Reinfriede
Well-Known Member
- Registriert
- 15 Oktober 2004
- Beiträge
- 4.988
Liebe Herzlich!
Ich würde als allererstes bei der Wohnungsgröße anfangen, wenn zuwenig Zimmer vorhanden sind. Oder manchmal kann man durch Abteilmaßnahmen noch Zimmer dazu schaffen. Die Raumgröße ist oft nicht entscheidend, sondern die Tatsache, ob jeder sich zurückziehen kann, wenn er Ruhe braucht.
Ich weiss nicht, wie die 79 m2 aufgeteilt sind, aber wäre das irgendwie möglich? Wieviele Räume habt Ihr? Oft hilft es schon, eigene kleine Bereiche zu schaffen, um deeskalierend einzuwirken.
Wenn das alles nicht geht, könntest Du Dich bei der Gemeinde erkundigen, ob es (ich weiss nicht, ob es das bei Euch gibt) Gemeindewohnungen gibt, für die Ihr Euch anmelden könnt? Manchmal gibt es (zumindest bei uns) auch Gemeindehäuser mit Garten.
Ich bin im ersten Jahr nach der Scheidung praktisch nicht aus dem Haus gekommen, weil meine Kinder ja zu beaufsichtigen waren. Da hatte mir das Internet sehr geholfen, trotzdem Kontakt zur Außenwelt zu halten.
Ich habe auch sehr viele Bekannte und Freundinnen gehabt, die (auch mit ihren Kindern) zu mir auf Besuch kamen, das war zwar ein Trubel, aber in Summe ein sehr positiver Stress.
Manchmal leistete ich mir einen Babysitter, das machten die studierenden Töchter einer Freundin von mir gegen eine Summe, mit der wir beide leben konnten.
Die erste freie Zeit hatte ich im darauffolgenden Sommer, da fuhren meine drei Kinder auf ein Ferienlager nach Italien, das hatten sie sich gewünscht. War finanziell gefördert, so war es in einem erschwinglichen Rahmen. Ich war das erste Mal seit zig Jahren total alleine, das war sehr komisch und fast bedrückend. Aber es hatte auch was gutes: Ich lernte meinen jetzigen Lebensgefährten kennen.
Was ich damit sagen möchte: Es ist schwierig, aber Du kannst es ins Positive bringen, indem Du auch auf Deine Bedürfnisse schaust. Ich hab in keiner Zeit des Lebens soviele lustige "Weiberrunden" abgehalten wie in dieser. Du kannst Lachen in Dein Leben bringen, das entspannt auch.
Vielleicht kannst Du in das Team-Gefühl reinkommen, das ich damals hatte: Meine Kinder und ich, wir waren ein Team. Ein erfolgreiches Team. Klar hatten wir auch oft Knatsch, das ist in der Pubertät ja normal - aber der Teamgeist war da.
Ihr zieht ja letztendlich alle an einem Strang, habt alle schwere Zeiten hinter Euch, auch das verbindet. Ihr könntet gemeinsam kochen, gemeinsam eine super Torte backen, gemeinsam ein Bild malen, gemeinsam Puzzeln, gemeinsam einen Film angucken und nachher drüber diskutieren - nur um ein paar Beispiele zu bringen - das sind Dinge, die den Teamgeist fördern - und dann auch vielleicht den Teamgeist für den Haushalt wecken können.
Damit hängt nicht mehr alles an Dir und zu viert gehts viel leichter - und macht auch mehr Spaß.
Ihr seid eng zusammen im Moment - das kann zur Belastung werden, aber genausogut auch zum Genuss.
Ich würde die Kinder nicht zwingen, zum Vater zu gehen, wenn sie es momentan nicht wollen. Es kann sich ändern, aber am ehesten ohne Druck.
Sie dahin zwingen zu wollen, kann bei Ihnen auch das Gefühl hervorrufen, abgeschoben zu werden, unerwünscht zu sein. Und das wäre schrecklich, sie haben durch die Trennung sicher genug gelitten.
Vielleicht noch mein "Geheimrezept", wenn die Kids - egal in welchem Alter - so ganz und gar viel gestritten haben und kratzbürstig waren: Jeden Abend hab ich - jedem Kind einzeln - ihnen gesagt, was ich heute an ihnen toll gefunden habe.
Bei dem einen wars ihr Lächeln heute, beim anderen, dass sie mir dort oder da geholfen hatte, beim nächsten wars etwas, was sie besonders gut gemacht hatte, es ist nicht schwer, solche Dinge zu finden, sie passieren ja ständig, wenn man darauf achtet.
Und das bekamen sie jede für sich jeden Abend als Gute-Nacht-Sätze von mir zu hören. Sie freuten sich und schliefen mit dem Gefühl ein, etwas Besonders für mich zu sein (was sie ja tatsächlich waren bzw. sind).
Und damit gabs fast keinen Streit mehr zwischen ihnen, weil sie keine Konkurrenzkämpfe mehr machen brauchten. Denn jede von ihnen war - etwas Besonderes, und das wussten sie.
Du hast als Mutter soviel Macht, im Guten wie im Schlechten. Du kannst Deinen Kindern so leicht so viel Gutes tun, ein paar Worte, ein paar Berührungen und die ganze Situation kann sich ändern.
Ich hoffe, das kommt jetzt nicht irgendwie altklug rüber, das wäre nicht in meiner Absicht. Ich hab auch nur mit Wasser gekocht und meine Schlappen eingesteckt. Aber dieses "Rezept" war Goldes wert.
Liebe Grüße
Reinfriede
Ich würde als allererstes bei der Wohnungsgröße anfangen, wenn zuwenig Zimmer vorhanden sind. Oder manchmal kann man durch Abteilmaßnahmen noch Zimmer dazu schaffen. Die Raumgröße ist oft nicht entscheidend, sondern die Tatsache, ob jeder sich zurückziehen kann, wenn er Ruhe braucht.
Ich weiss nicht, wie die 79 m2 aufgeteilt sind, aber wäre das irgendwie möglich? Wieviele Räume habt Ihr? Oft hilft es schon, eigene kleine Bereiche zu schaffen, um deeskalierend einzuwirken.
Wenn das alles nicht geht, könntest Du Dich bei der Gemeinde erkundigen, ob es (ich weiss nicht, ob es das bei Euch gibt) Gemeindewohnungen gibt, für die Ihr Euch anmelden könnt? Manchmal gibt es (zumindest bei uns) auch Gemeindehäuser mit Garten.
Ich bin im ersten Jahr nach der Scheidung praktisch nicht aus dem Haus gekommen, weil meine Kinder ja zu beaufsichtigen waren. Da hatte mir das Internet sehr geholfen, trotzdem Kontakt zur Außenwelt zu halten.
Ich habe auch sehr viele Bekannte und Freundinnen gehabt, die (auch mit ihren Kindern) zu mir auf Besuch kamen, das war zwar ein Trubel, aber in Summe ein sehr positiver Stress.
Manchmal leistete ich mir einen Babysitter, das machten die studierenden Töchter einer Freundin von mir gegen eine Summe, mit der wir beide leben konnten.
Die erste freie Zeit hatte ich im darauffolgenden Sommer, da fuhren meine drei Kinder auf ein Ferienlager nach Italien, das hatten sie sich gewünscht. War finanziell gefördert, so war es in einem erschwinglichen Rahmen. Ich war das erste Mal seit zig Jahren total alleine, das war sehr komisch und fast bedrückend. Aber es hatte auch was gutes: Ich lernte meinen jetzigen Lebensgefährten kennen.
Was ich damit sagen möchte: Es ist schwierig, aber Du kannst es ins Positive bringen, indem Du auch auf Deine Bedürfnisse schaust. Ich hab in keiner Zeit des Lebens soviele lustige "Weiberrunden" abgehalten wie in dieser. Du kannst Lachen in Dein Leben bringen, das entspannt auch.
Vielleicht kannst Du in das Team-Gefühl reinkommen, das ich damals hatte: Meine Kinder und ich, wir waren ein Team. Ein erfolgreiches Team. Klar hatten wir auch oft Knatsch, das ist in der Pubertät ja normal - aber der Teamgeist war da.
Ihr zieht ja letztendlich alle an einem Strang, habt alle schwere Zeiten hinter Euch, auch das verbindet. Ihr könntet gemeinsam kochen, gemeinsam eine super Torte backen, gemeinsam ein Bild malen, gemeinsam Puzzeln, gemeinsam einen Film angucken und nachher drüber diskutieren - nur um ein paar Beispiele zu bringen - das sind Dinge, die den Teamgeist fördern - und dann auch vielleicht den Teamgeist für den Haushalt wecken können.
Damit hängt nicht mehr alles an Dir und zu viert gehts viel leichter - und macht auch mehr Spaß.
Ihr seid eng zusammen im Moment - das kann zur Belastung werden, aber genausogut auch zum Genuss.
Ich würde die Kinder nicht zwingen, zum Vater zu gehen, wenn sie es momentan nicht wollen. Es kann sich ändern, aber am ehesten ohne Druck.
Sie dahin zwingen zu wollen, kann bei Ihnen auch das Gefühl hervorrufen, abgeschoben zu werden, unerwünscht zu sein. Und das wäre schrecklich, sie haben durch die Trennung sicher genug gelitten.
Vielleicht noch mein "Geheimrezept", wenn die Kids - egal in welchem Alter - so ganz und gar viel gestritten haben und kratzbürstig waren: Jeden Abend hab ich - jedem Kind einzeln - ihnen gesagt, was ich heute an ihnen toll gefunden habe.
Bei dem einen wars ihr Lächeln heute, beim anderen, dass sie mir dort oder da geholfen hatte, beim nächsten wars etwas, was sie besonders gut gemacht hatte, es ist nicht schwer, solche Dinge zu finden, sie passieren ja ständig, wenn man darauf achtet.
Und das bekamen sie jede für sich jeden Abend als Gute-Nacht-Sätze von mir zu hören. Sie freuten sich und schliefen mit dem Gefühl ein, etwas Besonders für mich zu sein (was sie ja tatsächlich waren bzw. sind).
Und damit gabs fast keinen Streit mehr zwischen ihnen, weil sie keine Konkurrenzkämpfe mehr machen brauchten. Denn jede von ihnen war - etwas Besonderes, und das wussten sie.
Du hast als Mutter soviel Macht, im Guten wie im Schlechten. Du kannst Deinen Kindern so leicht so viel Gutes tun, ein paar Worte, ein paar Berührungen und die ganze Situation kann sich ändern.
Ich hoffe, das kommt jetzt nicht irgendwie altklug rüber, das wäre nicht in meiner Absicht. Ich hab auch nur mit Wasser gekocht und meine Schlappen eingesteckt. Aber dieses "Rezept" war Goldes wert.
Liebe Grüße
Reinfriede