Beziehung beenden? Fehler?

wenn mir an meiner beziehung was nicht passt muss ich was ändern - und wenns nur meine einstellung ist. ich kann und darf von meinem gegenüber nicht erwarten, dass sie/er sich verändert, wenn er schon immer so war, wie er jetzt ist - das ist eigentlich alles, worums mir geht
Damit hast du Recht. Aber ist ein Entgegenkommen gleich eine komplette Veränderung?

Und ich hab auch nicht gesagt, dass er eine Entscheidung treffen soll, sondern dazu beitragen bzw. sich mal Gedanken über unsere Beziehung machen und diese dann äußern soll.

Das ist für mich einfach eine sehr schwierige Situation und eine noch schwierigere Entscheidung.
 
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Liebe Elinor!

Ich glaube, wenn er so gestrickt ist, dann KANN er das nicht. Das passt ja gar nicht zu ihm, oder?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Elinor,

ich versuchs dir mal anders zu erklären, warum ich da gar so hartnäckig drauf rum kaue, dass du keine Chance hast, dass er sich auch nur einen Milmeter ändert - ergänzend zu

Ich glaube, wenn er so gestrickt ist, dann KANN er das nicht. Das passt ja gar nicht zu ihm, oder?

Ich hatte meinen 3. Mann kennen gelernt - erfolgreicher Lebenskünstler und Strahlemann, wie er im Buche steht - immer für ein Scherzchen zu haben - immer für Überraschungen gut - zB kam er heim, sah, dass ich am PC sitze und arbeite - und sekkierte mich so lange, bis ich mit ihm auf ein Eis ging und diese Auszeit nicht nur genoss, sondern danach auch mit frischem Elan schneller weiter arbeitete.

Ich bewunderte ihn und war bis über beide Ohren verliebt - ich vertraute ihm - und wir zogen zusammen und heirateten - wir kauften sogar ein gemeinsames Haus und hatten einen tollen gemeinsamen Lebensabend geplant - ich war 42 als wir uns kennen lernten und er 52.

Nach einigen Jahren wurde die Firma verkauft, in der er eben strahlender Unternehmensberater mit internationalen Kontakten war und er ließ sich abfertigen und wollte die Zeit bis zur Pension mit Trainings und Vorträgen und Bücher schreiben verbringen.

Ich werde nie vergessen, dass er immer wieder meine Mitschüler "anprangerte", dass die ja jetzt schon gestorben seien und er sich das nie vorstellen könnte, nichts zu tun und dahin zu vegetieren.

Jahre später war er nur mehr ein Schatten seiner selbst, hatte einen eigenen Verlag vergeigt, lebte auf meine Kosten und bekam überhaupt nichts auf die Reihe - er warf mir vor, wenn er für all die Coachingstunden, die er mit fremden Internetbekanntschaften im Netz verbrachte, bezahlt bekäme, wären wir reich - nur, ich arbeitete ja tagaus und tagein, um ihm sein Leben weiterhin zu ermöglichen.

So lange, bis es mir endgültig reichte - ich sagte im nach 7 Jahren Zusammensein, 6 Jahre davon verheiratet, dass ich so nicht mehr weiter machen werde. Er glaubte es nicht, bemühte sich 2 oder 3 Tage, nicht den Mist auf den Boden fallen zu lassen, während er online mit den Skifahrern um die Wette kurvte und mein Geschäftsguthaben verbrauchte.

Ich hab 3 x ernsthaft und beherrscht mit ihm geredet - hab ihm gesagt, was ich mir nicht mehr länger geben werde - und nach einem dreiviertel Jahr stand ich auf und ging.

Er hats bis heute nicht kapiert, warum ich so böse bin und ihn nicht weiter ertragen hatte - nachdem er genau so wurde, wie er immer abgelehnt hatte. Ich weiß bei ihm ganz genau, wann es - oder er - kippte - ich kanns nachvollziehen - fast auf die Sekunde genau - aber ich konnte - und wollte - es nicht mehr rückgängig machen.

Er war in den letzten zwei Jahren unserer Ehe zu keinen selbständigen EntScheidungen mehr fähig - nur, er wars auch vorher nicht - er hatte nur an die 60 Jahre Glück, immer eine Frau an seiner Seite zu haben, die ihn halbwegs auf Kurs hielt - und was danach war, ist mir eigentlich nicht nur gleich.gültig, sondern schlichtweg egal.

Klar, du weißt nicht, wie es ohne Partner ist - aber solang du bei ihm bleibst wirst genau das auch nicht erfahren. Wenn er ein präpotentes M....oa....h ist, wird er es sein Leben lang bleiben - du kannst ihm den Hintern auswischen und ihm alles machen, was er will - oder du kannst es dir wert sein, dein eigenes Leben endlich anfangen zu leben - ich hab mit 49 neu begonnen - zum 4. Mal - und ich habs letztendlich nicht bereut.
 
Liebe ChrisTina,

das ist ja schon ganz schön heftig, was du da erzählst und es tut mir leid, dass es dir so ergangen ist.

ABER
Wenn er ein präpotentes M....oa....h ist, wird er es sein Leben lang bleiben - du kannst ihm den Hintern auswischen und ihm alles machen, was er will
so ist es nun mal wirklich nicht.
Er ist ja kein Unmensch. Er betrügt mich nicht, nutzt mich nicht aus und verlangt auch nichts unmögliches von mir. Ja, er verhält sich nicht so, wie ich mir das wünsche und es verletzt mich. Aber ich glaube nicht, dass er sich so verhält, um mir weh zu tun, sondern weil er einfach nunmal so ist. Ich habe eben das Gefühl, dass es einfach nicht (mehr) richtig passt, jedenfalls nicht für immer.
Ich mag ihn ja sehr (als Mensch) und vielleicht macht diese Tatsache, dass er eigentlich ein netter Kerl ist, die Sache nochmal schwieriger.

Ich hab 3 x ernsthaft und beherrscht mit ihm geredet - hab ihm gesagt, was ich mir nicht mehr länger geben werde - und nach einem dreiviertel Jahr stand ich auf und ging.
Aber ist dir das auch leicht gefallen?

Die von mir miterlebten Trennungen nach langjährigen Beziehungen beruhten immer darauf, dass sich einer der beiden massiv daneben benommen hat. Aber in meinem Fall ist es ja nicht so, dass er sich plötzlich ganz furchtbar aufführt, sondern dass ich das irgendwie nicht mehr will. Da gibt es keinen richtgen "Auslöser", nach dem man suchen kann oder auf den man sich "berufen" kann.
 
Liebe ChrisTina,

das ist ja schon ganz schön heftig, was du da erzählst und es tut mir leid, dass es dir so ergangen ist.

Mir nicht -war eine Lernerfahrung - ist zwar schade um die vergeudeten Jahre, aber vorher hätte ich auch nicht das Leben leben können, was ich jetzt habe - weil ich noch nicht bereit dafür gewesen wäre.

ABER

so ist es nun mal wirklich nicht.
Er ist ja kein Unmensch. Er betrügt mich nicht, nutzt mich nicht aus und verlangt auch nichts unmögliches von mir.

Man(n) kann auch ein Machoa...... sein, ohne sich aufzuführen. Wenn ers ist, ist ers einfach - und das gibts bei Frauen genauso wie bei Männern - wenn jemand nur auf sich zentriert ist - ohne zu schauen, wie es jemand anderen mit den eigenen Verhaltensweisen geht ist es für mich nicht ok - und solche Menschen brauche ich nicht mehr in meinem Leben.

Heißt für mich aber nur, dass ich mich nicht mehr auf sie einlassen werde - ist meine ureigenste EntScheidung - und muss niemand so handhaben, wie ich es tue :-)

Ja, er verhält sich nicht so, wie ich mir das wünsche und es verletzt mich.

Das ist genau das, was ich schon dauernd versuche, klar zu machen - dir gehts mit der aktuellen Situation nicht gut, also hast du nur folgende Möglichkeiten

  • Du änderst die Situation
  • Du änderst deine Einstellung zur Situation
  • Du tust gar nichts und quälst dich weiter

Was davon du letztendlich ent.scheidest ist deine Sache

Aber ich glaube nicht, dass er sich so verhält, um mir weh zu tun, sondern weil er einfach nunmal so ist.

Korrekt - mein Letzt.Ex war von seiner Veranlagung her prädestiniert dazu, neimanden ausserhalb von sich selbst wahr zu nehmen. Nachdem mir das zu Beginn nicht bewusst war, hatte ich viele Anzeichen falsch interpretiert und bin dann erst nach Jahren drauf gekommen, dass er eben nur sich selbst das Wichtigste im Leben ist - und ab dem Zeitpunkt war mir auch klar, dass ich so nicht weiter leben möchte und werde.

Ich habe eben das Gefühl, dass es einfach nicht (mehr) richtig passt, jedenfalls nicht für immer.
Ich mag ihn ja sehr (als Mensch) und vielleicht macht diese Tatsache, dass er eigentlich ein netter Kerl ist, die Sache nochmal schwieriger.

Ganz sicher sogar - und Menschen verändern sich nicht nur ständig, sondern sie leben sich auch auseinander - die Frage ist halt nur, ob man sich tortzdem weiterhin an Strohhalme klammert, oder einfach los läßt - trotzdem der andere ja kein unmensch ist, aber eine Beziehung halt nimma passt.

Aber ist dir das auch leicht gefallen?

Also ab dem Zeitpunkt, wo ich erkannte, dass ich ihn jahrelang auf ein Podest gestellt hatte und letztenldichrein emotional keinerlei Rückmeldung bekommen hatte, sondern eher als Putzfetzen gesehen wurde, ab dem Zeitpunkt hatte ich nur das Problem, dass ich das Haus nicht aufgeben wollte.

Und ab dem Zeitpunkt, wo mir klar war, dass ichs für mich und meine Katzen erhalten konnte, war es auch kein Thema mehr, ihn vor die Tür zu setzen - mit einer in meinen Augen angemessenen Entschädigung für seinen finanziellen Beitrag am und im Haus.

Die von mir miterlebten Trennungen nach langjährigen Beziehungen beruhten immer darauf, dass sich einer der beiden massiv daneben benommen hat.

Rein optisch wars auch bei uns so, dass er sich eine Freundin gesucht hatte und deshalb auch gegangen wäre, wenn er nichts bekommen hätte. wie es wirklich abgelaufen ist, wird nicht mal er jemals kapieren *lach*

Aber in meinem Fall ist es ja nicht so, dass er sich plötzlich ganz furchtbar aufführt, sondern dass ich das irgendwie nicht mehr will. Da gibt es keinen richtgen "Auslöser", nach dem man suchen kann oder auf den man sich "berufen" kann.

Es braucht auch keinen Auslöser, dass etwas nicht mehr passt. Ich war in zweiter Ehe noch 7 Jahre verheiratet, nachdem ich wusste, dass das nicht für die Ewigkeit sein wird - und rückblickend sage ich - 7 Jahre zu lange - aber auch das war etwas, was ich anscheinend gebraucht hatte, es immer und immer wieder zu versuchen, ob sich vielleicht doch noch was retten lässt.
 
... das Gefühl, dass ich mich innerlich verabschiede(t habe), habe ich ...

Und dass ich mir nich vorstellen kann, zu gehen, liegt eher daran, dass ich ihn nicht verletzen will.

Hallo Elinor,

wie Du selbst erkennen kannst, hast Du Dich von ihm, als Deinem Lebenspartner, bereits innerlich getrennt.
Die emotionale Trennung IST die eigentliche Trennung - die Umsetzung ist lediglich die Folge.

Dein Kopf beschäftigt sich mit alternativen Szenarien, und es ist die (verständliche) Angst und Ungewissheit, die
Dich vom Gehen abhält. Es fühlt sich vermutlich an, wie der berühmte Sprung in's kalte Wasser.

Ich verstehe nur allzu gut, dass Du Deinen Freund nicht verletzen willst, denn er hat sich ja nichts zuschulden
kommen lassen. Er lebt einfach gemäß seinem Wesen. Und genau das macht es schwierig. Deine Trennungsgedanken
und Deine durchdachten Zweifel geben Dir automatisch den inneren Vorsprung - ihn wird's kalt erwischen.

Du hast Bilanz gezogen, und das Ungleichgewicht bezüglich des Status quo ist einfach gegeben und irreversibel.
Deine Erkenntnisse über die zukünftige Tragfähigkeit der Beziehung sind absolut berechtigt.
Dein Bauchgefühlt fungiert als innerer Verstand, und Du kannst Dich darauf verlassen. Das solltest Du auch.

Natürlich willst Du ihn nicht verletzen. Aber wenn Du gegen Deine Überzeugung bleibst, ist das ebenso verletzend,
nur eben auf eine im Außen nicht sichtbare Weise.

Wenn Du gehst, dann wird er damit zurechtkommen müssen. Und wahrscheinlich wird er Dir über kurz oder lang
dankbar sein, dass Du nicht versuchst, ihn zu ändern, sondern ihm zugestehst, dass er so sein darf, wie er nun mal ist.
Nur, dass seine Art zu leben nicht kompatibel mit Deiner ist.

Sich selbst treu sein klingt erst mal abstrakt. Aber im Grund genommen wäre eine Trennung genau das.
Für den Moment. Denn nichts ist in Stein gemeißelt ;).

LG
Lucille
 
andere sichtweise
wenn du weiter mit ihm zusammen lebst, obwohl du ihn nicht mehr "liebst" beraubst du ihn um wertvolle lebenszeit, in der er eine frau finden könnte, die wirklich gut zu ihm passt.
ich weiß, klingt brutal - ist es aber auch.
 
wenn du weiter mit ihm zusammen lebst, obwohl du ihn nicht mehr "liebst" beraubst du ihn um wertvolle lebenszeit, in der er eine frau finden könnte, die wirklich gut zu ihm passt.

Dazu möchte ich noch etwas ergänzen:

Du verbrauchst damit auch SEINE wertvolle Lebenszeit.;)

Denn wenn er solo ist, hat ja auch er damit die wertvolle Chance, eine Partnerin zu finden, die jetzt besser zu ihm passt.

Genaugenommen behinderst Du ihn damit genauso, wenn Du, ohne mit ihm glücklich zu sein, bei ihm bleibst, Du "besetzt" ihn quasi.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Naja....man kann sich alles irgendwie schoen reden...aber jetzt mal ernsthaft.
Mit so einer Lebensweise (wenn es wirklich so drastisch ist, die Gegenseite muesste man dazu auch mal hoeren) laeuft dir praktisch jede Frau davon ueber kurz oder lang.
Niemand ist gluecklich mit einem Partner, der nur an sich denkt und sich gehen laesst...weder Frau noch Mann.
Deshalb halte ich es fuer ein Hirngespinst zu denken, so ein Mann findet eine Frau, die genau so jemanden will.
Und wenn doch soll man die mir mal bitte zeigen. Die hat wenn dann wahrscheinlich einen derartigen Tick, dass er kein Interesse an ihr hat.

Eher wird ein Schuh draus wenn man sagt "man gibt dem Mann eine Chance, aus seinen Fehlern zu lernen und es in Zukunft besser zu machen".
 
Deshalb halte ich es fuer ein Hirngespinst zu denken, so ein Mann findet eine Frau, die genau so jemanden will.
Und wenn doch soll man die mir mal bitte zeigen. Die hat wenn dann wahrscheinlich einen derartigen Tick, dass er kein Interesse an ihr hat.

Hallo Kerl!

Ich sehe es immer als problematisch an, wenn man seine eigene Sichtweise für die gesamte Menschheit hernehmen möchte. Ich nehme an, Du kennst nicht Milliarden von Frauen so gut, dass Du es als "Hirngespinst" bezeichnen kannst, wenn eine Frau Gefallen an so einem Mann findet?

Es kann sein, dass in Deinem Umkreis niemand solche Wünsche hat, aber deswegen gleich auf "alle" Frauen Rückschlüsse zu ziehen, ist verwegen. Ich halte mich an den Spruch: Jeder Topf findet sein Deckelchen.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Lucille,

vielen Dank für deine durchdachten Worte.

Mit dem "Besetzen" habt ihr schon Recht. Das ist nicht fair von mir.
Trotzdem möchte ich noch ein paar Wochen warten. Zum Einen, um mir wirklich sicher zu sein und zum Anderen -so gemein das jetzt auch ist- will ich alle meine Prüfungen hinter mir haben, da das sicher eine schwierige Zeit wird. :/
 
Liebe Elinor!

Das ist nicht gemein, finde ich. Denn auch eine Trennung geht leichter von statten, wenn der Zeitpunkt passt, für Dich UND für ihn.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Ich verstehe die Ambivalenz von Elinor sehr gut.

Es ist immer leichter zu gehen, wenn der Partner einem einen handfesten Grund liefert.
Das reduziert die Kämpfe mit dem eigenen Gewissen beträchtlich, wenn die "Berechtigung"
zur Trennung plakativ geliefert wird.

"Einfach so" zu gehen, ohne konkreten Vorfall, macht es fast unmöglich, dass der Verlassene
keine seelischen Blessuren davonträgt.

Trotzdem möchte ich noch ein paar Wochen warten. .....so gemein das jetzt auch ist

Es ist nicht gemein.
Es ist menschlich und spricht für die Überlegtheit Deiner Schritte.

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