Marie_A schrieb:
nur, ich frag mich halt, heute ist das mode, dass frauen immer älter ihre kinder bekommen wollen, wo ist da denn die vernunft und der gedanken ans kind. und wo ist die grenze.
ausserdem halte ich viele partnerschaften für labil, man muss dran denken, dass sehr viel geschieden wird und dann bleibt eventuel ne ältere frau alleine mit dem kind ... und daran muss man doch auch denken.
als 'mode' würde ich es nicht bezeichnen - eher als eine erscheinung unserer zeit und ein spiegel des verhältnisses männer-frauen untereinander, gerade in der generation um die 40. da kommen viele faktoren zusammen: wir sind die erste kindergeneration der emanzipierten frauen. wir mädchen haben von unseren gefrusteten müttern einen leitsatz mitbekommen: mach dich nicht abhängig, so wie ich, verwirkliche dich, verdiene dein eigenes geld.
folge: wenn man sich anschaut, welcher ausbildungsgrad statistisch in unserer republik die wenigsten kinder bekommt, sind das die akademikerinnen, also die bestausgebildetsten frauen. problem 1 - der zeitfaktor. bis man sich beruflich etabliert hat, ist man mindestens anfang dreissig bis mitte dreissig.
problem 2: frauen, die wirtschaftlich unabhängig sind, können selbst bestimmen und einfordern. das tun viele auch. sind selbstbewusst und können sich theoretisch gesehen das für sie optimale männliche pendant suchen und müssen nicht in unerfüllten beziehungen verharren. problem 3: d.h. beziehungen werden instabil, man weiss nicht - gibt' es noch etwas 'besseres'? man hat angst davor, alleine zu sein und zu bleiben und bindet sich manchmal viel zu schnell, ohne genug geprüft zu haben, ob der andere auch passt.
problem4: plötzlich sind auch die männer gefordert, weil biertrinken auf der couch in jogginghose, männerschweiss und waschbärbauch nicht mehr ins beutschema der powerfrau unserer zeit passen. nur - die männer spielen da nicht mit. denn - männer können partnerwahlmässig ausweichen: auf jüngere frauen, die (noch) nicht selbstbewusstseinsmässig fest im sattel sitzen, oder nach osteuropa oder asien - denn - da sind die kerle noch schlimmer drauf;-). somit können sie wieder helden sein.
die sind bestenfalls verunsichert durch soviel frauenpower und fühlen, dass ihre 'natürliche' überlegenheit als ernährer und versorger und somit auch viele dadurch in jahrhundertelanger vorteile des mann-seins nicht mehr anerkannt werden. mein lebenspartner, der 41j. ist, hat mir mal gesteckt, dass es ihm peinlich wäre, mir in eine andere stadt nachzuziehen, würde ich dorthin beruflicher hinversetzt, er würde sich als mann dabei minderwertig vorkommen, da die frau immer dem mann folge, so sei die biologische ordnung gewährleistet.
in einer zeitschrift habe ich gelesen, dass männer meist ausbildungsmässig nach 'unten' heiraten, also der chef die sekretärin, während frauen einen mindest gleichsituierten partner wollen, also die kombination marketingleiterin und busfahrer sei eher unwahrscheinlich. insofern gäbe es zwar statistisch einen männerüberschuss, real aber zu wenig passende männer für die zeitgeistige frau von heute.
einen anderen artikel, in einer großen frauenzeitschrift veröffentlicht, fand ich ebenfalls sehr gut: >Viele Frauen wissen, dass sie ein Kind wollen. Aber was, wenn der Partner nicht mitzieht? Immer mehr Männer zögern, bis es zu spät ist, oder wollen von Anfang an nicht Vater werden<
das spiegelt meinen erfahrungwert wieder, diejenigen, die sich fortpflanzen wollen, fliehen spätestens dann aus ihren beziehungen - meist in die nächste , wenn ein beitrag zur familienarbeit von ihnen eingefordert wird, oder haben von vorneherein nicht das nötige verantwortungsbewusstsein um kinder zu zeugen.
schade, eigentlich.
grüße,
pisces