber.

Auch die Filmindustrie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dieser Thematik. Ein echter Kassenschlager sind solche Filme. Im Sommer sah ich den Film "Insidious" im Kino. Echt horror, kann ich sagen. Aber eben nur ein Film.

Um es auf den Punkt zu bringen: ich halte nichts von all´diesen Geschichten. Ich sehe gerne Gruselfilme, weil ich mich gerne grusele. Aber ich glaube nicht daran.

Im Übrigen habe ich das, was der Mann dir erzählt hat, schon einmal in einem Roman gelesen.

Natürlich habe ich Angst vor dem Sterben - und auch vor dem Tod. Schließlich weiß ich nicht was da auf mich zukommt. Ich denke sogar häufig über dieses Thema nach. Aber das ist für mich einfach keine Glaubensfrage.

Du schreibst, das vergangene Jahr ist nicht wirklich gut für dich gelaufen. Vielleicht magst du ein wenig davon berichten.
 
Liebe Athene!

Ich schreibe zu dem umfangreichen Thema jetzt nur mal ganz kurz einen Satz (später dann mal mehr dazu):

"Ich hätte nur Angst vor dem Sterben, wenn ich nicht genug gelebt hätte."

Kann das bei Dir in irgendeiner Form zutreffen?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Athene!

Nun habe ich mehr Zeit, um noch etwas dazu zu schreiben.

Zuerst möchte ich kurz auf Claras Posting eingehen:

Warum glaubst du die sog. Nahtoderfahrungen irgendwelcher Leute? Schließlich könnte ich dir jederzeit genauso ein Erleben schildern. Und nur ich wüßte, daß es gelogen wäre.

Ich hatte mit 16 Jahren eine Nahtoderfahrung. Nach einer Medikamentenüberdosierung war ich aus meinem Körper heraussen und befand mich ein paar Meter über mir, schaute auf mich herab.

Es war nicht das, was andere beschreiben, aber in Ansätzen ähnlich.

Ich sah unter mir ein Mädchen liegen, ein Mann saß daneben, hielt ihr Handgelenk umklammert und eine Frau stand auch noch dabei.

Es dauerte einige Zeit (ist jetzt nicht das treffende Wort, denn Zeitempfinden hatte ich keines), bis ich kapierte, dass die Szenerie unter mir mich selbst betreffen würde.

Es war ein eigenartiger Zustand. Nicht spektakulär, nicht erschreckend, sondern irgendwie: egal.

Um mich herum war es halbdunkel, also weder Tunnel noch Licht noch irgendeine Regung. Trotzdem war alles sehr klar. Es war weder heiß noch kalt, weder "dicht" noch transparent. Es fühlte sich seltsam normal an, als wäre es das natürlichste auf der ganzen Welt, es kamen keine Fragen in mir auf.

Ich beobachte irgendwie unberührt oder unbeteiligt einfach das, was unter mir stattfand.

Dann war ich plötzlich wieder in einer anderen Position, wieder "dort unten" und hörte wie aus der Ferne meinen Vater, der noch immer mein Handgelenk umklammert hielt, wie er meiner Mutter aufgeregt sagte: "Ich spür jetzt einen Puls, sie hat wieder einen Puls."

Ich habe oft über dieses Erlebnis nachgedacht. Was mich heute noch fasziniert daran ist die Tatsache, dass ich beobachten, sehen konnte, obwohl meine Augen dort unten lagen.

Ich konnte mich selbst spüren, denken (im Sinne von Beobachten und Schlussfolgern), obwohl meine Sinnesorgane und mein Denkapparat nicht bei mir oben waren.

Was auch eigenartig war, war diese Teilnahmslosigkeit, diese Akzeptanz, ohne Fragen zu stellen. Es war mir schlichtweg egal. Ich hatte keine Emotionen, keine Angst, keine Freude, kein garnichts. Nichtmal Verwunderung.

Ich kann mir vorstellen, dass die Menschen, die über ihre NTE berichten, die Wahrheit sagen. Wissen werde ich es nicht, aber ich kann es mir gut vorstellen, nachdem ich es selbst mal zumindest ähnlich erleben durfte.

Nahe dran am Tode zu sein, heißt ja auch wohl nicht, tot zu sein. Da sehe ich einen gewaltigen Unterschied.

Das ist sicher ein stichhaltiges Argument. Da noch niemand wirklich zurückgekommen ist, sondern offensichtlich noch reaminierbar war, kann man nicht wissen, ob das nicht Halluzinationen sind, die chemisch durch Sauerstoffmangel verursacht werden.

Ich habe mich später auch aufgrund meines Erlebnisses mit Büchern und Filmen von Sterbeforschern beschäftigt, allen voran R. Moody und Kübler-Ross.

Moody hatte sehr interessante Interviews geführt und darunter waren einige, die für mich die Vermutung nahelegten, dass es doch keine chemisch verursachten Sinnestäuschungen sein könnten.

Er erzählte z.B. von einem Patienten, der von seiner NTE erzählte, nachdem er reanimiert worden war. Er schilderte, während seiner NTE in einem anderen Zimmer im Krankenhaus gewesen zu sein und beschrieb die Personen und die Abläufe dort. Es konnte bewiesen werden, dass in diesem Zimmer tatsächlich genau diese Menschen anwesend waren, die Gespräche und Handlungen stimmten überein.

Ein anderer Patient erzählte von seiner NTE, in der er in einem Tunnel seinen (lebenden) Cousin gesehen hätte, der dort auf ihn gewartet hatte und ihn in Empfang nehmen wollte. Was der Erzähler nicht wissen konnte: Während er selbst zwischen Leben und Tod gehangen war, starb zwischenzeitlich dieser Cousin.

Das sind jetzt nur 2 von mehreren Beispielen, warum ich da nachdenklich werde, ob das alles in einen Bereich fällt, der nur mit den persönlichen Gedanken zu tun hat, oder ob es tatsächlich eine Art Vernetzung geben kann mit einem erweiterten Bewusstsein, das sich ein Stück weg vom Körper bewegt.


ich glaube desweiteren nicht, dass mir eine selbsthilfegruppe was bringen wird... bzw. wurde es mir schon von einigen leute gesagt. da ich es akzeptiert habe, dass diese menschen nicht mehr für uns existent sind bzw. nicht mehr hier sind sondern evtl. wo anders. meine mutter hat jedoch noch nicht damit abgeschlossen. sie weint und trauert jeden tag. für sie wäre das schon eher eine sinnvolle angelegenheit.

Ich weiss nun nicht, woher Du kommst, aber in Österreich gibt es die Hospiz-Bewegung, wird in Deutschland sicher nicht viel anders sein. Da würde ich mich mal erkundigen.

Die Hospiz macht (ehrenamtlich) nicht nur Sterbebegleitung, sondern auch Trauerbegleitung. Das kann eine große Hilfe sein, wenn man in dieser schweren Zeit, bis man wieder Boden unter den Füßen hat, gut begleitet wird von Menschen, die da wirklich versiert sind.

Google mal unter Hospiz, gibt sicher eine Ansprechstelle in Deiner Nähe. Es könnte für Deine Mutter eine Hilfe sein. Angehörige sind da oft selbst überfordert, weil sie ja auch irgendwie noch mit ihren eigenen Trauergefühlen klarkommen müssen.

Ich selbst bin davon überzeugt, dass man nach dem Tod weiterlebt, in welcher Form auch immer. Ich habe auch für mich einen Beweis dafür, aber das jetzt zu erzählen ist einerseits zeitaufwändig, andererseits möche ich auch niemanden bedrängen oder auf die Nerven gehen.

Es ist ein sehr sensibles und auch persönliches Thema - ich wünsche Dir, dass Du Deine Angst ablegen kannst - ohne Angst lebt es sich auf alle Fälle schöner.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ich selbst bin davon überzeugt, dass man nach dem Tod weiterlebt, in welcher Form auch immer. Ich habe auch für mich einen Beweis dafür, aber das jetzt zu erzählen ist einerseits zeitaufwändig, andererseits möche ich auch niemanden bedrängen oder auf die Nerven gehen.
liebe reinfriede,

ich möchte dir nicht zu nahe treten, wenns ein persönliches und sehr sensibles thema ist auch auf DIESE sache bezogen, dann kann ich das sehr gut verstehen.

. aber.... - - wenn du mal "kannst" und auch mal zeit findest, dann wäre ich dir sehr dankbar.

ich hadere genauso wie athene, hab auch von diesen höllen-erfahrungen bereits mal gelesen (soll ich das buch raufholen vom keller, liebe athene ,da ist das ziemlich genau beschrieben, hat seinen grund, diese höllenerfahrung, seither hab ich auch angst, weils auch MICH treffen könnte), bin auch eher buddhistisch überzeugt, aber das andre holt mich halt immer ein.

denke auch eher ,dass diese schilderungen nicht unbedingt beweise sind, und dass es sich um halluzinationen handelt bedingt durch den sauerstoffmangel, diese lichterfahrungen bedingt durch endorphinausschüttung in der todesminute..... außerdem war ja tatsächlich niemand wirklich richtig tod.

anderseits gabs ja auch diese kreuz-konferenzen, die schwer zu erklären sind.

deine geschichte, reinfriede, war jedenfalls sehr anschaulich dargestellt,
steil, sowas erlebt zu haben,
diese "klarheit", von der du schreibst, hatte auch ich mal, als ich in todesnähe mich wähnte. da war auch die völlige ruhe und gelassenheit.

daher kann ich das alles gut nachvollziehen.

deshalb interessiert mich umsomehr diese vermutung ,die du hast, bzw. viel mehr - der "beweis". wer hat den schon ? ich kanns mir auch gar nicht vorstellen.

lg abendsonne
 
Liebe Abendsonne!

Es ist die Geschichte mit dem Hut, ich glaube ich hab sie schonmal erzählt. Sie ist halt nur für mich ein Beweis, jemand anderer wird vielleicht gar nichts damit anfangen können. Und sie ist trotz der Tragik eigentlich komisch, aber für mich war und ist sie wichtig in meinen Zukunftstheorien, die ich mir zusammenbastel.

Mein Schwiegervater war absoluter Atheist. Er meinte immer, ihn würden die Würmer vernichten und das wars dann. Wir zwei hatten ein sehr gutes Verhältnis, er wohnte auch nach dem Tod seiner Frau mehr oder weniger bei uns. Er hatte sich in der Nähe eine Wohnung gekauft und war tagsüber bei uns, in der Wohnung schlief er nur.

Das Thema, ob es ein Leben nach dem Tod geben könnte, war gerade nach dem Tod meiner Schwiegermutter bei uns oft am Tapet.

Wir diskutierten da manchmal ziemlich emotional darüber. Er kam zu dem Schluss, dass er zwar nicht an ein Weiterleben glauben könnte, aber er meinte, er würde mir hoch und heilig versprechen, wenn er stirbt und es gibt tatsächlich ein Weiterleben, dann würde er alles versuchen, um sich sichtbar zu machen und mir das damit mitzuteilen.

Ein paar Wochen nach seinem Tod war meine Jüngste in der Früh total aufgeregt und erzählte mir, der Opa sei bei ihr im Zimmer gewesen. Ich dachte, sie hätte von ihm geträumt, aber sie sagte nein, er wäre in ihrem Zimmer gestanden, vor dem Kleiderkasten.

Auf meine Frage, ob er irgendetwas gesagt hätte, sagte sie nur ziemlich nachdenklich: "Ja, aber er hat nur gesagt, er möchte seinen Hut holen."

Ich war ziemlich baff. Ich mein, ich hätte irgendetwas erwartet, in der Richtung: Lass alle schön grüßen oder wie geht es Dir oder sonstwas, aber mit einem "Ich wollte meinen Hut holen" fing kein Mensch etwas an.

Weil ich damit nichts anfangen konnte, tat ich das als kindliche Phantasie oder als Traum ab, obwohl ich meine Tochter ernstnahm. Denn es passte irgendwie nichts zusammen.

Ein paar Tage später hatte ich gerade die Bettwäsche fertig gebügelt (ja, damals bügelte ich sie noch *grins*) und in dem raumhohen Kleiderkasten meiner Jüngsten in ihrem Zimmer hatte ich im obersten Fach immer die Bettwäsche gestapelt.

Dafür musste ich einen Sessel mitnehmen, denn das Fach war ziemlich weit oben und im Zimmer meiner Jüngsten war kein normaler Sessel, nur so Kindersesselchen, mit denen man dieses Fach niemals erreichen hätte können.

Ich stieg auf den Sessel und nahm einen Stapel Bettwäsche aus dem Fach, um die frische nach hinten räumen zu können. Als ich den Stapel herausgehoben hatte, sah ich etwas Feuerrotes weiter hinten im dem Fach aufblitzen.

Ich zog es hervor - es war Opas Hut.

Er hatte ihn an einer Kinderfeier kurz vor seinem Tod getragen, allerdings nicht bei uns, sondern bei ihm in der Wohnung. Ich holte die Kinder damals bei ihm ab und der Hut war definitiv NICHT mit uns mitgegangen.

Wenn der Hut jemals von einem von uns mit in unser Haus gebracht worden wäre, hätten wir es gewusst - und ihn sicher nicht umständlich mit einer Leiter oder einem Sessel in einem hohen Kasten hinter der Bettwäsche verstaut.

Meine Kinder hätten es auch niemals machen können, weil sie mitsamt einem Sessel viel zu klein gewesen wären, um diesen Ort zu erreichen oder ihn sehen zu können (der Ort lag sicher 2,30 m hoch UND es war noch ein Stapel Wäsche und eine Kastentüre davor).

Weder mein Mann noch meine Kinder ahnten etwas von der Existenz dieses leuchtenden roten Hutes bei uns im Haus. Also konnte es nur Opa selbst getan haben.

Und dann dachte ich mir: "Hey, Opa. DAS war jetzt genial."

Denn hätte er sich einem von uns gezeigt und gesagt: Ich bins, der Opa oder irgendetwas ähnliches, so hätte man das als Einbildung locker abtun können.

Aber nein, er wählte einen ganz anderen Weg: Er erschien genau vor diesem Kasten und teilte uns etwas mit, dass nur ER ganz allein wissen konnte.

Er schaffte es noch nach seinem Tod, mich zu erstaunen, was er so drauf hatte.

So, das war meine Roter-Hut-Geschichte, ich kann verstehen, wenn jemand sagt, das sei ein Gruselmärchen und kein "Beweis", das akzeptiere ich.

Für mich war es wichtig, denn Opa hatte sein Versprechen gehalten - für mich ist es ein Beweis.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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