Verheiratet und verliebt in eine andere!

Hallo Sean!

Hut ab vor Deiner Frau, ganz ehrlich.

Ich hätte mich sofort von Dir getrennt, mit allen Konsequenzen.

Dass sie trotzdem noch zu Dir hält und sogar bereit ist, mit Dir eine Paartherapie zu machen - und obendrein auch noch, wie Du sagst, selbstkritisch ihr Verhalten hinterfragt, verdient meinen allerhöchsten Respekt - ich denke, sie ist eine großartige Frau. DAS würde nicht jede Frau für Dich bzw. Euch tun - denn es gibt genügend andere "freie" Männer, die wissen, was sie wollen und die vorbehaltlos zu einem stehen. Männer, mit denen man diese Probleme nicht hätte.

Wenn mir mein Partner sagen würde, dass er zweigleisig fährt, würde er so sehr in meiner Achtung sinken, dass ich ihn ab diesem Zeitpunkt nicht mehr lieben und nicht mehr anrühren könnte - mir würde grausen vor ihm.

Hut ab, wirklich, Deine Frau ist toll.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Werbung:
@Reinfriede: Es ist schon manchmal erstaunlich, mit welchen Vorwürfen man konfrontiert wird. Da wird die emotionale Situation sowie Hintergründe nicht hinterfragt, sondern gleich drauf gehauen. Das mein Verhalten sicherlich nicht optimal war, das weiß ich selbst. Daß es zu dieser Situation gekommen ist, dazu gehören immer noch 3 Personen: Eine Beziehung zwischen zwei Personen, die sich einmal sehr intensiv geliebt haben, welche nicht mehr funktioniert und in die beide zu wenig gesteckt haben und zufällig eine andere Person - in diesem Fall noch mit dem gleichen Problem - auftaucht und daraus eine Liebe wird. Sicherlich hätte man das eine erst einmal beenden müssen und .... . Aber Emotionen kann man nun einmal nicht steuern.


@alle: Ich lese gerade ein interessantes Buch zur Selbstfindung: "Liebe Dich selbst und es ist egal, wen Du heiratest". In diesem Buch gibt es ein kleines provokantes Kapitel mit dem Titel "Der Betrogene ist zuerst gegangen" - dort steckt auch ein Funken Wahrheit.

Selbst verständlich finde ich es sensationell, was meine Frau gerade macht. Und es sicherlich auch einer der Gründe, warum ich mich für unsere Ehe entschieden habe bzw. diese eine Chance geben werden. Wir werden uns nun auf das Abenteuer einlassen ohne zu wissen, welches Ende dieses haben wird. Schön finde ich nur, daß unsere Kinder nicht darunter leiden und wir beide unabhängig von dem uns - was wir weiterentwickeln wollen - gestärkt aus dem ganzen herausgehen werden, da wir beide so intensiv wie gerade jetzt noch nie über unsere Bedürfnisse, Wünsche und uns selbst nachgedacht haben.
Es ist somit gerade ein Selbstfindungsprozess eingetreten, der hoffentlich dazu führen wird, daß wir anschließend auch wieder zueinander finden.
 
Meine Güte, da steckt aber eine Menge an Wut drin bei dir.

Aber sicher ist es so wie du schreibst. Zu einer nicht funktionierenden Ehe gehören immer zwei Leute. Fremdgehen kompliziert alles aber noch zusätzlich.

Deshalb finde ich die Aussage aus dem Buch "der Betrogene ist zuerst gegangen" auch nicht provant, sondern eher eine billige Ausrede.

Mein Mann hat mich nicht betrogen. Doch ich denke, wäre das so, würde ich auch nicht so reagieren wie deine Frau. Meiner Meinung nach ist nämlich Derjenige gegangen, der betrügt - nicht umgekehrt. Ich brauche kein "Lebenshilfebuch" um zu wissen, daß Fremdgehen nicht einfach so passiert. Jeder Mensch hat einen freien Willen und entscheidet selber, was er tut.

Ich finde es von euch beiden sehr mutig, daß ihr es noch einmal miteinander versuchen wollt. Wie ich schon schrieb, ist das sicher sehr schwer und bedarf großer Anstrengung - aber auch gegenseitige Achtung und natürlich Liebe. Davor habe ich Hochachtung.

Ich wünsche euch alles Gute!
 
Die Wut kommt vielleicht, daß ich derzeit das Gefühl habe, daß viele in mir den BUH-Mann sehen, auch wenn sicherlich den größeren Teil an der ganzen Misere trage. Glücklicherweise habe ich derzeit ein sehr gutes Umfeld, was uns beide auffängt und stärkt.

Ich habe jedoch in der ganzen Sache eins erkannt, daß ich mit mir selbst nicht im reinen bin und gleiches gilt auch für meine Frau. Dieses ist sicherlich ein grosses Thema, weshalb es erst zu allem gekommen ist. Und diese Erkenntnis hilft mir zurzeit ungemein, wieder nach vorne zu blicken.
 
Natürlich ist es immer sehr einfach den Ehebrecher als Buhmann zu sehen. Das macht für Außenstehende immer alles so schön einfach.

Doch ich sehe das nicht so einfach. Aus dem, was du schreibst erkenne ich, daß du es dir nicht leicht machst. Du hinterfragst dich. Das macht auch derzeit deine Frau, wie du schreibst. Ich sehe genau darin die Chance, daß ihr eure Probleme meistern könnt und wieder zueinander findet.

Aber auch wenn das nicht klappen sollte, was ja sein kann. Ihr habt dann alles versucht - und das ist gut. Das ist mehr, als manch andere Paare tun um ihrer Beziehung willen. Ihr aber seid im Gespräch. Das ist ein sehr guter Anfang. Er kam spät und hatte einen unguten Auslöser - aber der Anfang ist gemacht.

Jemand sagte mal "das Ende der Ehe ist oft die Sprachlosigkeit - lange vor der Scheidung". Das sehe ich auch so.
 
Lieber Sean!

@Reinfriede: Es ist schon manchmal erstaunlich, mit welchen Vorwürfen man konfrontiert wird. Da wird die emotionale Situation sowie Hintergründe nicht hinterfragt, sondern gleich drauf gehauen. Das mein Verhalten sicherlich nicht optimal war, das weiß ich selbst. Daß es zu dieser Situation gekommen ist, dazu gehören immer noch 3 Personen: Eine Beziehung zwischen zwei Personen, die sich einmal sehr intensiv geliebt haben, welche nicht mehr funktioniert und in die beide zu wenig gesteckt haben und zufällig eine andere Person - in diesem Fall noch mit dem gleichen Problem - auftaucht und daraus eine Liebe wird. Sicherlich hätte man das eine erst einmal beenden müssen und .... . Aber Emotionen kann man nun einmal nicht steuern.

Wenn Du das als Vorwurf aufgefasst hast, dann tut es mir leid. Es war lediglich als Feststellung gedacht. Es geht mir auch nicht um das Thema Schuld, so wie Du es interpretiert hattest.

Ich hau auch nicht auf Dich drauf, ich kenne Dich ja gar nicht - das lag weder in meiner Absicht noch wäre es sinnvoll. Du fragtest nach Meinungen, ich schrieb über Emotionen, die bei einer Frau in dieser Situation auftreten können - als Erfahrungsbericht, den Du vielleicht berücksichtigen könntest, falls Deine Frau früher oder später ähnliche Reaktionen zeigt. Dann wirst Du Dir vielleicht leichter tun, sie zu verstehen.

Mir ging es rein darum, dass nicht jede Frau die Größe hätte, Dich noch zu lieben und anzufassen. Ich sehe das als normale Reaktion, dass man - wenn der Partner mit einer anderen Frau schläft - nicht unbedingt mit diesen Energien in Kontakt kommen möchte, daher mein Statement über das Grausen.

Ich hatte diese Situation einmal, konnte mich damals aufgrund des Alters der Kinder und dem Widerstand meines Mannes nicht scheiden lassen und hielt diese Situation mehrere Jahre durch. Deshalb weiss ich, wovon ich spreche - mir hat gegraust vor meinem Mann. Es endete später in der Scheidung, als die Kinder größer waren.

Heute habe ich einen Lebensgefährten, der GsD anders tickt - aber ich kenne mich, ich weiss, würde sich das Spiel wiederholen, müsste ich sofort gehen. Denn gegen dieses Ekelgefühl kann frau nichts machen, soferne sie es entwickelt.

Nimm als Beispiel, wenn Du Dir das so gar nicht vorstellen kannst, den umgekehrten Fall: Deine Frau kommt gerade von ihrem Lover und Du weisst das. Sie riecht nach seinem Rasierwasser, nach seiner Männlichkeit. Wäre es für Dich ein Vergnügen, sie zu berühren, sie zu küssen? Wenn Du Dir das mit allen Sinnen vorstellst, dann wirst Du vielleicht nachvollziehen können, was ich meine. Es IST nicht einfach, diese Fremdenergien zu ignorieren.

Das Buch kenne ich übrigens, ich bin auch der Meinung, dass in vielen (nicht in allen) Fällen beide Partner mitspielen, um einen Dritten hereinzulassen in die Beziehung. Nicht in allen Fällen schrieb ich deshalb, weil es zum Beispiel auch (sowohl bei Männern als auch bei Frauen) notorische Fremdgänger gibt, die das brauchen, um sich zu spüren. Wobei hier die Rolle des Partners natürlich auch zu hinterfragen ist, warum er gerade auf so einen Menschen steht.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Vielleicht eines, um es noch mal klarer zu machen.

Ich fahre nicht mehr zweigleisig, sondern habe mich für meine Frau und einen Neuanfang entschieden. Daher besteht derzeit nicht die Möglichkeit nach ihrem Parfüm oder ähnlichem zu riechen.
Das bin ich jetzt unserer Beziehung/Ehe schuldig.

Gleichwohl kann ich meine Emotionen nicht abstellen und soll dieses laut meiner psychologischen Hilfe auch nicht, da es das ganze schlimmer machen würde. Die Stärkung muß jetzt aus der gemeinsamen Paartherapie kommen.
 
Lieber Sean!

Ich weiss nicht, wie ich es schreiben soll, ohne dass Du das vielleicht falsch auffasst, aber ich versuche es. Vielleicht ist es auch noch zu früh dafür, aber es fällt mir einfach auf bei Deinen Schilderungen.

Klar hast Du jetzt Probleme und klar fokussierst Du Dich darauf, sie zu lösen. Nur: Deine Frau hat auch Probleme und zwar massive.

Das, was ich beschrieben habe, diese Ekelgefühle, die sind ein Aspekt, der SIE betreffen könnte. Es könnte sein, dass sie sie auch nachher entwickelt hat, wenn Du Glück hast, dann ist das nicht der Fall - ich würde das vielleicht einmal ansprechen bei ihr, wie sie das empfindet. Oder interessiert es Dich nicht, wie Deine Frau empfindet?

Wenn Du nur schaust, wie DU das auf die Reihe kriegst, dass Du Deine Emotionen ordnest, dann kann es sein, dass Dir die Emotionen Deiner Frau auch einen Strich durch die Rechnung machen. Denn sie ist auch noch da und wichtig, nicht nur Du.

Wie geht es ihr mit Deinem Betrug?
Womit kämpft sie am meisten?
Welche Ängste, welche Sorgen hat sie?
Glaubt sie selbst, dass sie Dir das verzeihen könnte und glaubt sie selbst, dass sie das je verarbeiten wird können?
Weisst Du, wie es in ihr aussieht?

Du schreibst, ihr wollt Eure Beziehung retten, Du schreibst, sie hinterfragt ihr Verhalten kritisch, alles wunderbar - was mir abgeht, ist DEINE Selbstreflexion bezogen auf Deine Ehefrau. Es vermittelt den Eindruck, als müsste nur sie etwas ändern, damit es Dir besser geht - wo ist Dein Part, damit es IHR besser geht?

Meinst Du, es ist genug, die Gefühle zu der anderen Frau zu verarbeiten?

Wenn Deine Frau an Eurer Beziehung arbeiten soll, dann musst Du das genauso. Dein Verhalten ihr gegenüber selbstkritisch hinterfragen, schauen, wo DU ihr gegenüber Fehler gemacht hast bzw. wo Du Dich ihr gegenüber besser verhalten kannst.

Deine Frau hat jetzt den (schweren) Part, den Vertrauensbruch von Deiner Seite her zu verarbeiten, das kostet viel Energie und ohne Deine intensive Hilfe bzw. Dein ehrliches Interesse an ihren Ängsten wird sie das nicht schaffen. Und wahrscheinlich auch nicht ohne professionelle Hilfe, denn sie ist sicher seelisch schwer verletzt.

Und DIESER Focus von Dir fehlt in Deinen Postings, Du schaust nur darauf, wie es Dir selbst besser gehen könnte.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ja, wir sprechen sehr viel darüber. Sprechen darüber, wie ich Ihr Ängste nehmen kann, in dem wir bestimmte Rituale oder Umgangsformen vereinbaren. Mir ist das nicht egal, sondern sehr wichtig, da dieses die Basis ist.

Aber es sind für mich zwei parallele Prozesse: Das Verarbeiten der Gefühle zu der anderen Frau und das Erarbeiten der Beziehung zu UNS, wozu auf jeden Fall auch der Umgang mit den negativen (keine Wertung) Gefühlen bei Ihr gehört. Dazu gehört auch das selbstkritische.

Derzeit kämpfen wir beide mit den Dämonen (sie mit den Bildern in ihrem Kopf und ich mit dem Ausklingen einer Liebe).
Es mag richtig sein, daß das ICH derzeit zusehr in den Vordergrund rückt, soll aber nicht der Fall sein. Jedoch werde ich mich meiner Frau erst wieder vernünftig öffnen können, wenn ich das andere emotional abschließe
 
Ja, wir sprechen sehr viel darüber. Sprechen darüber, wie ich Ihr Ängste nehmen kann, in dem wir bestimmte Rituale oder Umgangsformen vereinbaren. Mir ist das nicht egal, sondern sehr wichtig, da dieses die Basis ist.

Lieber Sean!

Das finde ich eine vernünftige und konstruktive Basis. Denn Du hättest nichts davon, wenn Du mit der anderen Frau innerlich abgeschlossen hast, also Deinen angestrebten Prozess erfolgreich durchlaufen hast und Deine Frau verliert den Kampf gegen ihre Gefühle. Damit wäre die Beziehung auch zu Ende, es ist also sinnvoll, wenn Ihr jetzt in erster Linie gegenseitig auf Euch schaut und Euch unterstützt.

So, wie Du das jetzt beschrieben hast, klingt das gut.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Lieber sean

Ich habe mit grossem Interesse deine Beiträge gelesen.
Wie sieht es um deine Ehe aus? Konntest du die andere Frau vergessen?
 
Werbung:
Hallo Linda1,

der letzte Beitrag in diesem Thread ist drei Jahre alt ;-)

Da wird owhl keine Antwort kommen...

Alles Liebe
cloudlight
 
Zurück
Oben