Reinfriede
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- 15 Oktober 2004
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Liebe Karin!Karin schrieb:Liebe Reinfriede,
noch eine Bemerkung zum Thema "jemanden anderen finden für den
Partner".
Man kann es so sehen wie du, dass man dem Partner, den man verlassen
möchte, tatsächlich alles "Liebe" wünscht. Das ist edel.
Meine Betrachtungsweise (in meiner damaligen Situation) war aber bei
weitem nicht edel, und ich glaube, damit richtig gelegen zu haben:
hätte ich tatsächlich einen anderen "gefunden", dann wäre das Gewissen
meines Mannes schlagartig entlastet gewesen und ein Freibrief für die
Freiheiten, die er sich genommen hat ....Ganz abgesehen davon, ich
hätte es ihm auch nicht gerne einfach gemacht, das Gehen. Ausserdem
ist so eine Situation (einer will gehen, der andere will nicht, dass er geht)
auch sehr unausgewogen. Denn der, der gehen will, hat im Vorfeld schon
"losgelassen", der andere wird zum Loslassen mangels Alternative
gezwungen.
Liebe Grüße,
Karin
Ich glaube, das Problem ist, dass Du meine damalige Situation insgeheim mit der Position Deines Ex-Mannes verknüpft hast. Das hieße, glaube ich, Äpfel mit Birnen vergleichen.
Dein Mann wollte, dass Du Dir Freiheiten nimmst, WEIL er sich in eine andere verliebt hatte. Die Motivation war, wie Du geschrieben hast, sich eine Art Freibrief zu schaffen, was wahrscheinlich richtig ist.
Ich war in niemanden verliebt, das ist ein entscheidender Unterschied. Ich brauchte keinen Freibrief.... Die Parallele dazu ist, dass wir uns von unserem Partner trennen wollten, doch ich glaube, mehr Gemeinsamkeiten sehe ich da nicht
@Alle, ist vielleicht ein wenig off-topic, streift jedoch dieses Thema: Das Thema "Gewissen" ist angesprochen worden, wie seht Ihr das? Möchtet Ihr wirklich, dass ein Partner bei Euch bleibt, weil es ihm sein "Gewissen" vorschreibt?
Umgekehrt finde ich es auch irgendwie verantwortungslos dem "ungeliebten" Partner gegenüber - so was hast sich doch ein anderer gar nicht verdient. Und ich nehm ihm damit ja auch die Chance, jemanden kennenzulernen, der ihn wirklich liebt.
Ich weiß nicht, ich steh auf dem Standpunkt - entweder freiwillig Liebe oder es ist geschenkt. Es wäre für mich total erniedrigend, wenn ich in einer Beziehung leben müsste, in der mein Partner nur wegen dem Gewissen oder wegen der Verantwortung oder wegen der Konventionen bei mir bleibt.....
Und bitte: Es gibt das Thema Kinder, das als Grund oft angeführt wird. Darum gehts mir nicht, sondern um die persönlichen Emotionen, um Eure generelle Einstellung dazu...
@Nicki: Fühl Dich geknuddelt....Was für eine Einstellung zum Thema Freiwilligkeit der Liebe hat Dein Mann? Würde er es verkraften oder sogar wollen, dass Du bei ihm bleibst, wenn Du überzeugt davon wärest, ihn nicht mehr zu lieben?
Liebe Grüße
Reinfriede