Sie meinte ihre Nachbarn, die zusahen, wie sie an den Haaren die Treppen hinunter auf die Straße geschleift wurde.
Gespräch mit einem Überlebenden
Was hast du damals getan
was du nicht hättest tun sollen?
"Nichts"
Was hast du nicht getan
was du hättest tun sollen?
"Das und Das
dieses und jenes:
Einiges"
Warum hast du es nicht getan?
"Weil ich Angst hatte"
Warum hattest du Angst?
"Weil ich nicht sterben wollte"
Sind andere gestorben
weil du nicht sterben wolltest?
"Ich glaube
ja"
Hast du noch etwas zu sagen
zu dem was du nicht getan hast?
"Ja: Dich zu fragen
Was hättest du an meiner Stelle getan?"
Das weiß ich nicht
und ich kann über dich nicht richten.
Nur eines weiß ich:
Morgen wird keiner von uns leben bleiben
wenn wir heute wieder nichts tun
(Erich Fried)
Musste irgendwie dran denken, als ich deinen Beitrag gelesen habe.
Ich denke ein "Tut mir leid, ich habe dir Unrecht getan." schadet nie jemandem (sofern der Situation angemessen).
Weder dem, der es sagt, noch dem, der es hört.
Im Gegenteil. Oft wird etwas damit gesagt, auf was einer sehnsüchtig wartet und was ein anderer dringend los werden will.
Man kann viel darüber reden, wie das gesagt wurde und ich denke, man sollte dabei gar nicht so sehr auf die Formulierung achten, sondern mehr darauf, was damit beabsichtigt wird.
Sofern es ehrlich gemeint ist.