Gedankensplitter, Gespräch mit Gott

Liebe Reinfriede,

ja, diese unselige Beichte, bei uns im Norden alle 4 Wochen, kenne ich auch noch. Mein Dad bestand darauf. Mir fiel da nix Rechtes an Sünden ein. Aber im Gegensatz zu dir kaufte mir unser Pfarrer meine gelogenen Sünden nicht ab.

Meiner schon.:) Entweder war er gutgläubig (*grins* in dem Zusammenhang) oder ich so gut im Schauspielern. Er sah meine Mutter immer sehr mitleidig an (bei der missratenen Tochter *hihi*).

Aber ich hatte auch viele Standardsätze wie: "Ich habe meine Schwestern an den Zöpfen gezogen", das zog auch immer gut als Sünde. Oder was wilderes: "Ich habe die Schürze meiner Mutter zerschnitten (das waren sicher 3 x Vaterunser, die ich da einheimste)"

Unser Pfarrer war übrigens ein sehr netter Mensch, ich engagierte mich deshalb auch in der Kirchengemeinde, servierte bei regelmäßigen Veranstaltungen für alte oder gebrechliche Menschen das Essen oder die Jause (gab immer lecker Kakao), oder war bei anderen caritativen Projekten immer dabei - viel auch deshalb, WEIL er so nett war - er lebte das, was er predigte.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Ähnlich wie jemand anderes beten mag: "Lieber Gott, lass dies oder jenes geschehen" so klinke ich mich ein und stelle mir vor, dass eben dieser oder jener erwünschte Zustand bereits Realität ist - um die Kraft der Visualisierung zu nutzen.

Mein Glaube ist namenlos und lässt die Verantwortung für das, was geschieht, bei mir selbst.

Genauso handhabe ich es auch, also bist gar net soooo falsch hier in diesem Thread*lächel

Es ist doch toll, wenn jeder für sich seinen Weg erkennen kann.
Der eine glaubt an Gott, der andere an eine höhere Macht... und wieder jemand anderes zieht von mir aus seine Kraft aus der Schöpfkelle ;)

Solange ein jeder für sich darin einen Sinn sieht ist es doch vollkommen ok!

Ich habe auch keinen Gott in dem Sinne, fühle mich dem Buddhismus näher wie dem katholischen Glauben, auch meine Kinder sind getauft aber ich lasse ihnen die freie Entscheidung.
 
@Hallo Reinfriede!

Ich glaube auch, dass es dieses Gesamtbewusstsein gibt. Ich habe das in Madems Threads ein oder zwei mal erwähnt mit der Beschreibung, ich bin ein Teil Gott, jedes Wesen ist Teil von Gott.
Die Gesamtsicht vom Wesen Gott.

Ich glaube so, dass es gewisse schöpferische Kräfte insofern gibt, weil der Anfang nicht bewiesen werden kann. Die wichtigen Zellen und das DNA-Molekül kann aus dem Nichts nicht entstehen, diese Thematik haben sich einige bekannte Physiker angenommen.

Ich würde meinen, die Bezeichnung Gott steht nur lediglich für das oder etwas, was in der Lage war, den Anfang zu machen, daraus entstehend das Gesamtbewusstsein.
Das fiktive Gespräch mit Gott, kann man auch so sehen, dass sich dieses Gesamtbewusstsein eine Gestalt angenommen hat, dass mit mir geplaudert hat.

Dieses Gesamtbewusstsein umfasst daher zumindest die was man sehen kann, das was man nicht sehen kann.

Zur Verantwortung, meine Sicht:
Ja, man trägt die Verantwortung für sein Leben

Warum
Wir sind ein Teil eines Gesamtbewusstsein, ein Teil einer Schöpfung, die wir nicht konkret definieren können und ich die am wenigsten in Büchern vermute.
Daraus sage ich jeder ist selber Schöpfer, Gott, oder Werksmeister, oder Erbauer, wie auch immer, seines Lebens.

Jede Entscheidung hat Folgen, wir möchten für uns natürlich immer die besten Entscheidungen treffen. Die Verantwortung an uns selber.
Aber was es geben könnte: Rat von einer Seite die ich sehe, Rat von einer Seite die ich nicht sehe.
Eine andere Thematik:

Zb ein Forum, ich kann ein Problem bringen, ich bekomme Sichtweisen, oder Ratschläge (aus meiner Welt aus betrachtet würde ich dies und jenes machen)
Ich höre mir an, ist was dabei für mich? danach treffe ich die Entscheidung, die Verantwortung bei mir, ich holte jedoch Sichtweisen, sogar Ratschläge ein, von dem was ich lesen kann daher sehe
Vielleicht ist der Ratschlag sogar Goldes wert oder nicht?

Ich bin mir alleine mit dem Problem, ich besteige einen Berg, während ich den Berg besteige rede ich nur mit mir über das Problem. Ich stehe auf dem Gipfel und treffe nun
die Entscheidung, ich habe die Lösungen in mir gesucht, nur in mir
Vielleicht war dies Goldes wert? oder nicht Die Verantwortung liegt bei mir

Ich bin mit mir alleine mit dem Problem, besteige den Berg, sage he unsichtbare Welt, das ist mein Problem, ich stehe am Gipfel und treffe eine Entscheidung?
Die Verantwortung bei mir, hatte ich womöglich einen unsichtbaren Ratgeber? war das des Goldes wert? oder nicht

Das Gesamtbewusstsein hat eine riesige Facette, das Leben bestehend aus vielen Entscheidungen.
Dennoch meine ich, die Annahme eines Gesamtbewusstsein würde eine gewisse schöpferische Qualität vorraussetzen.
Die wir aber nicht in Büchern finde mache dies oder jenes Himmel oder Hölle, ich denke eher, irgendetwas konnte den Mechanismus Leben im Gang setzen.
Was richtig oder falsch ist für eine Selbstverantwortung wissen wir nicht, denn es gibt nicht richtig oder falsch.

Vielleicht nur Entscheidungen, die wir immer positiv sehen können, auch wenn daraus Niederlagen entstanden sind. Niederlagen sind die Lehrer des, wie mache ich es nächstesmal besser.

lg
Ritter Omlett
 
Was richtig oder falsch ist für eine Selbstverantwortung wissen wir nicht, denn es gibt nicht richtig oder falsch.

Vielleicht nur Entscheidungen, die wir immer positiv sehen können, auch wenn daraus Niederlagen entstanden sind. Niederlagen sind die Lehrer des, wie mache ich es nächstesmal besser.

lg
Ritter Omlett

Ich sehe es so (ich glaube, Hortensie hat da einen sehr guten Spruch in ihrer Signatur), dass man Entscheidungen ja nur NACHHER beurteilen kann und damit bereits ein anderes Wissen hat als VORHER.

Somit gibt es auch kein "falsch" oder "richtig" sondern immer nur "passend" zur momentanen (!) Situation.

Hätte ich z.B. mit 20 das Wissen von heute gehabt, hätte ich Entscheidungen anders getroffen. Hatte ich aber nicht - und ich bin sogar überzeugt davon, würde ich nochmal geboren werden und genau denselben Weg gehen, dieselben Erlebnisse haben - würde ich sogar wieder genauso handeln bzw. mich entscheiden (und mit 51 dann denken, ich hätte es anders machen sollen ;)).

Man kann immer nur so handeln, wie man im Moment handeln kann - aufgrund seiner bis zu diesem Zeitpunkt gemachten Erfahrungen.

Es ist ja auch irgendwie sinnig, dass man nichts vorher bereuen, sondern es nur nachher kann. D.h. man kann es nur bereuen, WEIL man eben um diese eine (und vielleicht wichtige) Erfahrung reicher ist - was man vorher eben nicht war, sonst hätte man sich anders entschieden.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ich glaube, wenn wer heute sagen kann:
Mir geht es gut, ich bin gesund, in bin innerlich gefestigt,soweit zufrieden, so können die vorherigen Entscheidung nicht so schlecht gewesen sein.
Dafür bist du heute das was du bist, das zählt doch viel!

lg
Ritter Omlett
 
Ich glaube, wenn wer heute sagen kann:
Mir geht es gut, ich bin gesund, in bin innerlich gefestigt,soweit zufrieden, so können die vorherigen Entscheidung nicht so schlecht gewesen sein.
Dafür bist du heute das was du bist, das zählt doch viel!

lg
Ritter Omlett

Ja und Nein.

Auf der einen Seite: Ja, natürlich hast Du recht.

Auf der anderen Seite: Ja, es gäbe schon Entscheidungen, die ich mit dem Wissen bzw. den Möglichkeiten, die mir heute zur Verfügung stehen, ganz anders getroffen hätte.

MIR geht es gut heute. Hätte ich jedoch die Entscheidungen anders getroffen, gäbe es auch andere Menschen, denen es heute besser ginge. Denn Entscheidungen betreffen nicht nur einen selbst.

Aber im Grunde genommen hast Du recht.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ich habe auch keinen Gott in dem Sinne, fühle mich dem Buddhismus näher wie dem katholischen Glauben, auch meine Kinder sind getauft aber ich lasse ihnen die freie Entscheidung.

Liebe Ella!
Meine Mädels hatten eine nette Religionslehrerin, aber der Pfarrer....:confused: Sie bekamen mit, wie in den Nebenklassen der Pfarrer, der dort unterrichtete, streng nach der Bibel vorging - das hätten sie bereits in der Volksschule nicht mitgemacht und so einen Unterricht verweigert.

Und ich auch - ich glaub, da hätte ich sie gleich abgemeldet. Kinder, die entsetzt daheim erzählten, dass der Herr Pfarrer ihnen ein Bild mit einem abgeschnittenen Kopf auf einem Tablett gezeigt hatte - spätestens da wäre ich vor dem Direktor gestanden. Mein Neffe erzählte, der Pfarrer würde im Unterricht speziell bei den Buben auch eher brutal vorgehen (Kopfnüsse als Beispiel).

Ich hatte auch etliche Male mit dem Pfarrer gestritten. Schon alleine deshalb, weil er sich anfangs weigerte, meine Kinder zu taufen, weil ich eine "Ungläubige" wäre als eine, die aus der Kirche ausgetreten war. Er verlangte, dass ich vorher (und mein Mann auch) wieder der kath. Kirche beitrete, was wir beide verweigerten.

Ich setzte mich dann allerdings mit dem Argument (besser gesagt mit der Drohung) durch, dass ich mich offiziell beschweren würde, dass der Pfarrer aus XXX einem "unschuldigen Kind" die Taufe verweigern will.

Das beschreibt in groben Umrissen mein Verhältnis zur katholischen Kirche in unserem Ort.

Ich hatte meine Mädels nicht wissentlich beeinflusst, aber ich denke der Pfarrer hat mehr Aversionen gegen die Kirche in ihnen aufgebaut, als ich als Mutter je hätte können. Sie traten sofort aus, als sie volljährig waren.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Wenn ich heute die Möglichkeit hätte Entscheidungen, die ich bisher in meinem Leben traf, zu ändern, wären das wahrscheinlich so viele, daß ich doch lieber alles so lassen würde...;)

Doch ganz ernsthaft nachgedacht, würde ich Einiges ändern bzw. korrigieren.

Doch mit dem Wissen, öfters einmal falsch gelegen zu haben mit meinen Entscheidungen, kann ich Zukünftiges besser - oder anders machen. Muß aber nicht unbedingt so sein...

Ist das nicht irgendwie der Sinn des Lebens(einer unter vielen)? Aus Fehlern zu lernen und Erfahrungen zu sammeln, um sie, die Fehler, nicht mehr machen zu müssen? Oder anders gefragt: ist 'Altersweisheit'nicht auch die Summe der gemachten Fehler und die Lehren, die daraus gezogen werden? So gesehen sind manche Fehler eigentlich gar keine...

Der Juraprof unserer Tochter sagte einmal "du kannst noch so viele Gesetzesbücher studieren und dir Theorie einpauken. Erst, wenn du im Gerichtssaal stehst, lernst du das Gelernte anzuwenden - und zwar auch indem du Fehler machst. Denn, die Gesetzestexte beruhen, wenn man es genau nimmt, auch nur auf Fehler, die Menschen begingen."

Aber ich schweife vom Thema ab, entschuldigt.:)
 
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