AW: Kein warmes Essen für meinen Mann
Zitat von Chira
= ...verbieten?? was würde es bringen?? soll ich sagen: wenn du dies und jenes tust, DANN ist es vorbei?? wie gesagt, ich habe schon mal erwähnt, dass dann ER derjenige wäre, der den zeitpunkt bestimmen würde (=durch sein handeln). und das möchte ich nicht.
es geht anders...
liebe penelope,
vielen dank fürs raussuchen, ich wäre nicht mal beim 10maligen durchlesen auf die idee kommen, dass dieses posting gemeint ist, weil ja meine hintergrundgedanken zu der aussage völlig anders waren, als die interpretation eurerseits. ich erkläre das später, muss zum elternsprechtag.
lg chira
hallo ihr lieben,
worte sind die quelle von missverständnissen sagte mal ein weiser mensch, und es ist wirklich erstaunlich, selbst wenn man eh schon absolut ausführlich etwas zu beschreiben versucht, wird dennoch in eine völlig andere richtung interpretiert.
als ich meinte, ER würde ja derjenige sein, der dann den zeitpunkt der trennung bestimmen würde, meinte ich nicht, dass ich nicht möchte, dass er eine trennung in die wege leitet,
sondern ich meinte: wenn ich sage: "sobald du nochmal dies und jenes tust, trenne ich mich", dann bestimmt ja ER den zeitpunkt der trennung (eben durch sein handeln), und DAS möchte ich nicht.
ich hatte bei meinem ex-lebensgefährten ein thema, das ich lange mittrug (er konnte seine aggressionen nicht im zaum halten), und dort war ich auch mal an einer stelle angelangt, wo ich sagte: "wenn du mich noch EINMAL schlägst, dann kannst du wirklich gehen, egal, ob du auf der straße stehst oder nicht". dieses druckmittel funktionierte sehr gut, monatelang, aber ich wusste genau, alsbald es noch mal passieren sollte, dass er mich schlägt, ziehe ich alles durch. dem war dann auch so. und WIE = mit welcher geschwindigkeit und konsequenz ich das durchzog, das erstaunte mich sogar selber. ich war wie fremdgesteuert.
ich kenne mich also sehr gut. und generell: wenn ich etwas sage, dann stehe ich dazu.
wenn ich meinem mann mitteile: "sobald du nochmal spíelst, bin ich weg", dann hat ER in der hand, wenn denn der zeitpunkt sein sollte, wo dies passiert. wie gesagt, das möchte ich nicht.
hätte ich z.b., als ich seine spielerei erkannte , dies bereits im jänner gesagt, dann hätte ich jetzt im november die koffer packen müssen. in einer situation, wo es absolut nicht gepasst hätte, wo ich beruflich im wiedereinstieg war, wo ich körperlich = kräftemäßig am limit war.
ich möchte ihm demnach das spielen nicht gänzlich unter androhung von definitiven konsequenzen verbieten, ich sage aber, DU musst wissen, was du tust. und ich kann nicht mit bestimmtheit sagen, wie meine reaktion aussehen wird.
er muss auch ohne meinen erpresserischen druck wissen, was für ihn sache ist.
Und noch etwas. Chira du schreibst, dass du deinem Mann 15 € zugestanden hast, zum verzocken. Diese 15 Euro sind für deinen Mann das gleiche, wie für einen Alkoholiker das Bier. Er darf nie wieder trinken, bzw. nie wieder spielen und er schafft es nicht ohne Hilfe, weil es eine KRANKHEIT ist, wie Schnupfen, nur schlimmer!
Indem du ihm diese 15 € zugestehst, glaubst du ihn ruhig stellen zu können, das Minimum zu geben, damit er erträglich bleibt, damit er noch ein wenig Spaß hat. Hast du dich jemals mit dem Thema auseinandergesetzt??
Es ist die Hölle süchtig zu sein, die absolute Hölle und es gibt keine andere Chance als absolute Abstinenz und eine gute begleitende Therapie.
das könnte sein, oder auch nicht.
mein mann hat geschafft, vom heroin wegzukommen über die ersatzdroge methadon. er hat seine dosis von sich aus mehr und mehr reduziert, aber nicht aufgrund ärztlicher verordnung, sondern um seine abhängigkeit von sich aus im griff zu haben. d.h. dieses wissen, dass da etwas ist, worauf er in der not zurückgreifen kann (er "sammelte" den überschuss, den er aufgrund seiner eigenen konsequenz nicht benötigte), und das wissen, ich habe was, wenn ich nur will, brachte ihn dazu, ganz wegzukommen.
wenn man das alles auf die harmlose sucht "rauchen" ummünzt, dann muss ich auch sagen, hätte ich mir die zigarette gänzlich verboten beim entschluss, aufzuhören, dann wäre ich gedanklich viel mehr verhaftet gewesen als mit der auflage, wenns denn unbedingt sein muss, rauchen zu DÜRFEN.
ich habe mir das rauchen also nicht ganz "verboten", und es auf diese art und weise geschafft, damit aufzuhören.
bin gespannt, was in lauras links so zur suchtprävention geschrieben steht , und ev. auch zu co-abhängikeit. bin noch nicht dazugekommen.
Meiner Meinung nach hat Chira innerhalb sehr kurzer Zeit sehr viel für sich erkennen müssen und hat auch einen Teil schon recht konsequent umgesetzt. Bis zu der Erkenntnis selber Hilfe für die Psyche zu benötigen, braucht es noch eine Weile.
naja, diese erkenntnis hatte ich schon vor längerer zeit gehabt. das war ja ein zusätzliches problem wegen der geldgeschichte: ich hätte mir professionelle hilfe ja gar nicht leisten können, es sei denn, so eine einmalige pro-mente-gratis-sitzung, die ja nieeemals ausreichend gewesen wäre.
Das Tempo für diese Erkenntnis bestimmt sich meist aus der Intensität der Verstrickung in die Probleme anderer, hier in die des Partners.
Um diese Erkenntnis verkraften zu können, muss zunächst mal die Fähigkeit vorhanden sein Co-Abhängigkeit und auch Sucht als eine Krankheit zu verstehen, ebenso wie Grippe und Herzinfarkt. Ich vermute Chira, wenn du einen Herzinfarkt hättest, würdest du Verständnis erwarten oder erhoffen, bei seelischen Krankheiten scheint mir diese Eigenakzeptanz nicht vorhanden zu sein.
Bei einem Herzinfarkt ist die Rückfallgefahr ebenso groß, wie bei einem Suchtkranken und Co- Abhängigen.
inwiefern ist für dich/euch eine co-abhängig ersichtlich??? indem ich mich nicht räumlich trenne?
lg chira