AW: Arbeitsloser Partner und keine Geduld mehr
Re-Hi Kleo,
Trotzdem tut es sehr weh wie kalt und distanziert er sich momentan verhält, wir waren uns bisher sehr nahe.
glaub mir, es täte noch viel mehr weh, wenn ihr schon länger zusammen wäret - von daher kannst du froh sein, dass du "das Thema" jetzt erkennst - und auch die Chance hast, es zu ver-ändern.
Weißt, ich hatte mir 7 Jahre lang "eingeredet", dass ich einen wundervollen Mann habe, der mich liebt - und musste dann von einer Sekunde auf die andere erkennen, dass er immer nur sich selbst der Nächste war - und ich eigentlich immer nur "Mittel zum Zweck" - und solange ich mich mit dem begnügte, was er zu geben in der Lage war, war ja eh alles super - und er bemühte sich immer nur so viel um mich, dass er eben das bekam, was er von mir wollte.
Auch ich hätte Schuld dran sein sollen, dass er ja so gefrustet ist, weil er "in seinem Alter" keinen Job mehr bekommt - und ja nix mehr auf die Reihe kriegt - und wollte mir auch sonst ein schlechtes Gewissen machen von wegen "naja, ich kann ja ohne dich nicht leben" - allerdings mit dem Nachsatz "ich hab ja noch nie allein gelebt, wüsste gar nicht, wie ich allein klar komme".
Ich hab mirs noch fast ein dreiviertel Jahr gegeben - nachdem ich erkannt hatte, dass ich mich selbst belogen hatte, was seine Motivation betraf, bei mir zu sein - und zu bleiben.
Allerdings geb ich zu, dass mich dann nicht wunderte, als ich erfuhr, dass er sich gleich nach dem letzten Crash im Juni von einer 30jährigen hat "trösten" lassen. Was mich dann aber doch etwas aus der Bahn geworfen hatte, war, als ich vorgestern dann drauf kam, dass er das schon länger praktizierte - und auch regelmässiger Kunde in Swinger-Clubs und einschlägigen Etablissements war.
Dass er gefühllos und kalt war, war mir schon seit einem Jahr klar - dass er aber so absolut keine Hemmungen hatte, sich mit anderen zu vergnügen, während ich mir den A... aufriss um Geld zu verdienen, das war mir jetzt dann doch nochmal nicht ganz egal.
Momentan frag ich mich, obs mir nicht doch noch leid tut, dass ich die kompletten Schulden behalten hab und ihm das Bargeld gelassen hab - aber dass er mich so dermassen besch...en hat, hätte ich ihm beim besten Willen nicht zugetraut.
Von daher kehre ich wieder zu meinem Leitspruch zurück - lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Andererseits - das mit den Projektionen ist halt so eine Sache - ich hatte immer wieder versucht, ein Gespräch zu führen - hätte es so notwendig gebraucht, mal in den Arm genommen zu werden - und als ich dann nach fast einem Jahr endlich absolut kalt und gefühllos ihm gegenüber war kamen die Vorwürfe, dass er genau das bei mir vermisse, was er nie bereit war, mir zu geben.
Und vorgestern hab ich eben ein Schreiben gefunden, wo er sich bei einer "beschwert" darüber, dass ihn seine neue Freundin nur für eins braucht - und keine Gefühle "dabei" seien - ganz ehrlich - ich konnte mir ein Schmunzeln nicht wirklich verkneifen - denn irgendwie kommt ja wirklich alles zurück, was mann verbockt.
Ich persönlich treff jetzt allerdings immer mehr - und immer öfter - Menschen, die sich freuen, mich (wieder) zu sehen - und ich bin in den letzten 3 Monaten sicher öfter umarmt worden als in den letzten 3 Jahren von meinem Exmann - und ich genieße es - und koste jede Sekunde aus.
Nicht, dass ich dir einreden möchte, dich zu trennen - diese EntScheidung kann dir niemand abnehmen - ich kann dir nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen - ich habs keine Sekunde lang bereut, seit ich eben diese EntScheidung getroffen habe. Manche Tage waren furchtbar schwer für mich - aber die Erleichterung hat im Endeffekt trotzdem immer überwogen - in meinem Fall.