Einsamkeit, das schlimmste was es gibt!

Liebe xxxxx,
wie ich seh, empfindest du genau wie ich.

Bis ich begonnen habe, zu begreifen, daß sie mich nur runterziehen und mir nichts bringen. Nach und nach habe ich aufgehört, mich mit diesen Menschen zu treffen. Aber was bleibt?

Genau: was bleibt?!
Ich hab gemerkt, wie ich immer einsamer wurde...Ich bin gern alleine, wirklich. Ich mach viele Dinge, wo ich meine Ruhe brauch u. wo ich auch wirklich Spass dran hab. Aber ich find einfach niemand mehr, der meine "Dinge" ernst nimmt u. Anteil nimmt an dem, was ich tu. Sei es, wenn ich über ein Rilke-Gedicht reden möchte oder über die Antike oder anderes was vom Alltag abweicht, oder ich will einfach nur mal traurig sein u. mich mitteilen....IMMER bin ich enttäuscht, was vom Gegenüber kommt.

Manchmal, wenn mich etwas sehr drückt, versuch(t)e ich, damit zu einer Kollegin zu gehen. Nach dem ersten Satz kommt sofort "ja und bei mir ist das so und ..." und es geht nur noch um sie. Sie hört mir gar nicht zu - obwohl ich ihr so oft wirklich zuhöre.

Früher hatte ich eine langjährige Beziehung und immer ein offenes Ohr für Freunde, die grade mal in einer Krise waren. Vor einiger Zeit habe ich meine Beziehung verloren. Da brauchte ICH ein offenes Ohr. Aber wo waren diese Freunde?

Ja, das ist schlimm, wenn man dann niemand findet. Bei mir ist es ja so, dass ich dann die Schuld bei mir such. Mich frag, ob ich vielleicht nerve u. dann setzt man sich unter Druck u. am Ende ist man wieder alleine, weils alleine weniger enttäuschend ist.

Menschen wollen sich unterhalten und Spaß haben. Ich hatte viele Bekannte, die ich als Freunde bezeichnete. Wirklicher Freund war wohl keiner dabei. Je schlechter man sich fühlt umso weniger unterhaltsam ist man für andere und umso weniger gesellschaftsfähig .. und so dreht sich die Spirale.

Ja, so ist das bei mir auch. Immer wenn ich so tu, als würd ich gut gelaunt sein, find ich auch Zuspruch. Aber wie ich oben schon schrieb: ich kann doch nicht ständig so tun als ob alles gut wär, als würd ich die Gesellschaft genießen, die mich eigentlich anödet. Da hab ich sofort jemand "auf dem Hals", dessen Welt sich ja eh nur um ihn dreht u. den ich bespaßen muss, damit er zu mir hält.
Ist ähnlich wie bei ner Bekanntschaft mit nem Mann. Solang man ihm suggeriert, er wär sexy u. man würd ja gern mit ihm in die Kiste, sind sie fein für Frau da. Kaum macht man klar, dass das Bett tabu ist, sind sie weg.

Auch ich ziehe mich immer mehr zurück. Weil ich die Menschen in meinem Umkreis in ihren Oberflächlichkeiten nicht mehr ertrage. Ich sehne mich so sehr nach jemandem, der mir ähnlich ist, mit dem ich mich austauschen kann. Leider ist mir bisher nicht gelungen, jemanden zu finden, der auf einer meiner Wellen schwingt. Obwohl ich viele Hobbies habe und an vielen Kursen teilnehme.

Alle scheinen jemanden zu haben, Kinder, Ehemann, Freund, jede Menge Verpflichtungen, und "keine Zeit". Und fast alle die ich kenne, sind ganz anders als ich.

Ganz, ganz, ganz genau wie bei mir.

Auch ich bin unter vielen Leuten, aber ich fühle mich wie der einsamste Mensch. Und ja, wenn ich es vorziehe, Kontakte, die mich nur benutzen und/oder langweilen, zu vermeiden und gleichzeitig unfähig bin, andere positivere, in ausreichendem Ausmaß zu finden, dann bin ich wohl "selber schuld", weil ich nicht die Energie für immer neue und weitere Frustration aufbringen kann und möchte.

Jep! Und wieder hätt auch ICH diese Zeilen schreiben können. Ich geb auch ständig mir die Schuld. Und im Grunde sind ja die anderen auch nicht schuld. Sie sind eben anders u. was ist falsch daran? Man müßte vielleicht einfach andere Menschen kennenlernen, die einem ähnlich sind. Leider ist das bei mir auch etwas schwierig. Ich hab kein Auto u. durch meine Arbeit leider auch nicht sehr flexibel. Bin angewiesen auf die Leute, die um mich herum sind. Tja, und die sind irgendwie alle ganz anders. Im Netz findet man zwar Leute, zu denen ich nen Draht finde, aber das ist ja doch nicht so schön, wenn mans nur übers Internet hat.

Vielleicht ist das so ne Art Single-Syndrom, wo wir dran leiden? *grübel* Wir brauchen so ne Seele, die alles mit uns teilt. Als ich noch verheiratet war, hab ich solche Gedanken auch nicht gehabt. Da war mein Mann für mich mein Mittelpunkt, mein Anker...
Irgendwie gehör ich jetzt zu niemand...
 
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Jawoll,genau so erlebe ich es auch oft!!!
Irgendwie will sich jeder was beweisen,oder anderen,im Trend liegen usw...
einfach nur beisammensein,tiefgründige Gespräche führen,das ist ja öde das ist ja nicht produktiv....

Hin u. wieder hab ich jemand, mit dem ich auch tiefgründige Gespräche führen kann u. dann wieder jemand, mit dem ich über Sorgen reden kann oder andere mit denen ich über banale Dinge reden kann, aber irgendwie muss man immer die anderen bedienen, man muss sich ständig auf andere einstellen, sie bei Laune halten...das ist anstrengend.

Also was das angeht bin ich auch eher frustriert...
oder sie wollen durch mich neue (meine) Leute kennenlernen,sich einmischen,
oder wollen was von meinem Mann weil er sehr viel reparieren kann (Auto,PC usw..)

Ja, das kenn ich noch von der Zeit mit meinem Mann. Aber das fand ich eher positiv. Man konnte da irgendwie fordern, weil man ja was zu geben hatte. Ich konnte da leichter sagen: "jetzt hör MIR mal zu." Aber nun kann ich das nicht mehr, ich hab nichts mehr zu geben, so hab ich jedenfalls das Gefühl.

Also da grenzen wir mittlerweile echt ab wer die wahren Freunde sind(nicht viele)
oder eben nicht!

Ich find das voll schwierig mit den sogenannten Freunden. Mittlerweile bin ich da irgendwie meinungslos. Ich hab einige Menschen, die ich wirklich sehr, sehr gern mag, aber auch von denen zieh ich mich zurück, weil ich denk, ich dränge mich auf, ich stehle ihnen die Zeit. Eben weil ich nichts zu geben hab. Um ihnen das Gefühl zu geben, es ist schön in meiner Gesellschaft, muss ich mich soooooo sehr anstrengen. Ich bin ja überzeugt, dass sie wahre Freunde sind, wenn ich es nur zulassen würde. Aber ich denk immer, ich bin ihnen nicht wichtig genug, eben weil ich keinen Mann mehr hab, der am Auto oder PC oder Umzug hilft. Und was kann ICH schon helfen? Kein Auto, kein Geld, dafür Sorgen und immer weniger Lust auf Versprühen von Lebensfreude.

Ich glaub schon, dass es in meinem Fall wirklich MEIN Problem ist. Und immer öfter kommt mir die Frage in den Sinn, ob ich schon nen Knacks hab...
 
ich finde, dass einsamkeit etwas schreckliches ist...es ist manchmal auch schön allein zu sein..ruhe zu haben...aber einsamkeit kann krank machen..

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Der Sport ist ein sehr vernünftiger Versuch des modernen Zivilisationsmenschen, sich die Strapaze künstlich zu verschaffen
 
Hallo ElliB,
dir ist es richtig aufgefallen, ich habe mich lange Zeit nicht gemeldet. Das lag daran, dass sich bei mir sehr viel getan hat. In Tirol hatte ich einen sehr stressigen Job, dann habe ich meine Freundin kennen gelernt und bin zu ihr nach Wien gezogen. Dort kam der Umzugsstress, der Anmeldestress und die Jobsuche auf mich zu. Ich habe zum Glück recht schnell einen neuen Job gefunden, und fange nächste Woche dort an.

Was das eigentliche Thema des Threads betrifft, die Einsamkeit, hat sich bei mir natürlich auch viel getan. Ich wohne jetzt zwar mit meiner Freundin zusammen, aber sonst kenne ich noch niemanden in Wien. Und ich will ihr natürlich auch ihren Freiraum lassen. Ich schau mir natürlich die Stadt an, gehe aus, etc. Aber ich komme wohl noch wie ein Tourist rüber :) Ich erhoffe mir, dass ich durch den neuen Job Anschluss finde. Einen Vorteil hat der Job: Ich habe nicht nur weibliche Kollegen :)

Gruß

Daniel
 
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Servus,

dann wünsche ich Dir auf diesem neuen Weg alles erdenklich Gute!

Nimm Dir Zeit anzukommen*lächel

Und viel Erfolg im neuen Job
 
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