Liebe Michi
Danke für deine PN. Es ist wirklich ein schöner und beruhigender Text. Im Moment bin ich immer noch sehr aufgewühlt mit alldem, was mich umgibt. Wir haben auch eine furchtbare Stimmung bei uns im Ambulatorium. Irgendwie wird auch so doof getrauert. Es ist so hirarchisch. Das obere Kader für sich, das mittlere und untere für sich und die anderen wieder separat. Wie man sieht, kommt niemand richtig klar damit.
Dass du schon seit 8 Jahren trocken bist und keinen Alkohol mehr zu dir nimmst finde ich eine Riesenleistung. Da kann ich vor dir nur den Hut heben und dir dazu gratulieren. Ich kann mir vorstellen und ich weiss auch aus der beruflichen Erfahrung, wie schwer es ist, vom Alkohol loszukommen. Zumal Alkohol ein legales Suchtmittel ist und zu jeder Gelegenheit angeboten wird. Ich habe ebenfalls Respekt vor dem Alkohol. Es gab eine Zeit, als ich jünger war, da habe ich fast jeden Tag 1 bis 2 Glas Wein getrunken, bis ich mir sagen muss, so geht das nicht, es soll ein Genussmittel bleiben. Nun trinke ich während der Woche nichts und genehmige mir dann dafür am Wochenende zum Essen jeweils 1 bis 2 Glas Rotwein. So stimmt es auch für mich. Was das Rauchen betrifft, war ich bis vor 2 Jahren eine völlige Suchtraucherin. Ich rauchte täglich 1 Päckchen und wenn ich noch Wein dazutrank oder an einem Fest war, kam ich schon auf 2 Päckchen. Nach sicher 12 bis 15 Rauchstoppversuchen schaffte ich es im Juni vor 2 Jahren. Ich habe es diesmal mit Nikotinkaugummis geschafft. Aber ich sage dir, ich würde sofort wieder anfangen mit Rauchen. Ich denke täglich daran und ich habe täglich Situationen, wo ich enttäuscht bin, dass ich mir keine anzünden kann. Ich finde, ich habe noch nie soviel ans Rauchen gedacht, wie jetzt, seit ich nicht mehr rauche. Dann kommt bei mir auch noch die Schokolade. Auch Sucht. Leider nehme ich dann aber auch zu davon. Schrecklich. Ich habe schon allen verkündet, mit 60 fange ich dann wieder mit Rauchen an. So halte ich es im Moment durch und beginne nicht schon jetzt. Liebe Michi, ich denke die Rauchsucht ist das kleinere Uebel als der Alkohol. Alkohol verändert auch die Persönlichkeit, das soziale Verhalten und oft auch das berufliche Umfeld usw. was Nikotin nicht macht. Von dem her würde ich mir den Stress mit dem Rauchen gar nicht machen.
Du hast mich auch gefragt, wie ich dies mache, mein Bagage abzustellen und ein Problem nach dem anderen anzusehen. Wie du es machen sollst, wenn es zuviele auf einmal sind. Ich bin vielleicht auch eine Meisterin im Verdrängen, was auch nicht immer gut ist. Aber ich nehme mir das Problem heraus, das quasi am lautesten schreit, also das mich im Moment am meisten beschäftigt. Die anderen Probleme sperre ich in meinen sogenannten "Kasten". Und dann beschäftige ich mich lediglich mit dem einen Problem bis es nicht mehr so wichtig ist. Ich weiss, es ist manchmal schwierig, wenn zuviele auf einmal sind. Unseren Patienten sagen wir auch oft, pick dir ein Problem raus und geh mit ihm in den "Garten" und anderen lass zurück. Der Garten ist sinnbildlich für einen ruhigen Ort, wo es ist wohl ist und dort kannst du dich mit deinem Hauptproblem beschäftigen. Die anderen können warten. Schau, ich versuche es oft so zu machen, es gelingt mir auch nicht immer.
Liebe Michi, ich hoffe, ich habe dich nicht allzu stark verwirrt.
Ich muss jetzt weiter, meine jüngere Tochter hustet schon seit Tagen wir verrückt und fühlt sich nicht wohl. Ich gehe jetzt zum Arzt mit ihr.
Bei uns regnet es wie aus Kübeln.
Ich wünsche dir einen schönen Nachmittag.
Liebe Grüsse
pandora
Danke für deine PN. Es ist wirklich ein schöner und beruhigender Text. Im Moment bin ich immer noch sehr aufgewühlt mit alldem, was mich umgibt. Wir haben auch eine furchtbare Stimmung bei uns im Ambulatorium. Irgendwie wird auch so doof getrauert. Es ist so hirarchisch. Das obere Kader für sich, das mittlere und untere für sich und die anderen wieder separat. Wie man sieht, kommt niemand richtig klar damit.
Dass du schon seit 8 Jahren trocken bist und keinen Alkohol mehr zu dir nimmst finde ich eine Riesenleistung. Da kann ich vor dir nur den Hut heben und dir dazu gratulieren. Ich kann mir vorstellen und ich weiss auch aus der beruflichen Erfahrung, wie schwer es ist, vom Alkohol loszukommen. Zumal Alkohol ein legales Suchtmittel ist und zu jeder Gelegenheit angeboten wird. Ich habe ebenfalls Respekt vor dem Alkohol. Es gab eine Zeit, als ich jünger war, da habe ich fast jeden Tag 1 bis 2 Glas Wein getrunken, bis ich mir sagen muss, so geht das nicht, es soll ein Genussmittel bleiben. Nun trinke ich während der Woche nichts und genehmige mir dann dafür am Wochenende zum Essen jeweils 1 bis 2 Glas Rotwein. So stimmt es auch für mich. Was das Rauchen betrifft, war ich bis vor 2 Jahren eine völlige Suchtraucherin. Ich rauchte täglich 1 Päckchen und wenn ich noch Wein dazutrank oder an einem Fest war, kam ich schon auf 2 Päckchen. Nach sicher 12 bis 15 Rauchstoppversuchen schaffte ich es im Juni vor 2 Jahren. Ich habe es diesmal mit Nikotinkaugummis geschafft. Aber ich sage dir, ich würde sofort wieder anfangen mit Rauchen. Ich denke täglich daran und ich habe täglich Situationen, wo ich enttäuscht bin, dass ich mir keine anzünden kann. Ich finde, ich habe noch nie soviel ans Rauchen gedacht, wie jetzt, seit ich nicht mehr rauche. Dann kommt bei mir auch noch die Schokolade. Auch Sucht. Leider nehme ich dann aber auch zu davon. Schrecklich. Ich habe schon allen verkündet, mit 60 fange ich dann wieder mit Rauchen an. So halte ich es im Moment durch und beginne nicht schon jetzt. Liebe Michi, ich denke die Rauchsucht ist das kleinere Uebel als der Alkohol. Alkohol verändert auch die Persönlichkeit, das soziale Verhalten und oft auch das berufliche Umfeld usw. was Nikotin nicht macht. Von dem her würde ich mir den Stress mit dem Rauchen gar nicht machen.
Du hast mich auch gefragt, wie ich dies mache, mein Bagage abzustellen und ein Problem nach dem anderen anzusehen. Wie du es machen sollst, wenn es zuviele auf einmal sind. Ich bin vielleicht auch eine Meisterin im Verdrängen, was auch nicht immer gut ist. Aber ich nehme mir das Problem heraus, das quasi am lautesten schreit, also das mich im Moment am meisten beschäftigt. Die anderen Probleme sperre ich in meinen sogenannten "Kasten". Und dann beschäftige ich mich lediglich mit dem einen Problem bis es nicht mehr so wichtig ist. Ich weiss, es ist manchmal schwierig, wenn zuviele auf einmal sind. Unseren Patienten sagen wir auch oft, pick dir ein Problem raus und geh mit ihm in den "Garten" und anderen lass zurück. Der Garten ist sinnbildlich für einen ruhigen Ort, wo es ist wohl ist und dort kannst du dich mit deinem Hauptproblem beschäftigen. Die anderen können warten. Schau, ich versuche es oft so zu machen, es gelingt mir auch nicht immer.
Liebe Michi, ich hoffe, ich habe dich nicht allzu stark verwirrt.
Ich muss jetzt weiter, meine jüngere Tochter hustet schon seit Tagen wir verrückt und fühlt sich nicht wohl. Ich gehe jetzt zum Arzt mit ihr.
Bei uns regnet es wie aus Kübeln.
Ich wünsche dir einen schönen Nachmittag.
Liebe Grüsse
pandora