Sag mal, was war denn
das für ein elendig besch... Zentrum, in das ihr da getappt seid ? Bitte umgehend posten!
Buddhisten schwören für gewöhnlich, von berauschenden Mitteln jeder Art fernzustehen - da sind Zigaretten, Alkohol (und erst recht Drogen!) VOLLKOMMEN TABU !!! Versuch mal, dich an Lama Ole Nydahl zu halten. Der tourt auch in Österreich etc rum.
+snip+
Martin scheint imho 2 Grundbedürfnisse zu haben, die er nicht geregelt bekommt.
1stens wäre da der unbändige Wunsch, anerkannt und gemocht zu werden. Das wird bei Martin durch sein überzogen freundliches, rücksichtnehmendes Verhalten (bis hin zur Selbstaufgabe) deutlich. Es lässt sich wohl am besten mit dem Satz
"Ich muss immer nett, lieb und rücksichtsvoll sein - sonst mag mich keiner und ich bin allein."
Martin lässt sich sogar schlagen und reagiert auch auf die Trennung von der Kindsmutter zunächst mit übertriebener Freundlichkeit, die erst später völlig umschlägt.
Ich fasse das mal in einem Gefühl zusammen.
Martin hat Angst vor Einsamkeit und/oder Ablehnung. Vielleicht fühlt er sich auch schon einsam. Über die vermutlichen Entstehungsursachen weisst Du evtl. auch etwas mehr...?
Wenn man Martin fragt, warum er so viel von ihm haltet, kommt nix gescheites heraus (...) Jeder, der nett und schön mit ihm redet ist sein Freund (...) Hat aber nicht gezeigt, dass er traurig ist. Hat das mit soooo extremer Freundlichkeit und guter LAune überspielt...
ABER:
Das heisst nicht, dass DU ihm das Einsamkeitsgefühl nehmen sollst. Vielmehr muss Martin seine Wahrnehmung korrigieren.
Auch sollte man nicht auf seine Freundlichkeit reinfallen. Schliesslich will Martin für seine Freundlichkeit ein Vielfaches zurück - wehe dem, der sich nicht an den Deal hält ! (Er beschimpft sie am Tel., schreibt perverse Sachen usw...)
Das dürfte auch mit ein Grund sein, warum er das Geschäft so sehr mag: er ist freundlich, und bekommt Freundlicheit zurück. Evtl. macht er seinen "Stammkunden" sogar diverse Gratiszugaben oder Geschenke, um sie besonders zu beeindrucken (
"im Geschäft hatte er echt einen riesen Kreis von Stammkunden"). Evtl. hat er von Marko Prügel bezogen, als Marko Martins "Geschäftstaktik" herausbekam und beim Nachrechnen eine entsprechende Differenz feststellte. Evtl. zieht er Martin die entstandenen Verluste vom Gehalt/Anteil ab, evtl. ist deshalb seit Januar keine Zahlung mehr erfolgt.
Wie auch immer - Anerkennung ist für Martin lebensnotwendig. Er nimmt horrende Schwierigkeiten in Kauf, um wenigstens ein Minimum an Anerkennung zu bekommen.
2tens ist sein Drogenkonsum ein unheimliches Hindernis für ihn, seine Lage zu verändern. Drogen kaschieren Schmerz (und fallen nicht umsonst unter das "Betäubungsmittelgesetz"
), und ohne Schmerzempfinden entfällt auch der akute Zwang, zu handeln.
Ausserdem verliert man die Selbstachtung durch das Bewusstsein der Abhängigkeit - gerade bei Martin ist das ein Schlag in alte Kerben.
Ich würde versuchen, an dem Punkt Anerkennung und Selbstachtung anzusetzen. Das bedeutet: Leben in Reizarmut (reizarme Umgebung) und Aktivitäten, die Selbstachtung erzeugen.
Es ist sinnvoll, Martin eine Selbstachtung/Anerkennung zu vermitteln, die sich nicht auf äußere Personen oder Umstände bezieht, sondern einem echten, eigenen Empfinden entspringen. So könnte man seine Abhängigkeit von der Anerkennung durch andere auflösen und durch Selbstachtung -
Selbstsicherheit - ersetzen. Quasi gegen "Entzugserscheinungen von Anerkennung" impfen.
Wahrscheinlich verlieren die Drogen (als Betäubungsmittel für das Schmerzempfinden der Einsamkeit und Ungeliebtheit Martins) in diesem Prozess ebenfalls ihre Bedeutung.
In Angriff nehmen müsste man dennoch beides: Entziehung UND Selbstachtungstraining!
Hast Du eine Idee, wie Du bei Martin ein solches Training gestalten könntest ?