Angst vor dem Tod und dem Leben danach

darf ich noch fragen, wie alt die tochter damals war?? mein sohn sagte auch mal, die oma (mutter von meinem mann) wäre da gewesen. sie hätte ihn besucht in der nacht. später hat ers wieder abgestritten.

das mit dem HUT ist aber echt ein beweis. mich hätte es vom sessel gekippt..

lg
 
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Liebe Abendsonne!

Meine Jüngste war damals 4, also konnte sich schon ganz gut verständlich machen. Ich erinnere mich gut an ihr ratloses Gesicht, als sie mir erzählte, was Opa gesagt hatte.

Ich denke, dass Kinder da noch viel aufnahmefähiger sind als Erwachsene, weil der Verstand nicht gleich alles wegfiltert.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
mein sohn war auch vier. es heißt ja eben, bis zu etwa diesem alter können sie erscheinungen noch wahr nehmen. dann verliert sich das.
lg
 
Ich glaub das auch, dass das das "ideale" Alter ist für diese Dinge. Sind sie kleiner, können sie sich schwer verständlich machen, sind sie größer, zählt schon "es kann nicht sein, was nicht sein darf."

Meine Älteste (jetzt wirds offtopic) hatte mir auch in dem Alter was Nettes geschildert. Sie plauderte so munter vor sich hin und ich passte gar nicht so auf (sie war eine Plaudertasche).

Dann wurde ich plötzlich stutzig: Sie erzählte, Mama, da war ich mal in einem dunklen Tunnel. Und ich bin rückwärts runtergefallen, wollte mich festhalten, aber das ging nicht, obwohl der Tunnel so eng war.

Und dann war ich rausgefallen aus dem Tunnel und alles war hell und ich war auf der Welt.:)

War auch so in dem Kleinkindalter, wo sie (vielleicht) noch eine Erinnerung haben.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
hallo leute :)

also ich finde eure texte wirklich gut und es fühlt sich positiv an, wenn man sich mit anderen menschen ernsthaft unterhalten kann, ohne dass man gleich abgestempelt wird. die geschichte mit dem roten hut finde ich übrigens großartig! :) ähnlich dinge sind mir auch schon passiert und wenn ihr wollt, kann ich euch da drüber berichten?

an abendsonne: wenn du zeit und lust dazu hast, dann kannst du das buch ja mal raufholen. mich würde dass schon sehr interessieren aber wenn nicht, dann ist das auch okay für mich.

an reinfriede: die sachen mit kübler-ross und moody sind mir auch alle bekannt. ich habe mich bereits mit einigen guten psychologen/pfarrer usw. auseinandergesetzt. für mich gibt das alles einen sinn. kübler-ross' sterbephasen treffen für mich wiedermal zu (auf reinfriede's geschichte bezogen) die letzte phase ist das akzeptieren des todes. im endeffekt ist man doch nur deswegen so ruhig, zufrieden oder halt "gleichgültig" weil man es akzeptieren WÜRDE wenn man jetzt gehen WÜRDE. (für mich spielt dass eigentlich gar keine rolle auf welche art und weise man stirbt) bei krebs (wenn man sicher weis, dass man sterben muss) durchläuft man die phasen eben langsamer und jmd. der sich selbst das leben nehmen möchte, durchläuft auch die phasen aber halt schneller?
was denkt ihr?

liebe grüße
athene
 
also ich finde eure texte wirklich gut und es fühlt sich positiv an, wenn man sich mit anderen menschen ernsthaft unterhalten kann, ohne dass man gleich abgestempelt wird. die geschichte mit dem roten hut finde ich übrigens großartig! :) ähnlich dinge sind mir auch schon passiert und wenn ihr wollt, kann ich euch da drüber berichten?

Liebe Athene!

Gerne, bitte berichte! :)

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo Leute,

das Thema ruht ja jetzt schon eine ganze Weile. Ich dachte, ich gebe "meinen Senf" aber trotzdem noch dazu. Ich habe hier nicht alles gesamthaft gelesen, mir aber einen gewissen Überblick verschafft.

Ich hatte noch keine Nahtoderfahrungen, wohl aber schon Panikattacken, die jedoch nicht unbedingt Leben und / oder Tod betrafen.
Wie athene hatte ich, vorwiegend als Kind, Angstzustände, was den Tod betraf, habe auch jetzt noch kein gutes Gefühl bei diesem Thema und bin mit ihm, obwohl ich schon an so vielen Gräbern von Eltern und Geschwistern gestanden bin, damit noch immer nicht im Reinen. Diese Angst ist mir allerdings damals von Erwachsenen eingeflößt worden, aber sicher nicht in böser Absicht. Ich war Zeuge, wie sich meine Oma einmal mit einer Freundin über deren Erfahrungen mit dem Sterben bzw. Beinahsterben unterhalten hat. Jene Freundin lag wohl schon im Sterbezimmer im Krankenhaus, als irgendjemand irgendwann bemerkte, dass sie gar nicht sterben wollte und würde und sie wurde über kurz oder lang wieder in ein normales Krankenzimmer gekarrt.
Das hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen bzw. einen regelrechten Schock ausgelöst. Der Gedanke, dass man diese Freundin, sie war eine liebe Frau, die schon fast zur Familie gehörte, in diesem Zustand beinahe begraben hätte, lies mich nicht mehr los. So stellte es sich mir auf jeden Fall damals als Kind dar und meine Nächte waren fortan von Gedanken an einen engen Sarg und von "Scheintod" begleitet, so dass ich damals schon beschloss, man solle mich, wenn es dann so weit wäre, verbrennen.

Was athenes Wahrnehmungen betrifft, dass sie Schatten sieht oder spürt, wie sie jemand berührt, das mag vielleicht ab und zu dieser Wachschlaf sein, dem man gerne in Zeiten der Erschöpfung oder Anspannung ausgeliefert ist. Ich hatte das bis heute ungefähr vier Mal in meinem Leben. Bei mir war das keine angenehme Erfahrung, weil ich mich hilflos und ausgeliefert fühlte. Ich war voller Angst und allein der Gedanke, dass mein Mann neben mir in tiefem Schlaf lag - aber ich konnte ihn nicht verständigen, weil ich wie gelähmt war - , ließ mich diese Attacken wohl überwinden. Wie ich jedoch schon sagte: Es könnte sein, dass athene ähnliches erfahren hat...

Ich bin gewiss eine der Ältesten hier und man sollte meinen - so hat es ja, glaube ich, auch jemand beschrieben - , dass man dann abgeklärter und ruhiger wird. Aber das ist bei mir ganz und gar nicht so. Ich denke, es hängt damit zusammen, wie gerne man lebt oder ob man stets auf der Suche ist oder ob man angekommen ist oder was man noch alles vor hat usw. usf. Nun bin ich gewiss kein Mensch stetiger Aktivitäten, nein, aber auch kein lahmer, passiver oder gar phlegmatischer Geist. Ich lebe halt gerne, trotz allem, was im Alter vermehrt auftritt, vorwiegend in gesundheitlicher Hinsicht.
Ich bepflanze und pflege das Grab, das meine Eltern und Geschwister aufgenommen hat, zu jeder Jahreszeit, ich halte Zwiesprache mit ihnen, wenn mir danach ist, aber - nein, ich bin noch nicht so weit...

Ich habe schon von anderen - dazu gehören jedoch auch Menschen mit einem weitaus höheren Horizont, als es der meine ist - gehört, dass man sich nicht zwanghaft mit dem Thema Tod auseinandersetzen soll und muss. Er kommt - ganz klar - und er lässt keinen aus, wie man jeden Tag immer wieder hört. Berühmtheiten und vermögende Leut', keiner kommt ihm aus. Keiner weiß, oder besser, weiß genau, wie seine letzte Stunde sein mag. Es wird auf nichts Rücksicht genommen, der Tod fragt nicht, ob du bei Bewusstsein oder lieber umnebelt sein magst, wenn es so weit ist, er kommt.
Ich denke oft an meine Mutter, die sich stets wünschte, sie möge ihren Verstand bis zur letzten Stunde behalten und nicht vielleicht schon vorher dement sein oder siech dahinvegetieren. Ihr Wunsch ist in Erfüllung gegangen, aber ich frage mich zur heutigen Stunde, wenn ich daran zurück denke, wie schwer und wie langsam sie gestorben ist, was wohl besser ist...

Interessant finde ich, wie heutzutage bei den Kleinen in den unteren Schulklassen mit diesem Thema teilweise im Unterricht umgegangen wird. Sie halten regelrechte workshops ab, besuchen Friedhöfe und schreiben Referate. Ist das gut? Was bewirkt es? Hilft es die Angst in Grenzen zu halten?
Ich weiß es schlichtweg nicht.

Viele Grüße -
emmelinda

 
Liebe Emmalinda!

Hallo Leute,


Das hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen bzw. einen regelrechten Schock ausgelöst. Der Gedanke, dass man diese Freundin, sie war eine liebe Frau, die schon fast zur Familie gehörte, in diesem Zustand beinahe begraben hätte, lies mich nicht mehr los. So stellte es sich mir auf jeden Fall damals als Kind dar und meine Nächte waren fortan von Gedanken an einen engen Sarg und von "Scheintod" begleitet, so dass ich damals schon beschloss, man solle mich, wenn es dann so weit wäre, verbrennen.

Ich kann das gut verstehen. Ich möchte, genau aus diesem Grund, auch später mal verbrannt werden, sicher ist sicher.:cool: Mir schwirren heute noch die Geschichten im Kopf herum (ich hab das mal in einem Buch gelesen) über Klopfzeichen aus dem Sarg beim Begräbnis. DAS ist für mich auch ein Gespenst, das mich begleitet, obwohl das logisch gesehen heutzutage sehr schwer möglich ist. Stirbt man im Spital, was heute eher üblich ist, wird man meistens obduziert, damit ist man sicher tot. Aber ich möchte da auch eher auf Nummer sicher gehen.

Ich bin gewiss eine der Ältesten hier und man sollte meinen - so hat es ja, glaube ich, auch jemand beschrieben - , dass man dann abgeklärter und ruhiger wird. Aber das ist bei mir ganz und gar nicht so. Ich denke, es hängt damit zusammen, wie gerne man lebt oder ob man stets auf der Suche ist oder ob man angekommen ist oder was man noch alles vor hat usw. usf. Nun bin ich gewiss kein Mensch stetiger Aktivitäten, nein, aber auch kein lahmer, passiver oder gar phlegmatischer Geist. Ich lebe halt gerne, trotz allem, was im Alter vermehrt auftritt, vorwiegend in gesundheitlicher Hinsicht.

Ich weiss nicht, vielleicht habe ich eine zu romantische Vorstellung davon. Abgesehen von den Fällen, wo man wirklich einfach zu früh aus dem Leben gerissen wird, stelle ich mir das so vor, dass man - wenn es soweit ist - auch gehen möchte.

Ich habe das bei einigen Verwandten erlebt, die eines natürlichen Todes gestorben sind. Die Vorzeichen waren oft schon Monate vorher da, besonders wenn man sich mit ihnen unterhalten hat. Da hatte ich so oft das Gefühl, dass sie mit einem Bein nicht mehr da sind. Sie waren oft so abwesend, haben durch mich durchgeschaut, interessierten sich nicht mehr so für die Vorgänge um sie herum.

Und ich glaube, unter den Umständen, dass man relativ alt stirbt, spürt man das auch schon vorher, dass man sich nun auf die letzte Reise begeben wird. Und man will das, weil man müde ist, weil man keine Kraft mehr hat zu leben und weil man spürt, dass man jetzt schlafen möchte.

Ich möchte später, wenn mir das vergönnt ist, alt zu sterben, so sterben, dass ich das Gefühl habe, wie ein Kind den ganzen Tag draußen herumgetollt zu haben und nun so richtig müde zu sein. Das Gefühl, alles, was mir wichtig war, habe ich erlebt und nun bin ich rechtschaffen müde und es ist gut so.

Wenn die Kraft und die Lebensfreude weniger wird, wenn es anstregend wird, dass man lebt, dann kann ich mir gut vorstellen, dass man auch irgendwann genug hat vom Leben.

Immer unter der Voraussetzung, dass man vorher lange genug und ausgiebig leben durfte.


Interessant finde ich, wie heutzutage bei den Kleinen in den unteren Schulklassen mit diesem Thema teilweise im Unterricht umgegangen wird. Sie halten regelrechte workshops ab, besuchen Friedhöfe und schreiben Referate. Ist das gut? Was bewirkt es? Hilft es die Angst in Grenzen zu halten?
Ich weiß es schlichtweg nicht.


Ich kenne das so nicht, keines meiner Kinder hatte das im Unterricht. Allerdings sind wir daheim eben aufgrund damaliger Todesfälle offen mit dem Thema umgegangen, wir hatten auch kindgerechte Bücher zu dem Thema.

Angst zu sterben hätte ich nur, wenn ich hier noch unerledigte Dinge hätte, ungelöste Knöpfe, mit Dingen nicht im Reinen wäre. Ich hatte früher immer Angst davor, dass ich sterbe, bevor meine Kinder erwachsen wären, das war mein dunkler Geist, der mich oft beschattete. Aber wahrscheinlich deshalb, weil genau das bei meinen Vorfahren passiert ist und diese tragische Erinnerung doch oft lange weiterlebt.

Ich hatte aus diesem Grund alle möglichen Versicherungen abgeschlossen, meinen letzten Willen früh verfasst nur um sicherzustellen, dass meine Kinder ganz sicher und ganz gut und doppelt versorgt sein würden, falls ich früher gehen muss.

Es ist sicher ein Glück, wenn man alt werden darf und dann gehen darf, wenn man selbst möchte.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hi,

als ich mit der Nachricht konfrontiert wurde, einen bösartigen Knochentumor zu haben, brach für mich eine Welt zusammen. Auf meine Nachfragen hin, wie es denn nun weitergehen würde mit mir, drucksten die Ärzte nur herum.

Ich war damals Anfang zwanzig, meine Tochter war ein Jahr alt, mein Mann befand sich gerade in einer Zusatzausbildung.

Eine Woche lang wußte ich nicht, was nun werden würde. Es wurde eine Biopsie gemacht und noch etliche andere Untersuchungen vorgenommen. Ich lag, weit weg von zu Hause, in einem Knochenkrebszentrum.

Ich hatte nicht viel Zeit zum Nachdenken, was ganz gut so war. Aber ich kann noch heute die große Angst spüren, die mich jede Sekunde begleitete. Du wirst morgens verwirrt in einer fremden Umgebung wach und dann ist sie wieder da, diese Angst vor dem Sterben.

Aber dann stellte sich heraus, daß der Tumor sehr gut entfernt werden konnte und noch keinerlei Metastasen gebildet hatte. Auch meine Lunge war frei davon.

Ich wurde wieder gesund. Bis auf einige Behinderungen, die zurückblieben, geht es mir heute gut. Aber die Angst, daß wieder etwas sein könnte, begleitet mich. Vor jeder Krebsvorsorge, vor jeder Nachsorgeuntersuchung verbringe ich schlaflose Nächte.

Ich habe Angst vor dem Sterben und vor dem Siechtum, das damit verbunden sein kann.

Aber ich habe keine Angst vor dem Tod.

Ich komme aus einer urkatholischen Gegend, in der Leben und Tod eng miteinander verbunden sind. Es ist Normalität. Auch in der heutigen Zeit, in der über Sterben und Tod nur noch flüsternd gesprochen wird.

Als meine Mutter schwer an Krebs erkrankte, war es für uns sehr von Vorteil, ganz offen mit ihr über ihre Erkrankung sprechen zu können. Sie wußte, daß sie sterben würde.

Wir waren bei ihr, an ihrem Sterbebett, als sie ging. Wir haben fast zwei Tage bei ihr gewacht, bis es so weit war.

Zuerst war meine Mutter noch wach. Sie stand zwar unter dem Einfluß des Morphiums, doch sie war ganz klar. Wir erzählten von früher, weinten, lachten oder waren einfach nur da.

Als meine Mutter schließlich starb, war es früher Morgen. Ich war eingeschlafen und wußte plötzlich, daß sich etwas verändert hatte. Ich wachte erschrocken auf, lief an ihr Bett und kam gerade noch zurecht für ihre letzten Atemzüge. Mein Mann, der neben mir gesessen hatte, war ebenfalls aufgesprungen. Mein Bruder streichelte ihr Gesicht und wir hielten ihre Hände als sie starb. Noch zwei, drei tief Atemzüge, dann starb sie.

Als es vorbei war, öffnete ich die Fenster ganz weit. Die Vögel zwitscherten und die Sonne kam nach einer langen Regennacht hervor. Als ich mich wieder umdrehte, hatte sich das Gesicht meiner Mutter sehr verändert. Ihr ausgezehrter, von der Krankheit gezeichneter Körper, lag noch da. Aber meine Mutter war fort. Sie hatte alles hinter sich gelassen und war still und leise gegangen.

Das war der Moment, in dem ich die Angst vor dem Tod verlor.

Ich finde es gut, wenn Kinder den natürlichen Umgang mit dem Sterben und dem Tod lernen. Natürlich sollte das altersgerecht geschehen.

Meine Tochter hatte mal ein Buch in der Schule dazu gelesen, das sie sehr beschäftigte. Wir haben viel über dieses Thema gesprochen. Leider weiß ich nicht mehr genau wie dieses Buch hieß. Es handelte jedenfalls von einem Jungen, dessen Bruder krank war und starb. Ich muß unsere Tochter mal fragen, wie es hieß - und ob sie es noch hat...
 
Liebe Clara!

Meine Tochter hatte mal ein Buch in der Schule dazu gelesen, das sie sehr beschäftigte. Wir haben viel über dieses Thema gesprochen. Leider weiß ich nicht mehr genau wie dieses Buch hieß. Es handelte jedenfalls von einem Jungen, dessen Bruder krank war und starb. Ich muß unsere Tochter mal fragen, wie es hieß - und ob sie es noch hat...

Könnte das von der Kübler-Ross sein, "die unsichtbaren Freunde"? Es war ein Kinderbuch, sehr einfühlsam und positiv erzählt.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Zerbreche mir hier schon die ganze Zeit den Schädel über den Titel. Muß meiner Tochter mal ´ne Mail schicken und fragen.
 
Hallo Reinfriede und Clara,

diese Art im Unterricht den Tod abzuhandeln, kannte ich auch nicht, als mein Sohn zur Schule ging. Aber meine "kleine" Enkelin hatte das seinerzeit - es ist sicher fünf oder sechs Jahre her - aus der Grundschule mit nach Hause gebracht. Ich war total baff und meine Schwiegertochter wusste auch nicht so recht, wie sie damit umgehen sollte. Schließlich hat man seine Kinder ja nur einmal in dem jeweiligen Alter und hat oft auch keine entsprechendenden Vergleichsmöglichkeiten. Bei der Großen wurde das Thema nie im Unterricht gestreift.

Nun, Clara, jetzt ist natürlich einiges klarer, was das Schenken der Lebenshilfebücher deiner Freunde und Bekannten betrifft. Ich denke, dass es mit deiner damaligen Erkrankung zusammenhängt, oder? Gut, nein, sehr gut, dass du die Krankheit überwunden hast! So etwas kommt einem gewiss wie ein Geschenk des Himmels vor.

Ähnlich wie du den Tod deiner Mutter erlebt hast, erging es mir und meiner Schwester mit unserer Mutter und mir mit meiner Schwiegermutter.
Mittelfristig hatte ich das Gefühl, dass ich die Angst und Beklemmung, die mit Sterben und Tod einhergeht, überwunden hatte. Aber wenn ich es recht bedenke, so ist alles noch da, aber es ist keine Panik. Vielleicht kommt das daher, dass ich diese Gedanken nicht mehr so nahe an mich heranlasse, aber auch weit davon entfernt bin, sie zu verdrängen. Es ist wie es ist und noch wollen wir leben und genießen!

Erst heute hab ich wieder bei äußerst angenehmen Wetter unser Grab mit Sommerblumen bepflanzt. Ich freue mich dann über mein Werk, wenn es vollbracht ist, und bin einfach zufrieden damit, dass ich das alles noch machen kann und darf :-)!

Noch einen schönen Spätnachmittag wünscht

emmelinda :-)
 
Liebe Emmalinda!

diese Art im Unterricht den Tod abzuhandeln, kannte ich auch nicht, als mein Sohn zur Schule ging. Aber meine "kleine" Enkelin hatte das seinerzeit - es ist sicher fünf oder sechs Jahre her - aus der Grundschule mit nach Hause gebracht. Ich war total baff und meine Schwiegertochter wusste auch nicht so recht, wie sie damit umgehen sollte. Schließlich hat man seine Kinder ja nur einmal in dem jeweiligen Alter und hat oft auch keine entsprechendenden Vergleichsmöglichkeiten. Bei der Großen wurde das Thema nie im Unterricht gestreift.

Ich würde das ehrlichgesagt auch nicht begrüßen, wenn das im Unterricht Thema wäre bei kleineren Kindern. Mir ist das persönliche Gespräch in der Familie dann, wenn es notwendig ist, da weit lieber.

Außerdem hätte ich da Angst, dass das in eine bestimmte religiöse Richtung ginge, die ich selbst nicht vertreten könnte.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo Emmelinda,

nein, das hat gar nichts mit meiner Erkrankung zu tun. Ich lese nur nicht gerne sog. Lebenshilfebücher. Das ist mir einfach zu langweilig.

Ich lese gerne Krimis, Thriller, Horror, Biographien, Autobiographien, Kunst- und Geschichtsbücher. Ich habe ein ganz, großes Wandregal übervoll mit Büchern. Ich bin eine leidenschaftliche Leserin. Doch Lebenshilfe mag ich einfach nicht lesen.

Ich lasse mich auch sehr ungern in Schubladen stecken, wie z. B. deine Bekannte geben dir bestimmte Bücher, was wollen sie dir damit sagen?!

Neulich hat mein Freund mir ein wirklich spannendes Buch über Polizeiarbeit geschenkt. Es heißt "Leichen sagen aus". Was soll mir das wohl sagen(davon einmal abgesehen, daß mein Mann sagt, ich hätte einen etwas morbiden Büchergeschmack)?

Das jetzt mal off toppic, weils eigentlich in den anderen Thread gehört.

Ja, damals war es wie ein Geschenk, daß ich wieder gesund werden durfte, da hast du recht liebe Emmelinda. Hatte ich doch viele Menschen im Krankenhaus neben mir kränker werden und sterben sehen. Aber damals war ich so jung. Ich nahm alles leichter an als heute z. B. Wenn ich heute krank werden würde, würde ich ganz anders damit umgehen und noch viel mehr Angst haben.

Aber ich habe viel gelernt und lebe heute viel dankbarer. Ich nehme alles nicht mehr als so selbstverständlich hin.

Ach ja, ein Lebenshilfebuch habe ich übrigens einmal von Anfang bis Ende gelesen(sogar mehr als einmal). Es hat mich schwer beeindruckt und auch geholfen. Es heißt "Mut und Gnade" und ist geschrieben von Ken Wilber, in Verbindung mit den Tagebuchaufzeichnungen seiner Frau Treya. Das kann ich wirklich in dem Zusammenhang mit diesem Thread hier empfehlen.
 
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