Bitte um Erfahrungsberichte vor/nach Trennung

AW: Bitte um Erfahrungsberichte vor/nach Trennung

Hallo Ypsilon,

lange Jahre in einer Ehe, die in ganz junge Jahren geschlossen wurde und in der es unmöglich war, andere Erfahrungen zu machen, können einfach so mit dem Nebeneinanderherleben vorkommen.

Bevor Du dich zu irgendeiner "Tat" hinreissen läßt bezüglich Deiner Ehe, auf jedem Amtsgericht gibt es ein kostenlose Rechtsberatungsstelle, wo Dir wirklich kostenlos weitergeholfen wird und Du einen Überblick z.B. über das Finanzielle bekommst!

Sicher ist es freudlos, in einer Beziehung zu leben, wo Nähe keine Rolle mehr spielt. Aber war das schon alles vom Leben???

Die Frage ist, was erwarte ich mir von den nächsten 20 Jahren, wenn ich achtzig Jahre alt werden möchte. Will ich so weiterleben oder kann/muss/soll ich etwas ändern? Und das muss mit bedacht durchdacht und dann entschieden werden.

Ich war sehr konsequenz, bin nach 10 Jahren Ehe gegangen und hab es nicht bereut.
 
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Liebe Spätzin,

danke für deinen Tipp mit dem Amtsgericht, dass es da nichts kostet. Habe inzwischen (im Internet) herausgefunden, dass es auch eine kostenlose telefonische Beratung gibt, so dass ich mal so einen groben "Daumenwert" habe, wie es ausshen würde. Hatte aber noch nicht so recht den Mut, wirklich anzurufen - zu arg Nägel mit Köpfen...:stickout2

Wessen ich mir ganz sicher bin, ist, dass ich nicht länger als notwendig bleiben will. Noch vor nicht langer Zeit dachte ich, naja, wenn der Jüngste groß genug ist und so (er ist gerade 5).....aber das halte ich nicht mehr aus...
Seit dem Moment wo ich mich entschlossen habe, dass ich keine Nähe mehr zu ihm will (sozusagen eine innere Kündigung), fange ich wieder an lebendig zu werden, zu fühlen, mich zu freuen...es fühlt sich im Innern einfach so richtig an, und im Außen ist es eine für mich noch nicht vorstellbare Situation.

Aber irgendwie vertraue ich darauf, dass es nicht zu Dramen kommt.
Ich glaube daran, dass es nicht nur für mich gut ist, wenn wir uns endlich gegenseitig loslassen, sondern für ihn auch. Die Leidtragenden sind wie immer bei solchen Sachen die Kinder, aber was ich jetzt gelernt habe ist: Sich "tot zu stellen" nützt auch überhaupt niemandem etwas, Lebendigkeit ist VIEL wichtiger. Und irgendwie muss man sich doch dem Auf-und Ab des Lebens hingeben anstatt zu erstarren, aus Angst vor Konsequenzen.

Ich war sehr konsequenz, bin nach 10 Jahren Ehe gegangen und hab es nicht bereut.

Ich glaube auch, es geht immer nach vorne und nie zurück, und wenn man sich gegenseitig zu sehr verletzt hat (so war es bei uns), sind die Wunden zu groß.

Ich habe genug davon. :sleep2:

Auch ein Grüßle,
Ypsilon
 
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Liebe Caryhina,

....habe erst jetzt deinen Beitrag gesehen......danke :)

aber ich habe für mich daraus gelernt dass ich meine Entscheidungen allein treffe, dass ich niemanden brauche und dass ich mein Leben von jetzt auf gleich auch gern allein führen kann.

Jaaaa, genau das ist es, was ich so vermisse. Ich fühle mich so erdrückt, und habe mich auch noch durch eigene Schuld in eine (scheinbar bequeme) Abhängigkeit begeben, die mir meine Selbständigkeit total geraubt hat. Zeitweise dachte ich tatsächlich, ich kriege gar nichts mehr alleine auf die Reihe......hatte mich von der Außenwelt zurückgezogen, keine Ahnung mehr von den Abläufen da draußen.....dabei war ich früher ziemlich selbständig und habe das genossen.....

Ganz klar, wenn man in einer guten Ehe bleibt in der das Feuer erloschen ist hat man in der Regel ein gesichertes Leben - verlässt man diese werden einige Dinge eine andere Relevanz erhalten, auf einmal muss man sparen, kann sich finanziell kaum mehr was leisten, die Schulter zum ausheulen ist weg, der Partner der die eine oder andere Verantwortung übernommen hatte ist nicht mehr und man muss auf einmal wirklich alles allein entscheiden.

Ich sehne mich danach, dass die Dinge eine andere Relevanz erhalten, ich WILL meine eigene Frau stehen, ich werde depressiv wenn ich vom Leben abgeschnitten bin in einem goldenen Käfig, wo es egal ist ob ich arbeite oder nicht, ob ich dies mache oder jenes, das Leben hat für mich keine Relevanz, wenn ich auf immer und ewig im Schatten eines erfolgreichen Mannes stehen soll. Und aus diesem Schatten kann ich mich nur befreien, wenn ich MEIN EIGENES LEBEN bastle!!!!!!

Und nach drei Jahren kann ich immer noch nicht sagen ob es richtig oder falsch war - aber es war notwendig.
Das ist doch, was zählt! Richtg oder falsch - wer kann das beurteilen, es ist ja auch eine Frage des Standpunktes....
Ich glaube, man findet zueinander, um aneinander zu wachsen, bestimmte Themen zu bearbeiten, zu lösen, und es kann nicht sein, dass man ein Leben lang dasselbe Thema hat...
Ich möchte auch noch einen anderen Spiegel vorgehalten bekommen, andere Seiten von mir kennenlernen durch andere Menschen.........nicht das ganze Leben immer nur dasselbe und dasselbe und dasselbe....:escape:

Manchmal möchte man weinen weil man das Gefühl hat zuviel lastet auf einem - aber würde ich heute vor der gleichen Entscheidung stehen würde ich sie nicht anders treffen.

Ist doch schön wenn du das so klar sagen kannst - also war sie doch richtig, die Entscheidung :clown:....


Ganz liebe Grüße,
Ypsilon
 
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Liebe Abendsonne,

vielen Dank für deine Antwort. Genau die Fragen sind es u.a., die ich mir stelle und wo ich gerne gewusst hätte, wie es anderen so ergangen ist. Es ist zwar so, dass mein Mann gut verdient (Garantie dass das so bleibt gibts ja sowieso nie...). Wir wohnen in Miete, u.a. weil es uns schon immer erschreckt hat, sich so an einen Besitz zu binden. Von daher ist eine gewisse Flexibilität da. Natürlich macht es keinen Sinn, alles zu zerstören und die Existenz zu gefährden (davor habe ich auch große Angst), aber für mich macht es auch keinen Sinn mehr (so wie ich das bisher gemacht habe) immer einen Grund vorzuschieben: Ich habe mich auch gefürchtet vor der Erkenntnis, das es die Beziehung selbst ist, die mich krank macht ("was nicht sein darf, kann nicht sein"...) und alles mögliche konstruiert, nur damit ich nicht an diesen Punkt komme. Jetzt "weiß" ich es plötzlich, und ich kann nicht mehr so weitermachen mit dem Wissen, dass "wenn die Kinder nicht wären" - der Druck, den die Kids da abkriegen, ist nicht gut, weder für sie noch für mich.

Ich versuche jetzt "einfach", dem Weg meiner inneren Stimme zu folgen, jetzt wo ich sie endlich hören kann, und das kann nicht falsch sein, obwohl mich diese Stimme schon erschreckt...

Lieben Gruß,
Ypsilon

Wenn du wegen der Kinder bleibst, dann werden sie immer diejenigen sein, die sicher selber u.U. vorwerfen verhindert zu haben, dass du glücklich wirst. Wegen der Kinder ist m.E. eine grausame Last für Kinder.
Ich habe mich damals getrennt, als Mutter von drei Kindern, der Jüngste war 8 Jahre jung. Das war für alle nicht leicht, vorallem der Jüngste hat sehr gelitten. Schäden nehmen Kinder sowohl aus einer kaputten Elternehe, als auch einer getrennten Ehe mit in ihr Leben, der Unterschied dürfte relativ gering sein.
Ich würde es heute wieder so tun und ich hatte in der ersten Zeit gerade genug um die Miete und das Essen zu bezahlen, aber ich war glücklich endlich frei zu sein.
LG
Elke
 
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Hallo Ypsilon,

einige der vorherigen Postings haben mich beeindruckt.

Meine Feststellung war, dass Kinder ganz genau spüren, wenn es in der Ehe der Eltern nicht mehr stimmt. Und sie sind meist, wenn die Situation bereinigt ist, wieder auf dem Damm!

Ich wünsche Dir, dass Du nicht zuviel leiden musst und Du Deine Entscheidungen nicht zu lange hinausschiebst!
 
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Liebe Strandläufer,

Schäden nehmen Kinder sowohl aus einer kaputten Elternehe, als auch einer getrennten Ehe mit in ihr Leben, der Unterschied dürfte relativ gering sein.

Es ist schwer sich das einzugestehen, dass die Ehe "kaputt" ist.
Ich versuche, immer alles richtig zu machen, obwohl mein Kopf weiß, dass das nicht geht. Bei uns läuft alles so unterschwellig ab, dass ich auch nicht sagen könnte, das ist eine "kaputte" Ehe - was ist eigentlich eine kaputte Ehe?
Da denke ich an Geschrei und Gepolter, dauernde Machtkämpfe zwischen denen die Kinder stehen, oder "kalter Krieg" mit eisiger Atmosphäre...das ist alles nicht so. Es ist ein stillschweigendes, "wohlwollendes Nichts" - es ist schwer das zu beschreiben. Und es läuft seit Jahren, und man "hängt" aneinander, obwohl es, wie ich glaube, keinem mehr gut tut. Es ist so im Verborgenen, dass man nicht weiß, ob es Gewohnheit ist oder ob es Verständnis für den anderen ist, das man mit Liebe verwechselt. Oder es ist Nächstenliebe, gekoppelt mit Vertrautheit, und unter diesem Deckmantel bleibt das Eigentliche verborgen.

Und trotzdem das Gefühl "Ich will nicht mehr!"

Und immer die Frage: Was kriegen die Kinder eigentlich davon mit?

Wahrscheinlich alles.....;)


Danke, dass Ihr meine Gedanken mit mir teilt.

Gruß,
Ypsilon
 
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Liebe Spätzin,

(unsere postings haben sich überschnitten....)

Spätzin;210608 schrieb:
Hallo Ypsilon,

einige der vorherigen Postings haben mich beeindruckt.

Meine Feststellung war, dass Kinder ganz genau spüren, wenn es in der Ehe der Eltern nicht mehr stimmt. Und sie sind meist, wenn die Situation bereinigt ist, wieder auf dem Damm!

Ich wünsche Dir, dass Du nicht zuviel leiden musst und Du Deine Entscheidungen nicht zu lange hinausschiebst!

Danke, das macht mir Mut :engel:

Dasselbe sagte mir eine Bekannte (sie macht Familienaufstellungen, Energiearbeit ...): Sie meinte, wenn ich die Kinder beobachte, wie es ihnen geht, wenn ich im Innern diese Haltung habe, kann ich den richtigen Weg erkennen...

Lieben Gruß,
Ypsilon
 
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Liebe Foris,

da es in meiner Familie in letzter Zeit, was Krankheiten anbelangt, etwas durchgeknallt ist, habe ich verstärkt über das nachdenken müssen, was ich im letzten posting geschrieben habe:

Sie meinte, wenn ich die Kinder beobachte, wie es ihnen geht, wenn ich im Innern diese Haltung habe, kann ich den richtigen Weg erkennen...

Ich hatte ja immer das Gefühl, dass das was ich mache der richtige Weg ist. Ich frage mich aber, ob das oben Gesagte so uneingeschränkt gültig ist, oder ob es nicht vielleicht so ist, dass wenn Dinge, die sehr im Verborgenen lagen an die Oberfläche kommen, es erstmal drunter und drüber geht. Also wenn ich mir die Kinder gerade anschaue, ist so etwas Land unter.....
Kann ja alles Zufall sein, aber ich glaube nicht so sehr an Zufälle.
Es ist auch so, dass unsere Beziehungsgeschichte bei mir wahnsinnig am Kochen ist. Als ich angefangen habe, hier zu schreiben, habe ich alles noch in einem relativ ruhigen Licht gesehen, inzwischen beutelt es mich ganz schön durch. Ich habe so eine Wut auf ihn, auf seine Unbeteiligtheit, auf dieses Abprallenlassen, auf dieses emotionale Vakuum, dass ich mich selber nicht mehr kenne. Bin auch kurz davor, mir Hilfe zu holen.
Habe auch eine unschöne Entdeckung gemacht.....er streitet ab......ich kann ihm nicht glauben......

Es ist ja schon so, dass das alles von mir ausgeht, weswegen mich manchmal die Angst packt, was ist wenn sich die Kinder irgendwann gegen mich stellen nach dem Motto "der arme Papa"? Das ist die größte Panik für mich, gerade weil das was ist so im Verborgenen lag.....und wenn ich mich jetzt gegen ihn stelle, könnte es sein, dass das niemand versteht...
Und dann hatte ich ein wirklich schönes Erlebnis: Die Kids hatten mir übel mitgespielt, so dass ich wirklich das Gefühl hatte, ich werde hier nicht mehr gebraucht, dann kam die Panik dass sie sich gegen mich stellen, dann habe ich versucht alle loszulassen.....und plötzlich war da ein Gefühl, dass ich mir ganz nahe bin und die Gewissheit, dass ICH MICH niemals verlassen werde. Es war ein richtiges Glücksgefühl, und ich habe mich gefragt, ob ich mich vielleicht zu sehr von der Meinung der anderen abhängig mache......

Ist alles so verworren gerade, ich weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist...

Gruß,
Ypsilon
 
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Es war ein richtiges Glücksgefühl, und ich habe mich gefragt, ob ich mich vielleicht zu sehr von der Meinung der anderen abhängig mache......

Ist alles so verworren gerade, ich weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist...
Ach richtig und falsch gibt es eh nicht.
Es wird ein Stück Arbeits sein, gerade wenn du etwas unschönes entdeckt hast, aber kannst du es vielleicht in der Ehe lösen? Trennen kannst du dich später noch, es ist wichtig, dass du es jetzt löst. Jetzt ist es hochgekommen und will bearbeitet werden. Am besten mit dem betreffenden Partner.
Ich lese gerade ein sehr gutes Buch "Liebe dich selbst und freu dich auf die nächste Krise", der Nachfolger von "Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest", welches ich nicht so gut fand. Es steht etwas interessantes auf den Seiten, die ich gerade lese. So in der Art, alles was du anderen vorwirfst - formuliere es und ersetze dann den betreffenden Namen durch den eigenen....wieder mal du findest alles in dir...und erstaunlich, was es auslöst. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu verworren, aber fiel mir grad so ein.
Einen schönen Sonntag noch
Eberesche
 
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Liebe Eberesche,

danke für deine Antwort.
alles was du anderen vorwirfst - formuliere es und ersetze dann den betreffenden Namen durch den eigenen....wieder mal du findest alles in dir...und erstaunlich, was es auslöst.
Das ist sicher so. Aber warum funktioniert es dann mit einem Partner nicht so gut und mit dem anderen schon? Ich fand das erste Buch auch nicht so gut, weil es so tut, als ob man alles über sich ergehen lassen müsste, weil sowieso alles zu einem gehört. Natürlich spiegelt der Partner mir mich selber, aber er hat auch eigene Anteile, die zu IHM gehören. ich kann mich nicht mit allem identifizieren, sonst lande ich im Sanatorium :cry3: (in der Tat ist es so, dass ich mit mit allem und jedem identifiziere, und für mich ist es am schwersten, mich in gesunder Weise abzugrenzen. Und das ist es, was ich mich jetzt erst traue und weshalb ich mich so erdrückt fühle: Ich glaube, es gibt Dinge, die sind einfach SEINS, weil er eben auch ein Päckchen trägt, und ich mag nicht mehr etwas mittragen, was nicht meins ist!!!!!!!!)
So auch das Hässliche, das ich entdeckt habe. Ich kenne das schon von früher, und ich habe versucht, es wegzustecken. Jetzt geht es nicht mehr, ES IST SEINS, und er kann es machen wie er will. ABER ICH WILL ES NICHT HABEN.
aber kannst du es vielleicht in der Ehe lösen? Trennen kannst du dich später noch, es ist wichtig, dass du es jetzt löst. Jetzt ist es hochgekommen und will bearbeitet werden. Am besten mit dem betreffenden Partner.
Da gibt es für mich nichts mehr zu lösen. Ich teile einfach seine Vorlieben nicht. Früher habe ich es toleriert, versucht zu verstehen, versucht zu vergessen, das geht nicht mehr. Ich glaube auch, wir haben es in gewissem Sinne gelöst, denn ich glaube, dass ich ihm nicht geben kann was er sucht. Vielleicht will ich auch nicht, das kommt aber auf dasselbe heraus.

Es ist schon gut, die Dinge zu hinterfragen, auf die man heftig reagiert, da man offensichtlich zu etwas in Resonanz geht, und ich werde mir die Sachen vorknöpfen, die mich so wütend machen.

Es ist auch nicht so, dass ich nicht mit ihm zusammenleben kann. es geht schon, aber nur wenn ich auf Distanz gehe.
Ich mag mich nicht mehr selber überreden, umkrempeln um eine Innigkeit herzustellen, von der ich das Gefühl habe, sie erdrückt mich.
Er hat echt ein Problem mit Alleinsein, und das soll ich überbrücken.

Es ist alles so schwierig.

Ich geh jetzt Fußball gucken....wenigstens das Finale :clown:

Bin auch schon etwas ruhiger.

Lieben Gruß,
Ypsilon
 
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Liebe Ypsilon, ich habe viele Jahre gedacht, dass es nicht auf die heisse Liebe drauf ankommt, dass ich mit 30 meine Anforderungen zurück schrauben muss.

Ich dachte, weil wir uns nicht mehr liebten, es wäre vorbei mit der Liebe und nun sind die Kinder da.

Dann wurde alles anders. ich fand eine Liebe. Eine Liebe die mich brennen lies.
Wir trennten uns und es war gut so.
Es gab sehr schwierige Momente. Ich gebe zu, dass ich auch mal sterben wollte weil die Kinder so leicht von mir zu ihm gingen.:( Das ist nun 1 Jahr her.

Aber heute waren wir alle gemeinsam Eis essen und auf dem Spielplatz. Meine Kinder, mein Ex,, seine Nachbarin mit Kind , meine Freundin mit Kind und ich.:)

Man kann normal und verünftig miteinander umgehen wenn man den Stolz und das Ego hinten anstellt.

Auch wenn oft die Zweifel kommen: es war richtig so.

Wenn du Fragen hast schreib mir eine PN.

:liebe1:
 
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Liebe East of the sun,

Was du beschreibst, hört sich ähnlich an wie die Gefühle, die in mir toben.

Danke für dein Angebot, ich werde mich melden.

Lieben Gruß,
Ypsilon
 
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Liebe Ypsilon,

ich bin noch ganz neu hier im Forum - dein Beitrag war der 1., den ich gelesen habe, und er hat mich sehr an mein eigenes Hin u. Her vor meiner Trennung erinnert (ist jetzt mehr als 6 J. her).
Meine Trennung war auch alles andere als leicht, da ich 2 Kinder habe, das jüngere hat zudem eine schwere Mehrfachbehinderung, u. abgesehen von den finanziellen Ängsten, die ich hatte, war auch die Sorge da, ob ich das alleine "packe". Rückblickend kann ich nur sagen, es war die absolut richtige Entscheidung, und ich habe zu lange gewartet. Es ist wichtig, die finanzielle Seite vorher abzuklopfen u. sich genau zu informieren, aber weder die Finanzen, noch die Kinder sollten Gründe für ein Bleiben in einer überlebten Beziehung sein. Letztendlich ist für Kinder eine klare Situation immer leichter zu ertragen, als in einem ständigen Spannungsfeld zu leben. Außerdem haben Kinder sehr feine Antennen dafür, wo es in einer Familie hapert, und es ist für mich fraglich, ob sie nicht auch darunter leiden, wenn eine Mama nur ihretwillen in einer unglücklichen Beziehung bleibt, denn dann fühlen sie sich in gewisser Weise "schuld" oder verantwortlich dafür, dass die Mutter unglücklich ist. Der Zuwachs an Lebensfreude, Zufriedenheit, Energie u. neuem Lebensmut ist durch nichts aufzuwiegen!
Vielleicht ist für Dich der richtige Zeitpunkt einfach noch nicht da - vertrau darauf, dass Du es wissen wirst, wenn es soweit ist - ich habe die Ewigkeit von 7 Jahren zwischen Erkennen, dass es nicht mehr geht u. tatäschlicher Trennung gebraucht...
Alles Liebe für Dich,
Valbona
 
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Liebe Valbona,

danke für deine ermutigenden Worte!

Der Zuwachs an Lebensfreude, Zufriedenheit, Energie u. neuem Lebensmut ist durch nichts aufzuwiegen!

....ja so wünsche ich mir die Zukunft für uns alle...

Einerseits bin ich mir sicher, dass die Kinder meine Unzufriedenheit spüren, andererseits kann ich mir ein Leben nach einer Trennung gar nicht richtig vorstellen. Vielleicht ist es im Moment tatsächlich noch nicht der richtige Zeitpunkt.

Wenn ich in mich hineinhöre, war so ein "Wissen" aber schon seit langem da...


Danke, dass du so schnell schon geschrieben hast - ich wünsche dir eine anregende und hilfreiche Zeit hier im Forum (bin ja selber noch nicht so lange hier....)

:flower2:

Liebe Grüße,
Ypsilon
 
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Zwischen Erkennen der Fakten und Aktion meinerseits lag ausnahmsweise mal wenig Zeit.

Weil ich genau wußte dass es keine Möglichkeit gegeben hätte, das Thema zu besprechen und dann entsprechend zu leben, sprich mein eigenes Leben neben ihm neu aufzubauen. Mir war sonnenklar dass ich viel zu oft Rücksicht genommen hätte, Rücksicht auf verletzte Gefühle, auf seine Angst vor dem Alleinsein, Rücksicht auf den gemeinsamen Freundeskreis, Rücksicht auf den finanziellen Aspekt.

Man kann nicht neben einem Ex-Ehemann leben und wirklich frei sein.

Und ich glaube sicher, wenn man sich nach vielen Jahren trennt muss man sich selbst erst wieder neu kennenlernen. Denn die eigenen Gefühle und Reaktionen sind oftmals gänzlich anders wenn plötzlich die "Beobachtung" entfällt.
 
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