@ChrisTina: An dich musste ich dabei auch denken.
Allerdings würde ich es mir nur ungerne eingestehen. Meine letzte Partnerin warf mir nämlich vor, ich hätte sie nie wirklich geliebt.
Wirft mir mein Quartalslover auch vor - betrifft mich jetzt aber nicht wirklich, weil ich nie gesagt hatte, dass ichs tu - ganz im Gegenteil, immer, wenn er meinte "ich liebe dich" kam absolut nichts von mir - bis er mich drauf ansprach, warum ich nie sagen würde, dass ich ihn liebe. Ich schaute ihn an und fragte, ob er das jetzt wirklich hören wolle - und er wollte es unbedingt.
Also hab ich ihm erklärt - und das letztendlich mehrmals innerhalb dieser 3 Monate - dass ichs nicht sage, weil ich ihn einfach nicht liebe. Wir hatten zwar den tollsten Sex, den ich in meinem bisherigen Leben hatte - aber es gab sonst keine Gemeinsamkeiten - und ich hatte auch nie "Schmetterlinge" - ganz im Gegenteil, je mehr er mich (um)klammerte, deste mehr Fluchttendenzen zeigte ich.
Er hat mich immer wieder gefragt, warum ich nicht sage, dass ich ihn liebe - und jedesmal bekam er von mir die gleiche Antwort - weil ichs einfach nicht tu.
Nach der Trennung erzählten mir dann gemeinsame Bekannte, dass er überall verkünden würde, dass ers merken hätte müssen, dass ich ihn nicht liebe, weil es kam ja nie etwas entsprechendes zurück, wenns er sagte. Und ich sass da und fragte mich - wie negativ halluzinieren kann man
stundenlange Gespräche, wenn er einfach das Wichtigste daran einfach nicht zur Kenntnis nehmen will.
Er geht auch heute - 2 Monate nach meinem end.gültigen Schlussstrich - noch davon aus, ich könne ihn nicht verlassen, weil er liebe mich ja so sehr.
Wird möglicherweise auch so sein, aber das ist keine Liebe, das ist das Anklammern an etwas, was ihm gut getan hat - das Festhalten wollen von etwas, was ihm die Chance geboten hätte, wieder aus seinem Sumpf raus zu kommen. Irgendwie wird ers wahrscheinlich nie kapieren wollen, dass es zwar stimmt, dass ich ihn nicht geliebt hatte - aber ich hatte genau diesen Zustand auch immer und immer wieder kommuniziert.
Und das nächste ist, dass mir eine gemeinsame Freundin mal sagte, dass ich halt einige Komprimisse mit seinem Alkoholproblem eingehen müsse - worauf ich sie anschaute und meinte - warum? Ich hab für mich ja noch gar nicht entschieden, dass ich überhaupt mit ihm zusammen sein möchte. Auch sie schloss letztendlich von sich auf mich - nur, weil sie seit Jahrzehnten mit einem Alkoholiker zusammen lebte, heißt das für mich noch lange nicht, dass ich mirs auch geben muss.
Das kapiert auch er nicht - ich habe nie gesagt, dass ich ihn liebe, weil ichs nicht mit Überzeugung behaupten hätte können - und für mich ist eben "ich liebe dich" etwas, was ich auch genauso empfinden muss in diesem Augenblick - ich sags nicht einfach so, weil wir Spaß im Bett haben - sondern ich würds nur jemanden sagen, bei dem ich mir ziemlich sicher bin, dass es auch wirklich so ist.
Aber ich bin da auch irgendwie eigen *zugeb* - und bei mir versteht es jetzt zB überhaupt niemand, wie ich nach diesen 3 intensiven Monaten einfach wieder absolut enthaltsam leben kann - und will - und tue - ich hab nicht mal Lust, mich mit mir selbst zu beschäftigen
Ich machs allerdings nicht, weil ich mich - oder irgendwen - für irgendwas bestrafen möchte - oder weil ich glaub, dass ichs tun sollte - ich leb so, weils aktuell einfach grad mal wieder so passt, wies ist. Ich praktiziere allerdings auch Nikotin- und Alkoholkonsum genauso - wenn ich Lust auf ne Zigarette hab, dan rauch ich eine - irgendwo gibts immer irgendwen, der mir eine "schnorrt" - und dann rauch ich wieder mal 2-3- Wochen überhaupt nix.
Alkohol ist noch extremer, da mir eigentlich nur so süsse Dinger wirklich schmecken - also weder Wein noch Bier - melde ich mich meist freiwillig als Chauffeuse - und kutschiere dann bis zu 3 betrunkene Männer durch die Gegend. Ist zwar letztendlich nicht immer wirklich lustig, aber warum sollt ich Alk konsumieren, wenn mir nicht danach ist?