tochter beschimpft mich

birgit schrieb:
Hallo,
Ich schildere euch mal ein Beispiel:

Gestern kam ich nach hause und ihr Zimmer sah aus wie ein Saustall. Ich kam zu ihr und bat sie drum, dass sie mal ihr zimmer aufräumen soll und dann fing sie an mich zu beschimpfen. "ich dumme kuh solle doch gefälligst selber machen" (das war noch das harmlosete dabei)
Kenne ich, ist normal. Sie fühlt sich gestört und schimpft. Ich gehe dann einfach und lasse sie in Ruhe.
Sie möchte aber z.B.mal ein Kind einladen. Dann sage ich. Ich schäme mich, wenn sich herumspricht, wie es in deinem Zimmer aussieht. Das fällt ach auf mich zurück. Wenn sie jemand einladen will, dann bitte aufräumen und pikoello, sonst kommt mir kein Kind ins Haus.
Dann lass sie schimpfen. Wenn sie Ausdrücke gebraucht, dann gib ihr eine schnelle kleine Orhfeige. Bitsch.
Sowas möchte ich nicht mehr hören. tut mir leid aber da sehe ich einfach rot.
Wenn sie Dich angeht, dann darfst Du dich verteidigen. Das ist dein Recht.
Du wirst sehen, die Rosskur hilft.
ich habe angst. sie wird manchmal so hysterisch, das ich angst hab, dass sie auch körperlich agressiv wird und was soll ich dann tun?
ich bin echt ratlos ich kann auch nicht mehr.
Wie gesagt. Du darfst keine Angst zeigen. Verteidige dich und entschuldige dich, wenns kracht und sie rücklngs umfällt. Das tut dir dann sehr leid...
Wenn sie immer noch bockt, dann geht u.U aus dem Haus...
ichhabe auch überlegt, beim jugendamt um hilfe zu bitten, wollte vorher aber schon versuchen irgendwie an sie ranzu kommen
Du mußt dich behaupten. Da hilft Dir keiner. Deine Tochter wird merken, dass du ihr über bist und dann bist Du ihr ein Vorbild.

könnt ihr mir evtl. helfen? Sie ist immerhin meine Tochter und ich will doch nur ein normales verhältnis zu ihr
Nein da kann Dir keiner helfen. Du mußt das mit deiner Tochter durchziehen, wenn Du sie liebst. Du bist die Mutter. Zeige ihr dass du stark bist.

Meine ist schon so ausgerastet, dass sie Atemnot bekam. Das legt sich wieder und sie wird sich dann etwas besser im Zaum halten. Wir streiten mal und sind die besten Freunde...

Gruß Willibald
 
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nie und nimmer

@willibald, astroharry

lieber willibald,

ich kann nur froh sein bzw, du kannst auch froh sein, dass ich nicht deine tochter bin...

bei dem was du schreibst fühle ich mich so dermaßen unwohl, dass ich froh bin erwachsen zu sein und gott sei dank nicht deine tochter sein muß!!!

wir hätten den allergrößten stress miteinander...

wie kann es sein, dass du birgit empfiehlst ihrer tochter eine schnelle ohrfeige zu geben?
ich glaube, du solltest sie selbst einmal erleben, um dann an dir selbst zu spüren wie es ist, wenn eltern ihre kinder schlagen!!
ich kann nicht glauben, dass du es wirklich ernst meinst.... :angry2:

schade, dass wir uns nicht live erleben können, jetzt wäre der zeitpunkt, an dem ich es mir echt sehr wünschen würde....


ein sehr aufgebrachtes rosenherz
 
Hallo Astroharry,

auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen. Wenn Du Schläge, Gewalt und eine Ohrfeige ist so etwas, zweifellos, bewusst einsetzt um Dein Kind auf den - Deiner Meinung nach rechten Weg zu bringen - dann gehörst Du hinter Gitter. Jeder Mensch, der einen anderen im Vollbesitz seines Bewusstseins verletzt wird von ordentlichen Gerichten in Deutschland und anderswo verurteilt. Jawohl verurteilt und bestraft.
Du bist stärker, größer, klüger und noch dazu die absolute Vertrauensperson Deines Kindes - fällt Dir was auf? Das Kind hat überhaupt keine Chance, mit dieser Situation richtig umzugehen.

Im Affekt ist es mir, s.o. zweimal passiert, aber ich könnte mir wirklich nicht vorstellen, dass ich meine Hand bewusst erhebe um mein Kind zu schlagen, nur weil es Grenzen, die ich womöglich nie richtig deutlich gesetzt habe, überschreitet. Kinder und Erwachsene haben auch andere Relationen. Das heißt nicht, dass ich solche Beleidigungen und Zornausbrüche unkommentiert hinnehmen würde, aber Schläge sind da wirklich fehl am Platz. Gewalt erzeugt Gegengewalt, auch wenn das abgedroschen klingt. Und die Befürchtung von Birgit, ihre Tochter würde regelrecht ausrasten ist nicht unbegründet. S. o. ich hatte die Situation, meine Tochter hat sofort zurückgeschubst, als ich sie das erste Mal angefasst, bzw. mit Nachdruck in Richtung ihres Zimmers geschoben habe.
Ich selbst habe erst mit ca. 12/13 zurückgetreten, als meine Mutter mich versemmeln wollte. Sie ist völlig ausgerastet "Du schlägst Deine Mutter", ich sagte eben "Du schlägst mich doch auch". Sie hat mich nie wieder angefasst. Ich habe meinen Vater wohl noch ein/zwei Mal so provoziert, dass ich eine geknallt bekam, aber da war ich auch größer und schwer beleidigt. Meine Eltern wollten Recht behalten und das war nicht möglich, ich hatte meine eigenen Gedanken und die Diskussion war dann mit ner Ohrfeige erledigt. In der Regel wollte ich die Diskussion mit Türenknallen beenden und dann kam mein Vater wutschnaubend hinterher und rumms.

Ne Ohrfeige mit Richtungswechsel. Wie groß bist Du, wie schwer? Wie groß ist so ein 10/12 jähriges Kind. Findest Du das wirklich fair? Deine Kinder sind Dein Eigentum und Du machst damit was Du willst, Mittelalter?

L.G.
Timmi
 
Hi timmi,

ich halte Prügel ebenso für falsch, wie die Mehrheit der Eltern heute.
Aber ich halte es für ebenso falsch, wenn Eltern nicht wissen was sie wollen und jeder Auseinandersetzung aus dem Weg gehen.
Irgendwer muss die Regeln festlegen, nach denen ein Zusammenleben möglich ist.
Ein Kind, das seine Mutter mit dem Satz rauswirft "Hau ab, du blöde Kuh" muss lernen, dass diese Art des Umgangs Folgen hat.
Wir haben solche Kinder täglich in der Schule und es kostet viele Lehrer ihre Stelle, weil sie damit nicht klar kommen und den Beruf hinschmeissen.
Wir haben es heute mit Kindern zutun, die zuhause nicht gelernt haben fair miteinander umzugehen. Sie haben keinen Respekt mehr, weder vor Erwachsenen, noch vor ihren Altersgenossen.

Soetwas wie es geschildert wurde spielt sich täglich in vielen Familien ab. Man darf das nicht unter den Teppich kehren und muss hier den Finger in die Wunde legen und zwar unmittelbar, nachdem so ein Ausspruch gefallen ist.

Solche Kinder zur Rede zu stellen fürht u.U. zu Tätlichkeiten und zwar nicht von Seiten der Eltern, sondern von Seiten der Kinder gegen ihre eigenen Eltern.

Was mich betrift, so bestrafe ich meine Tochter nicht. Aber ich gebe zu, dass es Momente gab, wo mir die Hand ausgerutscht ist. Es ist schon vorgekommen. Ich gehe nicht in mein Zimmer und beruhige mich erst, ich käre solche Konflikte sofort und zwar nicht mit einer Ohrfeige, sondern wir reden darüber was passiert ist, warum wir aneinander geraten sind und wie wir das beilegen können.

Frag mal ob das mit genannten Kids überhaupt noch möglich ist. Wie willst Du denn solche Kinder, die ihre eltern mit derartigen ausdrücken ansprechen noch umgehen. Ich sag Dir wie das geht. Du mußt Dich der Aggression dieser Kinder stellen und zwar deffensiv und dran bleiben, bis sie in der Lage sind zu reden.

Gerade das tun viel Eltern nicht, weil sie Angst vor Auseinandersetzungen haben und das ist grundfalsch.
Stattdessen wird bestraft und das ist wesentlich schlimmer als eine heftige Auseinandersetzung. Diese Kinder bekommen nemlich das Gefühl dass sie schlecht sind und deshalb eine sinnlose Bestrafung hinnehmen müssen. Das ist entwürdigender als eine heftige Auseinandersetzung, die man im Nachhinein in einem Gespräch klären kann.

Es ist typisch, dass man heute, wenn das Wort "Ohrfeige" fällt, sofort mit Prügelstrafe und Gewaltausübenden Eltern gleichgesetzt wird. Das ist Symtomatisch für die heutige Erziehung.
Das Ergebnis dieser Erziehung kannst Du heute in den Schulen sehen. Sprich mal mit Lehrern...

Meiner Tochter geht es gut, wir sind gute Freunde und befinden uns auf der selben Augenhöhe. D.h. sie ist sehr selbstbewußt und hat gelernt mit Konflikten umzugehen. Sie hat aber auch gelernt zu streiten...

Gruß Willibald
 
Hallo Astroharry,

ich habe schon auf Deine Antwort gewartet.

Ich bin etwas beruhigt, Deine Einstellung klingt im Ganzen vernünftig, kann ich gut verstehen und zum großen Teil auch teilen. Aber Deine Empfehlung b e w u s s t eine Ohrfeige auszuteilen, hast Du weder bestätigt noch zurückgenommen.
Ohrfeigen aus Zufall, oder Überforderung hattest Du nicht gemeint, als Du diesen Hinweis gabst. So kam es nicht rüber. Du hast diese Art Züchtigung empfohlen.

Im Übrigen sind meine Eltern beide Lehrer gewesen. Deshalb nehme ich es ihnen auch besonders übel, dass in meiner Kindheit Schläge als Erziehungsmittel angesehen wurden, von Pädagogen, die dies schon im Studium lernten, dass es eben nicht funktioniert. Es führt nur zu Gehorsam, nicht zur Erziehung von selbstständigen und selbstbewussten Kindern. Mein Vater war bis vor 2 Jahren Lehrer. Du kannst mir glauben, dass ich weiß, was an den Schulen los ist. Die Lehrer können natürlich nicht ausbügeln, was im Elternhaus versäumt wurde. Wenn der Lehrer den größten Teil der Stunde damit zu tun hat, für eine normale Lernatmosphäre zu sorgen (könnte auch sagen Disziplin), dann bleibt nicht viel Zeit, Wissen zu vermitteln. Auch da liegt ein Teil der Wurzeln für unsere Pisa-Ergebnisse.

Ich stimme Dir zu, dass das Gespräch mit vielen Kindern nicht mehr möglich ist. Wie Birgit ansprach, sie käme an ihre Tochter nicht mehr heran, bzw. hat Angst davor. Das gelingt einem Lehrer noch viel weniger. Da ist im Grunde keine Zeit mehr für übrig. Trotzdem ist, wie Du ja zustimmst, auch da Gewalt kein Erziehungsmittel.
Gerade das tun viel Eltern nicht, weil sie Angst vor Auseinandersetzungen haben und das ist grundfalsch.
Stattdessen wird bestraft und das ist wesentlich schlimmer als eine heftige Auseinandersetzung. Diese Kinder bekommen nemlich das Gefühl dass sie schlecht sind und deshalb eine sinnlose Bestrafung hinnehmen müssen. Das ist entwürdigender als eine heftige Auseinandersetzung, die man im Nachhinein in einem Gespräch klären kann.

Wenn das Deine Meinung ist, der ich uneingeschränkt zustimme, dann hast Du in Deiner Empfehlung für Birgit, aber irgendwie alles falsch rübergebracht. Das ist ja nicht nur bei mir so angekommen. Wenn Birgit in so einer Situation nicht von allein ausrastet und ihr die Hand ausrutscht, dann muss sie damit anders umgehen. Mir rutscht auch nicht ständig die Hand aus (jetzt sowieso nicht mehr) aber auch früher nicht. Andere haben da auch eine geringere Hemmschwelle, ihre Hand zu heben. Hatte ich oben geschrieben. Wenn Du diese Hemmschwelle niedrig hast, passiert es öfter.
Diese Kinder zucken, sobald einer die Hand hebt.

Lehrer sind schwierige Eltern, kannst Du mir glauben. Sehr autoritär, und verlangen meist von den eigenen Kindern alles das, was sie von den Schutzbefohlenen in der Schule nicht bekommen. "Von Dir hätte ich das aber erwartet".... Da habe ich gerade viel aufzuarbeiten. WEnn Dich das Thema interessiert, dann lies Dir mal mein Thema an "Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten", oder "WElche Rolle spielt mein Vater". Wenn Du ggf. selbst Lehrer bist, dann kannst Du vielleicht mal aus Deiner Sicht was ganz Neues beisteuern.

MfG
Andrea
 
crosenHERZ schrieb:
@willibald, astroharry

lieber willibald,

ich kann nur froh sein bzw, du kannst auch froh sein, dass ich nicht deine tochter bin...

bei dem was du schreibst fühle ich mich so dermaßen unwohl, dass ich froh bin erwachsen zu sein und gott sei dank nicht deine tochter sein muß!!!

wir hätten den allergrößten stress miteinander...

wie kann es sein, dass du birgit empfiehlst ihrer tochter eine schnelle ohrfeige zu geben?
ich glaube, du solltest sie selbst einmal erleben, um dann an dir selbst zu spüren wie es ist, wenn eltern ihre kinder schlagen!!
ich kann nicht glauben, dass du es wirklich ernst meinst.... :angry2:

schade, dass wir uns nicht live erleben können, jetzt wäre der zeitpunkt, an dem ich es mir echt sehr wünschen würde....

ein sehr aufgebrachtes rosenherz

Ja, stell Dir vor, wenn sie sich beleidigt und entwürdigt fühlt dann ist eine Ohrfeige besser als sich zurück zu ziehen. Denn wie soll ihre Tochter denn wissen dass sie ihre Mutter schwer beleidigt hat.
Ich habe ihr das nicht ausdrücklich empfohlen, aber es ist die bessere Alternative als zu schweigen oder gar sich zurück zu ziehen.
aber damit ist es nun nicht getan, da hast Du das wichtigste überlesen.

1. Es geht darum sich Konflikten zu stellen. Das heißt weder ihnen aus dem Weg zu gehen, noch sie mit einer Ohrfeige gewaltsam beenden.

2. Konflikte zu lösen. Das geht nur wenn man dran bleibt bis es zu einem Gespräch kommt. Sich nicht mit Beschimpfungen abspeisen lassen und nicht Flucht betreiben und keine Flucht zulassen. Man muss da wirklich rein gehen auf Tuchfühlung in der Nähe des Kindes bleiben, bis ein Gespräch zustande kommt. Und deutlich machen dass man derartige Ausdrücke nicht duldet, weil sie entwürdigend sind.

3. Die Perspektive wechseln. Das ist die Aufgabe der Mutter, zu verstehen warum die Tochter so reagiert.

Kinder wollen immer nur die Zuckerseite des Lebens haben und den Rest der Mutter überlassen. So ist das Leben aber nicht. Wir haben die Aufgabe unseren Kindern klar zu machen, dass das so nicht geht.
Spielzimmer aufräumen funktioniert meißt nicht auf Befehl. Aber es funktioniert, wenn man eine sinnvolle Bedngung daran knüpft. Wie z.B. Gäste die man erwartet. Und jetzt gehts los. Man darf das den Kids auf keine Fall abnehmen und muss es als Bedingung an den Besuch knüpfen. Andernfalls den Besuch absagen, auch wenn es zu heftigen Auseinandersetzungen kommen sollte.
Das ist nur ein Beispiel, wie man Kinder an die Notwendigkeiten, die sich aus dem Alltag ergeben heranführt und dazu bringt, sich am sozialen Miteinander beteiligen und auch Pflichten übernehmen.
Stattdessen nehmen wir es den Kids ab und wundern uns wenn sie unseren für sie sinnlosen Befehlen wie "Räum endlich dein Zimmer auf" nicht Folge leisten.

Stafe ist ebenso falsch. Man muss den Kindern die Konsequenzen ihres Tuns aufzeigen. Strafe ist immer sinnlos und unreal. Das Leben verhängt keine Strafen, sondern es geht darum aufzuzeigen, wenn Du das so weiter machst dann wird zwangsläufig das oder das passieren und das muss man ihnen exemplarisch vor Augen führen, bevor sie ins Leben hinausgehen.

Es geht heute auch darum die Frustrationsschwelle der Kids zu stärken. Das funktioniert nicht damit dass man ihnen alles erlaubt und dass sie alles haben können. Sondern das geht nur wenn man ihnen auch die Schattenseiten aufzeigt. Wenn ein Kind ein Haustier bekommt sollte man es auch dazu anhalten sich drum zu kümmern. Das ist nicht alleine Aufgabe er Mutter, wie das so üblich ist.
Es gäbe noch viele Beispiele.

Dass man sich mit Kindern intensiv auseinandersetzt und sich Zeit nimmt mit ihnen zu reden oder etwas mit ihnen zu unternehmen muss ich so ja nicht extra betonen, denn das ist ja wie ich das so herauslese eh der Fall. Wenn eine mutter nur sinnlose Befehle für ihre Tochter übrig hat muss sie sich nicht wundern wenn die Kids sauer reagieren. Aber das ist ja hier nicht der Fall.

Gruß Willibald
 
Liebe Andrea,

timmi schrieb:
Hallo Astroharry,
Ohrfeigen aus Zufall, oder Überforderung hattest Du nicht gemeint, als Du diesen Hinweis gabst. So kam es nicht rüber. Du hast diese Art Züchtigung empfohlen.
MfG
Andrea
In Bayern heißt es "De die ich scho gschlong hob, leben alle no"
Nein ich bin keine gewalttätiger Vater und es gehört nicht zu meinem Erziehungsstil Ohrfeigen auszuteilen.
Wenn ich aber eine so hilflose Mutter sehe, dann sage ich das um etwas zu bewegen.
Und deshalb gebe ich zu es ist mir schon passiert.

Gruß Willibald
 
O.K. Willibald,

und was ist mit Deinen pädagogischen Erfahrungen? Kann ich da noch was aus Dir rauslocken?

L.G.
Timmi
 
Astroharry schrieb:
Ja, stell Dir vor, wenn sie sich beleidigt und entwürdigt fühlt dann ist eine Ohrfeige besser als sich zurück zu ziehen.

ich kann nicht be-urteilen, ob es besser wäre oder nicht....aber entscheident ist grundsätzlich der kontakt zwischen mutter und kind...
gibt es eine liebevolle beziehung ist ein "ausrutscher" sicherlich viel leichter zu verkraften, als wenn liebe gänzlich fehlt und gewalt sich traumatisch in eine kleine kinderseele einbrennt.....
das gebe ich zu be-denken!!!
psychotherapiepraxen sind voll mit menschen, die seelisch verletzt sind...und jeden menschen begleiten die eltern-kind-beziehungen ein leben lang, ob nun positiv oder negativ!!!



Astroharry schrieb:
Denn wie soll ihre Tochter denn wissen dass sie ihre Mutter schwer beleidigt hat.
das ist ja nun wirklich ganz einfach: miteinander reden...ihr sagen, es verletzt mich, wenn du das oder jenes sagst....
und außerdem "wissen" kinder ganz genau, wenn ihre eltern verletzt sind, sie spüren es!!!


Astroharry schrieb:
Ich habe ihr das nicht ausdrücklich empfohlen, aber es ist die bessere Alternative als zu schweigen oder gar sich zurück zu ziehen.
mit dieser deiner ein-stellung setzt du dich hinweg ÜBER ein anderes leben!!!
und das steht dir nicht zu!!! es steht niemanden zu.
es ist sicherlich NICHT die bessere alternative...gewalt kann niemals die antwort oder ein ersatz sein für liebe!!!!!NIEMALS

Astroharry schrieb:
aber damit ist es nun nicht getan, da hast Du das wichtigste überlesen.

1. Es geht darum sich Konflikten zu stellen. Das heißt weder ihnen aus dem Weg zu gehen, noch sie mit einer Ohrfeige gewaltsam beenden..
es geht darum, unsere kinder in ihrer entwicklung zur seite zu stehen und sie zu begleiten und sie bedingungs-los zu lieben!!! dafür gibt es soviele wege wie es menschen gibt!!! und es geht darum mit ihnen im echten, wahr-haftigen kontakt zu sein, denn nur dann, und nur dann, wenn ich von herz zu herz mit ihnen verbunden bin, kommen meine worte, handlungen, gefühle...auch so bei ihnen an, wie sie gemeint sind...es sollte eine handlung aus liebe heraus sein und nichts anderes ....so ist es gemeint.



Astroharry schrieb:
2. Konflikte zu lösen. Das geht nur wenn man dran bleibt bis es zu einem Gespräch kommt. Sich nicht mit Beschimpfungen abspeisen lassen und nicht Flucht betreiben und keine Flucht zulassen. Man muss da wirklich rein gehen auf Tuchfühlung in der Nähe des Kindes bleiben, bis ein Gespräch zustande kommt. Und deutlich machen dass man derartige Ausdrücke nicht duldet, weil sie entwürdigend sind.
vom prinzip schon, da gebe ich dir recht aber nicht in der art und weise, wie du es vorschlägst.
natürlich muß man am ball bleiben, offen sein, im kontakt sein, und sich mit der situation auseinadersetzen aber auch wieder zusammen setzen, das vergessen viele...sich ent-zweien geht häufig gut, aber sich wieder finden, wird häufig vergessen......



Astroharry schrieb:
3. Die Perspektive wechseln. Das ist die Aufgabe der Mutter, zu verstehen warum die Tochter so reagiert.
ganz meiner meinung.



Astroharry schrieb:
Kinder wollen immer nur die Zuckerseite des Lebens haben und den Rest der Mutter überlassen. So ist das Leben aber nicht. Wir haben die Aufgabe unseren Kindern klar zu machen, dass das so nicht geht.
es ist nicht unsere aufgabe unseren kindern KLAR zu machen, dass das leben mehrere seiten hat....es ist unsere aufgabe, unseren kindern in situationen zu begleiten, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen, selbst zu erkennen, das das leben 2 oder meheren seiten hat und alles nicht immer nur angenehm ist.


Astroharry schrieb:
Spielzimmer aufräumen funktioniert meißt nicht auf Befehl. .
na gott sei dank!!! befehl.....hört sich schon nicht gut an, fehlt noch peitsche und sporen......wie würdest du dich denn fühlen, wenn du nur noch nach befehlen leben solltest??? fühlt sich nicht wirklich gut an oder??

kinder sind unser spiegel, sie zeigen uns etwas, sehr deutlich....wir sollten lieber selbst anfangen in ihnen zu lesen und zu verstehen......
als aus hilflosigkeit macht auszuspielen.....


Astroharry schrieb:
Aber es funktioniert, wenn man eine sinnvolle Bedngung daran knüpft. Wie z.B. Gäste die man erwartet. Und jetzt gehts los. Man darf das den Kids auf keine Fall abnehmen und muss es als Bedingung an den Besuch knüpfen. Andernfalls den Besuch absagen, auch wenn es zu heftigen Auseinandersetzungen kommen sollte.
wie furchtbar!!!! hast du es selbst so in deiner kindheit erlebt?
dann kann ich wenigstens nachvollziehen, wo du deine einstellung und selbst-erfahrung her hast......

das ist ein machtspiel!!! sonst nichts!!!
zuckerbrot und peitsche!!!
ist nicht gut!!! wirklich nicht!!
es heißt: bedingungsLOSE liebe, nicht an bedingungen geknüpfte liebe!!
das ist doch eigentlich nicht mißverständlich....dennoch verstehen es viele menschen einfach nicht...


Astroharry schrieb:
Das ist nur ein Beispiel, wie man Kinder an die Notwendigkeiten, die sich aus dem Alltag ergeben heranführt und dazu bringt, sich am sozialen Miteinander beteiligen und auch Pflichten übernehmen.
Stattdessen nehmen wir es den Kids ab und wundern uns wenn sie unseren für sie sinnlosen Befehlen wie "Räum endlich dein Zimmer auf" nicht Folge leisten
Astroharry schrieb:
also bei "räum endlich dein zimmer auf" würde ich es auch nicht aufräumen wollen, du etwa??
glaube ich auch nicht. klingt nicht wirklich einladend...und es zeigt mal wieder nur die genervtheit der eltern.
besser wäre doch mal hinter die widerstände zu gucken, warum will sie es nicht aufräumen......was stecht zwischen den zeilen, was sind die gründe für widerstand? etc.


Astroharry schrieb:
Stafe ist ebenso falsch. Man muss den Kindern die Konsequenzen ihres Tuns aufzeigen. Strafe ist immer sinnlos und unreal. Das Leben verhängt keine Strafen, sondern es geht darum aufzuzeigen, wenn Du das so weiter machst dann wird zwangsläufig das oder das passieren und das muss man ihnen exemplarisch vor Augen führen, bevor sie ins Leben hinausgehen.
Astroharry schrieb:
deine strafen finde ich aber sehr real!!
freunde dürfen nicht zu besuch kommen, fühlt sich aber verdammt real, echt an!!Gruß Willibald


lieber willibald,
bei dir habe ich immer das gefühl, dass du deine liebenden energien sehr stark zurück hälst.....wir alle haben unsere seelischen verletzungen davon getragen und unser säcklein zu tragen...ohne frage.......

aber bei dir vermisse ich ein liebevolles verständnis und die lust vater zu sein aus tiefstem herzen.

alles liebe, rosenherz
 
Astroharry schrieb:
Ja, stell Dir vor, wenn sie sich beleidigt und entwürdigt fühlt dann ist eine Ohrfeige besser als sich zurück zu ziehen.

ich kann nicht be-urteilen, ob es besser wäre oder nicht....aber entscheident ist grundsätzlich der kontakt zwischen mutter und kind...
gibt es eine liebevolle beziehung ist ein "ausrutscher" sicherlich viel leichter zu verkraften, als wenn liebe gänzlich fehlt und gewalt sich traumatisch in eine kleine kinderseele einbrennt.....
das gebe ich zu be-denken!!!
psychotherapiepraxen sind voll mit menschen, die seelisch verletzt sind...und jeden menschen begleiten die eltern-kind-beziehungen ein leben lang, ob nun positiv oder negativ!!!



Astroharry schrieb:
Denn wie soll ihre Tochter denn wissen dass sie ihre Mutter schwer beleidigt hat.
das ist ja nun wirklich ganz einfach: miteinander reden...ihr sagen, es verletzt mich, wenn du das oder jenes sagst....
und außerdem "wissen" kinder ganz genau, wenn ihre eltern verletzt sind, sie spüren es!!!


Astroharry schrieb:
Ich habe ihr das nicht ausdrücklich empfohlen, aber es ist die bessere Alternative als zu schweigen oder gar sich zurück zu ziehen.
mit dieser deiner ein-stellung setzt du dich hinweg ÜBER ein anderes leben!!!
und das steht dir nicht zu!!! es steht niemanden zu.
es ist sicherlich NICHT die bessere alternative...gewalt kann niemals die antwort oder ein ersatz sein für liebe!!!!!NIEMALS

Astroharry schrieb:
aber damit ist es nun nicht getan, da hast Du das wichtigste überlesen.

1. Es geht darum sich Konflikten zu stellen. Das heißt weder ihnen aus dem Weg zu gehen, noch sie mit einer Ohrfeige gewaltsam beenden..
es geht darum, unsere kinder in ihrer entwicklung zur seite zu stehen und sie zu begleiten und sie bedingungs-los zu lieben!!! dafür gibt es soviele wege wie es menschen gibt!!! und es geht darum mit ihnen im echten, wahr-haftigen kontakt zu sein, denn nur dann, und nur dann, wenn ich von herz zu herz mit ihnen verbunden bin, kommen meine worte, handlungen, gefühle...auch so bei ihnen an, wie sie gemeint sind...es sollte eine handlung aus liebe heraus sein und nichts anderes ....so ist es gemeint.



Astroharry schrieb:
2. Konflikte zu lösen. Das geht nur wenn man dran bleibt bis es zu einem Gespräch kommt. Sich nicht mit Beschimpfungen abspeisen lassen und nicht Flucht betreiben und keine Flucht zulassen. Man muss da wirklich rein gehen auf Tuchfühlung in der Nähe des Kindes bleiben, bis ein Gespräch zustande kommt. Und deutlich machen dass man derartige Ausdrücke nicht duldet, weil sie entwürdigend sind.
vom prinzip schon, da gebe ich dir recht aber nicht in der art und weise, wie du es vorschlägst.
natürlich muß man am ball bleiben, offen sein, im kontakt sein, und sich mit der situation auseinadersetzen aber auch wieder zusammen setzen, das vergessen viele...sich ent-zweien geht häufig gut, aber sich wieder finden, wird häufig vergessen......



Astroharry schrieb:
3. Die Perspektive wechseln. Das ist die Aufgabe der Mutter, zu verstehen warum die Tochter so reagiert.
ganz meiner meinung.



Astroharry schrieb:
Kinder wollen immer nur die Zuckerseite des Lebens haben und den Rest der Mutter überlassen. So ist das Leben aber nicht. Wir haben die Aufgabe unseren Kindern klar zu machen, dass das so nicht geht.
es ist nicht unsere aufgabe unseren kindern KLAR zu machen, dass das leben mehrere seiten hat....es ist unsere aufgabe, unseren kindern in situationen zu begleiten, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen, selbst zu erkennen, das das leben 2 oder meheren seiten hat und alles nicht immer nur angenehm ist.


Astroharry schrieb:
Spielzimmer aufräumen funktioniert meißt nicht auf Befehl. .
na gott sei dank!!! befehl.....hört sich schon nicht gut an, fehlt noch peitsche und sporen......wie würdest du dich denn fühlen, wenn du nur noch nach befehlen leben solltest??? fühlt sich nicht wirklich gut an oder??

kinder sind unser spiegel, sie zeigen uns etwas, sehr deutlich....wir sollten lieber selbst anfangen in ihnen zu lesen und zu verstehen......
als aus hilflosigkeit macht auszuspielen.....


Astroharry schrieb:
Aber es funktioniert, wenn man eine sinnvolle Bedngung daran knüpft. Wie z.B. Gäste die man erwartet. Und jetzt gehts los. Man darf das den Kids auf keine Fall abnehmen und muss es als Bedingung an den Besuch knüpfen. Andernfalls den Besuch absagen, auch wenn es zu heftigen Auseinandersetzungen kommen sollte.
wie furchtbar!!!! hast du es selbst so in deiner kindheit erlebt?
dann kann ich wenigstens nachvollziehen, wo du deine einstellung und selbst-erfahrung her hast......

das ist ein machtspiel!!! sonst nichts!!!
zuckerbrot und peitsche!!!
ist nicht gut!!! wirklich nicht!!
es heißt: bedingungsLOSE liebe, nicht an bedingungen geknüpfte liebe!!
das ist doch eigentlich nicht mißverständlich....dennoch verstehen es viele menschen einfach nicht...


Astroharry schrieb:
Das ist nur ein Beispiel, wie man Kinder an die Notwendigkeiten, die sich aus dem Alltag ergeben heranführt und dazu bringt, sich am sozialen Miteinander beteiligen und auch Pflichten übernehmen.
Stattdessen nehmen wir es den Kids ab und wundern uns wenn sie unseren für sie sinnlosen Befehlen wie "Räum endlich dein Zimmer auf" nicht Folge leisten
also bei "räum endlich dein zimmer auf" würde ich es auch nicht aufräumen wollen, du etwa??
glaube ich auch nicht. klingt nicht wirklich einladend...und es zeigt mal wieder nur die genervtheit der eltern.
besser wäre doch mal hinter die widerstände zu gucken, warum will sie es nicht aufräumen......was stecht zwischen den zeilen, was sind die gründe für widerstand? etc.


Astroharry schrieb:
Stafe ist ebenso falsch. Man muss den Kindern die Konsequenzen ihres Tuns aufzeigen. Strafe ist immer sinnlos und unreal. Das Leben verhängt keine Strafen, sondern es geht darum aufzuzeigen, wenn Du das so weiter machst dann wird zwangsläufig das oder das passieren und das muss man ihnen exemplarisch vor Augen führen, bevor sie ins Leben hinausgehen.
deine strafen finde ich aber sehr real!!
freunde dürfen nicht zu besuch kommen, fühlt sich aber verdammt real, echt an!!


lieber willibald,
bei dir habe ich immer das gefühl, dass du deine liebenden energien sehr stark zurück hälst.....wir alle haben unsere seelischen verletzungen davon getragen und unser säcklein zu tragen...ohne frage.......

aber bei dir vermisse ich ein liebevolles verständnis und die lust vater zu sein aus tiefstem herzen.

alles liebe, rosenherz
 
Liebes Rosenherz,

es heißt: bedingungsLOSE liebe, nicht an bedingungen geknüpfte liebe!!

Die Dinge des Alltags müssen einfach bewältigt werden. Sie stehen da und warten drauf dass sie getan werden.

Ist es Liebesentzug, wenn man darauf besteht, dass sich Tochter oder Sohn altersgemäß am Haushalt beteiligt?

In aller Regel schuften die Mütter bis zum Umfallen.
Ist es Liebe, wenn die Kids sich im Wohnzimmer räckeln und sich von Mama wie von einem Diener bedienen lassen und dann noch meckern oder herumkommandieren, wenn ihnen was nicht passt?

Entschuldige aber so verstehe ich Liebe nicht. Darunter verstehe ich Ausgewogenheit und nicht Sklaventum.

Wir könnten nun endlos darüber diskutieren wie man deinen Begriff "bedingungsLOSE liebe" missverstehen kann. Interessanterweise hast Du ja LOSE groß geschrieben. Du solltest eigentlich BEDINGUNGSLOS groß schreiben und nicht LOSE. Darin ist nämlich das Missverständnis schon enthalten.

Bedingungslos heißt nicht dass Mama alles und Kidi nichts tut.

Wir befinden uns in einem Thema wo es um die Konflikte zwischen Eltern und Kindern geht und ich habe mir nunmal mit meinen Beiträgen zur Aufgabe gemacht, den Eltern Mut zu machen, denn ich sehe sie in der Deffensive mit Begriffen wie Du sie im Munde führst. Sie tun mir echt leid, wenn ich mir vorstelle wie sie mit "Bedingungsloser Liebe" ihre Erziehung bewältigen sollen.

Glaubst Du nicht dass alle Eltern ihre Kinder lieben? Wie kannst Du ihnen das absprechen?

Die Fälle von denen Du sprichtst gehören dem vorigen Jahrhundert an. Wir haben es mit Eltern zutun, die sich an Erziehung vor lauter bedingungsloser Liebe nicht mehr heran trauen. Sie sind verunsichert und wissen nicht mehr wie sie so hochtrabende Begriffe in ihren Alltag einbetten sollen.

Ehrlchkeit ist für mich die Basis der Liebe überhaupt.
Es ist nicht ehrlich, wenn Eltern ihre Verärgerung verbergen wollen um ja dem Kind keine Schaden beizubringen.

Wir müssen lernen unseren Kindern eine Steitkultur beizubringen. Streiten und dabei fair zu bleiben. Seinem Ärger luft machen und dabei seinen Standpunkt klar zui machen ohne dass es zu Zerwürfnissen kommt.
Das verstehe ich unter Streitkultur. Du glaubst doch nicht dass der Alltag in den Familien nur aus Frieden Freude und Eierkuchen besteht. Da gibt es heftige emotionale Ausbrüche die wir aber gemeinsam mit den Kindern bewältigen müssen, statt sie zu verbergen.

Dabei ist es natürlich wichtig und das müssen wir lernen, dass auch das Kind ein Recht hat sich emotional und gleichberechtigt zu äußern. Wenn Mama ihr Kindchen anschreit, dann darf die Kleine das natürlich auch und man hört sich das dann auch an, so wie auch umgekehrt.

Gerade das möchtest Du mir aber unterschieben, Gewalt einseitig aus zu üben und das Kind dabei zu unterdrücken. So, das gestehe ich Dir gerne zu, kommt es dazu dass die Kinderseele verkrüppelt. Das ist aber nicht das aktuelle und moderne Problem.

Das Problem besteht darin, dass wir nicht mehr streiten können vor lauter bedingungsloser Liebe. Weder die Kinder noch wir Eltern.

Eine bekannter Pädagoge dessen Namen mir leider entfallen ist sagte einmal folgendes.
In der Erziehung ist alles erlaubt. Wir dürfen unseren Kindern nicht vorspielen dass wir vollkommene Wesen sind. Wir dürfen unseren Kindern auch unsere Schwächen zeigen solange wir unsere Kinder nicht klein machen.

Zur Liebe gehört auch dass ich darauf insistiere auch mich und meine Emotionen und Prinzipien dem Kind kar zu machen. Daran so empfinde ich das jedenfalls mangelt es sehr. Das Kind gilt alles die Mutter ist nichts als nur bedingungslose Liebe. So geht das nicht! Damit schaden wir unseren Kindern sehr.

Nun würde mich interessieren, wie Du deinem Kind, wenn es sich weigert, beibringen willst dass es sein Zimmer aufräumen soll. Tust Du das mit deiner bedingungsloesn Liebe?

Gruß Willibald
 
Ein konkretes Beispiel ist ein Prinzip, auf das ich bestehe. Wenn Besuch kommt, wir aufgeräumt.
Ich mußte lachen und mir war sofort klar, dass ich nun der Böse Vater bin, der sein Kind dadurch bestraft, dass es keinen Besuch mehr bekommt.
Was bin ich doch für ein schlechter Mensch.

Leider ist das ein Punkt wo ich Dir gegenüber auf meinem Standpunkt beharre und wir werden uns da sicher nicht einig werden.

Dü würdest Dich wundern wie schnell ein Kind das akzeptiert hat ohne dabei Schaden zu nehmen. Und ich sage Dir so bin ich nunmal, da geht kein Weg dran vorbei und das funktioniert auch.

Ich denke dass es das Recht der Kinder ist, die zu uns kommen, dass sie in ein sauberes Haus kommen und nicht in einen Saustall.
Ich bringe meinem Kind bei dass das Prinzip des Gastrechts mir viel bedeutet und das setze ich auch durch und das verstehen Kinder sehr wohl. Wir dürfen nicht glauben dass Kinder Idioten sind.

Ich bestehe z.B auch darauf, dass meine Tochter ihren Gästen was anbietet und teilt, sowohl Süßigkeiten als auch Spielsachen. Das funktioniert auch klaglos ohne dass ich mich da einmischen müßte.

Es sind die Prinzipien, die wir Erwachsene für selbstverständlich halten. Wenn wir sie unseren Kinder nicht vermitteln dann begehen wir seinen schweren Fehler.

Das ist meine Meinung und das geht auch und gerade weil ich mein Kind bedingungslos liebe.

Gruß Willibald
 
Guten Morgen Willibald,

es ist viel Wahres dran, Kindern auch zu zeigen, wie Konflikte zu lösen sind. Denn nur wenn, die Lösung von Konflikten auf einer gleichberechtigten Basis geübt wird, können wir das auch später.

Genau daran scheiterten bei mir selbst in der Vergangenheit viele Dinge. Ich habe es nicht gelernt. In meinem Elternhaus wurden Konflikte nicht gelöst, sondern die Meinung der Eltern war Gesetz. Meine Mutter hat mal formuliert "Uns gegenüber hast Du keine Meinung zu haben", wie gesagt beide Lehrer. Es gab zunehmend Auseinandersetzungen in denen wir Kinder und Heranwachsende jedoch nicht erfolgreich waren, nicht sein konnten. Wir wurden "überzeugt", manipuliert oder die Diskussion endete mit einem Machtwort der Eltern und ab in Dein Zimmer, oder 'ner Ohrfeige, weil ich dann heftiger wurde und nicht klein bei gab.

Jedenfalls hat so etwas nichts mit Konfliktbewältigung zu tun. Friede kehrte erst dann wieder ein, wenn ich ihre Erwartungen erfüllte. Oder es wurde über das eigentlich noch offene Problem nicht mehr geredet und ich habe ihnen was gemalt oder so. Es schmorte aber unter der Oberfläche weiter, bis es bei nächster Gelegenheit mit doppelter Kraft wieder da war. Und das zog sich später durch mein ganzes Leben. Verdrängen von ungelösten Problemen und die ausgeprägte "Fähigkeit" nach einem furchtbaren Streit am nächsten Morgen ungetrübt wieder zusammenzusitzen und Probleme nicht zu lösen.

Dazu kam für mich noch, dass ich meine Vorstellungen natürlich trotzdem verwirklichen wollte und mir das mit Lügen ermöglicht habe. Ich habe mich nicht mehr auseinandergesetz mit den Eltern, sondern geschwindelt und mir meine Freiheiten so verschafft, selbst an Stellen, wo es eigentlich nicht nötig gewesen wäre, dann um Konflikte zu vermeiden.
Dazu hatte ich dann aber immer ein schlechtes Gewissen, weil ich wusste, dass das, was ich da gerade mache, nicht den Vorstellungen meiner Eltern entspricht. Ich habe garnicht kapiert, dass ich das Recht auf meine eigene Meinung habe, dass es nicht in Ordnung ist, wenn sie permanent versuchen mir ihre Meinung und Einstellung aufs Auge zu drücken.

Ich hatte dadurch bei Dingen, die mir gefielen also meist gleichzeitig ein schlechtes Gewissen und das Gefühl etwas Verbotenes zu tun. Das bezog sich insbesondere auf meine ersten Freunde, wo meine Eltern für mich ganz unakzeptable Maßstäbe und Vorstellungen hatten. Leider habe ich dann genau dieses Prinzip später auch immer wieder gelebt. Ich hatte Beziehungen über die ich nicht sprechen konnte, z.B. zu verheirateten Männern.

Das führt jetzt etwas weit, soll aber zeigen, was passiert, wenn man Kinder in ungelösten Konfliktsituationen stehen lässt, sie mit ihrer Liebe zu den Eltern erpresst, "wenn Du das nicht willst, dann tue es wenigstens für mich, ich bin sonst ganz traurig", ich finde genau das ganz furchtbar. Kein Kind will, das die Eltern wegen ihm traurig sind. Ich wolle es auch nicht, also habe ich gelogen. Das Kind dazu anzuhalten etwas gegen den eigenen Willen zu tun, aus Liebe. Ist eine ganz beliebte Erziehungsmethode. Führt aber niemals zu der Erkenntnis, dass Aufräumen nichts Schlimmes ist, sondern nützlich.

Es führt lediglich dazu, dass das Kind sich geliebt fühlt, wenn es etwas für jemanden anderen tut. Und das wieder bezogen auf Partnerbeziehungen führt zur klassischen Opferrolle. Ich tue etwas für jemand anderen, er muss es nicht mal fordern, tue es obwohl es mich nicht glücklich macht und erwarte dafür geliebt und anerkannt zu werden. Das ist mir passiert, immer, immer wieder, solange bis kein Bereich in meinem Leben mehr meinen eigenen Vorstellungen entsprach und ich eine Therapie angefangen habe.

Inzwischen erkenne ich endlich, wann ich etwas für mich tue und wann für jemand anderen. Ich hatte wirklich nicht gelernt Entscheidungen zu treffen, was gut für mich ist und was nicht. Klar kann ich was für jemanden anderen tun, gerne, aber nur dann, wenn es mich selbst nicht verletzt.

Aufräumen ist nötig, aber das Problem liegt tiefer. Wenn ein Kind die Mutter so beschimpft, dann ist schon vorher einiges falsch gelaufen. Ich denke auch, dass es nur mit Reden geht. Außerdem muss man sich als Mutter überlegen, ob das Kind unbedingt die Vorstellungen der Mutter hinsichtlich Ordnung übernehmen muss. Kinderzimmer müssen doch ganicht aufgeräumt sein, wenn das Kind sich darin noch wohlfühlt und seine Sachen findet. Ich frage mich jetzt immer, wenn ich was von meiner Tochter will, ob es nur ein Machtkampf ist (wurde oben angesprochen) oder was für mich davon abhängt, dass sie meine Erwartungen erfüllt. Dabei habe ich festgestellt, dass die meisten meiner Erwartungen total sinnlos waren, und leider auch vergleichbar waren mit denen meiner Eltern. Wenn ich nichts oder nicht zuviel erwarte, dann kann ich auch nicht permanent enttäuscht werden, sondern nehme positive Dinge auch so auf. Hätte ich es erwartet, wäre es keine Freude mehr, sondern selbstverständlich.

So, ich höre einfach mal an dieser Stelle auf.

L.G.
Timmi
 
Hi Timmi,

ist schon klar, warum Du so allergisch auf Autorität reagierst.
Ich wollte hier nicht den starken Mann spielen, sondern Mut machen zum eigenen Standpunkt.

Natürlich scheitert jede Beziehung, auch die zu unseren Kindern, wenn wir den Kontakt verlieren.

Die Mutter, die nur mal ims Kinderzimmer reinschaut und dann sagt "Räum mal auf" hat verspielt. Das ist so als ob ein Freund sich nie meldet und dann plötzlich vor der Türe steht und uns vorschreiben will was wir jetzt zu tun haben. Da würde ich sagen, nimm Dein Kind erst mal in den Arm, bevor Du weiter redest.

Die Beziehung zu unseren Kindern muss gepflegt werden durch Gespräche, Lob und Zärtlichkeit. Erst dann kann man überhaupt von einer Beziehung sprechen und dann klappt auch ein Zusammenleben, auch wenn es mal zu Auseinandersetzungen kommt.

Unsere Aufgabe ist, unseren Kindern den Rücken zu stärken und ihnen Geborgenheit und Selbstbewußtsein mit zu geben. Sie auch im Streit als gleichberechtigt zu akzeptieren, aber ihnen auch zu sagen was nicht ok ist.

Leider übersehen viele Eltern, dass sie nicht nur krittisieren, sondern auch loben müssen und auch mal hischaun und mit Interesse nachfragen was machst Du eigentlich, was hörst Du für Musik, was spielst Du gerade.
Wenn die Krittik überhand nimmt, dann sollte man als Elternteil mal überprüfen welche Erwartungen ich an das Kind habe und diese Korrigieren. Diese Erwartungshaltung führt dazu dass ich als elternteil mein Kind nicht mehr akzeptiern kann. Da habe ich als Elternteil selbst ein Problem, das ich für mich selbst lösen muss.

Wenn die Beziehung intakt ist, dann kommen die Kids ganz von selber und berichten von ihren neuesten Errungenschaften.

Wenn diese Quelle mal versiegt und die Kinder nicht mehr von selbst zu mir kommen, dann habe ich was falsch gemacht, dann muss ich sehen wie ich das wieder hinkriege.

Ich wünsche Dir dass Du deinen Weg weiter so erfolgreich gehst um Dich selbst und die Wahrheit zu finden.

Lieben Gruß
Willibald
 
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Hi Willibald,

so ist das eben mit den Verletzungen in der Kindheit.

L.G.
Timmi :danke:
 
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