Liebe Chira,
übrigens "mein" Schwarm ist auch Schlagzeuger, die haben schon etwas Faszinierendes an sich. Du bist aber immerhin einen Schritt weiter gekommen. Ich bin noch beim Lächeln und warte auch darauf dass wir uns irgendwann in den Armen liegen.
Aber ich weiß auch dass das höchstwahrscheinlich (100 %ig weiß man es ja nicht, das ist das Problem) nicht passieren wird und deshalb leide ich ja darunter.
Ich versuche los zu kommen, mein Unterbewusstsein weigert sich. Ich merke aber schon dass ich gaaaanz langsam Abstand gewinne, weil ich gar nicht wirklich zu dem nächsten Konzert fahren will. Aber ich muss es noch tun, ich bin noch nicht soweit einfach nicht zu fahren. Einen Auftritt habe ich unlängst ausgelassen. Ich fasste den Entschluss vorher und stand auch dazu. Aber an dem Abend ging es mir schlecht. Ich dachte ständig daran, wann sie aufhören würden und hoffte inständigst, dass ich ein SMS (meine Handynr. hat er) bekommen würde, wo ich denn war.
Natürlich wusste ich dass ich keines bekommen würde, aber die Hoffnung war dennoch da.
Zum nächsten Konzert fahre ich hin obwohl ich weiß dass ich danach wieder enttäuscht sein werde. Ich muss offenbar immer diese Enttäuschungen erleben und irgendwann hoffe ich dass ich darüber hinweg bin und mir das Ganze echt zu blöd ist. Mich nervt die Sache ja jetzt schon. Aber wenn ich an ihn denke .....
Wenn er meine Sprache sprechen würde wäre das einfacher, da könnte man bei den Gesprächen schon herausfinden, wie die Chemie ist, ob man sich unterhalten kann, ob man gemeinsame Themen hat. Aber so weiß ich gar nichts.
Ich denke oft genug daran dass es kompliziert wäre. Aber ich bin nicht der Typ, der von vornherein einfach sagt: das wäre eh NIE was geworden, wenn ich es nicht versucht hätte. Wenn ich vorher schon aufgebe, würde ich mir nachher immer Gedanken machen: was wäre wenn. Also habe ich das Gefühl es einfach versuchen zu wollen, auch wenn ich gewaltig auf die Nase falle. Aber das hätte ich dann mir selbst zuzuschreiben. Und wie schlimm kann es schon sein? Ich war voriges Jahr nach der Trennung von meinem Mann ziemlich am Boden (da ging es ja nicht nur um mich sondern auch um die Kinder), mir ging es im Winter sehr, sehr schlecht (wegen dem Musiker; von dem her habe ich mich schon "gebessert", weil es mir bei weitem nicht mehr so schlecht geht, es hat sich etwas verlagtert), kann es noch schlimmer werden?
Schüchtern ist "er" auch, handelt es sich womöglich um denselben Schlagzeuger?
Ich merke dass ich mich ein wenig distanziere, von den Wunschvorstellungen und so. Dass ich dabei bin ein klein wenig loszulassen. Und das schmerzt aber auch sehr.
Liebe Reinfriede,
auch wenn du schroff klingen magst, danke ich dir auch für den Beitrag.
Manchmal bin ich schon auch wütend, aber die Wut vergeht dann schnell wieder. Offenbar muss ich noch viel wütender werden, um zu denken, dass es nun reicht. Mein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl und auch Selbstvertrauen sind im Moment nicht vorhanden (und nur gaaaanz wenig), das versuche ich mit Reiki zu stärken. Mal gelingt es besser, mal weniger. Nach der Behandlung gestern wurde mein Selbstvertrauen wieder etwas gestärkt.
Aber dieses bisschen Wut habe ich vor Wochen noch nicht gespürt, ich brauche einfach klare Antworten. Und wenn ich die nicht bekomme kann ich damit nicht abschließen. Daran muss ich noch arbeiten. Diese Eigenschaft hatte ich schon immer, aber ich war nie damit zufrieden, weil mich diese Unklarheiten innerlich immer auffraßen.
Es ist besser und ich denke es wird von Mal zu Mal immer besser werden, aber ich habe noch einen langen Weg vor mir. Ich kann noch nicht endgültig damit abschließen, das geht auch nicht von heute auf morgen. Aber es tut doch weh zu merken, dass ich dabei bin Abstand zu gewinnen. Aber wenn er mich wieder anlächelt, ist mein guter Vorsatz bestimmt wieder dahin.
Ich frage mich auch oft genug, welchen Vorteil ich daraus ziehen soll bzw. was der Sinn ist, was ich lernen muss:
1. habe ich abgenommen - das hatte ich immer schon vor, aber hatte nie das nötige Durchhaltevermögen;
2. habe ich mir viel neue Kleidung gekauft und gefalle mir jetzt besser in den Sachen (wobei aufgrund mangelndes Selbstwertgefühl ich mit mir selbst derzeit unzufrieden bin)
3. habe ich erfahren, dass ich tiefe und starke Gefühle empfinden kann, die ich in den letzten Jahren nicht einmal ansatzweise erfahren habe bzw. wage ich mal zu behaupten überhaupt nie. Selbst meinem Exmann gegenüber, als wir uns kennen lernten empfand ich nicht so intensiv.
4. es tut trotzdem gut, von Jemanden nett angelächelt und "registriert" zu werden;
5. ich habe vor 4 Monaten mit Schlagzeugunterricht begonnen und spiele regelmäßig mit meinem Vater in einem Proberaum. Endlich machen wir "Familienmusik", bisher hatte ich weder für Keyboard noch für Gitarre die nötige Geduld es zu lernen. Erstmals nehme ich für ein Instrument proffessionellen Unterricht. Und ich denke nicht mehr jedes Mal beim Schlagzeug an den Musiker, weil es mir wirklich Spaß macht.
6. tut sich was in meinem Leben. Die Ehe war ein langweiliges Allerlei (zumindest die letzten Jahre, eigentlich waren nur die Kinder für mich Abwechslung) ohne aufregende Erlebnisse und "Abenteuer".
Mehr fällt mir nicht ein. Auch wenn ich diese Punkte aufzähle und jeden einzelnen auch so meine, lindert das (noch) nicht meinen Schmerz.
Ich betrachte die Sache auch oft genug nüchtern: welche Schwierigkeiten wir hätten, dass wir uns selten sehen könnten, dann müsste ich (weil er am Wochenende auch Auftritte hat) jedes Mal nach Budapest fahren - was auch nur geht, wenn ich die Kinder nicht habe; dann die Sprache, wobei ich dabei bin mir selbst etwas Ungarisch beizubringen, aber das reicht natürlich nicht; er ist verheiratet (ich glaube mal dem Bandleader) und das ist auch schon genug problematisch.
Aber wenn die "Nüchternheit" wieder weg ist, denke ich mir dass das alles zwar Schwierigkeiten seien, aber NICHTS ist unmöglich, wenn man es will. Da denkt dann wieder mein Herz, anstatt der Verstand.
Ich muss einfach selber auf die Nase fallen und nach Monaten endlich einsehen, dass das alles keinen Sinn hat. Auch wenn Andere das jetzt schon so sehen, ich habe mir immer schon meine eigene Meinung bilden müssen bzw. selbst drauf kommen. Und dann denke ich natürlich daran, dass man mir das schon früher gesagt hat, dass es so enden wird.
Aber andererseits MUSS es ja nicht so enden! 100 %ige Antworten gibt es nicht - und DAS macht mich auch wahnsinnig.
Liebe Grüße an euch Alle