Dankeschön für Eure Antworten!
Pisces, ich habe nichts zu diesem Thema veröffentlicht. Ich denke, wenn die Zeit reif ist, trau ich mich vielleicht.
ChisTina, danke für den Link, ich werde ihn an meine Tochter auch weiterreichen, wenn sie wieder da ist (sie ist momentan noch für 2 Wochen fürs Studium weg).
Schwab, auch Dir vielen Dank für Deine Gedanken zu dem Thema, der Autopilot läuft ja schon seit Jahren...
Heute ist wieder so ein Tag, an dem alles wie ein schwerer Mantel auf mir hängt. Ich fühl mich, wie der Wiener sagen würde, ned bratn und ned bachn, also in so einer Warteposition, ich glaube, das ist das Problem.
Oder in anderen Worten, es ist diese Noch-Zeit. Von der Evolution her gesehen müssten meine Kinder bereits auf eigenen Beinen stehen und ich wieder "frei" sein bzw. eingebunden als Oma in eine Großfamilie.
Beides ist nicht der Fall, ich muss "noch" warten, obwohl ich schon die Flügerl auf meinem Rücken spüre.
Ich würde schon gerne ein kleineres Haus/eine kleinere Wohnung haben, nur noch für mich verantwortlich sein, nicht mehr soviel aufräumen müssen, nicht mehr soviel kochen müssen, eben schon eine abgespecktere Version leben.
Und trotzdem bin ich froh, dass meine Kinder noch da sind, weil ich sie gerne um mich habe und weil sie mir eine Funktion geben. Ist schon paradox.
Und ich will gar nicht daran denken, was in der nächsten Zeit alles auf mich zukommt. Der nächste Auszug eines Kinds, das nächste Herrichten einer Wohnung für das Kind, dann kommt die nächste dran...in meinem Haus muss ich auch noch etwas tun im Sommer von Amts wegen, das liegt mir auch noch ziemlich im Magen, ist mit viel körperlicher Arbeit verbunden.
Wenn das erledigt ist, werden auch noch schwierige Zeiten auf mich zukommen, denn ich möchte ja raus aus dem Haus und rein in was Kleineres, das nicht so viel Arbeit verursacht. Mein LG möchte das aber nicht.
Auch wenn die Kids draussen sind, das Haus muss instandgehalten werden, was nicht so einfach ist, denn ist es nach wie vor alt, es gibt immer was zu reparieren. Der Riesengarten muss gepflegt werden, auch das kostet Zeit und Energie.
Komisch, früher hatten mir diese Dinge überhaupt nichts ausgemacht, da hatte ich Kraft und Energie für Fünf. Heute fühl ich mich schlicht überfordert bei nur halb soviel Stress.
Ich glaub, es kommt für mich einfach die Zeit, wo ich mal kürzertreten sollte, aber ich kann nicht, weil ich eben noch funktionieren muss.
Ist das das, was man alt werden nennt?
Ich fühl mich so müde, aber um mich herum kanns keiner verstehen, weil ich nie müde war. Vielleicht hab ich in den letzten 10 Jahren einfach zu viel getan und krieg jetzt die Rechnung präsentiert. GsD erst jetzt, wo es nicht mehr ganz so tragisch ist, wenn ich ausfalle. Aber ein bisserl muss ich noch durchhalten...
Eine Freundin von mir, die in einer ähnlichen Situation wie ich war, also in etwa zur selben Zeit die Scheidung, auch 3 Kinder, Job, Haus und Garten ist seit einem Jahr im Krankenstand mit Burnout, sie reicht jetzt die Invaliditätsrente ein. Hätt ich nie für möglich gehalten, aber momentan weiss ich, wie es ihr gehen muss. Manchmal denk ich mir, jeder Mensch hat ein gewisses Kontingent an Energie, nimmt man zuviel davon in Anspruch, fehlts nachher.
Eine positive Meldung gibt es aber auch: Mein Boss hat wieder mal verlängert, d.h. mein Job ist zumindest für heuer wieder gesichert. Damit hab ich eine Sorge weniger.
Liebe Grüße
Reinfriede