Opferhaltung ...

M

Mara

Guest
... kennt ihr solche Menschen, die immer ausgenutzt werden ? Denen man immer Unrecht tut. Die nie ihr Recht bekommen ... Die man ständig mit Füßen tritt ... ? Die man ausnutzt, demütigt, denunziert ... ?

Und selbst wenn man versucht, sie "anders/besser" zu behandeln, man hat keine Chance, weil sie diese Behandlung immer wieder untergraben, so dass es immer wieder das Schwein in einem erweckt und man doch irgendwann aufgibt und in einem schwachen Moment wieder an sie austeilt, weil sie so wunderbar still halten, leise vor sich hin leiden, mit diesem kummervollen Blick, und diesem resignierten Gesichtsausdruck, den man am liebsten einschlagen möchte ?

Was ist der richtige Weg ???

Schlagen oder irgendwie akzeptieren. Und wie akzeptiert man solche Menschen, ohne sie in ihrer Haltung weiter zu unterstützen ... ohne sich selbst immer wieder schuldig zu machen ?

Oder ist es am besten, sie in ihrer Isolation allein zu lassen ? Sich zurückzuziehen ... ?

Ich bin einfach ratlos ? Aber auch nicht mehr bereit Täter zu sein ...

Es ist latent in mir vorhanden, klar ... sonst würde es mir im Außen ja auch nicht begegnen, mein Schatten ... ich weiß das ... ich habe es erlebt, sehr intensiv, wie es ist ... verachtet, mißbraucht, gebraucht und weggeworfen zu werden ... wie gelähmt alles mit sich machen lassen (zu müssen) ... keine Lösung zu haben, keinen Willen, keine Selbstachtung, kein Selbstwertgefühl ...

Es immer dem anderen zu überlassen, aufzubürden, dass es mir selbst gut geht ... nie selbst für sich zu sorgen ... keine Eigenverantwortung zu übernehmen ...

Seltsam ist doch, dass ich so gar nicht bin ... warum ist das mein Schatten ? Kann man von seinen Eltern Anteile übernehmen, die man in bestimmten Situationen lebt, ohne dass sie wirklich zu einem gehören ? Sind es Programmierungen ? Oder doch im Verborgenen vorhandenes, dass man selbst negiert und im Außen so haßt, dass man sogar töten könnte ?

Oder tatsächlich Anteile, die man einfach aufarbeiten muss, weil man sie nicht nachvollziehen kann, weil man so zwingend verstehen will und begreifen, was ein mensch dabei fühlt, wenn er sich so wegwirft ?

Was ist das ???

Viele hier kennen mich doch jetzt schon geraume zeit und gut ...

Führe ich mich so auf ? Ist das ein Teil von mir ?
 
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Liebe Mara,

solche Menschen begegnen mir auch hin und wieder. Ich hatte frueher auch (vergeblich) versucht, solchen Menschen zu helfen, aus diesem "vicious circle" rauszukommen; was nur Energie gekostet hat, denn solche Menschen naehren sich von denjenigen, die ihnen helfen wollen.

Irgendwann habe ich eingesehen, dass diese Sorte von Menschen sich den Aspekt, den sie leben, selbst und mit Grund ausgesucht haben. Sie muessen da durch; es liegt an ihnen, die Transformation ihres Aspektes durchzufuehren, so wie jeder andere auch mit seinen eigenen Aspekten zu tun hat.

Ich habe gelernt, mit solchen Menschen nicht mehr mit zu leiden. Ich lasse sie. Ich lasse ihnen ihre Erfahrung. Wenn ich jemanden treffe, der so ist, so hat er durch mich die Moeglichkeit, seinem Leben eine andere Perspektive zu geben. Wenn er es nicht wahrnimmt, dann ist es seine Entscheidung. Ich lasse ihn liebevoll "seins".

Seit ich diese Menschen lassen kann, begegnen sie mir nicht mehr. So habe ich verstanden, das der Opfer und Leidensaspekt auch in meinem eigenen Schatten wahr; deshalb begegneten mir solche Leute vermehrt. Mit der Uebernahme von Eigenverantwortung konnte ich meinen Schatten transformieren. Heute weiss ich, dass ich als armes Opfer leiden kann, aber ich weiss auch, dass ich mein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann. Ich habe die Wahl. Diese Wahl ist den Menschen mit der Opferstruktur nicht bewusst.

in diesem Sinne

liebe Gruesse
Chris
 
Ja - Chris ...

das ist mir auch bewußt ...

Aber 1. bin ich noch nicht da angekommen, denn ich habe noch die o.g. Fragen zu klären ...

und 2. schön gesagt: Aber es ist meine Mutter ... und z.Zt. benutzt sie meinen Sohn und bringt ihn gegen mich auf, was sie aber auch nur kann, weil ich sie lasse ...

Ich weiß das alles - aber es sind ja nur die Wirkungen - ich suche die Ursache ...

Sie muss weit zurück liegen in meiner Kindheit und ich habe das Gefühl, das dieses Verhalten kein Teil von MIR ist, sondern von außen mir ansuggeriert wurde ...
Sie hat ein sehr starkes Konkurrenzverhalten mir gegenüber -heute wirkt das geradezu lächerlich und sie tut mir so leid, weil sie selbst gar nicht merkt, wie lächerlich sie sich macht und ich weiß genau, dass ich sie dahin gebracht habe.

Ich habe die Situation so verändert, dass sie jetzt "entblößt" da steht ... 3 Jahre habe ich dafür gebraucht ...
Ich habe ihr meinen Sohn anvertraut, ohne Mißtrauen einfach überlassen ...

Aber jetzt ist ein Punkt gekommen, an dem ich denke, dass geht einfach zu weit !

Mein Sohn liebt seine Oma über alles - sie investiert ihre ganze Liebe in das Kind ... :( ... wie soll ich da weggehen ... ich bin sicher, dass wäre ihr Tod !

Ich muss die Wende machen ... irgendwie ... den Hass transformieren ... in Liebe und Verständnis umwandeln ...
Ich habe ja alles, was ich brauche. Die eigene Erfahrung, ich werde vielleicht einfach noch einmal in diesen Zustand eintauchen von damals und nachspüren, was es bewirkt und wie ich da herausgefunden habe ...

:confused: mara ?
 
Danke vulnerable ...

... ich habe keinen Bock mehr auf Probleme ...

Genauso werde ich das machen !

Das ist nicht mehr meine Welt !

:)


Dank an Euch

mara
 
Liebe Mara,

Die Suche nach Ursachen ist eine Sache, das Finden von Synchronitaeten eine andere Sache.

Da die Mutter in Dein Geschehen involviert ist, kannst Du davon ausgehen, dass hier in Bezug auf Deine Mutter und Dich ein Muster im Hintergrund ablaeuft.

Die Notloesung ist das "aus der Resonanz gehen", aber es ist nicht die Loesung Deines Problems. Du bist emotional involviert. Dies bedeutet, dass Du Affinitaet zum Geschehen hast.

Wenn Du Abstand zu dem Geschehen nimmst; also auch Abstand zur Mutter, wirst Du Dir wahrscheinlich dieses Muster, was da ablaeuft, genauer betrachten koennen. So gibst Du auch Deinem Hass eine Chance zur Wandel un des gibt Dir die Chance, durch den Abstand die Mutter so zu nehmen, wie sie ist. Der Abstand ist Deine schoepferische Begrenzung. Vergleiche, erinnere, rekapituliere. Wachstum heisst vorwaerts gehen und rueckwaerts verstehen.

Auch das Thema Deiner Mutter heisst "loslassen", aber das muss sie fuer sich tun. Es liegt nicht in Deiner Verantwortung. Du wirst Dein eigenes "Loslassen" ueben muessen.

liebe Gruesse
Chris
 
bock auf lösungen, mara?

kurzschlüsse führen nur dazu, dass irgendwem die sicherungen durchknallen. den gordischen knoten durchhauen bringt auch nur fetzen.

ich hab oft und oft die erfahrung gemacht, dass familienaufstellungen lösungen bringen. vergiss das ergründen der ursachen, das ist nur archäologie, bindung an vergangenes. stell dein system auf, schau hin, lass in der aufstellung die um-ordnenden und lösenden rituale und prozesse geschehen...

ich hab selbst mit einer sehr problematischen mutter die erfahrung gemacht, dass sich mit der aufstellung meines systems die beziehung zu ihr über nacht und 1000 km ohne irgendwelche gespräche oder analysen oder was auch immer komplett gewandelt hat - mehr respekt, mehr distanz, mehr im eigenen bereich bleiben...

und: mit der aufstellung bleibst du bei dir, aber was du an dir bewegst, hilft der heilung des ganzen systems. alles wird anders. und die chancen sind: es wird gut.

alles liebe, jake
 
Oh man ...

Ich bin wütend, wütend das ich heulen könnte ...

Ich hatte gedacht, ich könnte einfach drüber sprechen ... einfach erzählen, was mich beschäftigt ...

... ich hatte gehofft, jemand würde sich mal die Mühe machen und nachfragen...

Stattdessen sagt ihr mir, was ich tun soll ...

Wieder ist da das Gefühl, dass ich mein Leben nicht im Griff habe, das alles falsch ist ...

:( - ich habe doch so viel bewegt, warum soll ich den Rest nicht auch auf meine Weise lösen können .....

Ich habe mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt ... Ich brauchte keine Lösungen, die gibt es auf die schnelle nicht ...

Familienaufstellung ist gut und schön und wenn ich das Gefühl habe, dass es mir jetzt was bringt, werde ich darauf zurückkommen, ich kenne diese Möglichkeit ja ... sie wird mir begegnen, wenn es soweit ist ...

Ich wollte nur ... :(

... ich werde sehen, was ich diesmal bewegt habe, wie es sich auswirkt ... hier zuhause sehe ich schon positives ...

Ich werde einfach achtsamer sein und zusehen, dass es nicht wieder verloren geht ...

Danke für Eure Ratschläge

mara
 
dir sagen, was du tun sollst? also bestenfalls angebote, was du tun könntest...

nachfragen... und dann erzählst du zum x-ten mal das, was du immer wieder und allen möglichen leuten schon erzählt hast, und es hat offenbar noch nie geholfen, sonst wär das bedürfnis nicht da, es schon wieder zu erzählen!?

kreisläufe... den kreis durchbrechen...

was hast du gegen lösungen? was wär denn, wenn du "es" auf einmal los wärst, was immer es sein mag?

alles liebe, jake
 
@Mara,

Hier haben wir mal wieder das Mann-Frau-Sprachproblem. Frau sucht im Gespraech Zuwendung, Mann bietet Loesungen. Sei uns Maennern bitte deshalb nicht boese.

(Aber schau Dir nochmal Dein Eingangsposting an...Du fragtest nach Loesungen).

Es sind konstruktive Vorschlaege, nichts weiter. Den Weg gehst Du selbst (Du gehst in schon laengst ;) ). Den Vorschlaegen voraus ging Verstaendnis fuer Deine Situation voraus. Ich kann mit Dir mitfuehlen, weil ich auch solch einen Menschen in der Verwandschaft habe.

Du bist laengst in der Veraenderung ;)


Nochmal liebe Gruesse

Chris
 
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Original geschrieben von jake
dir sagen, was du tun sollst? also bestenfalls angebote, was du tun könntest...

nachfragen... und dann erzählst du zum x-ten mal das, was du immer wieder und allen möglichen leuten schon erzählt hast, und es hat offenbar noch nie geholfen, sonst wär das bedürfnis nicht da, es schon wieder zu erzählen!?

kreisläufe... den kreis durchbrechen...

was hast du gegen lösungen? was wär denn, wenn du "es" auf einmal los wärst, was immer es sein mag?

alles liebe, jake

Jake - Du bist ein Macho ...

Ich habe es nur einem bisher erzählt und das auch nur, weil ihr dasselbe genau eine Woche vorher zum ersten mal passiert ist und ich ihr irgendwie Schützenhilfe leisten wollte ...

Im Endeffekt habe ich jetzt allen auf die Finger gehauen, aber gemeint warst Du ...

bock auf lösungen, mara?

... und wenn ich nein sage ? Dann habe ich den schwarzen Peter !?!

Nie ist man etwas einfach so los ... es sind Prozesse, die sich in Gang setzen und langsam zu Neuerungen führen.
Das ist ja auch, was mich am meisten erschüttert hat ... ich dachte, es wäre rum ... alles veränderte sich zum Guten und ich war unachtsam, 18 Stunden auf den Beinen und sie hat den richtigen Knopf gedrückt (also wollte sie es doch auch so !) und ich habe funktioniert ...

Wenn das kein Lösungsansatz ist, weiß ich es auch nicht ... :)

lg mara
 
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