haben Männer prinzipell angst vor Nähe?

Hm...bei anderen erkennst Du dieses Muster?

Nein, Reinfriede, ich gucke nicht auf Muster, ich gucke auf wirkende Kräfte. Und ich denke nicht, dass ich falsch liege, wenn ich sage dass unsere ganze Kultur von einer praktisch durchgängigen Angstneurose beherrscht wird (die je und je mehr oder weniger hysterisch ausfällt).

...und bei Dir selbst nicht?

Ich kenne meine defects recht genau - hatte ja gewnug Zeit um drüber zu kontemplieren. Das meint freilich: die defects die wirklich da sind - und weniger die, die man mir gern unterstellen möchte...
 
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Hallo Sovio!

Wenn ich Dich nun richtig verstehe, dann sieht Dein Punkt so aus, dass man, wenn man einer Gemeinschaft angehören will, sich dieser Gemeinschaft auch anpassen und einfügen muss, dass man aber ja die freie Wahl hat, ob man sich einer Gemeinschaft anschliessen will oder nicht. So richtig?

So meinte ich es.

Allerdings möchte ich auch darauf hinweisen, dass ich hier nur meine persönlichen Sichtweisen mitteile. Es sind keine Lösungen und auch keine Konstanten. Ab und an änder ich auch mal meine Meinung. Sie sind für mich zum jetzigen Zeitpunkt eben stimmig und ich kann gut damit arbeiten und leben. Ob das andere können!? Keine Ahnung!

Damit argumentierst Du auf der Linie der vielbeschworenen westlichen Werte - jener wunderbaren Freiheit des Konsumenten, der da ganz frei ist sich auszusuchen was er konsumieren will, weil er ja die Wahl hat.

Und gewiss, natürlich haben wir die Wahl, ob wir lieber Soylent grün oder Soylent orange essen wollen (bei Soylent grün wissen wir ja: das ist Menschenfleisch).

Dies mag von der Wirkungsweise her vielleicht ähnlich sein, aber bei mir sind da noch andere Gedanken im Hinterkopf. Warum sollte ich jemanden einen Stempel aufdrücken oder warum sollte ich versuchen eine Gruppe zu überzeugen, dass meine Vorlieben die richtigen sind? Ihre Vorlieben sind doch genau so richtig! Indem ich die Entscheidung treffen sollte "nein, ich möchte das nicht für mich", akzeptiere ich auch die Meinung der anderen Gruppenmitglieder. Für mich ist es gleichzeitig auch ein Geben von Freiheit und dem Akzeptieren Ihrer Selbstständigkeit.

Anderer Ansatz: heutzutage solltest du ja spätestens mit 40 anfangen, auf deinen Pflegeheimplatz zu sparen, wo du dann deine letzten Lebensjahre dahinvegetieren und Pflegeleistung konsumieren wirst, um deine verbleibende gesellschaftliche Konsumierpflicht zu erfüllen. Und auch da hast du als mündiger Bürger die freie Wahl, vorauszubestimmen, ob du zB lieber am Meer oder lieber in den Bergen bewusstlos herumliegst...
Ja, das ist der schillernde Regenbogen, wo man die Möglichkeit hat zu wählen was man will.

Abgesehen von körperlichen Einschränkungen, sind dies nicht die Grenzen auf die ich anspielen wollte. Es gibt die Leute die jammernd auf der Couch liegen und jedes mal darüber fluchen wie scheisse die Welt doch ist und es gibt die Leute die Geschichten "vom Tellerwäscher zum Millionär schreiben". Wobei diese letzte Art von Leuten wohl eher selten anzutreffen sind. Es geht mir nur um die Möglichkeit.
Ich möchte auch nicht alles schlecht sehen, das würde mich auf Dauer nur selbst von Innen heraus auffressen. Es ist mir egal wie realistisch so eine Einstellung ist oder wie häufig so etwas umgesetzt wird. Ich möchte das es stimmt, also stimmt es für mich auch. Cogito ergo sum, oder besser: Ich denke, also ist es!

Anderes Beispiel - die Wahl.
Es hat noch niemand einen Unterschied entdeckt zwischen einem Staatswesen und dem organisierten Verbrechen.
Dennoch haben wir natürlich die Wahl; und man kann dann Zeitungen und Fernsehprogramme und Stammtische füllen mit geradezu endlosen Diskussionen über Voraussetzungen, Parameter, Beurteilungen, Kombinationen, Ursachen, Wirkungen, Entscheidungen und Ergebnisse. Damit kann man sich dann komplett vereinnahmen lassen und vollkommen in all den wenns und abers aufgehen.
Und dabei bleibt doch die zugrundeliegende Gleichung ganz einfach: Organisiertes Verbrechen ist immer organisiertes Verbrechen, und es ist dabei völlig wurscht welches Kreuz wo gemacht wird.
(Nur, das will natürlich niemand hören, weil man sich dabei dann eingestehen müsste dass man beschissen und verarscht wird.)

Mein Kreuz mache ich immer bei einer Partei, von der ich nicht davon ausgehe, dass sie so viele Stimmen bekommt :-D. Es ist ein Zeichen, dass ich mich nicht von einer der großen Parteien vertreten lassen möchte und gebe auch kleineren Parteien evtl. die Gelegenheit, frischen Wind ins Ganze zu bringen.

Eine andere Möglichkeit, anstatt zu meckern, wäre, dass ich mich selbst zur Wahl stelle. Da fehlt mir dann aber doch irgendwie die Muße für und ob ich es dann besser hinkriegen würde, wage ich mal zu bezweifeln.

Wie wäre es denn mit dir? Du weißt doch auch eine Menge!

Ja, genau, das sind die Wahlmöglichkeiten, wo man doch nur wissen muss was man wirklich will, und sich dann das rechte aussuchen. Das mag für den Konsum noch annähernd passend sein (aber auch da wirst Du vielleicht feststellen, wenn du einen modernen Konsumtempel aka "Einkaufszentrum" besuchst, dass da von oben bis unten nur wertloser Neuschrott für viel Geld angeboten wird, und überhaupt nichts was zu was nütze wäre - also eigentlich nur das Bedürfnis zum Geldausgeben befriedigt werden soll. Produkte die einen Wert haben, sind heute oft schwer zu finden).

Der deutsche Markt ist ein schwerer Markt, habe ich mal gehört. Alles muss günstig sein und selbst die großen Ami-Discounter wie Wal Mart haben sich hier die Zähne ausgebissen. Mentalität: Die beste Ware zum günstigsten Preis. Klappt nur nicht immer und ist auch unlogisch.
Einen Großteil meines Gemüses bestelle ich bei einer Bio-Kiste, mit einem nicht kleinen Teil von Gemüse aus der Region. Über die Preise muss ich zwar oft schlucken, aber dafür hole ich mir andere Sachen nicht. Wenn ich weniger Gehalt bekommen würde, würde ich wohl aber auch anders einkaufen. Aber solange Schrott gekauft wird, kann Schrott auch wieder verkauft werden.

Und dann gibt es auch noch ganz konkrete Grenzen der ach so schön schillernden und vielfältigen Wahlmöglichkeiten - es gibt nämlich sog. Grundbedürfnisse, die man sich erfüllen MUSS. Du MUSST irgendwas essen, ganz egal ob du willst oder nicht, und du MUSST irgendwo wohnen - und dann mag die wunderbar hochgehaltene Wahlmöglichkeit recht schnell zu ende sein, weil es vielleicht da wo du grade bist nur Junkfood gibt, oder da wo du Arbeit kriegst nur überteuerte Wohnungen zu haben sind.

Anders aufgezogen würde ich sagen, wer nicht hungern, oder verhungern möchte, MUSS irgendwas essen. Wer es warm und trocken haben möchte MUSS irgendwo wohnen und Kleidung tragen. Für mich heißt es: Ich MÖCHTE etwas zu Essen haben, ich MÖCHTE ein Dach über den Kopf haben und ja, ich MÖCHTE warme Kleidung tragen.

Zur Zeit wiege ich, bei einer Größe von 1,83m, zwischen 67kg und 68kg. Das ist nicht kritisch, aber bei der Größe auch nicht gerade viel. Du kannst mir aber glauben wenn ich dir sage: Bevor du essen MUSST, MÖCHTEST du etwas Essen. Es gibt auch die Wahl etwas nicht zu essen, bewusst zu verzichten. Auch das gibt es.

Ok, eine Ausnahme ist mir gerade eingefallen: Man hat nur wenig bis gar keine Wahlmöglichkeiten, wenn der Kopf nicht mehr richtig mitspielt. Sei es durch Alter, Depression, Behinderung, etc.

Dies ist zumindest meine Sichtweise.

Aber das alles war ja nun nicht das wovon die Rede war - sondern es ging um Zwischenmenschlichkeit - um die Bereitschaft überhaupt mal aufeinander zuzugehen, sich füreinander zu interessieren und dann vielleicht auch füreinander zu öffnen.

Für mich gehört es auch zur Zwischenmenschlichkeit die Meinung anderer zu akzeptieren und sie ggf. ihr Leben leben zu lassen.
 
Da wurde mir dann aber beinahe schon empört vorgehalten, ich solle doch lieber zusehen und lernen dass ich allein klarkomme - geradezu mit dem Unterton, dass ich mich doch schämen sollte, nicht allein sein zu wollen! Schämen wofür, möchte ich da fragen...

Es gibt Sichtweisen, die dazu anregen, auch alleine klar zu kommen, damit man nicht in anderen Personen die Dienstleister sucht. Dies soll u. a. ermöglichen, genug "positive" Energie mit in eine Beziehung zu bringen. Man soll sie genießen, weil es auf menschlicher Basis stimmig ist und nicht, weil die unterbewussten Bedingungen, an die diese Beziehung geknüpft wird, erfüllt werden.
Diese Art von Sichtweise rät damit aber nicht davon ab Beziehungen zu suchen, oder zu führen.

Es kommt aber noch besser. Wenn man sich nämlich unsere heutige Kultur anschaut, dann wird wohl kaum jemand bestreiten, dass der allergrößte Anteil persönlicher Begegnung und Nähe in Liebes- bzw. Paarbeziehungen passiert. Anderweitige Kontakte, also mit Kollegen, Vereins- oder Parteigenossen, Stammtischfreunden usw., teilt man längst nicht so viel persönliches oder erlebt ähnlich viel Nähe, wie in Liebesbeziehungen. Das ist in anderen Kulturen vielleicht anders, aber in unserer ist es so.
Mit dieser Einstellung komme ich eigentlich sogar ganz gut klar ... Intimität beschränkt sich ja auch nicht nur auf körperlichen Kontakt.

Und da ist es dann sehr interessant, dass man, wenn man sich über Einsamkeit beklagt und darüber dass Begegnung und Nähe kaum irgendwo erlaubt ist, oft vorgeschlagen kriegt, wenn man sich allein fühlt, solle man doch ins Altenheim gehen und den Leuten dort Märchen vorlesen, dann hätte man Gesellschaft.

Mal eine Frage am Rande: Wie verbringst du deine Freizeit?

Dieses Jahr hab ich das erste mal eine Psychologin getroffen, die zugegeben hat, dass Miteinander und Gemeinschaft ein natürliches und legitimes menschliches Bedürfnis ist - ja, sogar noch mehr, nämlich dass Nähe, und auch körperliche Nähe, angeblich sogar ein menschliches Grundbedürfnis sei (nicht nur bei kleinen Kindern), und dass man angeblich krank wird wenn es nie erfüllt wird. Also jetzt auf einmal, während es bisher von allen Psychologen und Therapeuten nur hiess, dass solche Wünsche ganz verwerflich und eher schämenswert seien.

Mit wie vielen Psychologen hast du eigentlich schon gesprochen? Dass jemand das Grundbedürfnis Soziales Leben bestreitet oder als verwerflich betrachtet, habe ich noch nie gehört. Selbst in Wirtschaft, an der Uni, wurden soziale Kontakte zu den Grundbedürfnissen gezählt.

Vorsicht, da steckt ein Fehler drin: Liebe ist erstmal eine Qualität oder Kraft zwischen zwei Menschen, sie ist nicht die Eigenschaft oder Tätigkeit eines einzelnen. Wenn du zwei Magnete hast, dann gibt es ja auch nicht den Fall, dass der eine vom anderen angezogen wird, umgekehrt aber nicht - weil das ist naturgesetzlich unmöglich.

Das was die Leute unter "verlieben" verstehen, ist oft entweder romantische Träumerei oder egoistisches Habenwollen, und jedenfalls nichts ernstzunehmdes.

Wenn ich einen Korb kriege und im Nachhinein feststelle, dass es mehr die körperliche Anziehung war, nenne ich es am Ende trotzdem "Liebeskummer". Und es gibt sehr wohl die Möglichkeit, dass auch wahre Liebe sich nur einseitig aufbaut.
Magnete haben zwar etwas mit Anziehung zu tun, aber der Erörterung nach kann gibt es einseitige Liebe nicht.

Dem zweiten Punkt, dem Habenwollen, stimme ich dir aber durchaus zu.

Würdest Du ihn wechseln, wo doch ein anderer Dich nur anders bescheisst und wahrscheinlich eh beide denselben Investoren gehören?

Nein, es ist eben nicht alles zulässig und beliebig, sondern es ist gerade das Wesentliche, was meistens ausgeklammert wird, weil es da dann eben nicht mehr beliebig wäre, sondern Konsequenzen hätte. Und es ist gerade der Nährwert, der beim Junkfood der abertausend Möglichkeiten leider schon regelmäßig fehlt.

Alles ist doof gehört für mich nicht zu einer gesunden Lebenseinstellung und natürlich wechsel ich den Stromanbieter, auch dann, wenn es lediglich heißen würde das geringere Übel zu nehmen.

Lieben Gruß
Sebastian
 
Hallo Sebastian!

Allerdings möchte ich auch darauf hinweisen, dass ich hier nur meine persönlichen Sichtweisen mitteile. Es sind keine Lösungen und auch keine Konstanten. Ab und an änder ich auch mal meine Meinung.

Na, das vesteht sich doch. Das halte ich auch ganz änlich.

Warum sollte ich jemanden einen Stempel aufdrücken oder warum sollte ich versuchen eine Gruppe zu überzeugen, dass meine Vorlieben die richtigen sind? Ihre Vorlieben sind doch genau so richtig!

Das klingt so theoretisch sehr vernünftig, und ist auch ganz nachvollziehbar. Und freilich gibt es auch Menschen die es nicht so halten, und die zB meinen, nur weil sie zB Vegetarier oder Sozialist sind, müssten sie alle anderen davon überzeugen es auch zu werden, und wer es anders halten mag ist böse...

Indem ich die Entscheidung treffen sollte "nein, ich möchte das nicht für mich", akzeptiere ich auch die Meinung der anderen Gruppenmitglieder. Für mich ist es gleichzeitig auch ein Geben von Freiheit und dem Akzeptieren Ihrer Selbstständigkeit.

Das klingt wie gesagt sehr vernünftig und erwachsen, und für ein neutrales nebeneinander-her-leben macht es gewiss Sinn.
Doch wie willst Du es da halten, wo man etwas miteinander machen will oder muss? Wenn zb in einem Team jemand seine Freiheit und Selbständigkeit darin sieht, dass die anderen die Arbeit machen?

Etwas anderes, was grad mal wieder aktuell geworden ist, und was ich inzwischen so oft erlebt hab, dass ich sagen kann, es ist der Regelfall: auf meinen Reisen hab ich oft Leute getroffen, und man war dann eine Weile gemeinsam unterwegs, hat sich gut verstanden und Spass zusammen gehabt, und zuweilen dann auch Mailadressen ausgetauscht.
Wenn ich dann später, wieder zuhause, an diese Mailadressen schreibe, dann kommt natürlich nie eine Antwort. Okay, sag ich mir dann, das ist genau die Freiheit und Selbständigkeit des Gegenübers, eben keinen Mailkontakt zu wollen, und das gilt es nun zu akzeptieren.
Jahre später dann, kommt auf einmal unversehens eine Mail. Scheinbar von der betreffenden Person (und ich freu mich dann erstmal dementsprechend, dass ich wohl doch nicht vergessen worden bin) - tatsächlich aber von einem sog. Social-Network im Web - und die Mail lautet dann einfach "XXX möchte Dich als ihren Freund; bitte klicke auf diesen Link um die Freundschaft zu bestätigen".
Wenn man auf den Link klickt, stellt sich dann heraus, dass man da Kunde bei dem betreffenden Web-Anbieter (zB Facebook) werden soll. Und etwas anderes kann man auch gar nicht machen, denn die Mail kommt nur scheinbar von der betreffenden ehemaligen Bekanntschaft, tatsächlich aber von einem info-Account des Web-Anbieters, und die Mailadresse der Person wird gar nicht preisgegeben.
Also suche ich aus meinem Notizbuch die richtige Adresse der Bekanntschaft heraus, und schreibe dahin, dass ich natürlich gern den Kontakt weiterpflegen würde, aber doch kein Interesse hab, Kunde bei Faceb0ok (oder whatever) zu werden - und darauf kommt dann wieder keinerlei Antwort. Stattdessen alle zwei Tage eine Erinnerungsmail, dass man doch endlich die "Freundschafts"anfrage akzeptieren soll.

Und da frage ich mich, fällt das auch unter die "Freiheit und Selbständigkeit" des Gegenübers, die man akzeptieren muss?
Ich finde nämlich, es fällt eher darunter, dass da jemand seine Mitmenschen nicht als lebende und empfindende Wesen ansieht, sondern lediglich als nützliches Füllmaterial für die eigenen Interessen - die grad recht sind, um sich auf Reisen mal gemeinsam die Zeit zu vertreiben, oder dann wieder, wenn man in einem social-network eine sog. "Freundesliste" füllen muss - die aber ansonsten nicht eines Wortes wert sind.
Interessant finde ich aber auch, dass ich solches Verhalten bisher ausschliesslich von Frauen erlebe - die haben offenbar eine Vorstellung von "Freundschaft", die so distanziert sein muss, dass man nichtmal ein einziges Wort miteinander wechseln soll - so ähnlich wie ein Showstar, der von seinen Fans lediglich Aufmerksamkeit und Bewunderung will, aber ansonsten nichts mit ihnen zu tun haben.

Abgesehen von körperlichen Einschränkungen, sind dies nicht die Grenzen auf die ich anspielen wollte. Es gibt die Leute die jammernd auf der Couch liegen und jedes mal darüber fluchen wie scheisse die Welt doch ist und es gibt die Leute die Geschichten "vom Tellerwäscher zum Millionär schreiben".

Na, das "vom Tellerwäscher zum Millionär" hab ich selber schon durchgezogen - darüber schreibt man keine Geschichten, das tut man einfach.

Das freilich meinerseits nicht aus finanziellem Interesse, sondern es war auch nur einer von vielen Versuchen, an menschliche Gemeinschaft und Miteinander zu gelangen - weil es hiess, man müsse, um für andere Menschen akzeptabel zu sein, eine gewisse "solide" Lebensführung und materiellen Erfolg haben. Als ich dann die erste Million beisammen hatte, da hiess es freilich, eine Million sie doch nichts und sei nur Dreck, und ich müsse schon wenigstens Milliardär sein, wenn sich jemand für mich interessieren solle. :(

Es ist mir egal wie realistisch so eine Einstellung ist oder wie häufig so etwas umgesetzt wird. Ich möchte das es stimmt, also stimmt es für mich auch. Cogito ergo sum, oder besser: Ich denke, also ist es!

Ja genau, so ist es - oder auch <ich glaube an etwas, also kann ichs auch
verwirklichen.>

Das erscheint mir total einfach (obwohl, wenn ich mich so umschaue, sind solche Auffassungen offenbar nicht sehr verbreitet). Damit kann ich für mich alles tun was mir gefällt (und das hab ich auch immer getan und alles erreicht was ich wollte).

Problematisch wird es dann aber da, wo wir sagen, dass der Mensch sich selbst für sich allein nicht genügt, sondern sich sowas wie Gemeinschaft wünscht (oder womöglich sogar "braucht").
Und das ist genau der eine Punkt wo ich mir seit zig Jahren den Kopf dran zerbreche: ich kann für mich alles tun was ich will - aber ich hab keinerlei Recht, mich irgendwie in das Leben von jemand anderem einzumischen. Ich kann insbesondere niemand dazu zwingen dass sie/er mir Gesellschaft leistet, denn das liegt nicht in meiner Entscheidung, sondern im freien Willen der anderen.

Und genau an dem Punkt enden auch alle die netten Ratgeber zur Lebenshilfe, Sebstverwirklchung usw.usf - und da kann ich fragen wen ich will, darauf gibts keine Antwort; da führt nichts weiter. :(

Wie wäre es denn mit dir? Du weißt doch auch eine Menge!

Hehe, danke für die Blumen.

An der Politik hab ich mich auch schon mal versucht - freilich eher Basisgruppenarbeit - war auch so ein Versuch, Bekanntschaften zu knüpfen (mir lag noch nie etwas daran mich selbst darzustellen oder im Licht der Öffentlichkeit zu stehen). Da könnt ich auch Geschichten drüber erzählen. Kurzgefasst: das Projekt war erfolgreich, aber mit den Neidern umzugehen hat sich als sehr schwierig erwiesen.

Der deutsche Markt ist ein schwerer Markt, habe ich mal gehört. Alles muss günstig sein und selbst die großen Ami-Discounter wie Wal Mart haben sich hier die Zähne ausgebissen. Mentalität: Die beste Ware zum günstigsten Preis. Klappt nur nicht immer und ist auch unlogisch.

Unlogisch - und vor allem menschenverachtend - finde ich schon die Idee, eine Ansammlung von Menschen als einen "Markt" zu betrachten. Denn da geht es nur noch darum, wie man einen möglichst großen Profit aus diesen Menschen herausholt.
Irgendetwas ist in der Wirtschaft auf Abwege geraten - es sollte doch eigentlich darum gehen, das zu produzieren, was die Menschen brauchen. Und ein Unternehmen sollte zu dem Zweck existieren, weil da zuerst mal eine Idee für ein Produkt ist, und das Produkt wird gebraucht, und also wird ein Unternehmen gebraucht um das Produkt herzustellen.

Aber irgendwie ist da was schiefgegangen - heutzutage hat man den Eindruck, ein Unternehmen täte nicht dafür existieren um ein Produkt zu produzieren, sondern um Gewinn zu produzieren, und dabei ist scheissegal was hergestellt wird, hauptsache man kann es irgendwie in die Konsumenten hineinprügeln und kriegt Geld dafür.

Der Mensch wird dabei herabgewürdigt zu einem blossen Ding, dessen Lebensinhalt sich auf Funktionieren und Konsumieren beschränkt.

Du kannst mir aber glauben wenn ich dir sage: Bevor du essen MUSST, MÖCHTEST du etwas Essen. Es gibt auch die Wahl etwas nicht zu essen, bewusst zu verzichten. Auch das gibt es.

Wie lang lebt man ohne Essen? Tage, Wochen, Monate?

Ok, eine Ausnahme ist mir gerade eingefallen: Man hat nur wenig bis gar keine Wahlmöglichkeiten, wenn der Kopf nicht mehr richtig mitspielt. Sei es durch Alter, Depression, Behinderung, etc.

Ich denke, auch da kann man etwas tun, indem man sich fit hält. Indem man zB nicht so viel versucht mit der Lüge zu leben, mit den unter-den-Teppich-gekehrten Dingen und den Leichen im Keller.

Für mich gehört es auch zur Zwischenmenschlichkeit die Meinung anderer zu akzeptieren und sie ggf. ihr Leben leben zu lassen.

S.o.: wie weit geht das?
 
Es gibt Sichtweisen, die dazu anregen, auch alleine klar zu kommen, damit man nicht in anderen Personen die Dienstleister sucht.

Na, das ist doch eh selbstverständlich.

Mal eine Frage am Rande: Wie verbringst du deine Freizeit?

Tja, momentan so gut wie gar nicht, mangels masse. Das meint, nachdem der Arzt mir gesagt hat was ich alles (nicht) essen darf, und wieviel Sport ich machen soll, bleibt nach Essen besorgen, Essen zubereiten und zum Sport gehen schon nichts mehr an Freizeit übrig, und ich bin froh, wenn ich wenigstens alle 14 Tage mal am WE zu nem interessanten Konzert fahren kann oder sowas.

Ansonsten, hab ich eigentlich nie zwischen "Freizeit" und "nicht-Freizeit" getrennt, sondern immer das gemacht was ich will. So in der Art von Projekten, Sachen die mich interessiert haben. Aber wenn ich ehrlich bin, dann hatten diese Projekte doch eigentlich fast immer den Hintergrund, dass ich eine Gemeinschaft suche, ein Miteinander, ein Zuhause, ein Umfeld wo ich willkommen bin.
Und das waren über die Jahre ganz verschiedene Unternehmungen - ne weile hab ich mich in politischen Initiativen versucht, dann war ich längere Zeit in der Drogenszene (nicht weil ich gefallen an Drogen gefunden hätte, sondern weil es da ein gemeinsames Interesse und somit ein Miteinander gibt), dann war ich in den Initiativen aktiv die das Internet mit aufgebaut haben, dann war ich auf Reisen in Fernost und Afrika (allein mit dem Rucksack), dann hab ich mich viel mit Mystik und Religion beschäftigt, dann hab ich mich in der Geschäftswelt versucht und beim Karrieremachen, und noch ne menge andere Sachen die mir grad nicht einfallen.

Mit wie vielen Psychologen hast du eigentlich schon gesprochen?

Ich weiss nicht wer davon nun genau gelernter Psychologe war, oder vielmehr Psychotherapeut, sonstiger Therapeut, Soziologe, Pädagoge oder sowas aus dem Bereich - jedenfalls mehrere dutzend davon.
Und meistens lief es auf stundenlange Vorträge hinaus, dahingehend, wie böse und minderwertig "die Männer" doch grundsätzlich sind, und dass jedenfalls alles, was irgendwie mit Sinnlichkeit und Nähe zu tun haben könnte, auf jeden Fall frauenfeindlich ist.

Dass jemand das Grundbedürfnis Soziales Leben bestreitet oder als verwerflich betrachtet, habe ich noch nie gehört. Selbst in Wirtschaft, an der Uni, wurden soziale Kontakte zu den Grundbedürfnissen gezählt.

Ja gewiss - wenn man so allgemein fragt, oder die sog. "Bedürfnispyramide" anschaut, dann wird das so dargestellt. Aber wenn man konkret den Wunsch hat, eben dieses "Grundbedürfnis" zu erfüllen, dann kriegt man stattdessen gesagt, dass das nicht statthaft ist und man vielmehr zusehen soll dass man allein klarkommt.

Wenn ich einen Korb kriege und im Nachhinein feststelle, dass es mehr die körperliche Anziehung war, nenne ich es am Ende trotzdem "Liebeskummer".

Na, aber "körperliche Anziehung" ist doch wirklich inakzeptabel und reduziert das Gegenüber auf ein Sexobjekt.

Lieben Gruss
 
Hallo Sovio!

Doch wie willst Du es da halten, wo man etwas miteinander machen will oder muss? Wenn zb in einem Team jemand seine Freiheit und Selbständigkeit darin sieht, dass die anderen die Arbeit machen?

Wer sagt denn, dass man überhaupt etwas halten muss? Es bleibt dir überlassen, ob du es dir gefallen lässt, oder eben nicht.
Auf so eine Person wäre ich vermutlich ziemlich stinkig, wenn das Verhältnis so extrem unausgewogen ist. Das Prinzip von Ursache und Wirkung betrifft jeden.

Jahre später dann, kommt auf einmal unversehens eine Mail. Scheinbar von der betreffenden Person (und ich freu mich dann erstmal dementsprechend, dass ich wohl doch nicht vergessen worden bin) - tatsächlich aber von einem sog. Social-Network im Web - und die Mail lautet dann einfach "XXX möchte Dich als ihren Freund; bitte klicke auf diesen Link um die Freundschaft zu bestätigen".

Dies sind Automatismen der verschiedenen Plattformen. Die Person wird nicht gezielt nach dir gesucht haben. Eher wird ein Programm das E-Mail Konto der Person durchforstet und sämtliche Kontakte automatisch angeschrieben haben.

Und da frage ich mich, fällt das auch unter die "Freiheit und Selbständigkeit" des Gegenübers, die man akzeptieren muss?
Ich finde nämlich, es fällt eher darunter, dass da jemand seine Mitmenschen nicht als lebende und empfindende Wesen ansieht, sondern lediglich als nützliches Füllmaterial für die eigenen Interessen - die grad recht sind, um sich auf Reisen mal gemeinsam die Zeit zu vertreiben, oder dann wieder, wenn man in einem social-network eine sog. "Freundesliste" füllen muss - die aber ansonsten nicht eines Wortes wert sind.
Interessant finde ich aber auch, dass ich solches Verhalten bisher ausschliesslich von Frauen erlebe - die haben offenbar eine Vorstellung von "Freundschaft", die so distanziert sein muss, dass man nichtmal ein einziges Wort miteinander wechseln soll - so ähnlich wie ein Showstar, der von seinen Fans lediglich Aufmerksamkeit und Bewunderung will, aber ansonsten nichts mit ihnen zu tun haben.

Dies sehe ich ebenso. Einen Account habe ich auf "facebo0k" wohl, pflege aber diese Listen nicht, was viele nicht verstehen.
Den Begriff "Freundschaftsliste" finde ich sehr irreführend, weswegen es in meinen Augen eher eine Kontaktliste ist.
Wer mich anschreiben möchte kann dies auch unabhängig davon tun, oder hat andere Möglichkeiten wie E-Mail Adresse oder Telefonnummer.


Ja genau, so ist es - oder auch <ich glaube an etwas, also kann ichs auch verwirklichen.>

Nicht nur. Hier unterscheide ich auch zwischen Wahrheit und Realität, was aber eher in Erbsenzählerei ausartet.
Der Gedanke an etwas reicht aus um eine Gänsehaut zu verursachen - unabhängig davon, ob etwas anwesend ist, wovor man sich fürchten muss.
Der Stein in der Wüste entspricht der Realität, der mystische Stein in der Wüste entspricht der Wahrheit :).

Das erscheint mir total einfach (obwohl, wenn ich mich so umschaue, sind solche Auffassungen offenbar nicht sehr verbreitet). Damit kann ich für mich alles tun was mir gefällt (und das hab ich auch immer getan und alles erreicht was ich wollte).

Was heißt schon einfach? Die Möglichkeiten sind das Resultat aus eigenem Willen und dem Widerstand anderer (Ursache und Wirkung).

ich kann für mich alles tun was ich will - aber ich hab keinerlei Recht, mich irgendwie in das Leben von jemand anderem einzumischen.
Ich kann insbesondere niemand dazu zwingen dass sie/er mir Gesellschaft leistet, denn das liegt nicht in meiner Entscheidung, sondern im freien Willen der anderen.

Und genau an dem Punkt enden auch alle die netten Ratgeber zur Lebenshilfe, Sebstverwirklchung usw.usf - und da kann ich fragen wen ich will, darauf gibts keine Antwort; da führt nichts weiter. :(

Was für einen Ratgeber erwartest du denn da? Diktatur für Dummies? Den Kommentar verstehe ich insgesamt nicht - alleine schon den Wunsch, die Gesellschaft von jemanden erzwingen zu wollen, finde ich sehr unsinngig. Ansonsten erkläre mir bitte wie du es meinst.

An der Politik hab ich mich auch schon mal versucht - freilich eher Basisgruppenarbeit - war auch so ein Versuch, Bekanntschaften zu knüpfen (mir lag noch nie etwas daran mich selbst darzustellen oder im Licht der Öffentlichkeit zu stehen). Da könnt ich auch Geschichten drüber erzählen. Kurzgefasst: das Projekt war erfolgreich, aber mit den Neidern umzugehen hat sich als sehr schwierig erwiesen.

Mit dem, was du hier schreibst, erhalte ich eher einen anderen Eindruck.
Ohne es in irgendeiner Form negativ zu meinen:
Bisher würde ich dich als einen sehr selbstbewussten Menschen einschätzen. Du machst dir Gedanken über Mensch, Umwelt und soziale Gefüge.
Die Menschen/Gesellschaft an sich, vermute ich mal, empfindest du als sehr verbesserungswürdig, da die Mehrheit immer weniger Menschlichkeit zeigt, sondern in der Tendenz den Mensch als Konsumgut betrachten!?
Weiterhin schätze ich mal, dass du dich gerne über "gehobene" vllt. auch philosophische Themen unterhältst!? Schuss ins Blaue: Sozialpolitik, Sinn des Lebens, Musik?
Vermutlich gibt es nur wenige, bis gar keine Menschen, die deine Leistungen/Fähigkeiten anerkennen!?
Was sich für mich nicht herauskristallisiert, ist die Frage nach der Intention in einer Unterhaltung. Simpler Meinungsaustausch, Informationen verstehen, vielleicht Überzeugungsarbeit leisten!? Genau in dieser Frage könnte auch ein Knackpunkt liegen :-/.
Kann mir auch gut vorstellen, dass du nicht nur, aber überwiegend mit Frauen ins Gespräch kommst.

Unlogisch - und vor allem menschenverachtend - finde ich schon die Idee, eine Ansammlung von Menschen als einen "Markt" zu betrachten. Denn da geht es nur noch darum, wie man einen möglichst großen Profit aus diesen Menschen herausholt.
Irgendetwas ist in der Wirtschaft auf Abwege geraten - es sollte doch eigentlich darum gehen, das zu produzieren, was die Menschen brauchen.

Mit diesem "Markt" sprach ich lediglich von Konsumgütern. Ich rege mich auch immer auf, wenn kurz nach Ablauf der Garantie ein Gerät kaputt geht. Es werden ja sogar mit Absicht Sollbruchstellen in elektronische Geräte eingebaut, oder Platinen so geplant, dass die Lebensdauer einzelner Bauteile darunter leidet.
Aus meiner Sicht kann ich nur sagen: Was soll denn der Scheiss?

Was ich mir dann aber auch eingestehen muss: Wovon sollen denn die Arbeiter leben, wenn nichts mehr verkauft werden kann, weil die Dinge so lange halten!?
Kann ich für mich nicht neutral beantworten - für mich persönlich ist und bleibt es nachteilig.

Wie lang lebt man ohne Essen? Tage, Wochen, Monate?

Wenige Tage (Dehydrierung ist das größte Problem beim Verhungern). Darum ging es mir allerdings nicht. Wir haben einen Überlebenstrieb. Solange dieser noch intakt ist, kommt automatisch der Wunsch etwas essen zu wollen, obwohl der Körper noch in der Lage wäre ein wenig länger durchzuhalten.

Ich denke, auch da kann man etwas tun, indem man sich fit hält.

Es können Blinde Maler werden und Taube Komponisten, das ist richtig. Geistige Behinderungen, die von Geburt an bestehen, halte ich für etwas schwieriger zu überwinden.

Und das waren über die Jahre ganz verschiedene Unternehmungen - ne weile hab ich mich in politischen Initiativen versucht, dann war ich längere Zeit in der Drogenszene (nicht weil ich gefallen an Drogen gefunden hätte, sondern weil es da ein gemeinsames Interesse und somit ein Miteinander gibt), dann war ich in den Initiativen aktiv die das Internet mit aufgebaut haben, dann war ich auf Reisen in Fernost und Afrika (allein mit dem Rucksack), dann hab ich mich viel mit Mystik und Religion beschäftigt, dann hab ich mich in der Geschäftswelt versucht und beim Karrieremachen, und noch ne menge andere Sachen die mir grad nicht einfallen.

Wenn ich mich mal direkt ausdrücken darf: So ein Käse!

Warum heißt es wohl Interessensgemeinschaft? Weil eine Gemeinschaft gleiche Interessen verfolgt. Als ob man das nur unter Drogenabhängigen hätte ... ein Miteinander kann man (notfalls) auch im Kloster finden.

Von welchen "Internet"-Gesellschaften redest du da? Der Ursprung lag ja im militärischen ARPA Net. Die juristische Anerkennung des heutigen Internet, erfolgte auch schon bereits 1992. Natürlich gab es bis dato noch nicht so viele Internetseiten wie heute, aber schon genug um es als ein ernstes Medium zu betrachten.

Ich weiss nicht wer davon nun genau gelernter Psychologe war, oder vielmehr Psychotherapeut, sonstiger Therapeut, Soziologe, Pädagoge oder sowas aus dem Bereich - jedenfalls mehrere dutzend davon.
Und meistens lief es auf stundenlange Vorträge hinaus, dahingehend, wie böse und minderwertig "die Männer" doch grundsätzlich sind, und dass jedenfalls alles, was irgendwie mit Sinnlichkeit und Nähe zu tun haben könnte, auf jeden Fall frauenfeindlich ist.

Überwiegend Damen? Die meisten Thesen von Freud wurden übrigens inzwischen widerlegt. Bei ihm lief ja sehr viel auf der sexuellen Schiene ab.
 
Ja gewiss - wenn man so allgemein fragt, oder die sog. "Bedürfnispyramide" anschaut, dann wird das so dargestellt. Aber wenn man konkret den Wunsch hat, eben dieses "Grundbedürfnis" zu erfüllen, dann kriegt man stattdessen gesagt, dass das nicht statthaft ist und man vielmehr zusehen soll dass man allein klarkommt.

Warum das empfohlen wird, hatte ich ja bereits geschrieben. Vielleicht handelt es sich ja eher um eine Empfehlung, als um ein Verbot.

Na, aber "körperliche Anziehung" ist doch wirklich inakzeptabel und reduziert das Gegenüber auf ein Sexobjekt.

Partnerschaft und körperliche Anziehung schließen sich meiner Meinung nach nicht aus, wobei es bestimmt auch anders geht - sprich Beziehung ohne Sex und Sex ohne Beziehung.
Hier sollte man sich dann aber auch fragen wie ehrlich die Partner zu sich sind. Solange beide die gleiche Sache wollen, fehlen Kläger und Richter. Eine fehlende Ehrlichkeit hätte dann aber nur wenig mit "körperlicher Anziehung" als Problem zu tun. Ansonsten sehe ich "körperliche Anziehung" als eine Art biologische Selektion zur optimierten Reproduktion.

Wie gesagt, nur meine Meinung und keine Tatsache.

Beste Grüße
Sebastian
 
Ich kenne ein Ehepaar und das, so darf ich behaupten sehr gut.
Die beiden haben beschlossen ihre Ehe mit Fremdgehen aufzupeppen.
Abends erzählen sie sich ihre Erlebnisse, - gar nicht selten in Anwesenheit ihrer beiden 9-und 14-jährigen Söhne. Was ich an und für sich schon für penetrant halte.
Nun zu den Folgeschäden oder sogenannten Kollateralschäden.
Würden sie ihr Tun der jeweiligen Partnerin oder dem jeweiligen Partner auch darlegen, also nicht auf totale Verliebtheit spielen, dann würde ich darin eine, gerade noch „akzeptable Lösung“ sehn.

Was die beiden aber tun ist einfach Betrug. Sie spielen der/dem jeweiligen Partner/in grenzenlose Verliebtheit vor. Und die Folgen sind für die "Gelinkten" unabsehbar.
Die beiden genießen alle Annehmlichkeiten der jeweils anderen, leider tatsächlich Verliebten.
Und über ihre hinterhältigen Fallen amüsieren sie sich glänzend.

Tja, - das Leben ist nicht nur Wonne und Waschtrog.
lg martin
 
Hallo Sebastian!

Auf so eine Person wäre ich vermutlich ziemlich stinkig, wenn das Verhältnis so extrem unausgewogen ist.

Na also - und damit musst Du ja dann irgendwie umgehen. Und bei einem Arbeitsteam oder dgl. ist es oft nicht so, dass Du da einfach sagen kannst, keine Lust mehr, und gehen.

Dies sind Automatismen der verschiedenen Plattformen. Die Person wird nicht gezielt nach dir gesucht haben. Eher wird ein Programm das E-Mail Konto der Person durchforstet und sämtliche Kontakte automatisch angeschrieben haben.

Dann könnte man das ja aufklären, wenn ich schon extra eine Mail schreibe - und nicht nur verschämt schweigen und den Automatismus weiterlaufen lassen.

Was heißt schon einfach? Die Möglichkeiten sind das Resultat aus eigenem Willen und dem Widerstand anderer (Ursache und Wirkung).

Der Widerstand läßt sich durch Selbsterkenntnis minimieren. Denn da jeder Mensch individuell ist, wird sein Streben auch von einer einmaligen Art sein, die also nicht in Konkurrenz mit anderen tritt. Das ist jedenfalls das theoretische Ideal.

Was für einen Ratgeber erwartest du denn da? Diktatur für Dummies? Den Kommentar verstehe ich insgesamt nicht - alleine schon den Wunsch, die Gesellschaft von jemanden erzwingen zu wollen, finde ich sehr unsinngig. Ansonsten erkläre mir bitte wie du es meinst.

Ich weiss nicht was daran nicht zu verstehen wäre.
Du hast ja selber gesagt, Gemeinschaft sei ein "Grundbedürfnis". Daraus ergibt sich m.E. ganz logisch die Folgefrage, wie denn dieses "Grundbedürfnis" zu erfüllen wäre.
Dann sieht es aber so aus, dass man es gar nicht erfüllen darf, weil dazu müsste man ja in die Selbstbestimmung anderer Menschen eingreifen.

Man kann also nur dasitzen und warten, dass sich das Bedürfnis irgendwie irgendwann quasi "von selbst" erfüllt - denn alles andere hiesse ja, sich in das Leben andere Leute einzumischen.
Und das - also warten und hoffen dass es sich irgendwie "von selbst" erfüllt, das mache ich jetzt schon fast 35 Jahre lang erfolglos - das funktioniert also definitiv nicht.

Was ich erwarte, ist ganz einfach eine Erklärung, wie dieses Dilemma gelöst werden kann. Die scheint es aber nicht zu geben.

Mit dem, was du hier schreibst, erhalte ich eher einen anderen Eindruck.
Ohne es in irgendeiner Form negativ zu meinen:
Bisher würde ich dich als einen sehr selbstbewussten Menschen einschätzen. Du machst dir Gedanken über Mensch, Umwelt und soziale Gefüge.
Die Menschen/Gesellschaft an sich, vermute ich mal, empfindest du als sehr verbesserungswürdig, da die Mehrheit immer weniger Menschlichkeit zeigt, sondern in der Tendenz den Mensch als Konsumgut betrachten!?

Danke für das Feedback! Ja, oder schlimmer noch, sich selbst nur durch Konsum, durch "haben" definiert.
Allerdings sehe ich den Menschen nicht als "verbesserungswürdig", sondern -soweit ich es verstehe- als einen perfekten Entwurf der Schöpfung - und bin eher traurig über das viele vergeudete Potential, das nur genutzt wird um sich in Zwietracht und Mißtrauen zu zerreiben.

Weiterhin schätze ich mal, dass du dich gerne über "gehobene" vllt. auch philosophische Themen unterhältst!? Schuss ins Blaue: Sozialpolitik, Sinn des Lebens, Musik?
Vermutlich gibt es nur wenige, bis gar keine Menschen, die deine Leistungen/Fähigkeiten anerkennen!?
Was sich für mich nicht herauskristallisiert, ist die Frage nach der Intention in einer Unterhaltung. Simpler Meinungsaustausch, Informationen verstehen, vielleicht Überzeugungsarbeit leisten!? Genau in dieser Frage könnte auch ein Knackpunkt liegen :-/.

Verständigung, Begegnung, Erkenntnissuche.

Jeder Mensch steht auf seine ganz eigene Art im Leben, und macht dadurch auch seine ganz eigenen Erfahrungen und gelangt zu bestimmten Sichtweisen.
Ich finde es sehr lohnend, solche Sichtweisen auszutauschen - und zwar gerade nicht um eines Überzeugens willen (das würde der Idee der Vielfalt widersprechen) sondern zur Ergänzung, um den eigenen Blickwinkel zu erweitern und mehr Tiefe der Wahrnehmung zu gewinnen.
Nur würde das ein gewisses Vertrauen voraussetzen - dass man eben Erfahrungen und Erkenntnisse auszutauschen bereit ist (und nicht nur Argumente), und das ist offenbar kaum irgendwo gegeben.

Kann mir auch gut vorstellen, dass du nicht nur, aber überwiegend mit Frauen ins Gespräch kommst.

Nein, ganz im Gegenteil. Mit Frauen ist Verständigung extrem schwierig - man muss praktisch bei jedem Wort Angst haben dass sie ganz unvermittelt auszickt - das ist wie gehen auf extrem dünnem Eis, wo es schon so gut wie sicher ist dass man über kurz oder lang einbricht. Ich denke, es ist hundertmal einfacher, es vom Tellerwäscher zum Millionär zu bringen, als auch nur einen Tag lang die Ansprüche irgendeiner Frau zu erfüllen.

Die Kreise, mit denen ich mich einigermaßen gut verständigen konnte, waren immer ausschliesslich Männer. Und auch beruflich hab ich nur mit Männern zusammengearbeitet - bzw. bei meinem ersten Projekt wo auch eine Frau beteiligt war, hat sich diese Frau gleich beim Management beschwert dass sie sich von meinem Dasein belästigt fühlt, und ich bin dann natürlich noch am selben Tag gefeuert worden.

Was ich mir dann aber auch eingestehen muss: Wovon sollen denn die Arbeiter leben, wenn nichts mehr verkauft werden kann, weil die Dinge so lange halten!?

Ja, das ist eben das was einem glauben gemacht wird: dass das "System" nur so funktionieren könne wie es ist - auf der Basis von ständigem Verschleiss und ständigem sog. "Wachstun". Aber: wovon sollen die Arbeiter leben, wenn erstmal alle Rohstoffe verbraucht sind?
Eigentlich ist die Frage doch: will man erstmal alles kaputtmachen und dann nach Alternativen schauen, oder will man gleich nach Alternativen schauen?

Früher hat interessiert, ob man genug Ernte generiert um den Winter zu überleben - und niemand hat gefragt wieviel Arbeit das ist. Heute interessiert, ob man genug (sinnlose) Arbeit generiert, und niemand fragt wieviel (Sinnvolles) dabei verbraucht und vergeudet wird.
Aber offenbar ist der heutige Mensch auch nicht mehr damit zufrieden, den Winter zu überleben - sondern er will mehr. Mehr als die anderen, meint das.

Wenn ich mich mal direkt ausdrücken darf: So ein Käse!

Warum heißt es wohl Interessensgemeinschaft? Weil eine Gemeinschaft gleiche Interessen verfolgt. Als ob man das nur unter Drogenabhängigen hätte

Na, wenn Du meinst. Vielleicht möchtest Du ja mal Aldous Huxley lesen oder Christian Rätsch, und Deine Vorstellung von dem Begriff "Droge" etwas differenzieren.
Für mich wars jedenfalls das beste an Gemeinschaftsgefühl was ich je erlebt hab - und es sind halt ausschliesslich Männer, die sich für Drogen interessieren.

... ein Miteinander kann man (notfalls) auch im Kloster finden.

Ja, aber da muss man ständig kriechen (vor Gott, vor den Äbten, usw.) darf keinen Spass haben, nichts geniessen, keine Musik hören, keinen Alkohol trinken, und überhaupt...

Von welchen "Internet"-Gesellschaften redest du da? Der Ursprung lag ja im militärischen ARPA Net. Die juristische Anerkennung des heutigen Internet, erfolgte auch schon bereits 1992.

Von den Projekten, die sich zwischen 1986 und 1990 etabliert haben, und die Zugänge auch für Menschen ausserhalb der universitären Elite ermöglichen wollten.

lieben Gruß
 
Hallo Sovio,

die Lösung auf dein "Problem" habe ich, wie schon gesagt, nicht.

Vielleicht kannst du es ja aber mit generellen Mitteln auch alleine lösen? Eventuell versuchen eine neue Position einzunehmen und die Dinge mit etwas Abstand zu betrachten!? Manchmal sieht man ja den Wald vor lautern Bäumen nicht.

Auf der Welt gibt es soooo viele Menschen! Da halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass nicht irgendwo jemand sein könnte, der nicht ähnliche, oder gar gleiche Interessen hat oder Gedanken pflegt.

"Auf jeden Topf passt ein Deckel" lässt sich zwar leicht sagen, aber das Problem ist meiner Meinung nach eher das Finden, als das Existieren an sich.

Natürlich ist das Leben nicht immer so, wie man es gerne hätte. Den Leuten, die auch mit "Nichts" zufrieden sind, gilt meine absolute Bewunderung. Ich glaube prinzipiell an das, was ich bisher geschrieben habe. Dies heißt aber nicht, dass ich immer zufrieden bin. Aber eine gesunde entspannte Einstellung könnte dabei helfen, die schlimmen Sachen, über die man sich sonst aufregt, weniger aufreibend zu empfinden.

Gute Laune wirkt nicht nur positiv auf einen selbst, sondern ebenso auf das Umfeld.
Bis ich den Dreh für mich raus habe, werde ich mir aber auch weiterhin erlauben schlechte Laune zu haben und nicht jeden Menschen toll zu finden. Jeden zu mögen, oder zu jedem Kontakt pflegen, würde mich persönlich auch absolut überfordern. Ich bin nun mal als Mensch geboren und werde auch als Mensch sterben.

Na, wenn Du meinst. Vielleicht möchtest Du ja mal Aldous Huxley lesen oder Christian Rätsch, und Deine Vorstellung von dem Begriff "Droge" etwas differenzieren.

Vielleicht mal Christian Rätsch. Er scheint zumindest noch aktuell zu sein.
Drogen sind für mich süchtig machende Stoffe/Rauschmittel die viel kaputt machen können, sowohl Körper als auch Geist.
Den Einsatz von "Drogen" (siehe Christian Rätsch) im Schamanismus finde ich zwar interessant, gehe aber davon aus, dass mehr Schamanen eine Trommel benutzen um in einen Trancezustand zu gelangen, anstatt stimulierender Rauschmittel. Soweit ich weiß werden die Leute bei einigen Ritualen auch von "nüchternen" Menschen beaufsichtigt, weil Halluzinogene in selbstmörderischen Situationen enden können.

Da ich gelegentlich auch etwas alkoholisches zu mir nehme, werde ich mich auch nicht von einem gewissen Konsum freisprechen können ;-).

Vielleicht kommst du ja irgendwann selbst auf eine Lösung.

Beste Grüße
Sebastian
 
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Vielleicht mal Christian Rätsch. Er scheint zumindest noch aktuell zu sein.
Drogen sind für mich süchtig machende Stoffe/Rauschmittel die viel kaputt machen können, sowohl Körper als auch Geist.
Den Einsatz von "Drogen" (siehe Christian Rätsch) im Schamanismus finde ich zwar interessant, gehe aber davon aus, dass mehr Schamanen eine Trommel benutzen um in einen Trancezustand zu gelangen, anstatt stimulierender Rauschmittel. Soweit ich weiß werden die Leute bei einigen Ritualen auch von "nüchternen" Menschen beaufsichtigt, weil Halluzinogene in selbstmörderischen Situationen enden können.

Lass es locker angehen. Niemand braucht sich für diese Dinge interessieren; ich finde nur, bevor man urteilt, sollte man wissen.

Vielleicht kommst du ja irgendwann selbst auf eine Lösung.

Ja, das hab ich vor 30 Jahren mal gehofft. Naja, was solls...
 
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