Mein Sohn läßt mich nicht los

Liebe Regine
NEIN! Du hast mich absolut nicht verletzt.
Nie und nimmer.
Dein Beitrag war doch auf keine Weise verletzlich.
Das Gegenteil ist der Fall.
Häufe nicht noch Sorgen betreffs meines Beitrags dazu.
Vermindere sie, diese Sorgen die Dich in Deinem Umfeld plagen indem Du Dich in erster Linie um Dich selber sorgst.
Versuche wenigsten einen kleinen Teil des Tages nur für Dich zu verwenden.
Auf diese Weise würdest Du Dir selber Zeit schenken.
Das mag wohl das schönste Zeitgeschenk sein.

Ich wünsche Dir eine kummerfreie Woche / Martin
 
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Hallo zusammen,

jetzt bin in da angekommen, wo es richtig weh tut. Da wo nicht mehr Kopf sondern die verletzten Gefühle das Sagen haben.

Ich will einfach nicht mehr. Mein Sohn hat sein Leben und soll mich in Ruhe lassen. Meine Schwiegertochter treffe ich gelegentlich wenn sie den Jüngsten in den Kindergarten bringt, die anderen beiden wissen dass sie immer kommen können wenn sie wollen.

Es geht einfach nicht mehr mit meinem Sohn und mir. Ich will nicht mehr und er auch nicht.

Ich war mal berufstätig, halbe Tage als medizinische Schreibkraft, nachmittags. Mein Sohn, abgedreht, hat in der Garage den Bezinkanister zur Explosion gebracht. Isolierung verschmort, ihm nichts passiert. Dann ruft er auf der Arbeit an uns sagt mir er hat die Garage angezündet. Wochen davor Blumen 10 cm vor der Gardine angezündet, Papiertaschentücher auf dem Holztisch. Ich war ausdrücklich für nachmittags eingestellt und wusste, ich konnte meinen Sohn nicht mehr alleine lassen (er war 14 Jahre alt). Mit ärztlichen Attest habe ich mir einen Vormittagsjob erzwungen. 3 Monate Mobbing und ich war draußen. Job weg, Nerven hin. Noch drei weitere Versuche wieder zu arbeiten, aber es ging nicht mehr. Die Nerven haben nicht mehr gehalten.

Und nun: Epilepsie, Angststörung. Und die Eltern im Nacken, die der Meinung sind ich habe noch nicht genug für meinen Sohn getan.

Jetzt könnte ich noch lange so weiter schreiben aber nun kommen mir selber die Tränen.

Ich muss jetzt hier mal Pause machen, mich sammeln. Ich komme immer mehr in meine Vergangenheit.

Ich habe einen lieben Mann der selber genug durchgemacht hat, von ihm lasse ich mich jetzt in die Arme nehmen.

Ich lasse meinen PC erst mal aus und mache ihn nächste Woche wieder an. Es tut mir leid, ich wollte das nicht aber es musste jetzt einfach mal raus.

Liebe Grüße

Regine
 
@Regine
Dass Du einen Mann hast, der Dich in die Arme nimmt ist schon was ganz tolles.
Und! Hier Dir die Seele frei schreiben hilft allemal.

Alles Gute / Martin
 
@Regine
Hallo! Vorweg ich habe mit so einer Situation gar keine Erfahrung. Immerhin hast du vielleicht wie ich aus deinem letztem Schreiben erkennen konnte aus deinen ersten Zeilen Entscheidungen getroffen. Du willst und kannst nicht mehr mit deinem Sohn. Lasse dich nicht unter Druck setzen auch von dir selber nicht, du willst und kannst nicht mehr mit deinem Sohn ist deine persönliche Entscheidung und die Eltern im Nacken, das brauchst du gar nicht zulassen, Rechenschaft ablegen was zu wenig war hast du nicht Not Du hast alles gegeben, dich aufgerieben vielleicht dich selber zuviel unter Druck gesetzt. Du hast einen Mann der dich in die Arme nimmt, das zählt jetzt und heute. Macht euch ein paar schöne Tage, ihr habt euch das verdient.
Viel mehr kann ich dir nicht sagen, vielleicht noch, nehme dich wichtig, sehr wichtig, schau jetzt und gleich auf deine Gesundheit, für andere hast du dich schon mehr als genug zerissen.
lg
Ritter Omlett
 
Hallo Regine,

bisher hab ich Deinen Thread nur gelesen.

In meinem Leben hatte ich auch Prioritäten gesetzt.
Mit meiner verstorbenen Mutter habe ich vor mehr als 25 Jahren den Kontakt abgebrochen und erst kurz vor ihrem Tod im Jahr 2006 das letzte Mal mit ihr gesprochen.
Der Kontakt mit ihr hat mir einfach nicht gut getan, sie war mit allem was ich tat nicht einverstanden. Aber ich meinen Weg gegangen und es war und ist gut so.
Auch mit meiner Schwester hatte ich zur damaligen Zeit den Kontakt abgebrochen und erst nach GöGas Tod im Febraur 2009 habe ich wieder Kontakt mit meiner Schwester.

Manchmal geht es einfach nicht anderst um sich selbst zu schützen.

Und die Eltern im Nacken geht garnicht ...

Dir alles Liebe
 
Hallo zusammen, ich bin noch einmal da.

Ich wollte hier sachlich bleiben aber am Ende lagen dann doch die Nerven blank. Ich werde mal wieder therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen und dann in Zukunft besser auf mich aufpassen.

Es ist ein Kreislauf. Mein Sohn rastet aus, er setzt mich unter Druck, meine Eltern stellen sich auf seine Seite und ich liege am Boden.

Ich bin jetzt 56 Jahre alt und ich hoffe dass ich noch viele schöne Jahre vor mir habe. Die werde ich mit meinem Mann und unseren beiden Hunden verbringen, ohne meinen Sohn und meine Eltern. Meine Schwiegertochter und die Enkelkinder bleiben uns immer willkommen.

Ich glaube meine Schwiegertochter hat nichts mehr zu befürchten. Er wird es nicht wagen ihr Schaden zuzufügen schon allein wegen der Kinder. Sie würden es weitererzählen.

Meine Eltern tun mir leid. Sie haben keine Liebe und auch kein gutes Wort für den anderen. Sie haben viel Geld und sind trotzdem immer unzufrieden geblieben.

Und irgendwie tut mir auch mein Sohn leid, er hat viel Schaden angerichtet. Vielleicht wird er ja irgendwann mal erwachsen, denn wenn er nicht aufpasst ist der nächste Job auch noch weg. Er ist wie ein Kind das ständig neues Spielzeug braucht damit es Ruhe gibt und meine Eltern erfüllen ihm alle seine Wünsche. Ich werde nun langsam mal aufhören mich für sein chaotisches Leben verantwortlich zu fühlen. Wenn er mich nicht loslässt ist das sein Problem, Hauptsache ich habe ihn losgelassen.

Trotzdem bleibt er in meinem Herzen

Ganz herzlichen Dank für Eure Beiträge.

Liebe Grüße

Regine
 
Liebe Regine!

Weisst Du, was mir bei Deinen Postings oft durch den Kopf gegangen ist? Der Ausspruch "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan - der Mohr kann gehen".

Du hast alles gegeben, was in Deiner Macht stand als Mutter - nun kannst Du gehen. Obwohl dieser Satz an sich ja eher verbittert gemeint ist im Sinne von Undankbarkeit, liegt doch ein großes Freiheitspotential in diesem Ausspruch.

Die Definition, was Schuldigkeit bedeuten kann, ist eine sehr persönliche.

Ich schrieb schon mal, dass ich in gewisser Weise nicht so mitreden kann, weil ich selbst noch keine Enkelkinder habe.

Aber meine persönliche Definition von "Schuldigkeit" als Mutter ist: Kinder mit all meiner Liebe großziehen, sie vor Gefahren behüten, bis sie auf eigenen Beinen stehen können. Und danach kann ich gehen, ohne mir Dank zu erwarten, denn meine Aufgabe ist getan. Meine Kinder werden es auch so halten - ihre eigenen Kinder großziehen und dann gehen.

Und mit "gehen" meine ich nicht unbedingt, dass ich nach Amerika auswandere, sondern dass ich mich (wieder) um mich selbst kümmere und meine Kinder selbst ihr Leben leben lasse, nach ihren eigenen Vorstellungen.

Mir brennt eine Frage auf den Lippen: Hast Du - wenn Du das Wort Schuldigkeit ansiehst - in irgendeiner Form das Gefühl, Deinem Sohn (noch) etwas schuldig zu sein?

Wenn ja, dann könnte der Schlüssel für Euch dort liegen. Denn unerledigte Sachen können lange aneinander ketten.

Hast Du Dich schon mit dem Begriff "Familienstellen" befasst? Vielleicht gibt es bei Euch etwas, das durch eine systemische Aufstellung gelöst werden kann.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Regine,

ich habe mir jetzt alle Deine Postings noch mal durchgelesen. Deine spürbaren Verzweiflung lässt mich vermuten, dass Dir die gegenwärtige Ohnmacht so zu schaffen macht. Egal in welche Richtung Du Dich bewegst - irgendwo lauert der Stolperstein.

So, wie ich Dich als Mutter einschätze, trägst Du die Schmerzen Deines Sohnes mit, weil Du Dich verantwortlich fühlst. Auch wenn es sich so leicht sagt, ein erwachsener Sohn sei "selbst verantwortlich", so ist man doch geneigt, Lebensprobleme der Kinder mit deren Kindheit und somit mit sich selbst zu verknüpfen.

Nicht nur die Kindheit bzw. die Erziehung prägt, sondern auch so manche Persönlichkeitsstrukturen wiederholen sich im Generationen-Takt, ohne dass man von außen dagegen wirken kann. Die Einsicht, bestimmte Muster (bei Deinem Sohn werden es auch destruktive Anteile sein) zu durchbrechen, muss von dem Betroffenen selbst kommen. Er muss gewillt sein, sich mit sich selbst und der Familiengeschichte auseinander zu setzen.

Für eine Kontaktaufnahme ist es eigentlich nie zu spät. Für mich liegt nahe, dass der (früher und heute fehlende) Vater einer der Hauptschlüssel zum Verhalten Deines Sohnes ist.
Ohne jetzt zu wissen, ob Du selbst noch Kontakt zu Deinem Ex-Mann hast - könntest Du Dir vorstellen, ihm die Situation zu schildern, verbunden mit dem Wunsch, er möge seinen Teil zur Aufarbeitung beitragen?
Du hättest nichts zu verlieren. Und ich denke, egal, wie es sich darstellt, ganz gleichgültig wird der Vater seinem Sohn gegenüber nicht sein.

Was genau werfen Dir Deine Eltern eigentlich vor?
Oft werfen Eltern nämlich ihren Kindern genau das vor, was sie selbst nicht auf die Reihe bekommen haben.
Schau Dir mal die Vorwürfe inhaltlich an, das dürfte evtl. erkenntnisreich sein.

Und selbstverständlich bleibt Dein Sohn in Deinem Herzen. Dein Wunsch nach einem normalen Verhältnis ist nur allzu verständlich. Mach Dir selbst keinen Druck loslassen zu "müssen". Das ist leichter gesagt als getan. Dein Gefühl ist hier ausschlaggebend, und nicht irgend welche Erwartungshaltungen. Es ist eine außergewöhnliche Situation, und ebenso dürfen Deine gefühlsmäßigen Reaktionen darauf sein.

Lieben Gruß,
Lucille
 
Liebe Reinfriede,

nein, ich habe nicht das Gefühl meinem Sohn noch etwas schuldig zu sein. Ich hätte nur so gerne verhindert daß sich bestimmte Verhaltensweisen in der Familie wiederholen. Aber für mein Sohn ist das -so sein wie er ist- normal. Es kommt in der Familie zu oft vor.

Liebe Grüße
Regine
 
Liebe Reinhilde,

erst einmal in eigener Sache: Ich kämpfe hier mit meinem Internet. Wenn ich über den Link im E-Mail Programm auf diese Seite gehe ist meine Antwort schon oft irgendwo untergegangen. Jetzt sind mir die Zeilen schon wieder abhanden gekommen. Ich versuch es einfach noch einmal. Vielleicht erscheint das dann doppelt, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf das ich es doch noch begreife.

Zu deiner Frage: Nein ich habe nicht das Gefühl meinem Sohn noch etwas schuldig zu sein. Ich hätte nur so gerne verhindert daß sich bestimmte Verhaltenweisen in der Familie fortsetzen. Aber für meinen Sohn ist das -so sein wie er ist- völlig normal. Er hat kein Problem damit andere zu unterdrücken.

Liebe Grüße
Regine

Liebe Lucille, vielleicht kann ich hier auch gleich deine Frage mit beantworten.

Mein Sohn hatte zu seinem Vater bis vor 10 Jahren einen losen Kontakt gehabt. Mit dem guten Rat seines Vaters wie er die Mutter seiner Kinder los wird war dann der Kontakt zu Ende. Wenn ich meinen Ex heute auf unseren Sohn ansprechen würde, dann würde er und auch seine Frau sagen daß sie nichts mehr von ihm hören wollen. Die wollen ihre Ruhe haben. Mit seinem Stiefbruder hat mein Sohn soweit ich weiß Kontakt.

Ich kann ihr Verhalten verstehen. Das ist ein ständiger Machtkampf zwischen Vater und Sohn. Da gibt keiner nach.

Ich fürchte mein Sohn ist seinem Vater gleichgültig. Aber das ist eine lange Geschichte und hilft jetzt nicht wirklich weiter. Mein Ex und seine Mutter das ist ein Fall für sich.

Was mir meine Eltern vorwerfen, auch das ist ein Fall für sich. Meine Mutter wirft mir alleine schon mein Dasein vor. Es war ein Schock für sie als sie von der erneuten Schwangerschaft erfuhr. Aber mußte sie mir das auch noch erzählen?

Ihr seht, ich arbeite auf vielen Baustellen zugleich.

Meine Eltern wohnen 200 km entfernt, ich werden sie nicht mehr besuchen, wir telefonieren zusammen und haben uns doch nichts zu sagen.

Meine Exschwiegermutter hat mich 30 Jahre nicht losgelassen, wir mußten erst eine Geheimnummer anschaffen damit sie nicht mehr anruft und
die Post zurückgehen lassen.

Ich kann meinem Sohn mit einem guten Gewissen gegenübertreten. Ich habe ihm alles gegeben (damit meine ich jetzt nicht materiell) um ihn auf den Weg zu bringen. Laufen muß er jetzt alleine.

Liebe Grüße
Regine
 
Meine Mutter wirft mir alleine schon mein Dasein vor. Es war ein Schock für sie als sie von der erneuten Schwangerschaft erfuhr. Aber mußte sie mir das auch noch erzählen?
Ihr seht, ich arbeite auf vielen Baustellen zugleich.
Regine

ja, man kanns schon raushören, resp. lesen...hast Du schonmal an eine Familienaufstellung gedacht..?
 
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Hallo ihr Lieben,

meine Familienaufstellung kann ich mir selber machen:

Da ist meine Mutter. Nur Augen für den Sohn; sie würde sich für ihn die rechte Hand abhacken lassen.
Meine Ex-Schwiegermutter: Sie würde für Ihren Sohn sterben wenn es nötig wäre.

Ich brauche meine rechte Hand noch und sterben möchte ich auch noch nicht.

Für beide Mütter anfangs der einzigste Enkel und immer das Arme Kind.
Scheidung: Auch das Arme Kind, dass muss man jetzt aber ganz besonders lieb haben.
Wiederheirat: Ach das arme Kind, was muss das alles durchmachen.

Das arme Kind wurde total verzogen und überliebt. Nicht von der Mutter, sondern von den Großmüttern.

Ich habe versucht dagegenzuhalten weil ich ihn nicht an die Großmütter verlieren wollte.
Und das arme Kind hat das gründlich ausgenutzt.

Ihr solltet meinen Sohn mal kennen lernen. Gut aussehend, Charmant, Intelligent; der Schwarm aller Schwiegermütter. Er weiß um seine Ausstrahlung und wickelt jede(n) um den Finger. Leider auch viel zu lange seine Mutter. Ehe du dich versiehst hat du nein gemeint und ja gesagt.

Er ist stinksauer weil er bei mir nichts mehr ausrichten kann. Sein Charme hat keine Wirkung mehr. Geld gibt’s nicht mehr, unterdrücken lasse ich mich auch nicht mehr, er läuft also gegen eine Wand.

Seine ganzen Eskapaden hängen mir gelinde gesagt zum Hals raus.

Von meiner Hand habe ich ihn losgelassen, er hat gleich nach der nächsten gegriffen. Wenn meine Eltern meinen sie müssten die Verantwortung für ihn übernehmen, dann bitte schön.

Mir braucht keiner zu sagen wie ich mit meinem Sohn umzugehen habe, schon gar nicht meine Eltern. Da höre ich ganz einfach auf meinen Bauch und entscheide von Fall zu Fall.

Aber wenn wirklich einmal ein Notfall eintritt (Geld alle ist kein Notfall) dann sind wir da.

So, nun ist Freitag, das Wochenende steht bevor. Das möchte ich mit meinem Mann verbringen und nicht mir meinem Sohn, meinen Eltern, dem Ex und den Ex-Schwiegereltern im Kopf.

Ich war gerne hier; durch Euch bin ich wieder im hier und jetzt angekommen, habe meinen Humor wiedergefunden und fühle mich einfach saumäßig wohl.

Ich lass jetzt einfach mal los, schnapp mir meinen Mann und unsere beiden Hunde und mach einen langen Spaziergang.

Liebe Grüße

Regine
 
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