Hi Clara,
tolle Antwort von deinem Mann!
Das finde ich auch wichtig, so habe ich es auch immer gehalten. Natürlich hätte ich am liebsten, dass meine Kinder auf das Gymnasium kommen (in der heutigen Zeit hat man nun mal bessere Chancen für den späteren Arbeitsweg)....es muss aber nicht, es soll nach ihren Möglichkeiten geschehen. Das (einzig) positive am deutschen Bildungssystem ist, dass die Kinder auch noch später die Dinge über den zweiten Bildungsweg nachholen können. Eine meiner Töchter hat in ihrer "normalen Schullaufbahn" die Realschule absolviert. Sie ist da gut durchgekommen, hatte aber immer Potential nach oben - doch ich bin nicht der Typ Mutter, der die Kinder zu etwas zwingt. Sie hat jetzt ihr Abi noch nachgemacht. Es ist vieles machbar.Und manche Kinder erkennen erst spät, dass sie nur für sich lernen und nicht für die Eltern. Ich versuche meinen Kindern auch immer zu vermitteln, dass es toll ist, dass sie so viel lernen dürfen. Es ist auch wichtig, wie die Eltern das den Kindern vermitteln.
Ich traf doch tatsächlich ein paar Wochen nach der Einschulung ein Kind aus dem Kindergarten und fragte sie, wie ihr denn die Schule gefalle....."Schule ist doof", das fand ich wirklich seltsam. Meine Tochter, die mit ihr (nur in eine andere Schule) eingeschult wurde, war so begeistert, wie fast alle Kinder in der Klasse und ging gerne hin. Die Kinder, die die Schule "doof" finden, bekommen das so von ihren Eltern vorgelebt. Die Eltern schimpfen über die Schule, die Lehrer und wundern sich dann, dass ihr Kind nicht hin möchte.
Meine Nichte hatte damals eine Sonderschulempfehlung. Die Eltern wehrten sich mit Händen und Füßen dagegen. Meine Nichte war langsam und und einfach im Denken - ihr hätte es auf der Sonderschule sicherlich gut getan. So quälte sie sich auf der normalen Schule durch und hatte nie Freude daran. Die Eltern sehen nicht, dass die Kinder dort eine besondere Förderung bekommen, die ihnen gut tut. Sie sehen nur: "Oh Gott Sonderschule, mein Kind ist dumm" Ich finde das traurig, das Kind wird nicht so genommen, wie es ist.
Hortensie