Stille Gewalt - Opfer sein

AW: Stille Gewalt - Opfer sein

Also - letztes Wochenende saß ich da und hielt einfach meinen Mund.
Ich hab mir das alles volle Tüte "gegeben" - und mal geschaut wie es mir eigentlich so geht wenn ich mich NICHT wehre.

Da kamen die politischen Ansichten und ich hab nix dazu gesagt - beinhart - auch in der Sprechpause - NICHTS geantwortet - nicht aus Ablehnung heraus, sonders um zu sehen was geschieht. *ha ha ha
Das war witzig - es ist keinem aufgefallen dass ich nix sagte .... *lach
Das war ne Erleichterung - denn ich erkannte dass ich nichts reagieren MUSS. *gg

Und als ich wieder mehr benutzt wurde (seelisch) als dass sich jemand in mich eingefühlt hätte, hab ich mir das auch voll gegeben - mich NICHT gewehrt.
Und siehe da, es hat sich gar nicht so schlimm angefühlt. Es war halt irgendwie murmelig und kribbelig im Bauch - aber irgendwann war auch das weg - und siehe da, es war mir dann gleich.

Ich habe mich nicht mehr als Opfer gefühlt.
Ich war kein Opfer mehr!

Und das mache ich nun bei jeder mir bietenden Gegelegenheit - wäre ja ganz schön blöd, wenn ich das net nutzen tät! *gg

LG Elladana

PS.: Allerdings ist mir vor kurzem - ich glaube deswegen - mein eigenes EGO hoch gekommen, dass ich auf das Genüsslichste wütend durch die Gegend geschimpft hab. Ganz schön kräftig diese "Sache".
Mit der Seite kann ich schlechter umgehen, weil da befreit sich was, was ich nie gelebt habe. Wäre blöd wenn ich einerseits meine Opferrolle "auflöse" um mir dann Opfer zu züchten. :-(

Wow, toll umgesetzt, danke für das Beispiel - brauchst aber keine Angst haben, dass du dir Opfer "züchtest", erstens passts auch, wenn du mal kräftig durch die Gegend schimpfst, oder willst unbedingt heute schon perfekt sein:-)) und zweitens kannst das jederzeit auch fühlen, wenn grad Wut kommt - es ist ja nicht nur auf "Opfer-Gefühle" beschränkt, du kannst auch "Täter-Gefühle" einfach nur fühlen.

Viel Spass dabei und wie gesagt, wennst unbedingt heute schon alles erledigen willst, dann hauts dich sicher komplett aus den Socken - pass auf auf dich und sei gut zu dir und vor allem, vergiss vor lauter Fühlen und Auflösen das Lachen nicht:)

Bussal,
Free Spirit
 
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Hi ihrs :)

ich bin sicher oft genug Opfer (zumindest bild ich mir das ein ;) ), für ein Beispiel muss ich aber trotzdem kurz nachdenken.....

am ehesten fällt mir da die Situation mit einer ehemaligen Vorgesetzten ein:
wir waren eigentlich gleichrangig im Betrieb - nur wurde es immer so gelebt, dass sie sich als meine Vorgesetzte sah. Ich "kämpfte" dagegen - und so wurde natürlich sehr schnell das reinste Machtspiel daraus: "wer hat jetzt wohl das Sagen....?"

Ich "unterlag"....sehr lange Zeit ..... und litt unter ihrem Autoritätsgehabe, unter ihrer vermeintlichen "unterdrückung" und "Nichtakzeptanz" mir gegenüber.....

irgendwann hab ich mich isoliert von der Situation betrachtet - und ich erkannte, dass ich "meinen Wert habe"....und ich mich SELBST unterlegen fühlte. Nicht SIE unterdrückte mich - ICH SELBST stellte mein Licht unter den Scheffel. Ich hatte es gar nicht notwendig, gegen sie zu kämpfen - ich hatte sowieso meinen Aufgabenbereich, den mir keiner streitig machen konnte - allein gesetzlich schon nicht (umgelegt auf die PErsönlichkeit könnte man wieder sagen: ich hab sowieso meinen Wert, den sie mir nicht streitig machen kann...).

Ich hab dann einmal ein offenes Gespräch mit ihr geführt - in dem Wissen: Ich brauch nicht gegen sie zu kämpfen - ich brauch nicht mal in keinster Weise meine Stimme zu erheben oder mich auch nur innerlich aufzuregen, denn das, was ich zu tun habe (mein Aufgabenbereich) ist schriftlich festgelegt, sogar vor dem Gesetz - und das ist einfach so.
Umgelegt auf meine Person habe ich auch erkannt - ich brauch nicht gegen sie kämpfen und mich minderwertig fühlen. Ich habe meinen Wert - es ist nicht mal erwähnenswert, darüber nachzudenken, denn das IST einfach so.

Ich hab dann ein Gespräch mit ihr gesucht und hab dies mit ruhigen Worten führen können - und ich hab ihr sogar noch gedankt dafür, was sie mir aufgezeigt hat, was ich von ihr gelernt habe. Was meint ihr, wie sie "baff" war???? ;)

Von da an hatten wir ein super Arbeitsverhältnis. :banane:

LG Niki
 
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zweites Beispiel:
ich fühle mich auch noch sehr oft als Opfer meines Mannes: "er schränkt mich ein, er übt Druck auf mich aus usw."
natürlich "weiß" ich, dass das alles nicht stimmt, und das allein ich das bin.

Nur - dieses Muster hab ich noch nicht gelöst. Es scheint mir im Arbeitsverhältnis leichter zu fallen als in persönlichen Beziehungen. Aber auch da wird es von Tag zu Tag leichter.

Ich bemerke, ich könnte ganz leicht aus meiner Opferrolle aussteigen, indem ich wirklich Eigenverantwortung übernehme. Erstens: die Situation als gewollt akzeptiere - und dann womöglich zu MIR stehe und mich nicht mehr in meine Opferrolle zurückfallen lassen würde.
Ich bin ganz klar frei, dass zu tun!

Doch - paradoxerweise - hab ich Angst: weil ich mich vor den Konsequenzen fürchte:
ich weiß ich bin frei, dass zu tun, was ich möchte.
Wenn ich zu mir stehe, und mich nicht mehr in die Opferrolle begebe - und für mein Handeln selbst verantwortlich bin - ist der nächste Schritt der, dass sich meine Ehe auflösen wird.
Ich habe also komischerweise "Angst vor der Freiheit" - oder besser gesagt: "Angst vor der Eigenverantwortung"......:nudelwalk

dieser Angst ins Gesicht zu sehen, sie auszuhalten und zu durchschreiten - das möcht ich jetzt als nächsten Schritt tun....

lg Niki
 
AW: Stille Gewalt - Opfer sein

Liebe Niki,

Doch - paradoxerweise - hab ich Angst: weil ich mich vor den Konsequenzen fürchte:
ich weiß ich bin frei, dass zu tun, was ich möchte.
Wenn ich zu mir stehe, und mich nicht mehr in die Opferrolle begebe - und für mein Handeln selbst verantwortlich bin - ist der nächste Schritt der, dass sich meine Ehe auflösen wird.
Ich habe also komischerweise "Angst vor der Freiheit" - oder besser gesagt: "Angst vor der Eigenverantwortung"......:nudelwalk

dieser Angst ins Gesicht zu sehen, sie auszuhalten und zu durchschreiten - das möcht ich jetzt als nächsten Schritt tun....

lg Niki

vielen Dank für deine Beispiele, da hab ich noch ein paar Fragen zum Thema Angst vor Konsequenzen:

Wer erschafft die Konsequenzen deiner Handlungen, genauer gesagt, wessen Vorstellungen, Gedanken und Ideen sind diese "Konsequenzen"?

Woher weisst du sooo genau, was passieren wird, wenn du für dich Verantwortung übernimmst?

Wieso glaubst du zu wissen, wie irgendjemand anderer auf deine Veränderungen re-agieren wird?

Willst du dir wirklich was vorstellen, was ein"bild"en, was dir Angst macht?

Ich find da eine ziemliche Parallele zu Elledanas Beitrag - kann es sein, dass du glaubst, zum Täter zu werden sobald du aus der Opferrolle aussteigst und dich deswegen fürchtest? Falls ja, dann fang bitte mit diesem Thema wieder bei der ersten Frage an:)

Viel Spass beim Beantworten:)

Ich knuddel dich,
Free Spirit
 
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Und dann noch ein Beispiel aus meiner Vergangenheit:

Mein Chef ist total ungeduldig und fragt alle 5 Minuten, ob ich mit der Arbeit, die er mir aufgetragen hat, schon fertig bin - deswegen brauch ich natürlich noch länger, was ihn widerum ärgerlich macht und er schnauzt mich an - der Böse*grins*

Heee Free Spirit, aufwachen - wer ist hier ungeduldig? Na ich mit mir selbst, ich bin doch ein einziges "ich sollte doch schon längst" oder "ich müsste ja schon" - ich glaub das kennen einige von euch gut:)

Und wer schnauzt dann wen an, wenns nicht schnell genug geht? Na ich mich selbst so nach dem Motto: "Also Free Spirit, du dumme Kuh, das solltest du doch schon längst können" oder "Free Spirit, du bist sowas von langsam, das geht auf keine Kuhhaut mehr" - am besten war der Spruch "Free Spirit, jetzt hör doch mal endlich damit auf, so ungeduldig zu sein *hihi*

Ok, also einfach jedesmal genau in mich hineingespürt, wann Ungeduld auftaucht, wie sie sich anfühlt und einfach gefühlt, was sie mit mir macht, wie sie (also ich selbst) mich antreibt usw. - das ist eine gute Übung beim Autofahren, wenn ein Fahrer mit Hut vor einem ist:)

Nachdem ich das gecheckt und gelöst hatte, gabs auf einmal keinen im Außen mehr, der mit mir ungeduldig war oder mich angeschnauzt hätte, dass ich nicht schnell genug bin - auch nicht mein Chef - der Liebe*grins*

Liebe Grüße,
Free Spirit
 
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Hi Ihrs,

genial, mal *mein* Thema von wem anderen angefangen :-)

Ich hab noch ne Ergänzung zum bereits geschriebenen. Täter + Opfer + Retter kommt ja aus der Transaktionsanalyse, wie auch die ok-Positionen, aber es gibt auch keine wirkliche Lösungsmöglichkeit, ausser, sich aus derartigen Dramen raus zu halten.

Bei meiner Trinergy-Ausbildung haben wir dann die transformierten Positionen kennen gelernt, in welchen zwar die Grundpositionen im ansatz auch vorhanden sind, aber eben nicht als Drama gelebt werden - das wären dann Macher + Muse + Mentor.

Im NLP gibt es den sogenannten Disney-Prozeß, wo es um Träumer + Realist + Kritiker geht - aber auch die sind etwas dramatisch *angehaucht*.

Wenn wir jetzt die 3 mit den OK-Positionen in Verbindung bringen käme folgendes raus:

Täter ==> ich bin ok + du bist nicht ok
Opfer ==> ich bin nicht ok + du bist ok
Retter ==> ich bin nicht ok + du bist nicht ok

Und hiermit kommen wir zu (m)einer Lösung des Dramas - indem wir nicht nur dem Anderen, sondern uns selbst zugestehen, dass wir beide ok sind - dadurch kommen wir automatisch aus dem Drama raus und in Win-Win-Positionen hinein.

Doch ich möchte noch weiter gehen - was, wenn ich erkenne, dass ich Täter bin - und mir deswegen Stress mache - dann kommt das innere Drama zum tragen - und bei vielen Menschen ist genau dieses innere Drama das größere.

Zumindest bei mir wars das über Jahrzehnte. Und seit ich es schaffe, mich - auch trotz des inneren Dramas - selbst zu lieben, wird das Drama auch immer weniger dramatisch - und auch der Stress immer weniger.
 
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Liebe ChrisTina,
du hast das alles sehr gut geschrieben, nur eine kleine Sache ist mir aufgefallen.

Ich weiß nicht ob das jeder so sieht, denn es ist meine persönlliche Ansicht!
Warum muss der "Retter" immer sehen, dass beide nicht okey sind?
Also ich hab schon des öfteren Menschen bei solchen "Verbrechen geholfen, aberr ich denke mir dazu immer, dass jeder Mensch auf seine Art okey ist, er hat zwar Kanten und Ecken, die aber jeder hat...

Klar das dies deine persönliche Ansicht ist, und ich hoffe, dass du dich durch meinen Text nicht angegriffen fühlst!

glg
 
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Warum muss der "Retter" immer sehen, dass beide nicht okey sind?
Weil wenn er davon ausgeht, dass du genauso ok bist wie ich, dann ist er kein Retter mehr sondern eben ein Mentor ;-) und dann ist es kein Drama mehr sondern beidseitig gewinnbringende Kommunikation.
 
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Alsol so gehe ich halt meistens an solche Sachen ran, denn ich würde nie sagen/denken du bist schlecht, ich bin schlecht!

ich bezeichne zwar hin und wiede rmanche als schlecht aber das ist alles, und dann nur wenn es sein muss!

glg
 
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Für mich machts auch einen Unterschied, ob ich sage *Du bist schlecht* oder ob ich davon ausgehe, dass jemand in meinem Weltbild für mich nicht ok ist.
 
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Naja ich sage ja nicht ohne grund, dass jemand schlecht ist!
Nur bei einer Person kann ich einfach ncihts positives sagen!

glg
 
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Was bedeutet es für dich, wenn du von jemand anderen behauptest, dass diese Person *schlecht ist*?
 
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Für mich bedeutet es nicht viel, da ich weiß wie weit ich gehen darf um eine Person zu verletzen

Außerdem versuche ich auch, dass ich mit so vielen Menschen wie möglich gut auskomme!

glg
 
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Für mich bedeutet es nicht viel, da ich weiß wie weit ich gehen darf um eine Person zu verletzen

Außerdem versuche ich auch, dass ich mit so vielen Menschen wie möglich gut auskomme!

glg
Wenn du diese Person als schlecht bezeichnest hat das doch einen Grund, erzähl mal wie du zu dieser Einschätzung kommst.
LG
Elke
 
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